Vulkan Kalkani, Fahrt von Undara nach Chillagoe -- 281 Km
03.10.2011
Balken

erneutes Busch-Frühstück mit einem Kukabarra

Die letzte Nacht war auch nicht wieder optimal, das Bett ist wirklich etwas zu weich. Um 6 Uhr stehen wir auf und sind, wie schon gestern, kurz vor 7 Uhr die ersten beim Bush Brekki (Buschfrühstück). Wir wollen unbedingt nochmal den lustigen Kukabarra erleben, der mir gestern eine Wurst vom Teller gestohlen hat. Der lustige Vogel sitzt auch schon wieder im Baum über dem Frühstücksplatz auf der Lauer. Leider kommen zu dieser Zeit mehr Leute als gestern zum Frühstück und wir glauben schon nicht mehr an ein letztes lustiges Frühstück. Ich bestücke meinen Teller wieder mit einem Spiegelei, einigen kleinen Würsten und Pancakes. Diesmal entdecke ich auch die Tomatensauce, wie hier in Australien der Ketchup genannt wird.

UNDARA - der Magpie wartet schon auf seinen Anteil, ob er ihn bekommt?

UNDARA - der Magpie wartet schon auf seinen Anteil, ob er ihn bekommt?

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Einen Klecks Tomatensauce auf die Würstchen und ich kann es nicht fassen. Dieser dreiste Kukabarra hat sich tatsächlich direkt am aufgebauten Büfett auf meinen Teller gestürzt und mir wieder ein Würstchen geklaut. Er besitzt auch noch die Frecheit mit seinem Fang nur etwa 50 cm von mir entfernt für einige Sekunden sitzen zu bleiben, so als ob er seinen Triumph auskosten will. Dann fliegt er auf einen der kurzen Baumstümpfe ganz in der Nähe von Elke. Dort schlägt es das Wurst- stück immer und immer wieder auf den Stamm, so wie er sonst ein gefangenes Tier totschlägt.

Elke schnappt sich geistesgegenwärtig die Kamera und hält einfach drauf. So entstehen einige wun- derbare Nahaufnahmen eines "wursttötenden" Kukabarra. Alle japanischen Touristen stehen in Reihe und Glied vor uns und fotografieren ebenfalls "aus allen Löchern". Dieses Schauspiel will sich keiner entgehen lassen. So habe ich zum zweiten Mal für die Belustigung der Frühstücksgäste gesorgt. Wir sind begeistert von dieser erneuten Begegnung mit diesem lustigen Vogel.

Wanderung am Vulkan Kalkani

Später packen wir langsam unsere sieben Sachen zusammen und fahren zur Rezeption um unsere Rechnung zu bezahlen. Das stellt sich allerdings als ein Problem heraus. In der Rechnung sind zumTeil noch die Übernachtungskosten enthalten, die aber schon per Voucher vorab bezahlt wurden. Die Ausflüge wurden ebenfalls nochmal in Rechnung gestellt, obwohl ich sie schon von Deutschland aus per Kreditkarte bezahlt hatte. Nach einigem Hin und Her schaffen wir es gemeinsam eine korrekte Summe für die Bezahlung zu ermitteln. Jetzt können wir uns endlich auf den Weg machen. Einen neuen Eisbeutel für unsere Kühlbox benötigen wir noch nicht, das gestern gekaufte Eis hat sich zum Teil noch bis heute gehalten.

UNDARA - der Vulkan Kalkani, der Krater ist kaum noch zu erkennen

UNDARA - der Vulkan Kalkani, der Krater ist kaum noch zu erkennen

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Wir verlassen die Undara Lodge und fahren ca. 9 km in Richtung der Gulf Development Road. In einer langen Linkskurve biegen wir (ist ausgeschildert) nach rechts ab. Wir folgen dieser Straße und erreichen nach etwa 15 km den Krater Kalkani. Nur ein PKW steht auf dem Parkplatz. Der Aufstieg auf den Krater (etwa 100 Höhenmeter) ist sehr einfach gestaltet. Schräg über die Kraterwand verläuft der Pfad nach oben, ein lockerer Aufstieg (600 m bis zum Rand des Kraters).

Dann umrunden wir den Krater, von dem selber ausser der Form nicht mehr viel zu erkennen ist. Bis auf den kleinen Teil des zentralen Kraters stehen überall Bäume und Sträucher und das allgegen- wärtige Gras. Man hat allerdings vom Kraterand aus einen phantastischen Blick in die Landschaft. Einige Hinweistafeln weisen auf Besonderheiten und weitere Krater in der Umgebung hin. Ein schöner Spaziergang. Nach 1,5 Stunden und insgesamt 2,5 km sind wir wieder am Auto zurück.

