Ankunft in Peking und eine erste Stadtrundfahrt
21.09.1986
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Peking ist erreicht und die Stadtrundfahrt beginnt sofort

Nach deutscher Zeit ist es 2 Uhr 30 Uhr morgens - Zeitverschiebung +7 Std - 9 Uhr 30 Uhr Beijing-Zeit (Peking) landen wir in Peking. Es ist ein hübscher Flughafen, sieht aber typisch östlich aus. Ein Springbrunnen spendet Feuchtigkeit. Es ist sehr warm, ca. 30 Grad. Wir werden von der für Peking zuständigen Reiseleiterin begrüßt. Sie überreicht uns einen Stadtplan von Peking. Die Chinesinnen sind so klein u. zierlich, dass man denken könnte, sie sind noch Schüler.

Wir ziehen uns in der Flughafentoilette etwas Dünnes an, die Koffer werden gleich verladen und ins Hotel gebracht. Leider habe ich bei dieser Reise nicht an einen Sonnenhut gedacht. Wir starten gleich zu unserer Besichtigungstour durch Peking. Unsere kleine Chinesin konnte man vergessen, sie sprach ein sehr schlechtes deutsch, ihre Stimme war trotz "Flüstertüte" kaum zu verstehen, weil sie diese immer in die falsche Richtung hielt.

die verbotene Stadt

Zuerst besuchen wir die Verbotene Stadt, den Kaiserpalast. Verbotene Stadt deshalb, weil es zur Kaiserzeit jeden normalen Chinesen bei schwerer Strafe verboten war, den Palast zu betreten. Er wurde von 1406 bis 1420 angelegt. Die Gesamtausdehnung beträgt von Nord nach Süd 961 m, von Ost nach West 753 m. Umgeben ist der Palast von einer mehr als 10 m hohen Mauer und einem 52 m breiten Wassergraben. Er soll 9999 Räume haben, da nur der Himmel über mehr als 10000 Räume verfügt. Insgesamt lebten in dieser großen Anlage 24 Ming- und Qing-Kaiser mit ihren Konkubinen. Der Erbauer, der dritte Ming-Kaiser Yoag Le, beschäftigte für den Bau des Palastes 10000 Handwerker und 1 Million Zwangsarbeiter.

viele Dächer sind wunderbar verziert und mit Figuren versehen

viele Dächer sind wunderbar verziert und mit Figuren versehen

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Wir besichtigen das Tor der Höchsten Harmonie, die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Vollkommenen Harmonie, den Himmelstempel (einen runden Pavillon, Symbol, des langen Lebens, der sehr sehenswert ist). Den Himmelstempel umfasst eine rechteckige von einer Mauer umgebenen Anlage, die dem Himmel, der obersten Gottheit gewidmet ist. Der Kaiser bezeichnete sich selbst als Sohn des Himmels.

im Himmelstempel beteten die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte.

im Himmelstempel beteten die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte

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Wo wir Mittag gegessen haben, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich an den ersten Tag in Peking nicht mehr an die Reihenfolge des Geschehens erinnern. Der 16-Stunden-Flug, 7 Stunden Zeitverschiebung und die Klimaumstellung und dann ohne Übergang gleich los zur Besichtigungstour haben mir doch zu schaffen gemacht. Leider, denn Peking ist sehr interessant.

der Sommerpalast

der Sommerpalast war der bevorzugte Aufenthaltsort des Kaiserhofes in den feucht-heißen Sommermonaten.

der Sommerpalast war der bevorzugte Aufenthaltsort des Kaiserhofes in den feucht-heißen Sommermonaten

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Es ist auffallend, wie breit die Straßen in Peking sind. Jedenfalls ging es nachmittags zum Neue Sommerpalast und im Marschschritt am wunderschönen See entlang zum Marmorboot. Die ganze Parkanlage ist sehenswert. Leider "düsen" wir so durch diese herrliche Anlage, dass wir nicht viel sehen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel der Chinesen. Im Jahre 1860 wurde der Palast durch französische und britische Truppen zerstört, 1888 durch die Kaiserinwitwe Cixi wieder aufgebaut. Sie griff auf Gelder zurück, die zur Modernisierung der chinesischen Flotte vorgesehen waren. Wir sollten den Sommerpalast lt. Programm des chinesischen Reisebüros gar nicht sehen, aber wir wollten gern hin. Es ist schon reichlich spät.

wir geniessen die abendliche Bootsfahrt auf dem Kunming-See

wir geniessen die abendliche Bootsfahrt auf dem Kunming-See

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Es gibt noch ein langes Palaver, ob uns noch ein Boot fährt, da die Chinesen Feierabend haben. Wir bezahlen es selbst aus unserer Tasche und unternehmen in einem kleinen Boot vom Marmorboot aus eine kleine Seerundfahrt auf dem Kunming-See. Das große Marmorboot ist eine Bootsanlegestelle. Sie ist aus Holz u. so lackiert, daß man auf den ersten Blick denkt, es wäre aus gemaserten Marmor. Die Sonne neigt sich schon. Elke ist nicht mehr ansprechbar, sie schläft schon im Gehen und mir geht es auch nicht viel besser. Ich hatte die Augen zwar auf, war aber so todmüde, so dass ich vieles wie im Traum wahrnahm.

endlich fahren wir in unser Hotel

Dann fahren wir zum Yan Huang Hotel (in der Jiang Tai Road). Es ist ein hübsches Hotel, in der Empfangshalle Sitzgruppen und ein Springbrunnen. Aber in die Zimmer können wir noch nicht, auch nicht Frischmachen. Im Speisesaal ist bereits für uns gedeckt, wir werden erwartet. Die Chinesen speisen früh zu Abend, jetzt ist es 18 Uhr. Frühstück findet zwischen 6-8 Uhr, Mittagessen ca. 11-13 Uhr, Abendessen ca. l8-20 Uhr statt.

Wir sitzen an zwei runden Tischen, in der Mitte die typische runde Drehplatte zum Herumreichen der aufgetragenen Speisen. Elke ist fix und fertig, sie kann kein Essen mehr riechen. Sie geht in die Empfangshalle und legt sich auf eine Sitzgruppe. Das Essen ist ganz vorzüglich. In der Zwischenzeit hat mich eine Mitreisende, Doris Czerch - 62 Jahre jung - angesprochen, ob wir zusammen ein Zimmer nehmen wollen. Mir war es gleich. Sie sollte mit der 60jährigen Frau Bartsch und ich mit der 22jährigen Frau Gräbner zusammengelegt werden. Nach dem Abendbrot werden die Zimmer verteilt. Todmüde sind wir gegen 19:30 Uhr in unseren Zimmern.

Die Dusche funktioniert nicht, aber ich wasche mich so in der Badewanne und fühle mich nach diesem heißen und anstrengenden Tag wie neugeboren. Wir trinken beide Jasmin-Tee aus Deckeltassen. In den Hotelzimmern stehen immer 2-Liter-Thermosbehälter mit heißem Wasser für Tee oder Zähneputzen. Ich bin so übermüdet, dass ich schlecht geschlafen habe. Doris wollte mich noch vor dem Einschlafen warnen, weil sie schnarcht, ließ es eben dann doch sein um mich nicht zu erschrecken. Wie sie mir dann am nächsten Morgen sagte, hatte es sich insofern erübrigt, weil ich auch geschnarcht hatte.

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