wir besuchen die Höhlen von Chillagoe
04.10.2011
Balken

eine ruhige Nacht und ein gutes Frühstück

Seit einiger Zeit haben wir mal wieder ganz toll geschlafen. Es war wunderbar ruhig draußen, die Betten bzw. die Matratzen sind große Klasse und man liegt wie auf Wolke 7. Gegen 8 Uhr haben wir unser Frühstück bestellt. Man kann hier aus verschiedenen Angeboten auswählen. Wir haben uns für Cerealien und Toast entschieden, dazu Kaffee (aus Pulver) und einen Saft. Ein "richtiger" Kaffee kostet 3,50 AU$. Das ist recht teuer und soviel besser schmeckt er auch nicht. Dieses Angebot zwischen Nescafé und richtigem Kaffee haben wir schon öfters erlebt. Es gibt 5 Cerealien zur Auswahl. Zum Toast gibt es selbstgemachte Lilly Pilly-Jam und Lime-Marmelade, die eine sehr süß und lecker, die andere eher herbe aber auch sehr gut. Beide sind von der Besitzerin selbst hergstellt worden aus Früchten, die an Bäumen in ihrem Garten wachsen. Dazu 2 Toast pro Person, auf Wunsch auch mehr. Uns reicht das als Frühstück.

Lilly Pillys sind auch als Australische Kirschen bekannt, wachsen schnell und sind weit verbreitet. Die Bäume gehören zur Gattung der Syzygium, von denen es etwa 62 Arten in Australien gibt

wir besuchen die Höhlen von Chillagoe

Carolyn, so heißt die gute Seele der Chillagoe Cabins, hat inzwischen vom Infocenter unsere Karten für die Höhlentouren besorgt. Wir konnten Sie gestern bei Ihr bestellen, sie wollte sich um alles kümmern. So können wir gegen 8 Uhr 45 zur Donna Cave fahren (Fahrzeit 5 Min) und gehen etwas bergan bis zum Eingang der Höhle. Dort erwartet uns bereits unser Guide, der sich als Luke vorstellt. Wir sind die einzigen Teilnehmer an der heutigen Tour. Drei der großen Höhlen in Chillagoe dürfen nur im Rahmen einer Führung begangen werden, einige andere sind kostenlos zu besichtigen. Aber Achtung, man braucht unbedingt eine Taschenlampe für die frei zugänglichen Höhlen.

Luke ist unser Führer durch die Donna Höhle

CHILLAGOE - 
				die Donna Cave, eine zauberhafte Höhle, fats wie im Märchen

CHILLAGOE - die Donna Cave, eine zauberhafte Höhle, fast wie im Märchen

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Luke schließt die Donna Höhle auf, die schon seit über 100 Jahren bekannt ist und auch dementsprechend lange begangen wird. Über eine steile Leiter mit Handlauf steigen wir tief in die Höhle hinab. Überall sehen wir Stalagmiten und Stalaktiten. Auch verschiedenste Felsformationen und vieles mehr. So eine Höhle lässt sich schwer beschreiben. Luke erklärt uns während des 45minütigen Rundgangs sehr viel zur Geologie und den Tieren, die hier vorkommen. Die Höhle ist beleuchtet und durch Einsatz zusätzliche Schweinwerfer werden tolle Lichteffekte erzielt. Wir verlassen die Höhle über eine Wendeltreppe an einer anderen Stelle und kommen wieder an das Tageslicht. Eine beeindruckende Höhle und ein toller Auftakt. Aber es folgen noch 2 weitere Höhlen im Laufe des Tages.

Wullumba Art Site, Aboriginal Malereien

CHILLAGOE - wir finden nur 
				wenige Zeichnungen im Bereich der Wullumba Art Site

CHILLAGOE - wir finden nur wenige Zeichnungen im Bereich der Wullumba Art Site

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Wir fahren, weil wir unsere Getränke vergessen haben, zurück nach Chillagoe und besorgen uns im General Store etwas zu trinken. Dann begeben wir uns zum "Balancing Rock" (ca. 1km von Donna Cave entfernt) einer außerge- wöhnlichen Felsformation in der Nähe der Donna Cave. Zunächst aber ist die gleich nebenan gelegene Wullumba Art Site, ein Platz mit Zeichnungen der Aboriginals, Ziel eines Abstechers. Wir müssen zunächst mal genau hinsehen um die Zeichnungen zu entdecken. Es sind nur wenige Zeichnungen mit roter Farbe vorhanden, dafür aber einige mit weißer Farbe. Es sieht auch so aus, als ob auch sich Strichzeichnungen oder -Ritzungen an der Wand befinden. Über das Alter der Zeichnungen erfahren wir fast nichts, die letzten sollen vor 100 Jahren entstanden sein. Wir laufen dann auf dem Rundweg zum Balancing Rock, müssen aber unterwegs abbrechen, da unser 2. Höhlenspaziergang bald beginnt.

