Skagway -- 36 km
29.07.2009
Balken

Wir haben in der letzte Nacht ganz toll geschlafen. Die Betten sind genau richtig, nicht zu weich und nicht zu fest. Die Dusche ist auch in Ordnung, auch wenn der Druck auf der Leitung nicht ganz so wie gewohnt ist, er reicht aber aus. Jetzt sind wir schon auf das Frühstück gespannt, was angeblich sehr gut sein soll.

mal sehen wie das Frühstück ausfällt

Wir gehen die wenigen Schritte zum Haupthaus hinüber und treffen dort auf das 2. deutsche Paar hier in der Anlage. Die Chefin serviert uns zunächst den Kaffee (üblicher amerikanischer Standard) und anschließend Rührei mit Schinken, Tomate und Käse. Da wir sehr oft die Mikrowelle in Betrieb sehen, vermute ich, dass es sich um etwas vorgefertigtes handelt. Dementsprechend ist der Geschmack. Wir sind nicht so begeistert. Anschließend gibt es für jeden noch 2 Eierkuchen, die ganz ordentlich sind. Dazu noch einen Toast, Cerealien und etwas frisches Obst, Lachs-Bagel und einige Scheiben Blaubeerkuchen. Alles zusammen recht passabel aber nicht überragend.

wir bummel durch Skagway

die Hauptstrasse von Skagway, der Broadway mit dem Golden North Hotel von 1898

die Hauptstrasse von Skagway, der Broadway mit dem Golden North Hotel von 1898

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Für unsere heutige Bahnfahrt mit der White Pass & Yukon Route gab es einige kleine Änderungen. Statt um 16 Uhr 30, die Rückkehr ist uns wegen des frühen Aufstehens zu spät, buchte die Chefin des Hause uns auf den 12 Uhr 45-Zug um. Da aber die komplette Fahrt bis Carcross völlig ausgebucht ist, die Kreuzfahrer nehmen gerne dieses Zug, fahren wir in einem Sonderwagen ohne Platzreservierung nur bis Fraser (Kanada) mit. Wie sich später herausstellt eine gute Alternative. Die interessantesten Punkte der Strecke liegen auf diesem Teilstück. Wir fahren zunächst wieder nach Skagway hinunter, biegen aber gleich hinter der Brücke über den Skagway River nach links ab.

wir besuchen einen alten Friedhof

ein Friedhof aus der Zeit des Goldrauschs, sehr alt wurden die Leute damals nicht

ein Friedhof aus der Zeit des Goldrauschs, sehr alt wurden die Leute damals nicht

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Unsere Fahrt endet am Gold Rush Cemetery, einem Friedhof aus der Zeit des Goldrausch. Auf vielen Gräbern stehen noch Holzschilder. Man kann erkennen dass die Leute, bis auf Ausnahmen, kaum das 50. Lebensjahr erreicht haben. Es liegen hier auch kleine Kinder begraben. In den Gräbern, gekennzeichnet mit "Unknow" sollen ehemalige Bankräuber begraben worden sein. Von hier aus führt auch ein Weg zum Reid Fall, einem netten aber nicht überragenden Wasserfall hinter dem Friedhof. Man geht etwa 4 Minuten dorthin. Anschließend fahren wir nach Downtown und parken, wie schon gestern, kostenlos Ecke State Street / 4th Avenue. Von hier aus ist es nur eine Querstraße bis zum Broadway. Wir bummeln den restlichen Broadway, die Hauptstraße von Skagway, die wir gestern nicht mehr gesehen haben entlang. Elke schaut noch in das eine oder andere Souvenirgeschäft. Es sind wieder Himmel und Menschen unterwegs. Heute sollen mit den Kreuzfahrtschiffen 9600 Passagiere angekommen sein. Kurz vor 12 Uhr trinken wir im Bahnhofsgebäude noch einen Capuccino.

Fahrt mit der White Pass & Yukon Route

Anschließend erkundigen wir uns bei einem Bahnbediensteten nach dem genauen Ablauf der Fahrt. Er gibt uns erschöpfend Auskunft. Es herrscht reger Betrieb am Bahnhof. Zwischenzeitlich läuft noch ein weiterer Zug ein, bevor dann unser Zug einfährt. Nach dem alle Passagiere den Zug verlassen und dieser etwas gereinigt wurde steigen wir in den Wagen 207 ein. Wir ergattern schließlich beide einen Fensterplatz auf der linken Seite in Fahrtrichtung, ein Tipp der Chefin unserer Unterkunft. Um 12 Uhr 47 setzt sich der Zug mit über 500 Passagieren an Bord in Bewegung. Zunächst verläuft die Fahrt im flachen Bereich des hier noch breiten Tals. Dann aber klettert der Zug unaufhörlich aufwärts. Zunächst erhalten wir vom Zugbegleiter diverse Information zur Fahrt.