Fahrt nach Chillagoe

UNDARA - angeblich leben in diesen Hügel 
				Termiten die das Spinifex-Gras bevorzugen

UNDARA - angeblich leben in diesen Hügel Termiten die das Spinifex-Gras bevorzugen

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Unser Weg führt uns jetzt zurück zur Gulf Development Road und dann in Richtung Mount Garnett. Ausser einigen Kängurus sehen wir unterwegs noch sehr interessante Termitenhügel. Sie sehen aus, als ob kleine Kinder am Strand immer wieder feuchten Sand übereinander gekleckst haben. Diese Termitenhügel sind teilweise bis zu 1m hoch und auch ziemlich breit. Sie werden (so hat man es uns erzählt) von den sogenannten Sphinifex-Termiten gebaut. An der Art des Hügels soll man die Termitenart erkennen können, die diese Hügel bauen. Etwa 20 km vor Mount Garnett biegt links die Sundown Springfield Road ab, die fast direkt nach Chillagoe führt.

OUTBACK - auch auf dieser staubigen Piste 
				begegnen uns die langen Roadtrains

OUTBACK - auch auf dieser staubigen Piste begegnen uns die langen Roadtrains

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Sie wird hauptsächlich von Road Trains befahren und soll, trotz Schotterpiste, in einem guten Zustand sein. Das können wir dann auch persönlich bestätigen. Unterwegs begegnen uns dann auch einige Road Trains, ca. 10, die jede Menge Staub aufwirbeln. Jedesmal müssen wir links ranfahren, denn vor Staub kann man nicht mehr die Straße erkennen. Außerdem haben die Road Trains immer Vorfahrt.

Die Landschaft wechselt häufig und so vergeht die Fahrt recht schnell. Später biegen wir links auf die Burke Development Road ab und jetzt sind es nur noch 20 km bis Chillagoe. Auf den letzten Kilometern nach Chillagoe sehen wir immer wieder rechts und links der Straße große Felsblöcke liegen, die eingezäunt sind. Wir können uns nicht erklären was das ist. Wir sind schon sehr gespannt auf unsere Unterkunft. Wir fahren in den kleinen Ort (150 Einwohner) ein und übersehen glatt unsere Unterkunft am Ortsanfang. Nach etwa 500m am Ortsende drehen wir um und finden dann schnell unsere Unterkunft, die Chillagoe Cabins.

wir sind positiv überrascht von unserer Unterkunft

CHILLAGOE - uns erwartet eine sehr nette 
				Unterkunft in dieser abgelegenen Gegend

CHILLAGOE - uns erwartet eine sehr nette Unterkunft in dieser abgelegenen Gegend

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Kaum sind wir auf das Gelände gefahren kommt uns schon eine Frau ent- gegen und begrüßt uns sehr herzlich. Da es hier nur 3 Cabins gibt, ist offensichtlich klar, dass wir die neuen Gäste sein müssen. Sie führt uns gleich in unsere Cabin und erklärt uns alles Notwendige zur Einrichtung unserer kleinen Hütte. Wir sind begeistert. Unsere Hütte ist liebevoll eingerichtet, besitzt ein schönes Bad, eine kleine Küchenzeile, eine Veranda, Tisch und Stühle, sowie eine Klimaanlage und einen Fernseher. Alles sieht sehr sauber aus und zeigt die persönliche Handschrift der Besitzerin.

Anschließend bekommen wir noch eine kleine Einführung in die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Chillagoe's, die wir auch noch in schriftliche Form erhalten. Ein wirklich sehr toller Empfang und eine sehr nette Unterkunft. Carolyn, so heißt die Besitzerin, fragt uns auch gleich noch, ob wir morgen auch die Höhlen besichtigen wollen. Da wir uns das tatsächlich auch vorgenommen hatten, erklärt sie sich sofort bereit, für uns auch die Eintrittskarten zu besorgen. Was für ein Service. Wir vereinbaren auch gleich mit Ihr, dass wir Abendessen und Frühstück hier zu uns nehmen wollen.

So werden wir für 19 Uhr zum Abendessen "bestellt". 38 AU$ für ein 3-Gänge-Menü, selbst zuberei- tet. Nur das Hauptmenü kostet 32 AU$. Wir bringen anschließend alle unsere Sachen in unser Zimmer und genehmigen uns erstmal einige Getränke. Draußen sind 35 Grad und die Luft ist staubtrocken (20%). Nachdem wir den kleine Pool und die Laundry inspiziert haben, machen wir uns auf den Weg zur ersten Besichtigung.

Wanderung im Mungana National Park

MUNGANA NATIONALPARK - auch in diesem Nationalpark
				 finden wir Zeichnungen der Aboriginals

MUNGANA NATIONALPARK - auch in diesem Nationalpark finden wir Zeichnungen der Aboriginals

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Etwa 15 km von Chillagoe entfernt befindet sich der Mungana N.P. Hier soll es eine Aboriginal Site mit Felsmalereien und einige sogenannte Archways (Felsbögen) geben, die beeindruckend aussehen sollen. Dass hatte uns auch schon Carolyn, die Besitzerin der Chillagoe Cabins erzählt. Es ist noch ziemlich warm als wir die angegebene Stelle erreichen (gut ausgeschildert). Die Felsmalereien der Aboriginals befinden an einem schattigen Platz unter einem kleinen Felsüberhang. Besonders gut sind die Schlangensymbole zu erkennen.

