Flug nach Shanghai und Stadtrundfahrt
23.09.1986
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heute fliegen wir nach Shanghai

Um 5 Uhr Koffer rausstellen und um 6 Uhr geht es in einer 40 Minuten dauernden Busfahrt zum Inland-Flughafen. Es wird gerade hell. unterwegs sehen wir vom Bus aus auf den Straßen und Plätzen Chinesen beim Schattenboxen. Es ist ein einmaliges Bild. Ein Mädchen steht an der Bus-Haltestelle und sie vertreibt sich die Warterei mit gymnastischen Übungen. Ältere Menschen spazieren im Mao-Anzug langsam die Straße entlang und machen dabei meditative Übungen. Doris war so beeindruckt, dass sie zu mir sagte, wenn sie wieder zu Hause ist, will sie aber auch täglich etwas für ihre Gesundheit tun (wie oft habe ich, mir schon vorgenommen, täglich zu Hause Yoga zu machen).

Vom Hotel haben wir zum Frühstück Lunch-Pakete mitbekommen, die wir hier auf dem Flughafen verzehren. In einem Thermo-Behälter steht heißer Tee bereit. Hier sind wieder kleine Auslagen in der Warte halle. Ich kaufe einen Jadeanhänger. Um 8 Uhr fliegen wir nach Shanghai. Wir fliegen über den Gelben Fluss und über den Yangtse.

gleich nach der Landung beginnt die Stadtrundfahrt

Um 9:23 Uhr landen wir in Shanghai. Als das Flugzeug runtergeht, haben wir einen schönen Blick auf die Stadt. Nirgendwo in China habe ich so viele Menschen wie in Shanghai gesehen. Die Stadt hat 6 Millionen Einwohner. Revolutionäre Gedanken fallen hier auf besonders fruchtbaren Boden (Kulturrevolution).

im Jadebuddhatempel stehen sehr viele Buddha-Statuen

im Jadebuddhatempel stehen sehr viele Buddha-Statuen

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Wir unternehmen mit dem Bus eine Rundfahrt durch die Stadt. Hier ist es noch wärmer als in Peking, ca. 33 Grad. Wir besichtigen den Jadebuddha-Tempel. Zwei Jadebuddha wurden aus Birma hierher gebracht. Der 1,90 m hohe Buddha ist in der Haltung der Zeugnisanrufung dargestellt, der andere ist ein schlafender Buddha.

Wie bei allen Tempeln und Palästen, die wir sehen, faszinieren die Dächer. Es sind so genannte Walm-Dächer und sie gelten als die edelste Dachform. Auch die Zahl der Figuren und die gelbe Farbe der Ziegel signalisieren den Rang des Gebäudes. Das Dach wird nur von den Pfeilern getragen. Anschließend fahren wir zur Handwerksmesse. Es ist eine Ausstellung und Verkauf sämtlicher in China hergestellter Sachen wie z.B. herrliche Lackmöbel, Elfenbein-, Holz-, Lackarbeiten, Seide usw.

Mittagessen im neuen Hotel

Danach fahren wir ins Sherry-Holiday-Vlllage, unser Hotel in Shanghai. Es ist ein flacher Bau, liegt etwas außerhalb der Stadt und ist demzufolge auch ruhig. Wir bekommen unsere Zimmer und gehen anschließend im Hotel gleich Mittagessen. Es ist typisch chinesisch. Noch ein Wort zu Herrn Wang. Wir haben großes Glück mit unserem Reiseleiter. Er ist ein großer gutaussehender Chinese (weiß er auch) ist in Deutschland, besser gesagt in Schwaben, groß geworden und hat in Hongkong studiert. Er hat ein sehr umfangreiches Wissen der chine sischen Geschichte, der Kultur und Religion. Die örtlichen Reiseleiter sind oft schlecht zu verstehen und haben nicht so ein gutes Wissen wie er, vor allem sieht er die Dinge objektiver und kann uns vieles mitteile.

Fortsetzung der Stadtrundfahrt

Um 15 Uhr wird unsere Besichtigungstour fortgesetzt. Zuerst fahren wir zu einem parkähnlich angelegten Garten, dem Yu Yang. Den Garten ließ der Mandarin Yu im südchinesischen Gartenstil für seine Eltern anlegen. Leider waren Teile des Gartens wegen Renovierung gesperrt.

Von dort fahren wir zur Hauptgeschäftsstraße, wo wir alle auf eigene Faust durch die Straßen bummeln.

wir bummeln in Shanghai durch die Altstadt ...

wir bummeln in Shanghai durch die Altstadt ...

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Oben von der Fußgängerbrücke haben Elke, Achim und ich einen tollen Blick auf das Gewühle von Menschen, Bussen und Fahrrädern unter uns. Diese Enge und dieses Fahrradgebimmel! Damit die Menschenmassen überhaupt vorwärts kommen, hat man einen Teil von der gewiss nicht zu breiten Straße abgegrenzt, damit die Menschen ohne Gefahr auf dem Damm gehen können.
... und auch durch die Einkaufsstrassen der Stadt

... und auch durch die Einkaufsstrassen der Stadt

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Die Chinesen sind neugierig und bleiben um uns herum stehen. Sie sehen Achim beim Filmen zu, hochinteressant ist dann der Filmwechsel. Und sie sind enttäuscht, wenn er die neue Kassette einlegt und alles ruckzuck vorbei ist. Die Kinder sind bezaubernd.

Ihre borstigen Haare stehen ihnen vom Kopf ab, die Mädchen haben komisch abstehende mit Schleifen gebundene Schwänze.

kleine Kinder sehen überall auf der Welt niedlich aus

kleine Kinder sehen überall auf der Welt niedlich aus

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Die kleinen Kinder haben alle offene Hosen. Eine einfache Sache, wenn sie mal müssen. Sie hocken sich einfach breitbeinig hin und der Segen läuft davon. Keine Schlüpfer, keine Windel, Die Busse sind alle hoffnungslos überfüllt. An den Haltestellen stehen Männer, die die Menschen noch in den Bus reindrücken, bevor die Tür zugeht. Wie dabei drinnen das Fahrgeld kassiert wird, ist mir ein Rätsel.

Wir quetschen uns an den Menschenmassen vorbei und gehen ins Kaufhaus Nr. 1 rein. Es gibt viele Waren, ist aber alles typisch östlich und erinnert an Ostberlin vor ca. 20 Jahren. Aber es gibt ein großes Warenangebot, wenn auch die Chinesen nicht viel verdienen und sich nicht alles leisten können. Die unmodernen 2-Liter-Thermosbehälter sollen qualitativ erstklassig sein. Überall Menschenmassen. Es gibt viele kleine Seitenstraßen, überall kann man kaufen, Garküchen, überall wird gebrutzelt. In einer der Einkaufsstraßen essen wir in einem Hotel Abendbrot.

Abendprogramm

abends besuchen wir eine Varietè- und Akrobatikschau

abends besuchen wir eine Varietè- und Akrobatikschau

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Und anschließend fahren wir zu unserer ersten Varietè- und Akrobatikschau. Die riesige runde Zirkushalle war randvoll mit Touristen besetzt. Den größten Teil nahmen die Japaner ein; die muß man zu Hunderten über China abgeworfen haben. Die Show war sehr gut. Als sie zu Ende war, waren die Ausgänge und Straßen so verstopft, daß es sich etwas hinzog, bis wir zum Bus und zum Hotel kamen.

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