Fahrt von Esperance nach Kalgoorlie - 446 Km
07.11.2008
Balken

Fahrt auf dem Great Ocean Drive

Es ist nicht zu fassen, heute hängen schon morgens dunkelgraue Wolken am Himmel herum. Bei meinem ersten Blick aus dem Fenster regnet es sogar leicht. Wir frühstücken erst mal. Dabei zeigt sich sogar ab und zu schon mal die Sonne am sonst noch grauen Himmel. Wir verstauen wieder alles Gepäck im Wagen und begleichen unsere Rechnung an der Rezeption.

Zunächst fahren wir auf den so genannten "Great Ocean Drive", eine 40 Km lange Rundstrecke bei Esperance. Schon mal vorweg gesagt, eine wirklich empfehlenswerte Tour. Erster Stopp ist der Rotary Lookout mit weitem Blick über die Küste vor Esperance und die Stadt selber. Wir fahren weiter und nach jeder Kurve hat man wunderschöne Ausblicke auf die diversen Buchten. Am Salmon Beach halten wir an. Es herrscht eine wirklich steife Brise und man muss die Kamera und den Fotoapparat gut festhalten. Die Brandung ist atemberaubend und der Strand ist fast ebenso weiß wie die Strände gestern im Cape Le Grand N.P. Niemand ist allerdings im Wasser zu sehen, kein Wunder bei dem Wetter.

guter Punkt für Surfer

Eine Ecke weiter am Twilight Beach ist das schon etwas anders. An einer bestimmten Stelle, wo sich die Wellen besonders gut brechen, sind jede Menge Wellenreiter unterwegs. Ich möchte nicht wissen, wie kalt das Wasser ist. Am Observation Point bläst uns der Wind fast die Haare vom Kopf (bildlich gesprochen), aber die Sicht auf die umliegenden Küstenabschnitte ist einfach toll. Bei Sonne und wenig Wind ist diese Rundfahrt bestimmt ein Genuss.

Pink Lake

Die Straße biegt dann ab und führt weg von der Küste zum Pink Lake. Laut einigen Reiseführern soll dieser See manchmal wirklich pink aussehen, andere behaupten das Gegenteil. Für uns zeigte er sich in einer milchig weißen Farbe. Nicht besonders beeindruckend. Daher begeben wir uns jetzt auf die "Piste" nach Kalgoorlie-Boulder.

interessanter Tankstopp

Unterwegs legen wir in einem kleinen "Nest" noch einen interessanten Tankstopp ein. Zunächst muss ich mir den Schlüssel für die Zapfsäule im örtlichen Kramladen besorgen. Nach dem Tanken darf ich alles wieder abschließen. Zum Bezahlen gehe zurück in den besagten Laden und muss auch noch ansagen, für wieviel Dollar ich getankt habe. Eine elektronische Anzeige gibt es auch nicht. Lange Zeit fahren wir dann auf fast schnurgerader Strecke durch weites Farmland, später sind dann nur noch Eukalyptusbäume und niedrige Sträucher neben der Straße zu sehen. Die meiste Zeit verdecken leider die Bäume und Sträucher den Blick in die weitere Landschaft.

Pause in Norsemannach oben

Nach gut 2 Stunden Fahrt erreichen wir Norseman, kein wirklich schöner Ort. Viele der Geschäfte sind leider geschlossen und die Häuser sehen etwas heruntergekommen aus. Wir müssen eine Weile suchen, bis wir einen Laden finden, der uns etwas zu Essen bietet.

ein Take Away Laden in Norseman

ein Take Away Laden in Norseman

>> schliessen <<

Der Laden sieht aus, als ob man das Mobiliar und die weitere Ausstattung zusammengesucht hat. Schon die Eingangstür sieht nicht so aus, als ob man den Laden damit verschließen könnte. Der Rest gleicht einem Krämerladen. Wir finden aber etwas zu essen und zu trinken. Der Cappuccino ist etwas dünn und das Essen sättigt eher als das es schmeckt, aber wir haben für die restliche Fahrt etwas im Magen. Besser ist da die BP- Tankstelle an der Kreuzung der Highways 94 und 1, diese Erfahrung machen wir später auf unserer Weiterfahrt.

Auch der Versuch von einem als gut beschriebenen Aussichtspunkt (Beacon Hill Lookout) etwas von der umliegenden Landschaft zu sehen scheitert wegen der vielen Bäume. Wir setzen unseren Weg fort Richtung Norden. Dass das Städtchen Norseman zur Blüte der Goldgräberzeit gegründet wurde, merkt man spätestens auf dem weiteren Verlaufs des Highways.

Monstertrucks sind unterwegs

Immer wieder sind Schilder mit der Aufschrift "Mine Site" zu sehen. Damit verbunden folgt der Hinweis "Road Trains Entering".

Trucks bis zu 56 m Länge sind 
			  in Westaustralien unterwegs

Trucks bis zu 56 m Länge sind in Westaustralien unterwegs

>> schliessen <<

Trucks bis zu 56 m Länge sind in Westaustralien unterwegs. Das sind Lkws mit bis zu drei Anhängern und einer Länge (hier jedenfalls) bis zu 56 m. So ein Monster zu überholen ist schon ein wahres Abenteuer. Diese LKW dürfen bis zu 100 km/h fahren, alle anderen 110. Der Geschwindigkeitsunterschied ist also nicht allzu groß und man benötigt eine ganze Weile zu Überholen. Außerdem schlenkern diese riesigen Lkws und ihre Anhängern immer etwas hin und her und die Straße ist auch nicht allzu breit.

