Fahrt von Normanton zur Cobbold Gorge -- 401 Km
30.09.2011
Balken

Telefonat mit Apollo wegen des defekten Reifens

Um 7 Uhr stehen wir auf, machen uns fertig und verlassen gleich darauf die Anlage. Schließlich muss ich heute telefonisch klären, wie es mit unserem Reifen und dem noch fehlenden Werkzeug weiter geht. Ich erkundige mich in der Rezeption ob die Apollonummer, beginnend mit 1300, eine kosten- lose Nummer ist. Das wird mir versichert. Als ich aber von der Telefonzelle aus versuche die Nummer anzurufen, werde ich immer wieder aufgefordert die Mindestsumme von 50 Cent einzuwerfen. Also gut, rein mit der Münze und dann klappt die Verbindung. Ein deutschsprachiger Mitarbeiter steht auf meine Nachfrage hin im Augenblick nicht zur Verfügung. Also versuche ich es doch in englisch. Schließlich kann ich mich doch ganz gut verständlich machen, bzw den Mitarbeiter von Apollo ver- stehen. Wir sollen mit unserem Reifen, da weit und breit kein Vertragshändler zur Verfügung steht, zur örtlichen Tankstelle zwecks Reparatur gehen. Allerdings soll der Mann von der Tankstelle vorher bei Apollo anrufen, was die Reparatur kostet und sich die Genehmigung holen. Dass sich das fehlende Werkzeug im Auto befindet, erklärt er mir auch. Auf die Rücksitze, bzw. dass es sich unter den Rücksitzen befindet, wären wir nie gekommen.

Reparatur an einer BP-Tankstelle

Gesagt, getan, wir fahren zur BP-Tankstelle. Ein "doller" Schuppen, etwas chaotisch, aber letztendlich sehr hilfsbereit. Jedenfalls fast. Reparieren ja, anrufen bei Apollo nein. Ich soll direkt bezahlen, sonst erfolgt keine Reparatur. So seine knappe Erklärung. Ich akzeptiere das Angebot, weil ich keine andere Wahl habe. Er nimmt daraufhin unseren Reifen unter die Lupe und anschließend auseinander. Elke zeigt mir inzwischen im Wagen ein Teil, welches aussieht wie das fehlende Teil zum Wagenheber. Etwas überdimensional, aber passend. Damit hat sich dieses Thema erledigt. Inzwischen ist der Schlauch von unserem Reifen geflickt, scheinbar war ein Loch im Schlauch. Der Reifen wird mit ziemlicher Gewalt wieder zusammen gebaut und das alles kostet 30 AU$. Ich habe keine Ahnung, ob das gerecht ist oder nicht, aber auch keine andere Wahl. Ich tanke noch unser Auto voll (Diesel kostet nur noch 169 Cent).

wir freuen uns auf die Fahrt mit dem RM60

NORMANTON - vorne der Gulflander, im Hintergrund der RM60

NORMANTON - vorne der Gulflander, im Hintergrund der RM60

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Anschließend fahren wir zu dem TakeAway, wo wir gestern schon etwas ge- gessen haben. Da unsere Zeit langsam knapp wird, die RM60-Fahrt steht an, kaufen wir einige Sandwiches und eine Sausage Roll sowie einige Getränke und fahren zum Bahnhof von Normanton. Das wird heute unser Frühstück sein. Mit unseren Fressalien gehen wir Richtung Bahnsteig. Zu unserer Über- raschung und Freude steht dort schon der Triebwagen RM60, mit dem wir um 9 Uhr 30 eine 40- minütige Fahrt unternehmen wollen. Es ist jetzt 9 Uhr und wir verspeisen schnell noch unsere Sandwiches. Danach drehe ich noch einige Szenen und schieße auch noch einige Fotos. Kurz vor der Abfahrt des Zuges kaufen wir 2 Tickets zum Preis von zusammen 50 AU$. Mit 4 weiteren Mit- reisenden besteigen wir um Punkt 9 Uhr 30 den kleinen Triebwagen, der wirklich kurios aussieht und aus dem Jahr 1931 stammt. Kurz zuvor hatte der Triebwagenführer mit nur einer Kurbelumdrehung die Maschine angeworfen. Langsam setzt sich die Bahn in Bewegung.

