Besuch von Neuzelle
09.06.2010
Balken

wir beschließen uns das Kloster Neuzelle anzusehen

Wie schon am Vortag trudeln so kurz vor 9 Uhr alle zum Frühstück ein. Wir lassen uns Zeit und ge- nießen das gute Büffet und den Blick hinaus auf den See. Wir beschließen, auch auf Grund der Prospekte, die ich noch in Müllrose besorgt hatte, nach Neuzelle zur Klosteranlage zu fahren.

Parkplatzsuche in Neuzelle

In Neuzelle versuchen wir unser Parkplatzglück zunächst auf dem Brauhausparkplatz, der allerdings schon total belegt ist. So fahren wir ein Stück die Bahnhofsstraße entlang, vorbei am Restaurant „Zum Zickenzeller“ und finden kurz dahinter noch etliche freie kostenlose Parkplätze. Allerdings gibt es noch eine bessere Möglichkeit zu parken, die man aber kennen muss. In der Schulstraße (verlängerte Kirchstraße), ganz in der Nähe der der Kirche zum heiligen Kreuz entdecke ich später auf unserem Rundgang jede Menge kostenfreie Parkplätze, die wahrscheinlich nur Einheimischen bekannt sind.

die Neuzeller Klosterbrauerei stellt den sehr leckeren Schwaren Abt her

die Neuzeller Klosterbrauerei stellt den sehr leckeren Schwaren Abt her

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Von unserem Parkplatz aus laufen wir zurück zum Brauhausplatz. Hier haben wir einen schönen ersten Blick auf die Klosterbrauerei und das Kloster Neuzelle. Rechter Hand liegt der Klosterteich, der mit Mummeln (gelbe Teichseerose) übersät ist. Ein schöner Standpunkt für Fotografen. Vorbei an der Brauerei betreten wir die Klosteranlage und besichtigen zuerst die katho- lische Stiftskirche St. Marien.

Einige Informationen zum Kloster und der Kirche

Das Kloster wurde als Zisterzienserabtei im 13. Jahrhundert gegründet und bestand bis 1817, als sie von der preußischen Regierung säkularisiert wurde. Die ursprüngliche Kirche wurde bereits im 17. und 18. Jahrhundert von italienischen und böhmischen Künstlern zu einem Barockwunder umgebaut. Prachtvoll ausgestattet mit 13 Altären, jeder Menge Decken- und Wandfresken sowie jeder Menge Putten, Heiligen und Säulen zählt die Kirche zu den bedeutendsten Barockkirchen Mitteleuropas. Der Glockenturm mit 70 m Höhe ist ein Wahrzeichen der Region.

die prächtige barocke Innenausstattung der Stiftskirche St. Marien

die prächtige barocke Innenausstattung der Stiftskirche St. Marien

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Die Kirche ist beeindruckend. So eine Fülle von Ausstattungdetails habe ich, soweit ich mich erinnern kann, noch in keiner Kirche gesehen. Man ist erschlagen von der prachtvollen Ausstattung und weiß gar nicht was zuerst anzusehen ist. Einen Besuch des Kreuzgangs für 3,50€ ersparen wir uns wegen der schlichten und einfachen baulichen Aussttatung. Unser Weg führt uns dafür in den Klostergarten und zur Orangerie.

Einige Informationen zum Klostergarten

1760 wurde der Klostergarten in seiner heutigen Form im französischen Geschmack umgestaltet. Der Klostergarten war früher nur den höchsten Würdenträgern vorbehalten.Seit 1842 wurde er allerdings als Sportstätte genutzt und erst in den letzten Jahren wieder in seinen ursprünglichen barocken Zustand zurückgeführt.

der 2004 nach der Rekonstruktion wiedereröffnete barocke Klostergarten

der 2004 nach der Rekonstruktion wiedereröffnete barocke Klostergarten

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Schon von der Kirche aus hat man einen schönen Blick über die Terrassen auf den Klostergarten. Weit im Hintergrund kann man die Oder erahnen. Der Klostergarten ist nicht mit Blumen und sonstigem Beiwerk überfrachtet. Daher kommen die wenigen Rosensträucher und kleinen in Form geschnittenen Büsche und Sträucher besonders zu Geltung. Rechter Hand ist auch schon die evangelische Kirche zum heiligen Kreuz zu sehen.

