Panoramafahrt Andorra, kleine Dörfer, Berge, Täler und grandiose Ausblicke
26.07.2014
Balken

das erste Frühstück

In unserer ersten Nacht im Skihotel Plaza mussten wir uns erst mal an die vielen neuen Geräusche gewöhnen. Viel lauter als auf der Straße war es gestern Abend im Hotel, es sind auch viele Spanier und Franzosen im Hotel. Erst nach 23 Uhr wurde es etwas ruhiger. Trotz relativ harter Betten haben wir doch ganz gut geschlafen. Heute Morgen scheint zum Glück schon die Sonne, ein erster Blick aus dem Fenster zeigt viel blauen Himmel. Die Temperatur liegt bei nur 9 Grad um 7 Uhr (Anzeige auf der anderen Straßenseite).

Wir machen uns fertig und gehen gegen 8 Uhr zum Frühstück. Elke füllt sich heute irgendwie nicht so gut und kaut daher nur an einer Weißbrotscheibe herum, irgendwie ist ihr im Magen etwas flau. Pünktlich um 9 Uhr stehen alle zur großen Andorra-Rundfahrt vor dem Hotel bereit. Auch Diego (unser Busfahrer) und Jessica (unsere Reiseleitung) sind pünktlich vor Ort. Wir verlassen Canillo in Richtung Encamps und biegen dort biegen rechts ab in den Túnel dels Dos Valires zu den "Nordtälern", der uns einen größeren Umweg über Andorra La Vella erspart. Der Tunnel ist fast 3 Km lang.

interessante Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft

Durch eine schöne Landschaft mit engen Tälern und wenig flachem Land fahren wir auf der GC-3 Richtung Norden. Unterwegs zeigt uns Jessica aus dem fahrenden Bus viele interessante Sachen, u.a. so genannten Borda-Häuser, die typisch für Andorra sind. Unten befindet sich der Stall, das Vieh "heizt" die darüberliegenden Wohnräume und ganz oben auf dem Dachboden wird u.a. Tabak gelagert. Tabak wird sehr viel in Andorra angebaut, meistens auf relativ kleinen Feldern. Zur Verarbeitung wird der Tabak ins Ausland gebracht und kehrt verarbeitet wieder zurück. Wir passieren auch eine alte Eisenfabrik mit der entsprechenden Mine dazu, beide sind allerdings außer Betrieb.

die Natursteinfassade vieler Häuser ist nur vorgesetzt, dahinter befindet sich ein konventinell gebautes Haus

die Natursteinfassade vieler Häuser ist nur vorgesetzt, dahinter befindet sich ein konventinell gebautes Haus

>> schliessen <<
Interessant ist die Bauweise vieler Häuser in Andorra. Das Haus selber wird konventionell errichtet und zum Schluss wird eine Fassade aus Natursteinen davorgesetzt. So passen die Häuser (zumindest in den kleineren Orten) gut in die Landschaft. Gedeckt werden die Häuser vielfach mit Schieferplatten.

Leider sehen wir vieles nur aus dem fahrenden Bus heraus, es gibt kaum Haltemöglichkeiten bei den engen Strassen. Unterwegs stoppen immer wieder Kühe unsere Fahrt, sie stehen teilweise mitten auf der Straße und sind nicht gewillt Platz zu machen. Leider geht es Elke immer noch nicht besser, sie schläft ab und zu und kann die Fahrt nicht so richtig genießen. Wir passieren unterwegs u.a. La Massana, Ordino, Arans und El Serrat. Hinter El Serrat fahren wir dann auf der CS-380 bis zum Skigebiet von Vallnord-Arcalís auf eine Höhe von 2229 Meter. Entlang der Straße befinden sich viele sehr große Parkplätze. Was muß hier im Winter los sein !!!!

tolle Ausblicke in die Bergwelt

Blick über eine alte Schäferhütte auf das Skigebiet und die Berge von Vallnord-Arcalís auf einer Höhe von 2229 Meter

Blick über eine alte Schäferhütte auf das Skigebiet und die Berge von Vallnord-Arcalís auf einer Höhe von 2229 Meter