eine sehr schöne Eisenbahnfahrt mit der White Pass & Yukon Railway nach Fraser

eine sehr schöne Eisenbahnfahrt mit der White Pass & Yukon Railway nach Fraser

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Uns hält es aber bald nicht mehr im Waggon. Die vorbeiziehende Landschaft ist ganz toll, die Berge rücken enger zusammen und die Ausblicke werden immer schöner. Es gibt unterwegs die verschiedensten Stellen mit hervorragenden Aussichten auf Gletscher, die Berge oder auch einige Viadukte und Brücken. Man ist ständig nur dabei in alle Richtungen zu schauen um nichts zu verpassen. Es gibt auch für jeden Passagier eine Broschüre mit guten Informationen und den Highlights der Fahrt.

Ein etwas nerviger, asiatisch aussehender Mann drängelt sich öfters bei uns ins Bild, obwohl er aus einem anderen Wagon stammt. Wir müssen uns daher manchmal etwas energisch gegen in durchsetzten. Die Landschaft verändert sich drastisch nach dem wir den White Pass erreicht haben. Hier oben sind die Bäume nur noch ganz klein, es sieht aus wie eine Hochebene die von Felsbrocken übersät ist. Überbleibsel der Eiszeit. Außerdem findet man hier viele kleine und größere Seen vor. Es ist soviel zu sehen auf dieser Fahrt, man sollte sie unbedingt einmal selber unternehmen.

die kanadische Grenze ist erreicht

wir erreichen die kahle Passhöhe um den Grenzort Fraser

wir erreichen die kahle Passhöhe um den Grenzort Fraser

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In Fraser, schon auf kanadischer Seite, erreichen wir schließlich den Endpunkt unserer Fahrt. Bevor wir den Zug verlassen können, sieht sich ein kanadischer Beamter im Schnelldurchgang die Pässe aller Mitreisenden an. Die bereitstehenden Busse fahren uns dann wieder zurück nach Skagway. Wir freuen uns schon frühzeitig wieder in Skagway zu sein, da biegt der Bus plötzlich in eine Seitenstraße ab. In Larsville, eine Art nachgebautes Goldgräberzeltstadt (in Miniaturformat) müssen wir uns dann noch eine Show über die guten alten Zeiten ansehen, die uns überhaupt nicht gefällt. Alles offensichtlich arrangiert für die Kreuzfahrtpassagiere. Wir verlieren dadurch glatt eine Stunde. Schließlich sind wir gegen 17 Uhr wieder zurück in Skagway. Jetzt müssen wir uns nach einem anderen Restaurant umsehen als dem geplanten, den viele schließen hier bereits um 17 Uhr sobald die Kreuzfahrtpassagiere wieder auf ihre Schiffe zurückkehren.

wo gibt es Abendessen

Wir finden aber in der 4th Avenue, etwa 200 Meter vom Broadway entfernt, das Restaurant Starfire. Etwas abseits der Hauptstraße gelegen, finden wir im Restaurant, sofort einen Sitzplatz. Eigentlich ein Thai-Restaurant, aber es gibt auch einige andere Gerichte auf der Karte. Wir bestellen uns ein Burrito, welches angeblich für 2 Personen reicht. Das ist dann tatsächlich auch der Fall. Lecker gefüllt mit einigen Beilagen werden wir beide satt davon. Mit 2 Getränken bezahlen wir gerade mal 20 US$ dafür. Sehr empfehlenswert. Im örtlichen Supermarkt besorgen wir uns noch einige Kleinigkeiten und fahren zurück zur Unterkunft.

Bärensuche

Wir bezahlen zunächst unsere offene Rechnung, da wir ja morgen schon gegen 5 Uhr morgens zum Hafen fahren wollen. Die Chefin sagt uns zu, dass es morgen früh auch Kaffee und etwas zu essen gibt. Dann besuchen wir noch mal den Bärenbeobachtungspunkt von gestern. Leider ist außer den Lachsen heute nichts zu sehen. Entweder weil wir etwa 1 Stunde früher wie gestern vor Ort sind oder die Bären haben heute keinen Appetit auf Lachs. So kehren wir wieder zurück. Wir werden nun alles für unsere frühe Abreise vorbereiten, damit wir morgen früh nur noch das nötigste einpacken müssen.

Es war, bis auf die komische Show, ein wunderbarer Fahrt. Diese Fahrt mit der Bahn kann man wirklich empfehlen, besonders bei so schönem Wetter wie heute.

Balken
Wetter : sonnig, 24-25 Grad, trocken
Unterkunft : Chillkoot Trail Outpost Cabins -- ÜF
amerikanisches Frühstück -- kostenloses WLAN
 
Dyea Road / Klondike Highway
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