gegen 20 Uhr verlässt die A-Rosa Brava die Stadt wieder in Richtung Gent
frühes Aufstehen ist angesagt
Heute früh klingelt der Wecker schon um 6 Uhr. Wir haben nichts davon mitbekommen, dass das Schiff gegen 4 Uhr morgens in Brüssel (Chaussée de Vilvorde 13, Quai de Heembeek) angelegt hat. Um 7 Uhr gehen wir schon frühstücken. Wir sind gut in der Zeit und können das Frühstück richtig genießen. Außerdem ist es um diese Zeit noch nicht sehr voll, da viele Gäste auf eigene Faust die Stadt erkunden wollen. Vom Liegeplatz aus sind es etwa 5 Km bis in die Innenstadt. Ein Shuttle wird von A-Rosa nicht zur Verfügung gestellt, da eine Fahrt mit dem Taxi preiswerter sein soll. Taxen werden von der Rezeption auf Nachfrage bestellt. Gegen 8 Uhr 10 ", bewaffnet" u.a. mit der Landgangskarte und dem Einreiseformular für Belgien sowie einer Maske, verlassen wir das Schiff. Die Ausflugsbusse sind noch nicht da. Das Wetter sieht nicht schlecht aus, aber es sind auch viele Wolken am Himmel. Kurz darauf fahren 2 Reisebusse vor und zu unserer Freude auch der Reiseleiter Georg aus Antwerpen, der uns durch die Altstadt geführt hat. Er hat uns sehr gefallen mit seiner Art.
Ausflug in Brüssel / zunächst unternehmen wir eine ausgiebige Rundfahrt
In einem Bus nehmen 24 Personen, in dem anderen 19 Personen Platz. Wir haben Glück und gehören zur kleineren Gruppe die dann auch von dem Reiseleiter Georg begleitet wird. Zunächst unternehmen wir eine ausgedehnte Stadtrundfahrt. Auf dem Weg zum Atomium kommen wir an einem chinesischen Pavillon (von 1905) vorbei, der heute als Museum fungiert. Aus dem Bus heraus ist es immer schwer so etwas zu fotografieren, bzw. im kurzen Augenblick während der Bus vorbeifährt alles zu sehen. Kurz darauf können wir bei der Fahrt durch den königlichen Park Laken auch noch einen kurzen Blick auf das Schloss Laken werfen. Es handelt sich hierbei um die Residenz des belgischen Königshauses, die bereits 1784 erbaut wurde.
das Atomium / EU und Nato
Dann erreichen wir das
Atomium.
Auf einem Parkplatz, ca. 400 m vom Atomium entfernt, verlassen wir den Bus um dieses 1958 errichtete
sehr eigenartige Bauwerks zu sehen und zu fotografieren.
Zitat : Es ist ein auf einer Ecke stehendes
Modell der aus neun Atomen bestehenden kubisch raumzentrierten (innenzentrierten) Elementarzelle der
Kristalle.
Aha!!! Wir haben 20 Min. Zeit um uns dieses eigenartige aber auch irgendwie schöne
Gebilde anzusehen. Leider kommt die Sonne nicht so richtig zum Vorschein sonst würden die Kugeln mit einem
Durchmesser von ca. 18 m noch mehr glitzern. Vor 40 Jahren !! waren wir schon einmal Mal an dieser Stelle.
Auf der weiteren Fahrt zeigt uns Georg u.a. das NATO Hauptquartier in Brüssel. Ein riesiges Gelände mit Gebäuden, die eher einem Flugzeughangar ähneln. Bei der Weiterfahrt durch die Stadt sehen wir viele verschiedene schöne Häuser in der Stadt. Dann erreichen wir den Bereich in der Stadt, wo viele Institutionen der EU ihren Sitz haben. Hier zeigt sich Brüssel von seiner modernen Seite. Große Bürokomplexe stehen dicht an dicht, schon beeindruckend. Hier sitzt u.a. der Europäische Rat. Am Ende einer sehr engen Straße, der Busfahrer hat Mühe hier den Bus zu wenden, zeigt uns Georg noch die mächtigen Glasbauten des Europäischen Rates. Ein großes Areal mit modernen Hochausbauten. Auf der weiteren Fahrt sehen wir auch noch das königliche Palais von 1815, gegenüber dem Parc de Bruxelles. Der Palast dient heute für Staatsempfänge und andere Amtspflichten und beherbergt die Ämter des Hofes.
der "Grote Markt" und "Manneken Pis"
Nach einer ca. 90-minütigen Rundfahrt verlassen wir den Bus an der Kathedrale St. Michael und St. Gudula. Die Kathedrale beeindruckt durch ihre beiden wuchtigen Türme. Erbaut wurde sie zwischen 1226 und dem Ende des 15. Jhdts. Leider reicht die Zeit nicht für einen Besuch. Über die Rue d'Arenberg bummeln wir bis zum Eingang der Galeries Royales Saint-Hubert . Die 1847 eröffnete Passage ist rund 210 m lang und besteht aus einem langen Gang mit zwei oberen Stockwerken unter einem leicht gebogenen Glasdach in einem gusseisernen Rahmen. Diese Passage ist wunderschön mit Säulen, Lampen, Statuen, Malereien und Dekorationen gestaltet und viele hochpreisige Geschäfte befinden sich in der Passage. Darunter auch ein Geschäft der Fa. Neuhaus. Jean Neuhaus gilt als Erfinder der belgischen Pralinen, als er 1912 auf die Idee kam, Pralinen mit einer leckeren Füllung zu versehen.
