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Bescherung am Morgen, Elke hat Geburtstag
Ganz im Gegensatz zu gestern früh bescherte uns der Wettergott heute früh, an Elkes Geburtstag, einen sehr trüben Start in den neuen Tag. Davon lassen wir uns aber nicht beeindrucken. Erstens ändert sich das Wetter immer mal wieder und zweitens müssen wir es sowieso so nehmen wie es ist. Nach einer kleinen und kurzen Bescherung fahre ich mit Elke hinauf zum Frühstück ins Restaurant im 6.Stock. wo uns schon Anita und Dieter erwarten.
Beide gratulieren Elke zum Geburtstag und sie bekommt auch noch ein Geburtstagsgeschenk über- reicht. Heute frühstücken wir etwas schneller, weil wir uns bereits um 9 Uhr 45 in der Hotelhalle treffen wollen. So schnappen wir uns kurz vor dem vereinbarten Termin unsere Sachen und gehen zur Rezeption, wo Anita und Dieter bereits auf uns warten. Von hier zum Hotel Arkona sind es nur ca. 100 m.
mit der kleinen Bäderbahn zum Bahnhof Binz LB
Dort befindet sich die Haltestelle des Binzer Bäder-Express, der uns (kostenlos, wegen der Kurkarte) zum Bahnhof des Rasenden Roland bringen wird. Pünktlich um 9 Uhr 56 erscheint der „kleine Zug“. Nach einer Rundfahrt durch Binz erreichen wir um 10 Uhr 20 den Bahnhof LB Binz (LB steht für Landesbahn). Ich erkundige mich gleich nach den Fahrpreisen für die Fahrt von Binz nach Putbus und zurück es sind pro Person 7,20 € zu entrichten.
Anita und Dieter begleiten uns auf dieser kürzeren der beiden Etappen. Wir müssen für unsere zusätzliche Fahrt von Binz nach Göhren und zurück 11,80 € pro Person bezahlen. Das bedeutet, eine Fahrt auf dem gesamten Streckennetz des Rasenden Roland koste pro Person 19 €. Reine Fahrzeit für die gesamte Strecke Binz-Putbus-Binz-Göhren-Binz: 2 Std. 20 Min..
die Fahrt nach Putbus beginnt
Bis zur Abfahrt des Zuges nach Putbus sind noch einige Minuten Zeit, die wir auf dem Bahnsteig verbringen. Wir erwarten die Ankunft der beiden Züge die aus Putbus und Göhren kommend sich hier in Binz treffen. Lautstark, aber noch unsichtbar, kündigen sich beide Züge bereits aus der Ferne mit ihren Lokomotivpfeifen an. Ein markantes Geräusch hier im Südosten der Insel. Dann fährt auch schon der Zug aus Putbus ein. Augenblicke später, die Weichen müssen erst umge- stellt werden, folgt dann auch der Zug aus Göhren, der bereits in Sichtweite auf die Einfahrt wartet.
Wir besteigen den Zug und kurz darauf setzt sich dieser auch schon in Bewegung. Mit einem lauten Pfeifen verkündet die Lokomotive die Abfahrt. Die Lok wurde übrigens 1953 im VEB Lokomotiven- werk Babelsberg gebaut. Die älteste noch betriebsbereite Lok stammt bereits aus dem Jahr 1914. Weißer Dampf steigt aus dem Schornstein der Lokomotive empor und langsam nimmt der Zug Fahrt auf.
Zunächst durch eine kleine Vorortsiedlung von Binz und später dann durch die weite Landschaft mit vielen Feldern fährt der Zug in Richtung Putbus. Diese Strecke ist landschaftlich nicht ganz so interessant. Sie verläuft sehr flach, ohne viele Kurve und die Sicht wird selten durch Wälder oder Hügel versperrt. Unterwegs sehen wir wieder einige Rehe. Nach 26 Minuten erreichen wir Putbus, den westlichen Endbahnhof der Strecke. Hier kann man u.a. in die Regionalbahn nach Bergen umsteigen.
Rundgang durch Putbus
Wir laufen vom Bahnhof aus die Marienstraße hinauf in die Stadt und sind nach einigen Minuten am so genannten Circus von Putbus.
Entlang der westlichen Seite dieses Platzes geht es weiter bis zur Alleestraße, auf deren anderer Seite der Schlosspark liegt. Fast jedes Haus hier trägt eine Infotafel zur Geschichte der Häuser. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Platz dieser „Circus“, egal ob im Sommer oder auch im Winter. Entlang der Alleestraße spazieren wir vorbei am Theater weiter bis zum Markt, noch ein weiterer recht großer Platz in Putbus. Hier steht das Rathaus von Putbus.
Unsere Zeit in Putbus ist fahrplanbedingt begrenzt (60 Min.) und so machen wir uns langsam auf den Rückweg. Auf der anderen Straßenseite, direkt am Schlosspark entlang, geht es zurück zum „Circus“. Hier werfen wir noch einen letzten Blick in den Schlosspark und auf die Häuser rund um den Circus. Dann biegen wir rechts ab und laufen über die Lauterbacher Straße und die Bahn- hofsstraße zurück zum Bahnhof. Noch haben wir einige Minuten Zeit. Ich schaue mir daher die Dampflok etwas genauer an. Diese Art von Loks besitzt immer noch eine gewisse Faszination im Vergleich zu den glatt polierten und stromlinienförmigen Triebwagen der ICE-Züge.
wir fahren über Binz nach Göhren
Pünktlich um 12 Uhr 08 setzt sich die Lok fauchend und pfeifend wieder in Bewegung und bringt uns zurück nach Binz. Der Himmel ist zwar immer noch stark bewölkt aber nicht mehr ganz so grau verhangen. In Binz verlassen uns Anita und Dieter, sie wollen im Hotel Rugard den Wellnessbereich (Sauna und Pool) ausprobieren und sich noch etwas im Ort umsehen.