>> schliessen <<

30 Minuten haben wir jetzt Zeit uns hier oben umzusehen. Das erste was uns auffällt sind die vielen Wanderer, die u.a. auf dem Weg zu einem schönen See im " Parc National de la Vall de Sorteny" unterwegs sind. Beeindruckend ist auch die Bergkulisse um uns herum, Reste von Schnee sind weiter oben noch in den Bergen zu erkennen. Auch vielen Kühe und Pferde, die hier oben frei herumlaufen, sind auf den zu dieser Jahreszeit grünen Wiesen unterwegs. Man muß aufpassen, dass man nicht in einen Kuhfladen tritt. Jessica führt uns zu einer schönen alten Schäferhütte (heute außer Betrieb) und erklärt uns einiges dazu. Übrigens ist die Tour de France 2009 auch bis hier heraufgefahren, es war die Zielankunft. Viele Blumen blühen hier oben trotz der Höhe und Elke ist wieder in ihrem Element, etliche Blüten werden fotografiert. Einige Lifte sind auch in Betrieb um die Wanderer und Mountainbikefahrer weiter nach oben in die Berge zu transportieren. Mountainbiking ist in Andorra ein Riesensommerspaß. Wir fahren anschließend wieder über die GC-3 zurück nach Ordino, wo wir einen Stadtbummel unternehmen. Vorher legen wir noch einen Fotostopp an einer alten, schönen Steinbrücke aus dem 15. Jhdt., der Pont de l'Estarell ein.

Stadtbummel Ordino, Destilleriebesuch und Tapas zum Mittag

Stadtbummel durch den sehr schönen Ort Ordino mit vielen kleinen Gassen

Stadtbummel durch den sehr schönen Ort Ordino mit vielen kleinen Gassen

>> schliessen <<

Auf dem Weg ins Zentrum der Kleinstadt Ordino können wir schon die schöne Architektur der Häuser bewundern, viele alte Häuser stehen hier im Ortskern. Jessica erzählt uns einiges Wissenswerte über den Ort und danach bekommen wir noch etwas Freizeit um uns im Ort umzusehen. Kleine Gässchen laden zum Bummeln ein. Auch in Ordino, wie an vielen anderen Orten in Andorra, hängen an den Laternenmasten kleine Blumenampeln, die täglich gegossen werden. Das sieht sehr schön aus. Das Land Andorra macht insgesamt einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck. Wir werfen auch noch einen Blick in die Kirche "Sant Corneli i Sant Cebrià in Ordino. Diese Kirche wurde im Mittelalter erbaut und vom 17.-19. Jhdt öfters umgestaltet. In der Kirche befindet sich eine der kleinsten Statuen der Jungfrau Marie in Andorra (44 cm) aus dem 12. oder 13. Jhdt.

wir besuchen eine Destillerie, bekommen viele Infos und dürfen sehr viele Schnäpse

wir besuchen eine Destillerie, bekommen viele Infos und dürfen sehr viele Schnäpse

>> schliessen <<

Nach nur 30 Minuten müssen wir auch von Ordino schon wieder Abschied nehmen. Von hier aus fahren wir über die GC-3, GC-4 und die GC-5 nach Arinsal , hier besitzt eine Deutsche eine Destillerie und kennt auch unsere Reiseleiterin Jessica. Wir erfahren viel über alle möglichen Schnäpse und dürfen auch alles kosten. Viele Mitreisende kaufen Schnäpse für zuhause ein. Dann fahren wir in Arinsal in das Restaurant Polarbase zum Mittagessen.

wie hier in Arinsal werden auch in anderen Orten große Häuser gebaut, obwohl inzwischen viele Wohnungen leerstehen

wie hier in Arinsal werden auch in anderen Orten große Häuser gebaut, obwohl inzwischen viele Wohnungen leerstehen

>> schliessen <<
Auch hier in Arinsal begeht man offensichtlich ähnliche Bausünden wie in anderen Orten. Riesige Häuser entstehen direkt am Bergabhang, obwohl sie (lt. unserer Reiseleiterin) in einem lawinengefährdeten Bereich stehen. Dabei soll es schon heute viele leerstehende Wohnungen in Andorra geben.

Elke geht es nicht so gut

Elke möchte lieber zurück ins Hotel, um sich hinzulegen, da es ihr noch immer nicht besser geht. Jessica organisiert sofort ein Taxi und Elke fährt ins Hotel zurück. Jessica ruft noch im Hotel an, damit dort das Zimmer noch rechtzeitig vor Elkes Ankunft gereinigt ist. Sie kümmert sich wirklich nett um alles. Ich bleibe bei der Gruppe und genieße die Tapas ,die wir für heute zum Mittagessen bestellt haben. Alles sehr lecker, Garnelen, Wurst, Kartoffeln und vieles mehr mit leckeren Soßen und sehr schön gebraten, dazu Sangria und Wasser, alles prima. In Gesprächen mit Jessica erfahren wir nebenbei viel über die Russen und die Israelis, die inzwischen vermehrt nach Andorra reisen. Beide Gruppen bringen zwar viel Geld ins Land, sind aber nicht sonderlich beliebt wegen ihres Benehmens.