45 Minuten unterwegs mit dem RM60

NORMANTON - nach dem der RM60 gedreht wurde, 
				haben wir Gelegenheit ihn von allen Seiten zu sehen

NORMANTON - nach dem der RM60 gedreht wurde, haben wir Gelegenheit ihn von allen Seiten zu sehen

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Wir verlassen den Bahnhof von Normanton und überqueren mit lautem Sig- nalton mehrere Straßen, natürlich alle ohne Schranken. Der Fahrtwind kühlt uns angenehm ab. Noch nie haben wir aber so eine ruckelnde und wackelnde Bahn erlebt wie diese. Wenn man sich die Schienen ansieht, wie wellig sie aussehen, kein Wunder. Nach gut 20 Minuten dürfen wir aussteigen und zusehen, wie die Bahn über ein Wendegleis (Gleisdreieck) wieder in die richtige Fahrtrichtung ge- bracht wird. Eine hervorragende Gelegenheit sie von allen Seiten zu fotografieren und filmen. Dann geht es zurück nach Normanton, wo über eine ähnliche Konstruktion wieder die Fahrtrichtung geän- dert wird. Nach 45 Minuten steigen wir, begeistert von diesem "Bähnchen", wieder im Bahnhof aus.

wir verlassen Normanton

OUTBACK - auf dem Highway 83 fahren wir westwärts durch die 
				Gregory Ranges Richtung Georgetown

OUTBACK - auf dem Highway 83 fahren wir westwärts durch die Gregory Ranges Richtung Georgetown

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Noch einige Abschiedsfotos und wir fahren mit dem Auto zurück in die "City". Wir schiessen noch einige Fotos im Ort, viel gibt es aus unserer Sicht nicht zu sehen und besorgen uns dann noch Eis für unsere Kühlbox. Dann verlassen wir Normanton endgültig in Richtung Croyden. Die erste Etappe bis Croyden ist sehr ereignislos und wenig spannend, immer flaches Land und kaum irgendwelche Änderungen. Auch Croyden hat nicht viel zu bieten und so fahren wir weiter Richtung Georgetown. Jetzt ändert sich die Landschaft deutlich. Wir durchfahren die Gregory Range. Die Straße windet sich durch eine hügelige Landschaft und ständig wechseln die Anblicke. Auch die Bäume stehen hier viel dichter und sind größer. So macht das Fahren Spaß. Unterwegs sehen wir durch Zufall im Spring Creek noch 3 Brolgas, die im seichten Wasser offensichtlich balzen.

Zwischenstopp in Georgetown

Der Gilbert River, eine sehr breite Flußlandschaft, die wir kurz darauf überqueren, ist zu dieser Zeit eine riesige Sandwüste. Kein Tropfen Wasser befindet sich im Fluß. 60 Km vor Georgetown sind wir durch die Range durch und das Landschaftsbild wird wieder eintöniger und langweilig. Übrigens wechseln auch hier auf der Straße wieder 2spurige mit 1spurigen Abschnitten ab. In Georgetown tanken wir, kaufen uns ein Eis, bzw. eine Schokolade und verlassen diesen auch nicht sehr ansprechenden Ort in Richtung Forsyth. Die Straße nur anfänglich geteert, dann geht sie in eine Schotterpiste über. Ab Forsyth ist die Piste nach Cobbold Gorge seh gut ausgeschildert und man kann sich nicht verfahren.

