Fahrt von Whitehorse nach Skagway -- 260 km
28.07.2009
Balken

Wieder erwartet uns strahlender Sonnenschein beim Aufstehen. Man kann sich sehr leicht an dieses Wetter gewöhnen. Zum letzten Mal frühstücken wir im Golden Pan Restaurant des Best Western Hotels. Heute bestelle ich mir mal Eierpfannkuchen (Flapjacks), die ziemlich groß ausfallen. Noch ein letzter Blick ins Zimmer, nichts vergessen, dann packen wir alle Sachen ins Auto und fahren Richtung Alaska Highway. An einer besonders günstigen Tankstelle wollen wir noch unseren Tank füllen. Leider klebt an allen Zapfsäulen das gleiche Schild "Out of Fuel". Na toll, erst billig anbieten und dann nichts mehr haben. Also fahren wir bis zur nächsten Tankstelle und zapfen dort für nur 3 Cent mehr das Benzin.

kurze Etappe nach Skagway

Man sollte sich von den etwa 180 km nicht blenden lassen, es gibt so viel zu sehen auf dieser Strecke, dass man gut und gerne 3-5 Stunden, je nach Interesse, für die Strecke veranschlagen kann. Zunächst ist die Strecke nicht sehr abwechslungsreich.

der Emerald Lake, sehr schön gelegen und fast spiegelglatt

der Emerald Lake, sehr schön gelegen und fast spiegelglatt

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Dann erfolgt der Abzweig auf den Klondike Highway South und nach etwa 60 Km stößt man auf den sehr schönen Emerald Lake. Stimmt, dieser See heißt genauso wie ein See in British Columbia. Auch dieser hier in Yukon ist geprägt durch verschiedene Farbtöne und eine schöne Umgebung. Als wir ankommen liegt der See wie ein Spiegel vor uns. Wir schießen schnell ein paar Fotos, dann beginnt sich das Wasser doch wieder zu kräuseln.

die kleinste Wüste der Welt

die wahrscheinliche kleinste Wüste der Welt bei Carcross

die wahrscheinliche kleinste Wüste der Welt bei Carcross

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Durch eine Landschaft die sich immer wieder verändert geht die Fahrt weiter. Die Berge werden höher, die Täler enger und die Straße windet sich durch die Gegend. Eine schöne Fahrt mit tollen Ausblicken. Kurz vor dem Ort Carcross treffen wir auf die "kleinste Wüste der Welt". Echte Sanddünen, entstanden aus den sandigen Sedimenten eines Eiszeitsees, bedecken auf nur wenigen Quadratkilometern den Boden. Sstarke Wind vom Lake Bennett verhindern hier eine Ausbreitung der Vegetation. Ein unwahrscheinliches Bild. Zwischen den Tannen türmen sich Sandberge auf, die wie Wanderdünen aussehen. In etwas weiterer Entfernung die schneebedeckten Berge, ein eigenartiges Bild.

Carcross, ein verschlafenes Nest

Carcross, ein verschlafenes Nest auf dem Weg nach Skagway

Carcross, ein verschlafenes Nest auf dem Weg nach Skagway

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Kurz darauf erreichen wir Carcross am Lake Bennett. Wir entschließen uns, doch einmal durch den Ort zu fahren und stoßen dabei auf eine schöne Aussicht auf den Lake Bennett. Der Ort selber wirkt nicht sehr einladend, dient aber der White Pass & Yukon Route Railroad als Endstation. Daher ist 3-mal am Tag hier doch einiges los. Ansonsten gibt es nichts bemerkenswertes zu berichten.

wunderschöne Ausblicke

wunderschöne Landschaften unterwegs, Bowe Island

wunderschöne Landschaften unterwegs, Bowe Island

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Es gibt auf der folgenden Strecke so viele schöne Aussichtspunkte, das man gar nicht alle erwähnen kann. Man sollte, da man Zeit hat, eigentlich bei jedem Punkt kurz anhalten und selber sehen ob es sich lohnt. Teilweise gibt es wunderbare Seen mitten in der Landschaft, in anderen spiegeln sich die Berge usw. Und wenn dann noch die Sonnen so schön scheint wie heute, dann besonders. Zeit hat man vor allen Dingen wegen der kurzen Strecke und der Zeitumstellung in Alaska, die Uhren werden wieder eine Stunde zurückgestellt.

