Wanderungen im Lamington N.P. - 157 km
25.10.2011
Balken

ein schönes Frühstücksbüffet

Unser erster Blick gilt, wie fast immer, dem Wetter. Und wieder einmal hat der Wetterbericht recht gehabt, denn die Vorhersage war: "fine". Draussen strahlt die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel. Beim Wettergott können wir uns auf dieser Reise wirklich nicht beschweren. Wir sind gespannt, wie das Frühstück hier ausfällt. Gibt es etwa Wurst und Käse oder was erwartet uns sonst? Das, was wir dann vorfinden, hätten wir nie erwartet. Neben den üblichen Sachen stehen auf dem Frühstücksbüffet "Bircher Müsli" und "Porridge". Eine tolle Überraschung. Elke ist hin und her gerissen zwischen den beiden Angeboten und entscheidet sich, wie ich, zuerst für das Bircher Müsli. Wir haben inzwischen schon in diversen Hotels auf dieser Welt Bircher Müsli probieren dürfen, schwärmen aber immer noch von dem im Royal Orchid Sheraton in Bangkok. Aber auch hier in der Binna Burra Lodge schmeckt es sehr gut. Typisch australisch fehlen dafür aber Wurst und Käse, aber es gibt ein warmes Büffet. So frühstücken wir gut und ausreichend und machen uns dann langsam auf den Weg.

In der Binna Burra Lodge werden geführte Wanderungen angeboten, die mit im Preis inbegriffen sind. Täglich wechselt das Programm. Zum einen bin ich aber immer noch erkältet und wollte daher an keiner geführtenTour teilnehmen, zum anderen wollen wir möglichst verschiedene Impressionen aus dem Lamington N.P. mitnehmen und nicht detailliert jeden Vogel und Baum auf einem bestimmten Track kennen lernen. Wir befinden uns in der Binna Burra Section des Lamington N.P. Auf Grund des Sonnenstandes sind aber im Augenblick die Aussichten auf der anderen Seite des Nationalparks, der Green Mountain Section (bei O'Reillys Guesthouse) besser. Dort haben wir die Sonne im Rücken und damit besseres Licht.

wir fahren hinüber zu O'Reillys Guesthouse

LAMINGTON NATIONALPARK - die Straße führt teilweise durch dichten Regenwald

LAMINGTON NATIONALPARK - die Straße führt teilweise durch dichten Regenwald

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Daher fahren wir jetzt mit dem Auto hinüber zu O'Reillys Guesthouse, welches sich in der Green Mountain Section des Lamington N.P. befindet. Eine etwas feuchteres und daher anders aussehendes Gebiet. Einfacher gesagt als getan. Unser Ziel, das die wir ansteuern wollen, liegt eigentlich nicht weit entfernt, nur auf dem nächsten Berg- rücken. Aber es gibt keine direkte Verbindung dazwischen. Also müssen wir bergab über Beechmont bis nach Canungra fahren und von dort aus wieder bergauf bis zu O'Reillys Guesthouse, das sind immerhin rund 60 km.

Aber man kann die Strecke recht zügig fahren. Allerdings ist die Straße in der Green Mountain Section erheblich kurvenreicher gestaltet. So geht es hier etwas langsamer voran. Alleine aber wegen der letzen Kilometer vor dem O'Reillys Guesthouse lohnt sich diese Fahrt. Der Regenwald kommt im Lamington Nationalpark in allen Varianten vor (tropischer und gemäßigter), je nach Höhenlage, Regenmenge und anderen Einflüssen. Er überragt die schmale Straße mit riesigen Bäumen und unter einem riesigen Blätterdach fährt man wie durch einen grünen Tunnel des Regen- waldes. Die Straßenführung wurde hier dem Regenwald angepasst, man schlängelt sich praktisch durch die Bäume hindurch. Eine tolle Fahrt, besonders morgens oder abends, dann fällt noch weniger Sonnenlicht durch die Bäume hindurch.

Spaziergang auf dem Python Rock Track

LAMINGTON NATIONALPARK - phantastischer Pflanzenwuchs mitten auf dem Wanderweg

LAMINGTON NATIONALPARK - phantastischer Pflanzenwuchs mitten auf dem Wanderweg

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Dann sehen wir einen kleinen Parkplatz und das Hinweisschild für den Python Rock Track. Genau diesen Weg wollen wir gehen. Ein einfacher Track, der an einem schönen Lookout enden soll. Genauso haben wir uns das vorgestellt. Wir parken unser Auto und wandern los. 1,65 km sollen es bis zum Lookout sein. Durch einen wunder- bar vielfältigen Regenwald kommen wir an vielen interessanten Stellen vorbei. Immer wieder bleiben wir stehen und fotografieren und filmen. Je näher wir dem Lookout kommen um so mehr verändert sich die Pflanzenwelt. Durch vermehrten Lichteinfall stehen hier sehr viele schöne Grasbäume, während die Farne fast vollständig ver- schwunden sind. Das ist eines der Geheimnisse des Lamington N.P. Je nach Höhenlage, ob an der Gebirgskante oder im inneren des Regenwaldes, immer wieder sieht der Be- wuchs anders aus. Viele Wanderwege im N.P. führen zu etlichen Lookouts in die weitere Umgebung.

