mit der Zahnradbahn ins Tal der Träume (Vall de Núria, Spanien)
27.07.2014
Balken

frühes Aufstehen ist angesagt

Heute klingelt der Wecker schon um 5 Uhr 45, da wir einen langen Ausflug ins „Tal der Träume“ vor uns haben. Etwa 200 km Busfahrt durch bergige Landschaften liegen heute vor uns. Elke fühlt sich besser wie gestern, ist aber noch nicht 100%ig fit. So richtig frühstücken mag sie aber auch heute noch nicht und kaut nur an einem trockenen Brötchen herum. Wir holen anschließend noch unsere Sachen aus dem Zimmer und starten um Punkt 8 Uhr zu unserer Tour ins „Vall de Núria“ nach Spanien. Auf einer panoramareichen Strecke fahren wir in Richtung französische Grenze durch verschiedene Dörfer in Andorra. Damit wir unsere Zahnradbahn in Ribes de Freser zum Tal der Träume rechtzeitig erreichen, nutzen wir auf den Hinfahrt den 2850 m langen “Túnel d’Envalira“, so dass wir nicht über den 2407 m hohen Col d’Envalira fahren müssen. Der Pass hat keine Wintersperre und ist somit die höchstgelegene ganzjährig befahrbare Straße Europas. Für die Tunneldurchfahrt fällt eine gestaffelte Mautgebühr an, ein normaler PKW zahlt hier 6,50€.

die Berge hier oben sind vernebelt und Frankreich liegt vor uns

hinter Pas de la Casa verdichten sich die Wolken und hängen tief in den Begen

hinter Pas de la Casa verdichten sich die Wolken und hängen tief in den Begen

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Vorbei am Ort Pas de la Casa erreichen wir die französisch/andorranische Grenze, die wir ohne Halt passieren können. Die Wolken haben sich hier oben (2100 m) stark verdichtet und hängen in den Berggipfeln. Es sieht teilweise gespenstisch aus und wir können von der Straße manchmal kaum 20 m weit sehen, dann brechen die Wolken wieder auf und die Sonne blinzelt hindurch. Später setzt sich immer mehr die Sonne durch und wir erreichen schließlich Porte Puymorens. Ab hier fahren wir auf der N20 durch eine offener werdende Landschaft und die Berge sind nicht mehr ganz so hoch. Wir passieren das kleine Dorf Carol, wo uns Jessica auf einen sehr alten Wachturm in der Dorfmitte hinweist. Ab dem Ort "Ur" wird die Landschaft fast langweilig, kaum noch Berge, viel flaches Land.

schon sind wir wieder in Spanien

Kurz hinter "Ur" überqueren den Fluss El Raür und sind, ganz ohne irgendwelche Hinweise, plötzlich in Spanien. Langsam werden die Berge wieder höher. In La Molina, einem Wintersportort, der jetzt im Sommer recht verwaist erscheint, legen wir eine kurze Toiletten- und Getränkepause ein. Hier ist die Landschaft wieder deutlich bergiger und sehr viele Nadelhölzer stehen rechts und links der Straße. Dann erreichen wir das sehr lang gezogene Tal von Ribas mit viel Mischwald.

hoch oben fahren wir am Ribas-Tal entlang, Natur pur

hoch oben fahren wir am Ribas-Tal entlang, Natur pur

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Hoch oben fahren wir auf einer tollen Straße am Tal entlang. Es scheinen hier nicht sehr viele Menschen zu wohnen, denn nur selten tauchen kleinere Dörfer auf. Unsere gesamte Route führt uns übrigens zunächst bis auf über 2000 m, dann wieder hinunter auf 1200m Meter, wieder auf fast 2000 m und dann endgültig hinab auf rund 900 m.