Hier erreichen wir auch wieder die Ausläufer der Gregory Range. Dadurch wird der Straßenverlauf wieder sehr interessant. Wir sind inzwischen 500 m hoch und immer wieder öffnen sich weite Blicke in die Landschaft. Die Straße schlängelt sich durch sanfte Hügel. Rechts und links der Straße sehen wir immer wieder imposante, große Steinhaufen liegen. Eine landschaftlich sehr schöne Anfahrt zu Cobbold Gorge. Nach insgesamt 90 Kilometer (ab Georgetown) überwiegend sehr guter Schotterpiste erreichen wir die Cobbold Gorge.

wir erreichen Cobbold Gorge

COBBOLD GORGE - unsere Unterkunft, ein Blech-Container, 
				der aber sehr gut ausgestattet ist

COBBOLD GORGE - unsere Unterkunft, ein Blech-Container, der aber sehr gut ausgestattet ist

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Wir melden uns an der Rezeption und bekommen schon einen Schreck. Die Rezeptionistin bekommt plötzlich einen komischen Gesichtsausdruck und macht irgendeine unverständliche Bemerkung. Wir haben schon Sorgen, wie Elke später sagt, das wir im Zelt schlafen müssen. Aber nein, wir bekommen das gewünschte Zimmer und können es sofort beziehen. Allerdings werden wir noch darauf hingewiesen, dass sich z.Zt. überwiegend Kinder hier befinden, so eine Art Kindercamp. Die Saison geht langsam zu Ende und so wird durch solche Kindercamps die Kasse noch ein wenig aufgefüllt. Wir sollten beim Abendessen frühzeitig erscheinen, es könnte etwas voll werden. Damit haben wir kein Problem. Unsere Hütte ist um einiges besser als das Zimmer in Normanton. Alles sehr sauber, ohne Gerüche, sehr ansprechend für dieses Verhältnisse hier.

Entspannung im Pool

Wir springen gleich in unsere Badesachen, da wir bei der Anfahrt auch einen Pool entdeckt haben. Zum Glück haben alle Kinder gerade den Pool verlassen und wir können nach Herzenslust planschen. Am Spätnachmittag herrschen noch 30 Grad bei 32 % rel. Feuchte. Gegen 18 Uhr 10 schauen wir uns ein wenig im Shop der Rezeption um und gehen dann hinüber zur Bar/Restaurant. Hier bestellen wir uns erstmal 2 verschiedene Biere. Der kommende Abend wir uns bestimmt ewig in Erinnerung bleiben. Das Essen ist natürlich auf die vielen Kinder zugschnitten. Da wir offensichtlich die einzigen "normalen" Gästen beim Abendessen sind, kümmert man sich rührend um uns. Wir sollen uns schon einen Tisch aussuchen, sonst ist später alles besetzt, wird uns empfohlen. Wir bekommen auch extra Platztdeckchen und Besteck.

Abendessen mit Überraschungen

COBBOLD GORGE - unser Dessert sieht aus wie beim Kindergeburtstag

COBBOLD GORGE - unser Dessert sieht aus wie beim Kindergeburtstag

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So dürfen wir auch als Erste zur Essensausgabe. Heute gibt es : eine kleine Pizza, 2 knallrote Würstchen und dazu noch 2 verschiedene Salate. Trotzdem schmeckt uns das Essen gut und wir dürfen uns sogar Nachschlag holen. Als Nachtisch werden 2 verschieden Arten Götterspeise serviert , die wir auch pro- bieren. Auch Puffreisplätzchen mit Schokoladengeschmack steht noch zur Auswahl. Wir bekommen zusätzlich jeder 2 Kugeln Eis auf einer halbierter Banane mit Schoko- ladensoße und bunten Streuseln. Ein köstliches Dinner, wir haben uns sehr amüsiert, fast wie Kindergeburtstag. Wir genehmigen uns noch ein Glas Lambrusco und kehren dann schmunzelnd auf unser Zimmer zurück.

Das Abendprogramm wird noch schnell abgespult, denn der morgige Ausflug wurde um eine Stunde auf 9 Uhr vorverlegt. Daher wird auch dieser Abend nicht so lang werden für uns. In der Nacht hatten wir noch mit einigen kleinen Viechern im Zimmer zu kämpfen.

Balken
Wetter : tagsüber 36 Grad, nachts 16 Grad
Unterkunft : Cobbold Gorge Village ÜF
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