LAMINGTON NATIONALPARK - toller Blick über den Nationalopark auf den Morans Falls

LAMINGTON NATIONALPARK - toller Blick über den Nationalpark auf den Morans Falls

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Dann erreichen wir den "Python Rock Lookout" und sind überwältigt. Links von uns der großer Wasserfall "Morans Falls". Gegenüber ein weiterer teilweise stark bewachsener Bergrücken und rechts von uns eine weite Ebene. Und die Beleuchtung ist genau richtig. Wir verweilen eine ganze Zeit an diesem Platz und genießen die Aussicht. Natürlich wird auch gefilmt und fotografiert. Dann geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Parkplatz. Auf Grund der entgegengesetzten Lauf- richtung sieht der Regenwald jetzt wieder ganz anders aus. Nach einer guten Stunde sind wir zurück am Auto.

Vogelfutterplatz, Booyong Walk und der Treetop Walk

LAMINGTON NATIONALPARK - am Vogelfutterplatz sehen wir einen " Australian King Parrot" (Königssittich), ein Männchen

LAMINGTON NATIONALPARK - am Vogelfutterplatz sehen wir einen " Australian King Parrot" (Königssittich), ein Männchen

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Weiter geht die Fahrt durch den sich fast über uns schließenden Regenwald zum Park- platz von O'Reilly. Erster Stopp ist hier der Vogelfutterplatz, auf dem sich natürlich auch schon einige Vögel versammelt haben, um sich ihr Fressen abholen (9-15 Uhr). Hauptsächlich Australian King Parrot (Königssittich), Crimson Rosella (Pennant- sittich) und auch kleine, sehr farbenfrohe Red-browed Finch (Dornastrild), sowie einige Australian Brush Turkeys (Buschhuhn) sind zu sehen. Manch einem Besucher fliegen sie sogar auf den Kopf. Auf dem Booyong Walk, einem Boardwalk, laufen wir weiter durch den Regenwald bis zum Tree Top Walk.

LAMINGTON NATIONALPARK - Elke auf dem Tree Top Walk in der "grünen Hölle"

LAMINGTON NATIONALPARK - Elke auf dem Tree Top Walk in der "grünen Hölle"

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Langsam ansteigend führen mehrere Hängebrücken bis in die Wipfel der Bäume. Dann geht es wieder abwärts bis man nach 800 m wieder den Boden erreicht hat. Ein schöner Spaziergang, vor allen Dingen, weil wir ganz alleine sind. Eigentlich sind wir noch auf der Suche nach weiteren kurzen Walks, diese sind aber nirgendwo angezeigt und wir finden sie nicht.

LAMINGTON NATIONALPARK - ein weiterer schöner Vogel am Futterplatz, ein "Crimson Rosella" (Penanntsittich)

LAMINGTON NATIONALPARK - ein weiterer schöner Vogel am Futterplatz, ein "Crimson Rosella" (Pennantsittich)

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Hier könnte noch einiges verbessert werden. Selbst auf dem offiziellen Plan sind diese kurzen Walks, die wir im Internet gefunden haben, nicht vermerkt. Vorbei am Vogelfutterplatz wandern wir zurück zum Café am Parkplatz und legen eine kleine Mittagspause ein. Von der Terasse aus hat man einen wunderbaren Blick in die weite Landschaft.

Rückfahrt nach Binna Burra

LAMINGTON NATIONALPARK - auch bergab fahren wir wieder durch eine tolle Landschaft

LAMINGTON NATIONALPARK - auch bergab fahren wir wieder durch eine tolle Landschaft

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Gegen 13 Uhr 30 verlassen wir wieder die Green Mountain Section und haben zumindest einen ganz kleinen Eindruck von dieser Ecke des Parks gewonnen. Wieder winden wir uns über unzählige Serpentinen langsam bergab. In Canungra tanken wir voll und fahren dann wieder hinauf Richtung Binna Burra.

LAMINGTON NATIONALPARK - phantastischer Blick auf das etwa 35 km entfernte Surfers Paradise

LAMINGTON NATIONALPARK - phantastischer Blick auf das etwa 35 km entfernte Surfers Paradise

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An einen Stelle dieser Strecke (wenn man von Lower Beechmont nach Beech- mont fährt, Beechmont Road/Elimbah Ct) hat man eine ganz tolle Aussicht über die Berge hinunter bis nach Surfers Paradise mit seinen Hochhäusern, die aufgereiht wie an einer Perlenkette, am Strand stehen. Ein tolles Bild. Wir erreichen den Parkplatz an der direkten Auffahrt zur Binna Burra Lodge. Hier beginnen viele Wanderwege. So auch der Weg zum Bellbird Lookout. Jetzt am Nachmittag haben die Lookouts auf der Binna Burra Seite das bessere Licht.