Spaziergang durch Klostergarten

Blick über die Terrassen auf die Klosterkirche und die Orangerie

Blick über die Terrassen auf die Klosterkirche und die Orangerie

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Wir steigen die 3 Terrassen hinunter und gehen an der Orangerie vorbei durch den Garten. Durch mehrere Laubengänge hindurch erreichen wir einen Teich, der sich vor der Kirche zum heiligen Kreuz befindet. Hier liefern sich diverse Frösche ein Gesangskonzert. Diese Sonne strahlt kräftig vom Himmel und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Vorbei an der Kirche zum heiligen Kreuz, die sich schon außerhalb der Klostermauern befindet, wandern wir zurück zur Orangerie.

Hier lassen wir uns im Schatten eines großen alten Baumes nieder und bestellen etliche Getränke um unseren Durst zu löschen. Es sind nur wenige Besucher in der Cafeteria und es ist himmlisch ruhig hier. Am Wochenende sieht das ganz bestimmt anders aus.

Als plötzlich zwei Frauen mit Fahrrädern vorbei laufen, stutze ich zunächst, bin mir aber im nächsten Augenblick ganz sicher. Ich spreche eine der beiden Frauen an und die Überraschung ist auf beiden Seiten riesig groß. Wir kennen Ilse schon aus der Wilhelmstr., wo wir früher gewohnt haben. Auch alle anderen kennen sie und so gibt es ein großes Hallo. Das Erstaunliche an der Sache ist, dass wir vor fast genau 10 Jahren bei unserem ersten Besuch im Kloster Neuzelle schon einmal jemand bekanntes aus der Wilhelmstr. hier getroffen haben.

durch Neuzelle geht es zurück zum Auto

schöner Blick vom Klosterteich auf die Klosterkirche

schöner Blick vom Klosterteich auf die Klosterkirche

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Nach einer kurzen Pause gehen die Beiden weiter auf ihre Fahrradtour und wir bege- ben uns nach einer ausgedehnten Pause weiter zum Klosterausgang. Ein Spaziergang führt uns jetzt auf schattigen Wegen um den Klosterteich herum zum Beginn des Brau- hausplatzes. Während der Rest unserer Gruppe auf den Dorfladen zusteuert, gehen Elke und ich in die Neuzeller Brennerei.

Einige Informationen zur Brennerei

Bereits seit 1589 gibt es die Brennrechte hier in Neuzelle, immer gebunden an gastronomische Betriebe. Im Laufe der Jahrhunderte versickerten allerdings die Rechte und erst 1997 erinnerte man sich an die alte Tradition und erbaute die heutige Brennerei.

in der Brennerei kann man die verschiedensten Brände kaufen

in der Brennerei kann man die verschiedensten Brände kaufen

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In der kleinen Brennerei, einem Raum von vielleicht 5x3 m, kann man hinter Glas dem Vorgang des Brennens direkt zusehen und anschließend die Pro- dukte sowohl verkosten als auch kaufen. Es gibt unendlich viele Sorten, von den ganz normalen Bränden bis hin zu Dinkelbrot-Brand oder Schwarzer-Abt-Brand. Wir erstehen 2 Kostproben (je 100 ml) und folgen der Gruppe in den Dorfladen.

Rückkehr ins Hotel

Diese sind zwar inzwischen schon in der danebenliegenden Bäckerei gelandet, wir aber sehen uns ausgiebig im Dorfladen um. Hier gibt es alles, was man Touristen so anbieten könnte. Natürlich auch alles aus der Klosterbrauerei und-brennerei. Mit einem Eis bewaffnet, es sind inzwischen so um die 30 Grad, spazieren wir zurück zum Parkplatz. Dank der Klimaanlage in unserem Fox treffen wir „gut gekühlt“ gegen 14 Uhr wieder am Wirchensee ein.

Der Rest der Gruppe begibt sich wieder in die Liegestühle auf der Wiese während Elke und ich uns nach einer kurzen Pause nochmals auf die Socken machen. Wir wollen uns noch einiges in der näheren Umgebung ansehen und den Nachmittag nutzen.

kleine Rundfahrt am Nachmittag

Gut Bomsdorf, ein ehemaliges Rittergut von 1731

Gut Bomsdorf, ein ehemaliges Rittergut von 1731

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Unser Weg führt uns zunächst nach Bomsdorf, südlich von Neuzelle. Hier soll sich noch ein ehemaliges Rittergut (heute Schloss genannt) befinden. Als wir dort eintreffen sehen wir ein großes Gebäude, das eher an ein Gutshaus erinnert. Es wurde 1731 erbaut und zu seiner jetzigen Form 1850 umgebaut. Gleich nebenan befinden sich einige Wirtschaftsgebäude aus dem Jahr 1700, die aus Feldsteinen erricht wurden. Sie hinterlassen einen massiven Eindruck. Unmittelbar an den Gutshof grenzt der idyllisch angelegte Gutspark. In mitten dieser Parkanlage befindet sich im Schatten von großen Bäumen die Grabstätte der letzten Ritterfamilie von Kunow.

einer der 3 sehr urwüchsigen Seen im Schloßpark Bomsdorf

einer der 3 sehr urwüchsigen Seen im Schloßpark Bomsdorf

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Wir spazieren an den 4 Teichen des Gutsparks entlang, die alle mehr oder minder sich selbst überlassen sind. Dadurch wirkt alles sehr ursprünglich. Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt und die uralten Bäume, teilweise mehr als 240 Jahre alt, spiegeln sich herrlich im See. Wir sind die einzigen Besucher hier und es herrscht eine himmlische Ruhe.

Unsere Fahrt führt uns weiter zur Schwerzkoer Mühle. Hier sieht aber alles sehr geschlossen aus, so dass wir von hier aus gleich weiter zur Kummroer Mühle fahren. Auch diese sieht nicht sehr einladend aus. Also machen wir uns auf zum Findling von Kobbeln, dem Kobbelner Stein. Als wir an der Stelle ankommen, wo sich der Findling befinden soll, sehen wir zunächst nichts.

Der sogenannte Kobbelner Stein ist der zweitgrößte Findling Brandenburgs

Der sogenannte Kobbelner Stein ist der zweitgrößte Findling Brandenburgs

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Wir entdecken nur ein kleines eingezäuntes Gelände mit einer tieferen Stelle in der Mitte. Wir öffnen das Tor und sehen uns die Sache näher an. Und tatsäch- lich, dort unten in der Senke befindet sich der Findling. Der erste Eindruck, so groß ist der ja gar nicht. Auf einer Hinweistafel erfahren wir dann einiges mehr über dieses „Monstrum“. Er soll aus geologischer Sicht gesehen aus Born- holm stammen, 256 Tonnen wiegen und ist 7,30 m lang, 5,25 m breit und 4,52 m hoch. Doch ein ganz schöner Koloss, wie man auf dem Foto sieht.

Kaffeepause und Abendessen

Jetzt fahren wir wieder zurück zum Hotel und gönnen uns eine Erfrischung. Ich bestelle mir noch einmal den Waldseebecher und Elke einen Eiscafé. Der Rest der Gruppe liegt noch „auf der Wiese“ und entspannt. Zum letzten Mal treffen wir uns gegen 18 Uhr 30 zum Abendessen. Die Preise auf der Karte sind übrigens sehr zivil, selbst die Wildgerichte kosten keine 10€. 2 schöne, kühle Neuzeller Schwarzbier runden das Abendessen ab.

Nach dem Abendessen, die Sonne geht gerade unter, spazieren wir noch einige Zeit am Wirchensee entlang. Ein rötlicher Schimmer liegt auf dem See und die untergehende Sonne hinter den Bäumen sieht aus wie ein Feuerball. Es ist eine ganz wunderbare Stimmung an diesem Abend.

Nachdem die Sonne untergegangen ist, kehren wir ins Hotel zurück. Wie schon gestern Abend setzen wir uns noch einmal zusammen, genießen noch einige Knabbereien und besprechen die morgige Rückfahrt. Es sollen bis zu 34 Grad werden.

Balken
Wetter : sonnig, 18 – 30 Grad
Unterkunft : Waldsee Hotel Wirchensee ÜF ***
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