Die Landschaft unterwegs zeigt sich immer wieder unterschiedlich. Teilweise Weideland, dann wieder australischer Busch, mal angebrannt, dann wieder in vollem Grün und immer wieder unterschiedliche Bäume und Sträucher.

Kalgoorlie-Boulder ist erreicht

Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Kalgoorlie-Boulder. Ganz plötzlich kehrt die Zivilisation wieder zurück. Die Straßen sind belebt, viele Geschäfte links und rechts der Straße und jede Menge Leute sind unterwegs. Dagegen waren Esperance und erst recht Norseman verschlafene Nester. Unser Quality Inn Hotel liegt 5 Min zu Fuß abseits der Hauptsstraße in einer ruhigeren Gegend. Wir bekommen ein schönes Zimmer und freuen und über das wesentlich angenehmere Ambiente dieses Hotels im Vergleich zu Esperance.

Bummel über die Hauptstraße

die 
			  Hannan Street, Hauptstraße von Kalgoorlie-Bolder

die Hannan Street, Hauptstraße von Kalgoorlie-Bolder

>> schliessen <<

Wir stellen nur unsere Sachen ab und spazieren gleich mal zum Informationscenter in der Hannan Street. Dort erkundigen wir uns nach dem Lookout auf der Goldmine und den Sprengzeiten dort. Kalgoorlie-Boulder lebt mit und von dieser sehr ertragreichen Mine und das sieht man der Stadt auch an. Die alten Häuser entlang der Haupt sind alle restauriert und alles sieht sehr gepflegt und sauber aus.

Wir bummeln die Hauptsstraße einmal auf und ab, kaufen uns noch eine Doppel-CD mit australischer Musik und lassen uns dann in der "Vienna Café Lounge" nieder. Den Apfelstreuselkuchen mit Sahne und auch den Cappuccino können wir empfehlen. Für 2 Personen zusammen 18 AU$ (ca. 9 Euro). Die Preise, so habe ich das Gefühl haben hier in Australien ganz schön angezogen. Allerdings ist unsere letzte Reise auch schon 7 Jahre her. Im Supermarkt Coles, der mit den schönen Schoko-
keksen, kaufen wir neben Getränken auch noch 2 Salate für heute Abend ein. Wir sind so satt, so dass wir kein großartiges Essen mehr zu uns nehmen wollen. Der Salat sollte reichen. Dann geht's zurück zum Hotel.

der Superpitnach oben

Wegen des guten Wetters (strahlender Sonnenschein) fahren wir gleich noch zum Superpit, dem Aussichtspunkt auf die zweitgrößte Goldmine der Welt im Tagebau. Ein beeindruckendes Loch. Über 330 m tief und 3x2 Km im Durchmesser. Wie Ameisen fahren die riesigen Schlepper in die Mine hinunter und krauchen vollbeladen mit 160 Tonnen Gestein in 30 Minuten wieder bis nach oben. Auf verschiedenen Ebenen werden diese Trucks beladen. Normale Pkws sehen neben diesen Monster-
trucks wie Spielzeuge aus. Wir genießen eine Weile den Anblick dieses Riesenlochs.

Abendessen "selbst gemacht"

Dann kehren wir endgültig ins Hotel zurück. Hier haben wir wieder Gelegenheit die "Guest Laundry" zu nutzen (2 AU$ pro Waschgang) und nutzen dieses auch aus. Den griechischen Salat (von Coles) verbessern wir noch mit einer Saltatsauce (griechische Art). Wir haben nämlich übersehen, dass sich in dem Salat, allerdings kaum zu erkennen, schon eine Salatsoße befand. Jetzt werden wir uns mal die Bilder der Mine ansehen und dann noch mal den Tagesplan von Morgen durchgehen. Vielleicht können wir eine Sprengung in der Supermine miterleben, dass erfahren wir aber erst morgen. Der Wetterbericht verspricht den ersten trockenen und sonnigen Tag unserer Rundreise mit 26 Grad. Bisher gab es jeden Tag mindestens etwas Regen oder auch heftige Schauer.

noch einiges zu TomTom

Noch ein Wort zu TomTom. Man kann ihm schon ganz gut vertrauen, aber Kontrolle ist besser. Auf der heutigen Fahrt wollte er uns bei einer bestimmten Etappe auf eine wesentliche längere Strecke lotsen, als die mögliche. Als wir dann, auch wegen eines Hinweisschildes die kürzere Etappe wählten, gab er uns eine wahnwitzige Fahrzeit an (Schnitt 20 km/h), obwohl es sich um eine geteerte, bzw. später um eine gut ausgebaute Schotterstraße handelte. Also immer mal genau hinsehen, was TomTom vorschlägt. Bei eigenartigen Angaben besser den Bauch oder die Straßenkarte oder Hinweisschilder entscheiden lassen. Ansonsten sind wir bisher sehr zufrieden mit den Routenangaben.

Balken

Wetter :  schneller Wechsel von Sonne und starker Bewölkung mit teilweise
 heftigem Regen und starkem Wind, 20 Grad
Unterkunft :  Best Western Hospitality Inn ÜF 3,5 Sterne
 Guest Laundry (kostenlos), Internet WLAN und Kabel frei

  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag