Flinders Ranges - 180 Km
19.11.2008
Balken

wieder spielt das Wetter nicht mit oder ?

Heute Nacht tobte ein Gewitter über der Hotelanlage. Das verspricht nichts Gutes. Als dann heute früh noch ein heftiger Schauer gegen 7 Uhr auf das Dach unseres Zimmers trommelt, habe ich nicht mehr viel Hoffnung auf "Sightseeing in Flinders".

Wir frühstücken erst mal in aller Ruhe. Das "continental Breakfast" für 12 AU$ p.P. hält sich preislich in Grenzen, schmeckt aber gut. Während unseres Frühstücks heitert es draußen plötzlich zunehmend auf und wir freuen uns schon auf den Ausflug zum Lookout in den Wilpena Pound. Im Zimmer abgekommen verdüstert sich der Himmel aber schon wieder zusehends und wir beschließen endgültig den Ausflug zum Lookout abzublasen.

Fahrt zum Arkaroo Rock

Stattdessen fahren wir zum Arkaroo Rock mit den Felszeichnungen der Aborigines. Dieser liegt südlich des Parks kurz vor Erreichen der Parkgrenze (alles ist hier ausgeschildert). Am Parkplatz weist ein Schild darauf hin, dass man mit etwa einer Stunde Fußweg bis zu den Felsmalereien rechnen muss.

auf dem Weg zu den Felszeichnungen haben wir immer die Berge des Wilpena Pound vor uns

auf dem Weg zu den Felszeichnungen haben wir immer die Berge des Wilpena Pound vor uns

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Der Weg geht meist bergauf und man muss mit sehr vielen Steinen auf dem Weg rechnen, er ist aber nicht beschwerlich (neudeutsch moderate / easy). Während unseres Aufstiegs scheint zeitweise sogar die Sonne, im weiteren Verlauf fällt aber auch Nieselregen. Unterwegs treffen wir Touristen, die auch aus Deutschland stammen. Wir auf dem Weg zu den Felszeichnungen haben wir immer die Berge des Wilpena Pound vor uns unterhalten uns kurz miteinander und gehen dann weiter. Der Weg verläuft durch eine wunderschöne Landschaft. Je höher man steigt, desto besser kann man auch in die Ferne sehen.

die Felszeichnungen

Nach 55 Minuten erreichen wir einen Felsen, der eine Art Absperrung besitzt. Wir suchen vergeblich nach irgendwelchen Zeichnungen, umkreisen einen weiteren Felsen und sind enttäuscht nichts zu sehen. Sollte der Aufstieg umsonst gewesen sein? Dann entdecken wir, dass der Weg noch weiter führt und folgen ihm.

die Felszeichnungen von Akaroo

die Felszeichnungen von Akaroo

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Nach etwa 10 Minuten sehen wir dann endlich doch noch die erwarteten Felszeichnungen. Unter einem Felsüberhang sind sehr viele unterschiedliche Zeichnungen und Formen gut zu erkennen. Überwiegend in Ocker, aber auch Gelb und Blautöne sind zu sehen. Alter und Maler dieser Zeichnungen sind unbekannt. Man weiß lediglich, dass es sich um eine heilige Stätte der hier lebenden Aborigines handelt. Natürlich fotografieren und filmen wir auch eifrig.

Von hier aus kann man die hoch aufragenden Berge des Wilpena Pound sehr nahe sehen. Vorbei an den Felszeichnungen führt ein Weg weiter bergauf und bergab. Wir folgen dem Weg, sind uns aber nach etwa 20 Minuten nicht mehr ganz sicher, ob wir auf diesem Weg wieder am Parkplatz ankommen werden. Es gibt keine Hinweise, wo der Weg genau hinführt. Also kehren wir um. Bei einsetzendem Nieselregen laufen wir bis zu den Malereien zurück und dann auf dem gewohnten Weg bergab. Immer wieder mal kommt die Sonne hervor und dann wird es auch richtig warm. Am Parkplatz angekommen gibt es schon viele blaue Löcher am Himmel. Sollten wir wieder soviel Glück mit dem Wetter haben wie gestern?

kurze Pause im Resortnach oben

Wir fahren zurück ins Hotel und gönnen uns, wie gestern, getoastetes Sandwich mit Salami und weiteren Beilagen. Diese frisch getoasteten Sandwichs schmecken wirklich gut und sind für einen kleinen Snack gerade ausreichend.

Das Wetter hat sich weiter verbessert und immer öfter scheint die Sonne. Wir überlegen ob wir doch noch zum Lookout des Wilpena Pound gehen sollen oder nicht. Der ganze Spaziergang würde uns etwa 3 Stunden kosten und das nur für einen Blick in die Runde und wir hätten dann aber für nichts anderes mehr Zeit. Oder fahren wir doch lieber über 2 Lookouts zur Brachina Gorge, die auch sehr schön sein soll?

die Brachina Gorge

Letztendlich fällt die Entscheidung zu Gunsten der Schlucht aus, was sich später noch als genau richtig herausstellen sollte. Wir fahren auf der Straße nach Blinman, die zum Teil durch den Park führt, Richtung Norden.