Fahrt mit der Zahnradbahn ins Tal der Träume

die  Zahnradbahn Cremallera de Núria trifft in Queralbs auf den Gegenzug

die Zahnradbahn Cremallera de Núria trifft in Queralbs auf den Gegenzug

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ohne Worte

ohne Worte

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In Ribes de Freser erreichen wir rechtzeitig die Zahnradbahn Cremallera de Núria, die uns gegen 11 Uhr 50 in ca. 40 Min. ins Tal der Träume (Vall de Núria) auf knapp 2000 m bringen wird. Eine sehr interessante Fahrt, die durch einige Tunnel, über Viadukte und Brücken und eine grandiosen Bergwelt mit schönen Ausblicken führt.

Kleiner Tipp: am besten sitzt man in Fahrtrichtung rechts mit Blick in Fahrtrichtung. Sollte man sich im ersten Wagen befinden ist der Stehplatz direkt hinter dem Fahrer allerdings der beste. Hier kann man nach vorne und durch die geöffneten Seitenfenster sehr gut fotografieren.

Unterwegs sehen wir etliche Wanderer, die den Aufstieg zu Fuß wagen. Eine wirklich lohnenswerte Fahrt. Nach einem Zwischenstopp in Queralbs erreichen wir nach etwa 40 Minuten das „Tal der Träume“. Kurz vor der Ankunft fährt die Bahn noch rechts an dem künstlich angelegten Stausee "Estany de Núria" vorbei. Jessica führt uns zunächst zum Mittagessen, heute erleben wir eine katalanische Brotzeit.

die Wurst- und Käseaufschnitt für die katalanische Brotmahlzeit

die Wurst- und Käseaufschnitt für die katalanische Brotmahlzeit

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Geröstetes Weißbrot wird mit Knoblauch bestrichen, frische halbierte Tomaten darüber gerieben und das ganze mit Öl beträufelt. Als Belag sind dekorativ auf einem Teller vor uns verschiedene Wurstsorten angerichtet. Eine interessante Variante einer Brotzeit, aber es schmeckt sehr lecker in dieser Kombination. Elke versucht sich nur an einer Weißbrotscheibe, sie traut sich einfach noch nicht richtig zu essen. Der Magen macht immer wieder mal Probleme.

wandern rund um den Stausee im Vall de Nùria

der Hotelkomplex mit dem Sanktuarium mittendrin

der Hotelkomplex mit dem Sanktuarium mittendrin

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Nach dem Essen begeben wir uns erst mal auf einen längeren Spaziergang. Vorher besuchen wir jedoch noch das Sanktuarium der Mutter Gottes von Núria, das recht nüchtern auf uns wirkt. Eingebettet ist das Sanktuarium in einen großen Hotelkomplex, das ganze ist ein ziemlich monströser Bau in einer ansonsten sehr schönen Landschaft.

die kleine Kirche am See von 1664 gefällt uns viel besser

die kleine Kirche am See von 1664 gefällt uns viel besser

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Am rechten Seeufer (vom Sanktuarium aus gesehen) besuchen wir auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt die Einsiedlerkapelle Sant Gil, die uns wesentlich besser gefällt. Über dem Eingang zur kleinen Kapelle steht die Jahreszahl 1644 (Baujahr?). Interessant ist, dass sich in der kleinen Kirche viele Tafeln mit Namen von Verstorbenen zu sehen sind, ob sich dahinter Urnen befinden? Auf einem leicht ansteigenden Weg stehen am Wegesrand viele blühende Pflanzen, Elke fotografiert bestimmt fast jede Blüte. Nach etwa 15 Min. erreichen wir den Aussichtspunkt „Mirador de la Creu d’en Riba“, Von hier aus bieten sich uns tolle Ausblicke in die umliegende Landschaft und auf den „monströsen“ Gebäudekomplex mit dem davorliegenden Stausee.

phantastischer Blick in das Vall de Núria vom Aussichtspunkt Mirador de la Creu d’en Riba

phantastischer Blick in das Vall de Núria vom Aussichtspunkt Mirador de la Creu d’en Riba

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Eine wunderschöne Landschaft, die allerdings durch Seilbahnen und Sessellifte verschandelt wird. Es sollen halt auch im Winter viele Gäste angelockt werden. Im Sommer wird neben Bootsfahrten auf dem künstlichen See auch Ponyreiten für Kinder, Picknickplätze für Erwachsene und vieles mehr für die Touristen angeboten. Es herrscht hier ein ziemlicher Trubel. Wo findet man da noch das Tal der Träume ?