Grenzübertritt

Am kanadischen Zoll fährt man einfach vorbei und nachdem man den White Pass passiert hat erreicht man den amerikanischen Zoll. Unsere Ausweise werden kontrolliert und wir bekommen einen schönen Stempel. Der Beamte meint, alle Deutschen lieben schöne Stempel. Und nicht vergessen, die Uhr eine Stunde zurückdrehen. Weiter geht die Fahrt bergab durch ein relativ schmales Tal. Auf der anderen Talseite sehen wir gerade die Eisenbahn der White Pass & Yukon Route bergauf Richtung Carcross schnaufen.

wir sind am Ziel

4 riesige Kreuzfahrer liegen im Hafen von Skagway, ca. 9600 Touristen sind an Bord

4 riesige Kreuzfahrer liegen im Hafen von Skagway, ca. 9600 Touristen sind an Bord

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Kurz darauf erreichen wir Skagway. Wir biegen auf die Dyea Road ab, um zu unserer Unterkunft zu fahren. Die Straße wird immer enger und geht auch noch in eine Schotterstraße über. Entlang eines Meeresarms erreichen wir nach 15 Minuten dann die Chillkoot Trail Outpost Cabins. Erster Eindruck, sehr schön, Einige Holzhütten und ein schönes Haupthaus, ebenfalls aus Holz. Wir gehen ins Haupthaus und treffen auf den Besitzer der Anlage. Er nimmt unseren Voucher entgegen, übergibt uns den Schlüssel für die Hütte 6 und bietet uns gleich noch einen Kaffee an, den wir dankend annehmen. Nach einem kurzen Gespräch gehen wir dann hinüber zur Cabin 6. Als wir aufschließen, sind wir angenehm überrascht. Eine sehr nette Einrichtung, 2 große Betten, Fernseher, geräumige Dusche. Alles wirkt sauber, nett eingerichtet und gemütlich. Wir bringen unser Gepäck ins Zimmer und machen uns dann bald wieder auf die Socken nach Skagway. Ohne Probleme finden wir einen Parkplatz und bummeln über den Broadway, die Hauptstraße von Skagway. Himmel und Menschen sind hier unterwegs, so viele Leute sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Allerdings liegen auch 4 große Kreuzfahrtschiffe im Hafen.

Änderung unserer Fährfahrt

Wir laufen zunächst bis zum Hafen hinunter und gehen, mehr durch Zufall ins Fährterminal. Auch hier fällt mir mehr durch Zufall eine Fahrplanänderung ins Auge, die uns betrifft. Ich gehe sofort mit unserem Voucher zum Schalter. Dort erklärt man uns, dass wir entweder jetzt abends um 20 Uhr abfahren können, Ankunft nachts gegen 3 Uhr. Oder wir buchen auf die Fähre morgens um 7 Uhr um (Check-In 5 Uhr 45) und sind gegen 13 Uhr 30 in Juneau. Wir entschließen uns für die frühe Fahrt, obwohl wir dann schon um 4 Uhr aufstehen müssen. Was für ein Glück das wir hier vorbei gegangen sind. Sonst hätten wir mit großer Sicherheit unsere Fähre übermorgen verpasst und wären hier gestrandet. Fährplätze sind rar zur Hochsaison. Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch die Stadt und fahren dann wieder zurück zu unserer Unterkunft.