Blick vom Stocks Hill Lookout auf den Wilpena Pound im Hintergrund

Blick vom Stocks Hill Lookout auf den Wilpena Pound im Hintergrund

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Vorbei am "Hucks Lookout" mit schönen Ausblicken erreichen bei etwa 700 m Höhe den "Stocks Hill Lookout". Von hier oben hat man einen tollen Rundblick in alle Richtungen. Hier sieht man auch erstmals die große Ausdehnung des Wilpena Pound. Hier oben steht auch eine Nachbildung des Wilpena Pound. Danach hätte man vom ersten möglichen Lookout im Wilpena Pound wahrscheinlich nur eine begrenzte Sicht auf das riesige Gebilde. Daher war unsere Entscheidung heute Mittag genau richtig. Weiter geht unsere Fahrt bis zum Abzweig zur Brachina Gorge.

eine geologisch sehr interessante Schlucht

der Anfang der Brachina Gorge, kaum zu erkennen

der Anfang der Brachina Gorge, kaum zu erkennen

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Anfangs nimmt man diese Schlucht gar nicht so richtig wahr. Sie sieht nur wie ein flaches ausgewaschenes Flussbett aus. Je länger man jedoch an ihr entlang bzw. später durch sie hindurch fährt um so schöner wird sie. Diese Schlucht ist schon etwas Besonderes. Nicht nur das sie einfach schön aussieht, sie ist auch geologisch interessant. Vom Anfang bis zum Ende der Schlucht, insgesamt ca. 20 Km, kann man 130 Millionen Jahre Erdgeschichte verfolgen. Schautafeln verdeutlichen die einzelnen Entwicklungen. Auch sollen noch Fossilien zu sehen sein, dazu muss man aber sicherlich die Schlucht erwandern und nicht durch fahren.

wir entdecken ein Gelbfuß-Felsenkängurus nach oben

Als wir an einer besonders schönen Stelle der Schlucht zum Fotografieren anhalten, entdeckt Elke zwischen den Felsen die hier beheimateten Gelbfuß-Felsenkängurus.

wir sehen gleich 2 der relativ seltenen Gelbfußkängerus

wir sehen gleich 2 der relativ seltenen Gelbfußkängerus

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Zunächst nur eins, welches auf einem Felsen sitzt. Diese Känguruart ist nicht sehr groß besitzt aber eine sehr markante Gesichts- und Körperzeichnung. Kurz nach uns stoppt ein weiterer Geländewagen. Mit dem Pärchen kommen wir ins Gespräch. Ihnen war unsere Autonummer aufgefallen, da sie auch aus Perth stammen. Seit 7 Monaten erkunden sie nun schon ihren Kontinent und wollen kurz vor Weihnachten wieder zurück in Perth sein. Sie erzählt mir dann noch in ziemlich guten deutsch, das ihre Mutter aus Frankfurt stammt. Zwischenzeitlich tauchen weitere Felsenkängurus auf. Die Beiden aus Perth fahren dann weiter und auch wir setzen unser Tour fort. Immer wieder stoppen wir wieder wegen der tollen Felsformationen. Diese sind durch tektonische Bewegungen entstanden. Am Ende der Schlucht drehen wir um und fahren wieder zurück.

mitten in der Brachina Gorge, die man mit dem Wagen durchfahren kann

mitten in der Brachina Gorge, die man mit dem Wagen durchfahren kann

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So sieht man jetzt alles aus einem anderen Blick. Es macht einfach Spaß durch diese Schlucht zu fahren und immer wieder zu stoppen und sich umzusehen. Es herrscht eine himmlische Ruhe hier, keine weiteren Touristen begegnen uns. Nur die Vögel sind zu hören. Viel besser wäre es allerdings, bei ausreichender Zeit diese Schlucht zu erwandern. Am Abzweig zur Bunyeroo Gorge biegen wir ab. Über einen ganz tollen Scenic Drive mit schönen Ausblicken in die Landschaft und auf das Massiv des Wilpena Pound fahren wir schließlich nochmals (wie gestern) durch die Schlucht und dann zurück zum Hotel. Unterwegs sehen wir wieder viele Kängurus und auch einige Emus. Je näher wir dem Hotel kommen umso mehr verfinstert sich wieder der Himmel. Was hatten wir hier gestern und heute für ein Glück mit dem Wetter.

Abendessen im Bistro

Als Abendessen bestellen wir uns heute nach dem Riesenburger von gestern nur einige Kleinigkeiten und kehren dann aufs Zimmer zurück. Die Laundry der Anlage nutzen wir anschließend noch um einige Teile unserer Bekleidung wieder zu waschen. Ich bin gespannt, was wir heute als Bild des Tages auswählen werden. Morgen ist dann der letzte volle Tag mit unserem Toyota Landcruiser, wir tauschen ihn übermorgen gegen einen "normalen" Wagen (ohne 4WD) ein. Der Rest der Reise findet dann ohne Schotterpisten statt.

Balken

Wetter :   früh Regen, dann auflockernd und viel Sonne, 25 Grad
Unterkunft :  Wilpena Pound Resort Ü 4 Sterne
 Guest Laundry 2,40 AU$
 Internet 1 Stunde : 4 AU$ WLAN (nur im Barbereich und im Store)

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