Bahnfahrt nach Suzhou
26.09.1986
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Bahnfahrt nach Suzhou

5:30 Uhr Koffer rausstellen, 6 Uhr frühstücken und 7 Uhr Abfahrt zum Bahnhof. Der Reiseleiter hier in Hangzouh hat uns viel erklärt und uns vorbildlich betreut. So fiel uns der Abschied, nach nur diesen einen Tag schwer.

die Bahnbediensteten sind sehr geschäftstüchtig<br />sie verkaufen Seidentücher und vieles mehr

die Bahnbediensteten sind sehr geschäftstüchtig
sie verkaufen Seidentücher und vieles mehr

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Um 8 Uhr fahren wir mit den Zug in 5 Stunden Bahnfahrt über Shanghai nach Suzhou. Der Zug ist wieder blitzsauber. Wie immer Tischdeckchen und Deckeltassen, ein grüner Bonsai auf dem Tisch. Die Sonne scheint. Morgens in Hangzouh ist eine wunderbare frische Luft. Es herrscht eine fröhliche Stimmung. Unterwegs kommt das Zugpersonal und will uns einiges verkaufen. Zuerst nehme ich das alles nicht so recht wahr. Mein Geld ist mal wieder alle und nicht überall wird Geld umgetauscht. Ich hatte es auch versäumt, rechtzeitig umzutauschen. So müssen jetzt Achim und Doris aushelfen.

Mir sagte man in Berlin, in China gibst Du kein Geld aus, da gibt es nichts zu kaufen. Demzufolge tauschte ich immer wenig um. Bloß seit damals sind 7 Jahre vergangen und die Zeit in China hat sich geändert. Ich habe selten so hübsche Sachen wie hier in China gesehen. Hier im Zug kaufte ich 5 Seidentücher und zwei Armbänder und dazu Schmale Ringe -Cloisonné-Arbeit. Frau Bartsch, die sonst immer vornweg ist, ist ganz aufgeregt und verärgert, dass wir ihr viele schöne Seidentücher weggekauft haben. Aber die Chinesen bringen laufend Nachschub.

Mittagessen und Stadtbesichtigung

Nach der Ankunft in Suzhou fahren wir sofort ins Hotel zum Mittagessen. Das Hotel befindet sich im Hof einer Fabrikhalle. Der Speisesaal ist recht einfach und die Toiletten dementsprechend. Im Dunkeln habe ich mich hier allein nicht zurechtgefunden, zumal auf den Hof auch keine Lampen brannten.

Nach dem Mittagessen haben wir gerade 15 Minuten Zeit, dann geht es los zur Besichtigung.

wir genießen die Ruhe in einem klassischen Privatgarten

wir genießen die Ruhe in einem klassischen Privatgarten

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Zuerst besichtigen wir den Park des Meisters der Fischernetze Wangshi Yuan. Es ist ein klassischer Privatgarten. Hier sind sehr schöne Mahagonimöbel ausgestellt. Suzhou hat ca. 600 000 Einwohner, es ist die Gartenstadt Chinas. Suzhou ist bekannt für seine schönen Gärten. In der Ming- und Qing-Zeit gab es mehr als 200 Gärten mit Villen. Hier in Suzhou ist die Fabrikation von Sandelholz-Fächern und Seidenindustrie. So besichtigen wir auch als nächstes eine Fächerfabrik. Dann geht es in eine Kleiderfabrik, wo uns von den Angestellten dieser Firma eine historische Kostümschau vorgeführt wird: "Kleidung im Wandel der Zeit". Hier wie überall in China ist Jadeproduktion. Wir sehen auch viel Mahagonischnitzerei. Es gibt wunderschöne Sachen.

Abendprogramm

Das Abendbrot findet wieder in dem nüchternen Speisesaal des Hotels statt. Hinterher, es ist bereits dunkel, gehen alle, so auch Elke, Achim, Doris und ich durch die alte Hauptstraße. Es ist ein warmes und liebliches Klima; alles nur schwach beleuchtet. Was man hier sehr viel sieht, das ist Seidenstickerei als Bild in einem Mahagonirahmen. Es gibt schöne Kunsthandwerksgeschäfte, viele Tuschezeichnungen, Jadearbeiten. Suzhou wird auch das Venedig des Ostens genannt, das mit Recht.

für uns sehen diese Kanäle sehr romantisch aus<br />für die Chinesen ist es bittere Realität

für uns sehen diese Kanäle sehr romantisch aus
für die Chinesen ist es bittere Realität

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An der Hauptstraße zieht sich ein schmaler Kanal entlang, Boote ziehen vorüber. Von den Häusertreppen aus wird Wasser in Gefäßen aus dem Kanal geschöpft. Es ist alles alt und verfallen, aber sehr romantisch. Den Sonnenuntergang genossen wir am Kanal zwischen den Häusern, es war traumhaft schön. Wir hoffen, dass wir am kommenden Tag bei richtigem Licht fotografieren können. Doris und ich gehen in unser Hotelzimmer. Elke und Achim gehen noch mit einem kleinen Trupp in die Bar eines tollen Hotels.

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