mit Luke laufen wir auch durch die Trezkinn Cave

CHILLAGOE - 
				faszinierende, sehr zerbrechlich aussehende  Stalaktiten in der Trezkinn Cave

CHILLAGOE - faszinierende, sehr zerbrechlich aussehende Stalaktiten in der Trezkinn Cave

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Also wieder zurück zum Parkplatz der Donna Cave, denn hier beginnt auch der Aufstieg zur Trezkinn Cave. Alle Höhleneinstiege liegen ca. 25 Meter oberhalb des jeweiligen Parkplatzes. Diesmal sind noch 4 weitere Personen mit dabei und pünktlich um 11 Uhr beginnt die Führung, unser Guide ist wieder Luke. Diese Höhle ähnelt der Donna Cave, ist aber in Teilen doch ganz anders. Teilweise gibt es hier größere Räume und Hallen, aber auch die üblichen Stalakmiten und Stalatiten sind vorhanden.

CHILLAGOE - 
				in der Trezkinn Cave entdecken wir sogar eine große Python-Schlange

CHILLAGOE - in der Trezkinn Cave entdecken wir sogar eine große Python-Schlange

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Auch hier treffen wir wieder auf fast handtellergroße Spinnen, die u.a. die Kakerlaken, die auch in der Höhle leben, fressen. Dann sehen wir über- raschend eine Fledermaus, die am äußersten Ende eine Stalaktite hängt. Elke kann auch ganz tolles Foto davon schießen. Es gibt in den Höhlen etliche verschiedene Fledermausarten. Nicht weit davon entfernt entdeckt einer der Touristen eine Schlange 2m unter unserem Steg. Luke, unser Guide, ist begeistert, denn Schlangen werden hier nicht oft gesichtet. Es handelt sich um eine Python, die hier überwiegend in den Höhlen lebt. Nach ca. 45 Minuten verlassen wir die Höhle, die uns ebenfalls sehr beeindruckt hat.

Lunch und Siesta

Es ist Mittagszeit und wir wollen sehen, ob wir im Ort etwas zu essen bekommen. Es sollten nicht schon wieder Pie und Sausage sein. Im Pub an der Hauptstraße gibt es mittags auch Lunch. Wir fragen nach und können auch alles als TakeAway mit nehmen. So ordert Elke ein Sandwich mit Tomate , Käse und Schinken und ich bestelle mir einen hausgemachten Hamburger. Damit fahren wir anschließend in unsere Cabin und legen eine Mittagspause ein.

auch durch die Royal Arch Cave führt uns Luke

CHILLAGOE - 
				die Royal Arch Cave ist in großen Teilen eingestürzt, diese Felsformation gab ihr den Namen

CHILLAGOE - die Royal Arch Cave ist in großen Teilen eingestürzt, diese Felsformation gab ihr den Namen

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In der 6 Km entfernten Royal Arch Cave beginnt dann um 13 Uhr 30 unsere 3. Höhlentour am heutigen Tag. Auch hier sind wir nicht die einzigen Besucher, 2 weitere Personen stoßen dazu. Diesmal ist die Höhle ist nicht beleuchtet. Daher bekommt jeder Besucher ein großes Batteriepaket mit einer Handleuchte umgeschnallt. Damit kann er sich selber das ansehen und aus- leuchten, was er sehen möchte. Obwohl wir nur 5 Personen sind, reicht das Licht völlig aus. Diese Höhle glänzt durch riesige, teilweise haushohe Hallen, immer wieder unterbrochen durch schmale Durchgänge zwischen den einzelnen Sektionen. An einer Stelle muss ich sogar auf die Knie gehen, weil ich sonst nicht durch den schmalen Durchgang passe. An etlichen Stellen sind Teile der Höhle kollabiert und es scheint ein wenig Tageslicht durch die Deckenspalte der Höhle. Eine spektakuläre Stelle gab der Höhle ihren Namen. Fast das komplette Höhlendach ist hier eingebrochen, aber ein so genannter Archway (eine Felsenbrücke) ist stehen geblieben und überspannt die riesige Halle. In dieser Höhle halten wir uns fast 80 Minuten auf, es gibt unwahrscheinlich viele kleinere und vor allem größere Hallen zu sehen. Hier sind zwar auch Tropfsteine vorhanden. Sie bilden aber nicht die Hauptattraktion der Höhle.

