eine "nervige" Nacht
Die letzte Nacht war nicht gerade berauschend. Zunächst hatte ich Probleme mit einer sehr festen Matratze und dann hat mich auch noch eine Mücke über längere Zeit attackiert. Ich musste schließlich Elke aus dem Schlaf reißen, denn nur sie wusste, wo das Mückenmittel in unserer "Ausrüstung" versteckt ist. Dazu noch eine Schmerztablette, da mir auch schon diverse Knochen wehtaten. So bekam ich wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf.
"deutsches" Frühstück
Als ich dann im Café Frühstück bestellen will, werde ich gleich gefragt, ob ich deutsch spreche. Offensichtlich handelt es sich um die Freundin der jungen Dame von gestern Abend, die beide hier "Work and Travel" machen. So fällt das Bestellen leicht und das Frühstück entschädigt wieder für einiges. 2 Spiegeleier auf Toast, dazu Cerealien und Cappuccino, so beginnt der Tag richtig gut.
Alles wirkt hier in Balladonia noch recht rustikal und so ist auch das Essen, kräftig und ausreichend. Das Packen der Koffer verlief routinemäßig recht schnell, hätte ich unseren Navi nicht irgendwo in den Tiefen der Koffer liegen lassen. Also alles wieder auspacken und natürlich liegt das Navi ganz hinten unten.
das ist jetzt wichtig: tanken und Eis für den Esky
Wir tanken wieder voll und kaufen noch einen Beutel Eis für unseren Esky. Diesel und auch Benzin sind hier draußen ganz schön heftig teuer. Dann geht's wieder auf die Piste. Bald nach der Abfahrt treffen wir wieder auf interessante Schilder am Straßenrand. Zunächst wird wieder darauf hingewiesen, dass auf den nächsten 150 km mit Emus, Kängurus und Kamelen zu rechnen ist. Dann etwas Neues. Ein Schild, dass das nächste Straßenstück als Notlandepiste für die australische Luftwaffe ausgebaut wurde. Man sieht dann auch Linien wie auf einem Rollfeld und am Straßenrand ist so etwas wie eine Parkposition für ein Flugzeug geschaffen worden. Sachen gibt es. Das ganze begegnet uns übrigens 4-mal auf der Strecke. Am meistfotografiertesten Schild dieses Straßenabschnitts stoppen wir natürlich auch.
das längste gerade Straßenstück Australiens
Hier beginnt nämlich die längste schnurgerade Straße mit insgesamt 146,6 km (90 Meilen). Kurz nachdem wir dieses Schild passiert haben
entdeckt Elke 2 Emus etwas abseits. Wir stoppen, drehen um und versuchen die Emus zu fotografieren. Allerdings sind sie sehr scheu und machen
sich auf und davon. Als wir gerade losfahren wollen entdeckt Elke noch eine Tannenzapfenechse. Dieser kleine Kerl liegt direkt neben der Straße. Er ist
ca. 40 cm lang und reagiert bei Annährung mit dem Aufreißen des Mauls und streckt dabei seine blaue Zunge heraus. Das sieht schon toll aus.
Für Feinde ist nicht leicht aus zumachen, wo der Anfang und das Ende der Echse ist. Die Schwanzform ist der Kopfform nämlich sehr angepasst. Nach
einigen Attacken seinerseits und diversen Fotos läuft der Skink unter unser Auto. Das ist natürlich gar nicht toll, da er Gefahr läuft von uns überfahren
zu werden. Es ist gar nicht so einfach ihn mit einem Stöckchen dazu zu bewegen wieder unter dem Auto vorzukommen. Schließlich trottet er doch
davon. Eine tolle Begegnung.
eine nicht ganz offizielle Zeitzone
In Caiguna, einem von 4 weiteren Roadhäusern auf der heutigen Strecke gönnen wir uns 2 Eis. Es ist jetzt etwa 12 Uhr 30 und das Thermometer
zeigt 37 Grad bei 14 % Luftfeuchte. Hinter Caiguna treffen wir dann auf eine nicht ganz offizielle Zeitzone. Für einige Hundert Kilometer muss hier
die Uhr um 45 Minuten vorgestellt werden. Hinter Eucla, in Südaustralien wird die Uhr dann noch mal um 45 Minuten vorgestellt, dann sind wir wieder
in einer offiziellen Zeitzone.
Durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft fahren wir weiter Richtung Eucla. Teilweise sind sehr viele verschiedene Büsche und Bäume rechts
und links der Straße zu sehen, teilweise ist aber auch nur noch ganz niedriges Gras zusehen. Dann kann man aber dafür auch unendlich weit in die
Ferne sehen. Die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel herunter und wir freuen uns auf unsere weitere Reise.
Madura Pass Lookout
Beim Madura Pass Lookout legen wir eine Pause ein. Wir gönnen uns einige Schokokekse vom Supermarkt Coles und genießen die Aussicht in die Landschaft. Hier an diesem Punkt ändert sich die Landschaft drastisch.
Wie bei einem Grabenbruch fällt hier schlagartig die Landschaft um ca. 100 m nach unten ab. Die am Fuß dieses Hochplateaus liegende Landschaft ist wesentlich karger, es gibt nur noch wenig Bäume und sehr kurzes Gras. Die wenigen vorhandenen Bäume kennen wir nicht, aber es fehlen auf jeden Fall die Eukalyptusbäume. Die Straße folgt der Landschaft in die Tiefe und führt dann immer parallel an dem Grabenbruch entlang. Erst langsam kehren dann die verschiedenen Bäume und Büsche wieder in die Landschaft zurück. Die ganze Fahrt über beobachten wir immer wieder Markierungen rechts und links der Straße. In Abständen tauchen dann auch immer kleine Gebäude mit Solaranlagen davor auf. Wir vermuten, dass hier unterirdisch eine Wasserleitung läuft, die die ganzen Roadhäuser entlang der Strecke mit dem kühlen Nass versorgt. Aber das ist nur eine Vermutung.
noch ein "Deutscher"
In Mundrabilla tanken wir nach 446 km Fahrt noch mal auf. Beim Bezahlen werde ich plötzlich in Deutsch angesprochen. Wie sich herausstellt noch ein weiterer junger Mann der "Work und Travel" in Australien macht. Kurz vor Eucla sehen wir tatsächlich noch einen Radfahrer vor uns auf der Straße.
wir erreichen Eucla
Als wir im Eucla Motor Hotel eintreffen erkundigen wir uns erst mal nach der Uhrzeit, da uns nicht ganz klar ist wie ernst diese inoffizielle Zeitzone genommen wird. Tatsächlichen gehen die Uhren hier 45 Minuten vor. Also Uhr umstellen. Beim Einchecken stellt sich heraus, dass offensichtlich gar keine Buchung für uns vorliegt. Aber da genügend Zimmer frei sind ist das alles kein Problem. Nach einer kurzen Besichtigung des Zimmers fahren wir sofort wieder los.
halbversunkene Telegraphenstation
Hier in der Nähe soll es eine alte, halb in den Dünen versunkene, Telegraphenstation geben. Dank der guten Beschreibung der Rezeption finden wir diese auf Anhieb. Die Zufahrt erfolgt über das Hotelgelände.
Es ist später Nachmittag und so herrscht ein wunderbares Licht zum die alte Telegraphenstation von Eucla, von den Dünen verschlungen fotografieren. Hier unten, vor dem Grabenbruch befindet sich eine ausgedehnte Dünenlandschaft und dahinter können wir wieder das Meer sehen. Mittendrin sind die Reste der ehemaligen Telegraphenstation zu sehen. Ein schönes Fotomotiv. In einem Baum daneben hat sich eine Gruppe Galahs (Rosakakadus) versammelt, vielleicht um eine kleinen Nachmittagsplausch zu halten. Wir wandern noch durch die Dünen hin und her. Genau wegen dieser Dünen wurde der ehemalige Ort Eucla aufgegebene und auf dem Hochplateau neu errichtet. Von hier aus hat man einen tollen Küstenblick. Dann fahren wieder zurück ins Hotel.
Abendprogramm mit teurem Bier
Im Café des Hotels bestellen wir beide eine Quiche mit Käse und Schinken, dazu 2 Guinness Bier. Ein Bier alleine kostet 8 AU$, fast soviel wie die ganze Quiche (mit Pommes Frites) für 12 AU$. Zurück im Zimmer reißen wir uns alle Kleider vom Leib, wir haben die Gelegenheit wieder zu waschen (3 AU$) und wollen das ausnutzen. Inzwischen ist es draußen dunkel, die Wäsche fertig und auch alles andere nimmt seinen gewohnten Gang. Ein sehr schöner und heißer Tag. Dank Klimaanlage im Auto jedoch kein Problem. Übrigens sind wir heute und gestern nur durchschnittlich 80-90 km/h gefahren. So sieht man wesentlich mehr von der Landschaft und kann auch Tiere entdecken. Ein schöner Nebeneffekt; trotz Klimaanlage sinkt der Verbrauch auf etwa 10-11 Liter.
Noch einige Hinweise zur heutigen Tagesetappe :
Alle Angaben beziehen auf die Kreuzung des Highway 94 mit dem Highway 1 in Norseman :Kilometer 51 Picknickplatz mit Telefon und Toilette
Kilometer 110 Picknickplatz mit Toilette
Kilometer 116 Picknickplatz mit Toilette
Kilometer 143 Picknickplatz mit Wasser und Toilette und Schatten
Kilometer 294 Picknickplatz mit Telefon
Kilometer 368 Picknickplatz mit Toilette
Kilometer 391 Picknickplatz mit Telefon
Ansonsten gibt es sehr viele Park- und Picknickplätze, sehr oft aber ohne jeden Schatten.
Wetter | : | sonnig, 32 Grad und sehr trocken |
Unterkunft | : | Eucla Motor Hotel Ü 3 Sterne Guest Laundry (3AU$) |