Hier begegnet uns auch ein Großfußhuhn (Brush Turkey), die riesige Nester (2-6m Durchmesser) bauen. Eines dieser Nester haben wir in Undara bei den Lava Tubes gesehen. Die Männchen messen dann die Temperatur der Nester mit dem Schnabel und kontrollieren sie durch Entfernen oder hinzufügen von Pflanzenmaterial. Von den Felszeichnungen aus kann man entweder zu Fuß oder mit dem Wagen zu "The Archways" gelangen. Es sind rund 800m bis dorthin.

Um den Ort Chillagoe herum ist vor rund 400000 Jahren ein ca. 5 mal 45 Km großen Kalkstein- gebiet entstanden. Im Laufe der Zeit wurde der Kalkstein durch große Erdbewegungen gefaltet und kippten den Kalkstein bis fast zur senkrechten Position. Durch unterschiedlichsten Witterungs- einflüsse wurde das Gebiet dann zu der heutigen Karst-Landschaft geformt. Dadurch entstanden auch die Höhlen von Chillagoe.

MUNGANA NATIONALPARK - eine faszinierende Karstlandschaft 
				erwartet uns in der Umgebung von Chillagoe

MUNGANA NATIONALPARK - eine faszinierende Karstlandschaft erwartet uns in der Umgebung von Chillagoe

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Durch eine wunderbare Welt von Felsen, eingestürzten "Türmen" und höhlen- artigen Gebilden wandern wir auf einem angelegten Pfad durch "The Archways". Wieder einmal so eine Stelle, die sich weder durch eine schriftliche Schilderung noch durch Fotos so richtig beschreiben läßt. Sie ist faszinierend und einmalig. Im Schatten der Felsen ist es angenehm kühl. Schließlich stehen wir vor einem Loch in einem Felsen. Geht es dort weiter, ist es interessant genug hindurch- zukriechen?. Elke kriecht als erste hindurch (es sind nur etwa 1-2m) und ist begeistert. Also krieche ich hinterher und staune über weitere tolle Felsformationen.

Schöne Durchgänge, übereinanderliegende Felsbrocken und schließlich der Beginn einer großen Höhle mit vielen Stalaktiten. Allerdings gibt es keinen weiteren Weg in die Höhle. Wir bestaunen noch einmal diese tollen Archways. Auf allen Vieren geht es durch den Felsdurchbruch zurück auf den Pfad und zum Auto. Es ist etwa 16 Uhr 45 und die Felsen werden in ein tolles Licht getaucht. Wir werfen noch einen letzten Blick zurück und fahren dann nach Chillagoe.

Entspannung am Nachmittag und ein schönes Abendessen

Im örtlichen General Store erkundigen wir uns nach Bier, werden aber an den Pub verwiesen. Dort erklärt uns ein freundlicher Wirt die einzelnen Sorten und wir entscheiden uns für ein Six Pack VB (Victoria Bitter). Im Zimmer angekommen, werfen wir uns in unsere Badesachen und gehen dann hinüber zum Pool. Der ist ziemlich kalt und Elke kehrt gleich wieder um. Ich stürze mich kurz in die Fluten, klettere aber dann auch bald wieder aus dem Pool. Es ist mir auch zu frisch.

Dann folgt eine schöne warme Dusche. Während Elke sich duscht und die Haare wieder in Form bringt, kümmere ich mich um die Wäsche. Die Laundry ist hier, wie ich feststellen kann, "complementary", also kostenlos. Alle unsere gesammelten Sachen passen in die große Maschine und nach etwa 40 Minuten soll die Wäsche fertig sein. Um 19 Uhr gehen wir zum Abendessen. Eine Freundin der Besitzerin sitzt mit uns am Tisch und so führen wir den Abend über englische Konversation, nicht immer ganz einfach wenn einem der Wortschatz etwas fehlt, aber es klappt ganz gut.

ABENDESSEN
Vorspeise : Garlic Bread, sehr lecker
Hauptgericht : Fisch mit Gemüse und Kartoffeln, ausgezeichnet
Dessert : selbstgemachtes Vanille-Eis mit Minzgeschmack und Käsekuchen,toller Geschmack

Wir holen noch die Wäsche aus der Laundry und ziehen uns dann endgültig auf unser Zimmer zurück. Während ich den Reisebericht schreibe laufen im Fernsehen Serien, die wir auch aus Deutschland kennen. Interessant ist es mal die Originalstimmen der Schauspieler zu hören. Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen und geniessen die tollen Betten.

Balken
Wetter : nachts 18 Grad, tagsüber viel Sonne, 34 Grad, sehr trocken
Unterkunft : Chillagoe Cabins Ü
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