Wir haben es nicht bereut uns alle Höhlen angesehen zu haben, weil alle 3 so unterschiedlich sind. Allerdings ist es auch ein recht teures Vergnügen. Bei 3 Höhlen erhält man 20% Rabatt und zahlt pro Person und Höhle: 16,80AU$. Das macht bei drei Höhlen und 2 Personen rund 100 AU$. Uns war es das Geld aber wert.

Marble Pit, Abbau von Marmor

CHILLAGOE - 
				Marble Pit, in einer offenen Grube wird hier Marmor abgebaut

CHILLAGOE - Marble Pit, in einer offenen Grube wird hier Marmor abgebaut

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Von der Royal Arch Cave fahren wir zum "Marble Pit". Hier kann man sehen, wie große Marmorblöcke aus dem Boden geschnitten werden. Diese werden dann teilweise nach Italien gebracht, dort poliert und anschließend wieder nach Australien exportiert. Verrückte Welt. Jetzt ist uns auch klar, was wir für riesige Felsbblöcke gestern entlang der Straße gesehen haben.

CHILLAGOE - bis 1943 wurden in Chillagoe große 
				Schmelzöfen für die umliegenden Minen betrieben

CHILLAGOE - bis 1943 wurden in Chillagoe große Schmelzöfen für die umliegenden Minen betrieben

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Weitere interessante Stellen, die wir anfahren, sind ein natürlicher Swimming- pool in einem nahe gelegenen Creek, eine Sammlung alter Autos und die alte Schmelze von Chillagoe, die aber nur noch eine Ruine ist. (Old Smelter). Mit dem Auto ist das trotz der Entfernungen kein Problem.


Die Schmelzöfen in Chillagoe begannen mit ihrer Arbeit um 1900. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Eisenbahn bis hierher fertiggestellt. Aus den umliegenden Minen wurde Kupfer, Silber, Blei und Gold geschmolzen. 1943 wurden die letzten Öfen außer Betrieb genommen

Balancing Rock, eine tolle Felsformation

CHILLAGOE - Balancing Rock, eine ganz besondere Felsformation

CHILLAGOE - Balancing Rock, eine ganz besondere Felsformation

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Wir versuchen auch auf den Lookout von Chillagoe zu fahren, leider ist die Straße aber auf dem letzten Stück gesperrt. Für einen Aufstieg zu Fuß fehlt uns aber die Motivation. So fahren wir dem letzten Ziel entgegen, dem Balancing Rock, unser abgebrochener Rundgang. Diesmal laufen wir rechts herum und nach 220m stoßen wir auf diesen eigenartigen Felsen. Auf einer nur sehr dünnen Basis steht ein vielleicht 15 m hoher und 5 m breiter Felsen, Balancing Rock ge- nannt. Das sieht schon sehr beeindruckend aus. Von hier oben aus kann man auch sehr schön die umliegende Landschaft sehen. Auf dem Weg abwärts finden wir noch weitere interessante Fotomotive und erreichen dann wieder unser "Schlachtschiff", den Nissan Patrol. Die Zufahrten zu den einzelnen Höhlen und Sehenswürdigkeiten sind übrigens gut gekennzeichnet.

General Store und Abendessen

Nach einer weiteren Einkehr im General Store, wir füllen noch unseren Getränkevorrat auf, kehren wir dann endgültig gegen 16 Uhr 30 in die Chillagoe Cabins zurück. Ein dichtes Tagesprogramm, von dem wir, auch bedingt durch die hohen Temperaturen, etwas geschafft sind. Entspannung ist angesagt. Wir besprechen schon mal das Tagesprogramm für morgen.

Um 18 Uhr 30 sind wir pünktlich beim Abendessen. Es gibt ein Steak auf Kartoffelpüree mit Süßkartoffel, Möhren und Zuccini. Dazu eine schöne Bratensoße. Das Steak ist wie gewünscht "Well Done" und schmeckt ausgezeichnet. Zum Essen trinken wir jeder ein Bier, welches wir uns gestern im Pub gekauft haben. Alkoholausschank ist in den Cabins wegen der fehlenden Lizenz nicht möglich. Nach einem ereignisreicher Tag und einem guten Dinner ziehen wir uns gegen 20 Uhr auf unser Zimmer zurück.

Übrigens, seit wir in Australien gelandet sind, hatten wir immer strahlenden Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad. So kann es mit dem Wetter weiter gehen. Gegen 23 Uhr sind wir dann wieder in die Betten "gekrochen".

Balken
Wetter : 35 Grad, viel Sonne, sehr trockene Luft, nachts 24 Grad bei 54 %
Unterkunft : Chillagoe Cabins Ü
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