Wir lassen uns aber von dem Trubel nicht beeindrucken und spazieren auf einem anderen Weg wieder talabwärts und erfreuen uns an der Natur und den vielen blühenden Pflanzen. Immer wieder ergeben sich auch neue Ausblicke in die Landschaft und die umliegenden Berge. Der Spaziergang bekommt Elke sehr gut und sie fühlt sich wohl. Über die Staumauer gehen wir hinüber zur anderen Seeseite und umrunden den See. Während ich noch an meinem Eis schlecke, ziehen am Himmel schon dunkle Wolken auf. Es zeigen sich zwar immer wieder blaue Löcher, aber der Himmel wird langsam immer grauer. Um 15 Uhr 40 treffen wir uns wieder vor dem Sanktuarium und gehen zur Zahnradbahn zurück.

zurück ins Tal mit der Cremallera (Zahnradbahn)

die Rückfahrt mit der Zahnradbahn führt uns über ein Viadukt

die Rückfahrt mit der Zahnradbahn führt uns über ein Viadukt

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Um 16 Uhr beginnt unsere Fahrt bergab. Inzwischen hat sich der Himmel völlig zugezogen mit nur sehr kleinen Wolkenlücken. Auf der Fahrt bergab sehen wir noch viele Dinge, die wir vorher nicht gesehen haben (wegen der anderen Fahrtrichtung). 40 Min später erreichen wir wieder den Bahnhof von Ribes de Freser. Nach einer kurzen Toilettenpause besteigen wir den Bus und fahren auf gleicher Strecke, aber diesmal ohne Zwischenstopp, nach Canillo zurück.

Rückfahrt nach Canillo durch Frankreich und Spanien

Auf der Rückfahrt erwischt es Elke auch noch im Genick, sie hat ziemlich heftige Nackenschmerzen. Wieder geht die Fahrt mehrere hundert Meter rauf und runter. Wir passieren auf unserem Weg etliche Pässe. Als wir die Grenze von Andorra erreichen, hat sich auch hier der Himmel völlig zugezogen und alles ist dunkelgrau. Unsere Reiseleiterin hatte eigentlich vorgeschlagen, auf der Rückfahrt nicht durch den Tunnel sondern über den 2407 m hohen Col d’Envalira nach Andorra zu fahren. Angesichts der dichten Wolken fällt dieser Umweg aber aus. Wir passieren daher wieder den mautpflichtigen 2,8, km langen Tunnel und als wir in verlassen scheint auf der anderen Seite die Sonne. Gegen 19 Uhr 15 sind wir wieder zurück in Canillo.

Elke legt sich wegen der Nackenschmerzen zunächst hin, um etwas zu entspannen. Gegen 20 Uhr gehen wir zusammen ins Restaurant und Elke nimmt sich nur eine Banane und kehrt wieder aufs Zimmer zurück. Ich genehmige mir derweil einige gute Sachen vom Buffet. Als ich ins Zimmer zurückkehre, geht es Elke etwas besser und sie hat auch die Banane mit Appetit gegessen und gut vertragen. Wir wollen mal hoffen, dass es jetzt doch langsam bergauf geht. Da sie sich auch schon eine Fernsehsendung mit Interesse ansieht (es gibt nur ZDF und Arte in deutsch) scheint es doch schon besser zu werden. Jetzt folgt noch das übliche Abendprogramm mit Bilder sichern und Reisebericht schreiben und dann werde ich auch ins Bett klettern. Der Tag begann ja recht früh und morgen werden wir auch schon wieder um 7 Uhr aufstehen um den Tag zu nutzen.

Balken
Wetter : sonnig, früh 11 Grad, tagsüber im Tal der Träume 22 Grad, später Bewölkungsaufzug, aber trocken
Unterkunft : Hotel Ski Plaza 5* (in Canillo)
Fahrtkilometer : 234
Wanderkilometer : 5 Km
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