LAMINGTON NATIONALPARK - vom BellBird Lookout hat man einen wunderbaren Blick auf den Turtle Rock, den Egg Rock und das Numinbah Tal

LAMINGTON NATIONALPARK - vom BellBird Lookout hat man einen wunderbaren Blick auf den Turtle Rock, den Egg Rock und das Numinbah Tal

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Auf einem mit vielen Wurzeln durchsetzten Weg wandern wir langsam bergab. Immer wieder raschelt es vor uns und wir sehen gerade noch wie sehr kleine Kängurus im Unterholz verschwinden. Ganz fasziniert sind wir vom Catbird, einem relativ unscheinbaren Vogel. Dieser Vogel macht aber Geräusche, die einer jammernden Katze sehr ähnlich sind. Diese Laute haben wir bisher nur hier auf diesem Weg gehört. Am Ende des Weges befindet sich ein natürlicher Lookout. Von hier aus kann man weit ins Land und in den Nationalpark sehen, u.a. den Turtle Rock, den Egg Rock und das Numinbah Tal. Auch ein sehr schöner Aussichtspunkt.

"Kaffee und Kuchen" auf unserem Zimmer

Zur Lodge sind es nur noch 2 Minuten zu fahren und dann sind wir zurück in unserem Zimmer. Ein wirklich schöner Tag und wir konnten einige Impressionen aus dem Lamington Nationalpark in unseren Köpfen und auch auf Bildern mitnehmen. Elke kocht sich einen Kaffee, ich trinke lieber etwas kühleres und dazu für jeden ein Mini-Snickers, was will der Mensch mehr. Wir können sogar noch auf unserem Balkon sitzen, denn heute ist es sehr warm.

leckeres Abendessen

Gegen 18 Uhr 30 sind wir wieder im Dining Room zum Abendessen. Heute sind mindestens doppelt so viele Leute anwesend wie gestern Abend. Wir bitten um einen 2er-Tisch (wegen meines noch immer vorhandenen Schnupfens), denn normalerweise setzt man die Gäste gerne an größere Tische zusammen. Man möchte die Kommunikation untereinander fördern. Als Vorspeise serviert man uns heute eine Gemüse-Süßkartoffelsuppe, die gar nicht mal so schlecht schmeckt. Allerdings war das selbstgemachte Brot gestern Abend besser. Als Hauptgericht stehen vegetarisches Mussaka, Barra- mundi, Hühnchen und Roastbeef mit Senfkruste zur Auswahl. Dazu wieder Gemüse, Kartoffeln und grüner Salat. Das Essen schmeckt auch heute sehr gut. Am Dessert-Büffet finde ich auch etwas nach meine Geschmack. Dazu noch ein gutes Bier (Tooheys Old) und der Tag ist gelungen.

So langsam geht unsere Australienreise jetzt zu Ende. Morgen auf dem Rückweg nach Brisbane werden wir uns unterwegs noch einige Lookouts und Surfers Paradise ansehen. Abend müssen wir dann nach 5 Wochen das erste Mal wieder unsere Koffer flugtauglich packen. Das bedeutet, alles wieder auf engstem Raum verstauen. Im Auto war es einfacher, da hatten wir viel Platz für unseren Kram. Inzwischen sind wir bei 6400 nicht bewertete Bilder und 12 Stunden Videofilm angelangt. Und auch die 8000 km werden wir bei unserer Rückkehr nach Brisbane überschritten haben. Ein wirklich schöner und sehr vielfältiger Urlaub geht langsam zu Ende. Aber noch haben wir 3 volle Tage in Sin- gapur vor uns, bevor es endgültig wieder nach Hause geht.

Noch ein Nachtrag:

Auf den Zimmern gibt es weder Internet noch Telefon. Heute früh hat mich meine Stimme, auf Grund des Schnupfens, wieder etwas verlassen. Daher bat ich die Rezeption unsere Flüge doch bei Qantas rückbestätigen zu lassen. Insbesondere wegen der vielen Streiks in letzter Zeit.

Zunächst wurde das abgelehnt, ich könne ja selber telefonieren. Mit Hinweis auf meine Stimme hieß es dann, zur Zeit wäre das Geschäft sehr busy und man könnte nicht die Telefonleitungen blockieren (die Lodge ist, aus unserer Sicht, nicht mal zu 50 % ausgelastet). Dann wurde mir gesagt, dass alles der Supervisorin übergeben wird, sie wird entscheiden. Ich hinterlegte als unsere Flugtickets und wir fuhren los.

Am Nachmittag bekam ich die Tickets ohne Rückbestätigung zurück und erhielt wieder tausend neue Erklärungen, warum es nicht möglich war dieses 5-Minuten-Gespräch mit Qantas zu führen. Bisher war mir Australien immer als sehr serviceorientiertes Land begegnet. Das Personal der Rezeption in Binna Burra dagegen war zwar immer nett, aber nicht hilfsbereit. So etwas soll vorkommen.

Balken
Wetter : viel Sonne, wenige Wolken, 25 - 31 Grad, nachts um 15 Grad.
Unterkunft : Binna Burra Mountain Lodge HP
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