 
		      Am Morgen erreichen wir Xian
Um 7:20 Uhr kommen wir in Xian an. Wir warten ziemlich lange in der Bahnhofsvorhalle auf unseren zuständigen Ortsreiseleiter. Es ist sehr trübe und kalt, langsam wird es hell. Wir haben anscheinend alle sehr schlecht geschlafen, denn wir frieren alle. Es sind nur 9 Grad C. Wangi bat nur seinen roten T-Shirt an, (als wir dann auf dem Yangtse fahren, ist er krank).
Wir fahren mit dem Bus ins Hotel. Es ist das Tang Cheng Hotel. Wir frühstücken sehr gesittet im Salon für "Luxusreisende". Der Tee ist vorzüglich. Die Koffer sind noch nicht da. Xian war der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die Stadt besteht seit dem 11. Jahrhundert vor Christus und war 1100 Jahre lang Hauptstadt verschiedener Dynastien.
erste Besichtigung und Einzug ins Hotel
Wir fahren zur Großen Wildgans-Pagode. Sie ist das Wahrzeichen Xians. Die Pagode hat 7 Stockwerke und ist 64 m hoch, sie wurde im Jahre 652 errichtet.
Als wir ins Hotel zurückkommen, sind die Koffer endlich da, aber die Zimmer sind noch nicht fertig. Doris und ich haben besonderes Pech, unser Zimmer ist als letztes fertig. Als wir drin sind, hat das Personal vergessen, das Bad zu wischen und es fehlen saubere Teetassen und frisches Wasser. Das ist ja alles nicht schlimm, aber wir sind mächtig unter Zeitdruck. Wir haben lediglich 20 Min. Zeit zum Frischmachen. Die anderen konnten wenigstens noch duschen.
Bevor wir in die Zimmer kamen, gab es noch Mittagessen im Hotel. Aber diesmal in einem anderen Saal; der ist groß und recht einfach ausgestattet. Als wir uns zum Mittagessen an zwei runden Tischen niederlassen, klappt überhaupt nichts. Wir sind fast die einzigen Touristen. Entweder sind die anderen noch unterwegs oder schon wieder weg. Jedenfalls steht das Personal herum und quatscht, keiner bedient uns. Unsere Reiseleiter versuchen Dampf zu machen. Sie meinen, in China hat es die Restaurantbedienung nicht nötig, höflich zu sein, sie werden ja nicht entlassen. Die hatten einfach keine Lust. Ich lasse mir Reisschleim bringen, da ich nicht so in Ordnung bin.
der obligatorische Besuch einer Fabrik für Seide u.ä.
Um 15 Uhr ist Abfahrt zur Besichtigung einer Fabrik für Seidenstickerei und Patchwork-Arbeiten. Es ist hochinteressant, auch wie schnell die Frauen auf der Maschine die Sachen sticken. Hier konnte man zusehen, wie auf den Seidentüchern die Muster durch Tauchbatik entstanden. Natürlich habe ich zwei Tücher mitgenommen. Unten konnte man noch große herrliche Decken kaufen. Einen Seidenläufer mit Stickerei habe ich mir mitgenommen. Manche im Bus meckern rum, weil wir so viel Fabriken mit Kaufmöglichkeit besichtigen. Aber es macht doch Spaß und es gibt so herrliche Sachen.
Altstadt-Bummel
Um 16 Uhr fahren wir weiter und machen einen Bummel durch die Altstadt, wo es wegen des Feiertages vor Menschen nur so wimmelt. Doris hatte sich ja eine grüne Mao-Mütze mit rotem Stern und noch anderen Abzeichen daran gekauft. Sie hatte immer verschwitzte Haare und dann die kalte Klima-Anlage, ihre Erkältung wollte nicht besser werden. Ihre Wende-Windjacke krempelte sie um, so dass das Grüne nach außen kam. Nun die Filmkamera ungehängt, ihre burschikose Art, wie eine echte Genossin, sie wirkte!
Trommel- und Glockenturm
Als wir beim Trommel- und Glockenturm dann unsere Bilder bei sehr gutem Licht "im Kasten" hatten, gingen wir durch die belebte Hauptstraße. Der Glockenturm steht hier seit 1582; der 36 m hohe Turm wurde 1739 restau- riert.
Neben dem Glockenturm steht der Trommelturm. Ich sah auf einmal vor uns mehrere junge Leute, die aus einem großen Pappkarton viel roten Stoff oder Fahnen rausnehmen wollten. Plötzlich sahen sie dicht vor sich Doris. Der Schreck fuhr ihnen in die Glieder, sie stopften alles in Windeseile in den Karton zurück und verschwanden im Gedränge. Ich habe mich köstlich amüsiert.
als nächstes steht die Moschee auf dem Programm
Wir besichtigen die Große Moschee. Sie wurde 742 errichtet und liegt in einem überwiegend von Moslems bewohnten Viertel. Die heutigen Gebäude stammen aus dem 14. Jahrhundert und sind in chinesischen Stil gehalten.
Doris, Elke und ich machen noch einen Bummel durch einen Freund- schaftsladen, wo ich eine sehr schöne bestickte und gefütterte Seidenjacke anprobierte. Sie war ganz herrlich, als Abendjacke für Theater oder Oper. Leider reichte mein Geld nicht, weil ich vorher in einem anderen Freundschaftsladen die Achatkette für Helga gekauft hatte. Auch Doris und Elke konnten nicht aushelfen.
Ich wollte sie mir vielleicht am nächsten Tag holen, war mir noch nicht schlüssig. Als ich aber die kommende Nacht trotz des schönen Hotels wieder kaum geschlafen hatte und dann zum Morgen noch Durchfall dazu kam, war mir am nächsten Tag alles egal und ich holte sie mir zum Leidwesen von Doris nicht.
Wäsche waschen und Abendessen
Abends geben wir beim Etagenservice sämtliche schmutzige Kleidung ab, die wir am nächsten Abend gewaschen und gebügelt zurück be- kommen. Das erste Mal hatten wir in Hangzhou Gelegenheit, Wäsche waschen zu lassen. Das Abendessen gibt es im Hotel. Diesmal klappt es besser mit dem Service. In den Shops unten im Hotel gibt es viel zu sehen und zu kaufen. Doris ist im Geschäft mit den Seidenstoffen. Elke und Achim schauen überall nach einem Seidenteppich als Galerie, aber es ist überall vergebens. Ich tausche Geld ein und bezahle meine Schulden bei Elke und Achim.
die kleinen und großen Probleme
In der Bar genehmigen wir uns noch einen Drink. Vielleicht war der Drink daran Schuld, dass ich nicht geschlafen habe. Jedenfalls mußte ich Laufend aufs Klo, mein Inneres begann zu rumoren, dann war das Klopapier alle. Ich ging im Nachthemd zum Etagenboy und holte Nachschub. Hier im Hotel haben wir unser "Inge-Meysel-Erlebnis", die auch mit Ikarus (Luxusreisen) unterwegs ist. Wir treffen sie bei den Besichtigungen, im Fahrstuhl und in der Hotelhalle.
 
			
                  
		

 
                  
                  