Wir bleiben im Zug sitzen. Im Bahnhof Binz spielt sich nun wieder das gleiche Sze- nario mit den beiden Zügen ab, wie schon 2 Stunden zuvor. Dann setzt sich auch unser Zug wieder in Bewegung und schnauft mit viel Dampf langsam bergauf Rich- tung Haltestelle Jagdschloss Granitz. An dieser Bedarfshaltestelle stehen tatsächlich 2 Passagiere, die mitfahren wollen. Also ein kurzer Stopp, dann geht es aber auch schon weiter. Jetzt beginnt der für uns schönste Teil der Strecke. Durch den ver- schneiten Wald und in vielen Kurven fährt der Rasende Roland weiter Richtung Süden und Südosten. Immer wieder kann man in einer der vielen Kurven die Lok und die riesigen Dampfwolken sehen, die sie ausstößt. Mit der Dampf, der auch durch dicke Leitungen zu allen Wagen gelangt, wird der Zug geheizt.
Als der Zug den Wald dann wieder verlässt erreichen wir Sellin. Rechterhand ist der bereits zugefro- rene Bodden zu sehen. Es folgt ein kurzer Stopp in Sellin und schon geht es weiter. Über einige beschrankte und unbeschrankte Bahnübergänge im Ort rollt der Zug weiter Richtung Baabe. Auch hier wird ein regulärer Stopp eingelegt. Es steigen aber auch hier nur wenige Gäste zu und aus.
kurzer Stopp in Göhren und Rückfahrt nach Binz
Jetzt fahren wir eine Weile entlang der Bundesstraße 196 bevor der Zug wieder, für die letzten 3 Km, in den Wald abbiegt. Kurz darauf ist der Endbahnhof, Göhren, erreicht. Hier haben wir nur 30 Minuten Aufenthalt. Ein kurzer Spaziergang führt uns bis zur Ostsee. Wir stellen fest, dass sich seit unserem letzten Besuch hier schon wieder einiges verändert hat. Nach einem kurzen Blick nach rechts und links die Promenade entlang kehren wir zum Bahnhof zurück.
Ich filme noch wie die Lok sich wieder vor den Zug setzt und dann geht es auch schon wieder los Richtung Binz. Wir genießen noch einmal die Fahrt durch die verschneiten Wälder und die weiten Blicke über die teilweise nebelverhangenen Felder. Nach einigen Stopps erreichen wir um 14 Uhr 35 wieder Binz und verlassen hier dann auch endgültig den Rasenden Roland.
Mit einem lauten Pfiff verabschiedet sich der Zug bei der Ausfahrt aus Binz von uns. Wir besteigen die vor dem Bahnhof parkende Bäderbahn und sind 15 Min. später zurück im Hotel Rugard. Auf unserem Zimmer finden wir noch eine kleine Aufmerksamkeit des Hotels zu Elkes Geburtstag vor, ein Gut- schein für ein Kaffeegedeck im Restaurant des Hauses.
Kaffee, Kuchen und der Wellnessbereich
Also genießen wir ein letztes Mal Kaffee und Kuchen mit leicht nebelgetrübtem Blick aus dem Restaurant im 5. Stock. Da noch etwas Zeit bis zum Abendessen bleibt, ziehen wir unsere Badesachen an und fahren hinunter zum Wellness- bereich. Hier lädt ein „großer“ Pool zum baden ein. Das Thermometer zeigt zwar 26 Grad Wassertemperatur an, wir empfinden es aber als wesentlich kälter. Trotzdem stürzen wir uns für ca. 10 Minuten in den Pool.
unser letztes Abendessen
Dann kehren wir auf unser Zimmer zurück. Telefonisch meldet sich noch Elkes beste Freundin um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Dann ist schon wieder Zeit zum Abendessen. Thema des heutigen Büffets : „Mecklenburger Abend“. Die Tische sind entsprechend dekoriert und zusätzlich hat die Bedienung noch einen Kerzenleuchter auf unserem Tisch platziert. Sie wusste auf Grund des Gutscheins vom Nachmittag, dass Elke heute Geburtstag hat und wollte den Tisch etwas festlicher gestalten. Es sind wieder viele schöne Speisen auf dem Büffet, wobei es mir die Bouletten heute am meisten angetan haben.
Nach dem Abendessen setzen wir uns mit Anita und Dieter noch in der Störtebeker Bar zusammen, es ist unser letzter gemeinsamer Abend. Später auf unserem Zimmer sichten wir dann wieder die Bilder, schreiben den Reisebericht und packen schon mal die ersten Sachen in unseren Koffer. Der sehr schöner Kurzurlaub mit einer völlig unerwarteten Überraschung geht zu Ende. Wir werden be- stimmt noch sehr lange an diese Tage in Binz auf Rügen denken.
| Wetter | : | stark bewölkt, teilweise Hochnebel, mäßiger Wind, ca. -2 Grad tagsüber |
| Unterkunft | : | Hotel Rugard ***** HP |