Abendessen selbst zubereitet

Heute werden wir uns unser Abendessen selber zubereiten. Wir bekommen dafür alle Zutaten von hier gestellt und die Chefin erklärt uns persönlich, wie wir alles am besten zubereiten. Wir wussten schon vorher, dass uns hier so etwas erwartet. Wir gehen zum Grillhaus, wo wir einen ganzen tollen Gasgrill vorfinden, der schon vorgeheizt ist. Zunächst grillen wir unser Hühnchen, welches vorzüglich gelingt. Dazu gibt es Salat und eine Backkartoffeln mit Sour Cream. Anschließend schiebe ich den Fisch / Heilbutt) in den Grill, der ebenfalls gut gelingt. Zusätzlich erhalten wir jeden noch ein Brötchen zu unserer Mahlzeit. Dazu haben wir uns 2 dunkle Bier bestellt. Anschließend sitzen wir noch den Besitzern zusammen am "Lagerfeuer" und plauschen ein bisschen. Dazu gibt es als Dessert über der Glut erhitzte Marshmallows mit Schokolade und Keksen. Nicht jeder Manns Geschmack, aber ich finde das ganz köstlich. Während dieses Gesprächs erwähnt die Chefin auch, das hier ganz in der Nähe Lachse in einem Fluss schwimmen und auch schon mal Grizzlys auftauchen. Wir könnten ja einfach mal hinfahren und vielleicht sehen wir wenigstens ein paar Lachse.

unsere ersten Grizzlys

Wir machen uns sofort auf die Socken, die Chance wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir fahren auf der Dyea Road Richtung Norden (ca. 550m), hier überquert die Straße ein kleinen Fluss. Nach etwa 200m teilt sich die Straße und wir biegen links ab. Jetzt windet sich die Dyea Road wieder nach Süden, passiert den Dyea Campground und erreicht nach etwa 2,5 km (nach der Flußüberquerung) die Stelle, wo die Bären sein sollen Als wir die Stelle erreichen, sehen wir bereits einige Leute am Ufer des kleinen Flusses stehen. Und dann sehen wir tatsächlich unsere ersten beiden Grizzlys (Braunbären). Ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Etwa 100m von uns entfernt stehen die beiden Bären im Wasser und fangen Lachse. Diese werden genüsslich verspeist oder auch nur mal kurz hinein gebissen. Dann verschwinden sie im Grass um kurze Zeit später wieder im Fluss nach Lachsen zu jagen. Wir beobachten das Ganze eine ziemlich lange Zeit, dann trollen sich die beiden Bären und verschwinden vom Fluss. Einige Leute gehen schon, wir kommen noch mit 2 Schwaben(?) ins Gespräch.

Lachse gibt es für die Bären hier im Überfluss

Lachse gibt es für die Bären hier im Überfluss

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Die offensichtlich schon woanders Bären gesehen haben und uns einige wertvolle Tipps geben. Dann tauchen plötzlich die beiden Bären erneut auf. Wir können es nicht fassen. Wären wir sofort losgegangen, hätten wir die Beiden nicht mehr erlebt. Was für ein Glück. Diesmal näher die Bären sich den Leuten sogar bis auf etwa 50 Meter, sondieren die Situation und ziehen sich dann wieder etwas weiter zurück. Elke schießt Aufnahme um Aufnahme und bei mir steht die Filmkamera nicht mehr still. Obwohl es bereits kurz vor 21 Uhr ist und die Dunkelheit ganz langsam hereinbricht, werden viele Bilder noch ganz toll wie wir später sehen. Wir beobachten das ganze Spiel noch eine Weile. Als sich die beiden Bären dann erneut zurückziehen, gehen auch wir unserer Wege. Noch völlig unter dem Eindruck der Bilder erreichen wir unsere Unterkunft und sehen uns sofort die Fotos an. Tolle Aufnahmen hat Elke da geschossen (siehe Fotoalbum).

schnelles Abendprogramm

Es ist schon spät geworden und die üblichen Sachen wie Reisebericht usw. wollen noch erledigt werden. Und ausschlafen können wir auch nicht, frühstück gibt es zwischen 7 Uhr 30 und 8 Uhr 30. daher halten wir uns heute ein bisschen ran und unterhalten uns dabei immer wieder über diesen tollen Abschluss des Tages

Balken
Wetter : sonnig, trocken, 25 Grad
Unterkunft : Chillkoot Trail Outpost Cabins -- ÜF
amerikanisches Frühstück -- kostenloses WLAN
 
Dyea Road / Klondike Highway
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