beeindruckende Aussichtspunkte

vom Coll de la Botella (2069 m) aus haben wir eine phantastische Aussicht in die Bergwelt Andorras

vom Coll de la Botella (2069 m) aus haben wir eine phantastische Aussicht in die Bergwelt Andorras

>> schliessen <<

Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Rundfahrt durch Andorra fort. Leider können wir den schönen Ort Pal nur vom Bus aus sehen. Diego steuert unseren Bus durch viele Kurven immer höher hinauf zum Coll de la Botella (2069 m). Von hier oben aus bietet sich uns eine phantastische Aussicht über die Bergwelt Andorras bei strahlendem Sonnenschein, einer toller Rundumblick. Dieses kleine Fürstentum besitzt eine wunderbare Landschaft, wenn da nicht die völlig verbauten größeren Ortschaften wären. Aber die Menschen müssen ja auch irgendwo wohnen. Etwas erschreckend sehen auch die Schneisen im Wald aus, wo Skipisten entstanden sind, das wirkt teilweise wie Kahlschlag. Unser nächstes Ziel, die Skipisten von VallNord, können wir von hier oben schon erkennen. Jetzt verstehen wir auch warum die Skipisten so weit oben liegen. Nur hier sind teilweise ebene oder leicht abfallende Flächen zu finden, die einen Startpunkt für die Pisten bieten. Hier oben am Coll de la Botella befindet sich auch ein sehr eigenartiges Kunstwerk, "Sturm im Wasserglas" von Dennis Oppenheim von 1992. Kunst ist Geschmackssache.

das Skigebiet VallNord ist auch im Sommer sehr beliebt

im Sommer sind sehr viele Mountainbiker in Andorra's Bergen unterwegs

im Sommer sind sehr viele Mountainbiker in Andorra's Bergen unterwegs

>> schliessen <<

In VallNord, unserem nächsten Ziel findet heute ein internationaler Wettbewerb der Mountainbiker statt. Aus diesem Grund tummeln sich hier oben auch sehr viele Leute. Jede Menge Mountainbiker sind angereist und viel Publikum will sich die Rennen ansehen. Wasserskifahrer stellen in einem künstlichen Becken ihre akrobatischen Künste vor und es gibt noch viel Beiprogramm. Für die Mountainbiker wurde im Rundkurs extra eine Brücke über die Straße gebaut, damit sie nicht mit den Autos ins Gehege kommen. Hier tobt richtig das Leben. Wir legen im großen Restaurant eine Pause für WC, Getränke und Eis ein.

die Kirche von Meritxell

das Santuari nou de Meritxell ist eine bedeutende Wallfahrtskirche in Andorra

das Santuari nou de Meritxell ist eine bedeutende Wallfahrtskirche in Andorra

>> schliessen <<

Gegen 16 Uhr 45 fahren wir weiter zum letzten Besichtigungspunkt, dem "Santuari nou de Meritxell" . Auf dem Weg dorthin passieren wir wieder den fast 3 km langen Tunnel "Túnel dels Dos Valires ". Die alte Kirche von Meritxell brannte 1972 bis auf die Grundmauern nieder und auch die Statue der Jungfrau Maria wurde bei dem Brand zerstört. Die neue Kirche wurde in einer sehr eigenwilligen Form von Ricardo Bofill erbaut und 1976 eingeweiht. Wir besichtigen zunächst die alte Kirche, von der nur noch die Grundmauern stehen geblieben sind. In der neuen Kirche befindet sich eine Reproduktion der romanischen Skulptur der Jungfrau Maria. Die neue Kirche ist sehr hell und modern gestaltet.

Gegen 18 Uhr kehren wir nach Canillo zurück. Elke fühlt sich noch nicht besser. Ich besorge uns im Supermarkt noch einige Getränke und später unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch Canillo, der Elke auch gut bekommt.

Um 20 Uhr gehen wir zum Abendessen, aber Elke möchte noch nicht so richtig am Buffet zulangen, sie kaut nur auf einem Brötchen herum und geht vorzeitig aufs Zimmer zurück. Ich folge Ihr einige Zeit später. Elke liegt bereits im Bett und will einfach nur schlafen. Ich schreibe den Reisebericht, überspiele die Bilder des Tages und werde noch eine Mail an Freunde in Deutschland schicken, dann gehe ich auch schlafen. Hoffentlich geht es Elke morgen besser.

Balken
Wetter : Sonnig, bis 26 Grad, morgens 9 Grad, keine Regen, kaum Wind
Unterkunft : Hotel Ski Plaza 5* (in Canillo)
Fahrtkilometer : 110 Km
  • Einleitung
  • nach oben
  • nächster Tag