Besuch des Shao-Lin-Klosters
Vom 30.9. bis 2.10. sind Feiertage (1.10. ist der Gründungstag der Volksrepublik China vor 35 Jahren). Um 8:30 Uhr gibt es Frühstück, dann geht es in einer ca. 2 Stunden dauernden Busfahrt über das Land zum Shao-Lin-Kloster, das 45 km entfernt ist, vorbei an der Altstadt.
Der Bus ist sehr schlecht gefedert, der Weg schlecht und der Fahrer fährt wie eine "besengte Sau"'. Zuerst kommen wir zu dem Pagodenwald (Talin) in 1400m Höhe. Es ist ein alter Friedhof, auf dem ca. 260 Stupas (Pagoden) stehen. Sie sind zwischen 1 m und 15 m hoch und sind aus der Zeit zwischen dem 9. und. 19. Jahrhundert. In den Pagoden ist die Asche verstorbener Äbte beigesetzt.
100 m weiter ist das Shao-Lin-Kloster, das durch die Kungfu-Filme berühmt wurde, die hier gedreht wurden. Die Anlage stammt aus dem Jahre 495, sie ist sehr zerstört, wird jetzt aber renoviert. Wir sollten die Möglichkeit haben, Mönchen beim Training zuzusehen, daraus wurde aber nichts. Auch hier wie überall viele Menschen, auch viele Chinesen, denn es ist ja Feiertag.
Unterwegs essen wir Mittag, es hat gut geschmeckt. Es gab als Abschluss mal drei verschiedene Suppen (sonst nur eine Suppe).
Fahrt zurück zum Hotel
Um 14 Uhr fahren wir dann die sehr schlechte Paßstraße herab. Hier ist Lehmboden, auf den Feldern stehen Baumwolle, Flachs, Reis, Mais, Erdnüsse und Gemüse. Jede Fläche des Landes wird genutzt. An den Berghängen sind Terrassenfelder angelegt. Viele Menschen sind auf den Feldern bei der Arbeit, die noch genauso vorsintflutlich wie vor 100 Jahren betrieben wird. Die Häuser sind aus Lehm und Ziegeln gebaut. Ein Holzpflug wird von vier Menschen gezogen. Wir fahren leider viel zu schnell, wir sind richtig verärgert. Es wäre so interessant, mal auszusteigen und hier auf dem Lande eine halbe Stunde zu verweilen.
Mit dem Bus fahren wir zu kleinen Pagoden auf dem Lande, dann zum Tempel des weißen Pferdes (wieder eine alte Sage).
Festbankett anlässlich des 35. Gründungstages der Volksrepublik China
Um 18:30 Uhr wurden die Koffer rausgestellt und anschließend ging es zum Essen. Es gibt anlässlich des 35. Gründungstages der VRCH ein Festbankett. Von einigen ausländischen Reisegruppen wurden Ansprachen auf chinesisch, japanisch, englisch und deutsch gehalten. Die deutsche Ansprache hielt eine Berlinerin, die mit uns schon von Berlin abgeflogen ist (unsympathisch). Die Festreden nahmen kein Ende, bei den vielen Trinksprüchen mußte man sich jedes Mal erheben mit Schnaps oder Wein. Als es kein Ende nahm, fingen wir doch an zu essen. Es wurde viel aufgetafelt, auch ein riesengroßer Fisch. Aber Elke und ich hatten keinen Appetit. Es ist auch viel übrig geblieben.
Nachtfahrt mit dem Zug nach Xian
Um 22 Uhr fuhren wir zum Bahnhof, wo um 22:45 Uhr die Nachtfahrt mit dem Zug nach Xian begann. Auf dem Bahnsteig war eine eigenartige Atmosphäre. Der Bahnsteig war nur spärlich beleuchtet, der Boden uneben und man mußte laufend aufpassen, damit man nicht stolperte und hinflog. Dann kam ein Zug mit großem Getöse angebraust, fuhr jedoch durch. Vorn an der Lokomotive war ein übergroßer chinesischer Soldat in Golduniform drauf, ich dachte unwillkürlich an den Film Dr. Schiwago und die Bahnfahrt durch das vereiste und verschneite Sibirien. Dann kam unser Zug. Es wurde eine sehr unruhige Nachtfahrt, ich habe sehr schlecht geschlafen. Die Liegefläche kam mir diesmal besonders schmal vor, Handtücher waren nicht besonders.