Über eine kleine Gasse erreichen wir nach kurzem Fußweg den "Grand Place" bzw. "Grote Markt" von Brüssel. Was für Anblick !!. Dieser Platz erschlägt uns beim ersten Blick auf das monumentale Rathaus und die vielen, alten und wunderschön aussehenden Häuser rund um den großen Platz. Vor allen Dingen ist kein einziges Haus rund um den Platz eingerüstet oder wird renoviert. Wir können uns alles ohne jede Einschränkung ansehen und genießen. Wir sind wirklich beeindruckt von diesem Platz. Große Teile des Rathauses wurden bei einer französischen Bombardierung von 1695 zerstört.
Das heutige Erscheinungsbild stammt von 1706-1714. Auch viele Häuser rund um den Platz wurden zerstört und in den folgenden Jahren neu aufgebaut. Es sind hauptsächliche Gildehäuser wie z.b. Tischler, Zimmerleute, Böttcher, Flussschiffer, Metzger und viele mehr. Nur wenige Häuser sind in Privatbesitz oder dienen als Handelshaus. Wir haben jetzt genügend Zeit uns die Häuser rund um den Platz und auch das Rathaus anzusehen. Viele Bauten besitzen auf den Dächern vergoldete Figuren oder Dekorationen an der Häuserfront. Kein Gebäude gleicht dem anderen. Sehr auffällig und genau gegenüber dem Rathaus steht das Maison de Roi, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet. Es hebt sich deutlich von den anderen Bauten ab, wurde aber auch erst in letzten Viertel des 19. Jhdts. im neogotischen Stil erbaut.
Nachdem wir uns ausgiebig alles angesehen haben, bummeln wir weiter zum wohl bekanntesten Wahrzeichen von Brüssel, dem Männekin Pis. Diese 61 cm hohe Brunnenfigur steht nur einige Querstraßen weiter an der Ecke Stoofstraat/Eikstraat. Die Figur wurde 1619 von dem Brüsseler Bildhauer Jérôme Duquesnoy erschaffen. Die heutige Statue ist eine Kopie aus dem Jahr 1965, da die Bronzefigur, die das Original ersetzt hatte, wiederholt gestohlen bzw. beschädigt wurde. Viele Leute stehen um den Brunnen herum um ein Foto zu schießen.
45 Minuten Freizeit
Jetzt bekommen wir 45 Min Zeit um uns in der Gegend ein wenig umzusehen. Wir beide bummeln durch einige der umliegenden Gassen. Hier stehen viele alte Häuser mit sehr schönen Fassaden. Man könnte Stunden verbringen, um sich alle Details anzusehen. Wir kommen auch an der St. Nikolaus Kirche vorbei. Teile der Kirche stammen schon vom Anfang des 15. Jhdts., weitere Teile wurde nach der Bombardierung 1695 ergänzt oder erneuert. Wir haben aber noch nie gesehen, dass direkt an die Kirche kleine Häuser angebaut wurden. Normalerweise steht eine Kirche frei und die Häuser in einem gewissen Abstand. Hier aber sind beide Längsseiten der Kirche mit kleinen Häusern bebaut. Lustig.
An vielen Häusern in der Stadt gibt es wunderschöne Eingangsportale, jedes einzigartig in Form und Ausstattung. Wir sehen allerdings auch einige Häuser. die dringend restauriert werden müssten. Was auffällt sind auch die vielen Waffelläden in den Straßen. Belgien ist ja bekannt für seine Waffeln. Jetzt wissen wir auch, dass in Belgien in den Städten Brüssel und Lüttich unterschiedlich hergestellte Waffeln und Füllungen angeboten werden. Wenn man die Auslagen in den Geschäften sieht und den Backduft riecht, läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Dann kehren wir auf den "Grote Markt" zurück.
Rückfahrt zum Schiff / Mittagessen
Wir sehen uns noch einmal auf dem großen Platz mit den vielen wunderbaren Bauten und dem kolossalen Rathaus um bevor wir wieder langsam zum Bus zurückkehren. Entlang weiterer riesiger Glaspaläste erreichen wir gegen 12 Uhr 30 wieder unser Schiff. Brüssel ist ein "ganz anderes Kaliber" als Antwerpen. Durch die vielen Nato- und EU- Gebäude in der Stadt und doppelt so viel Einwohner wirkt sie sehr viel großstädtischer als Antwerpen. Sehr modern, geschäftig aber auch hektischer und geschäftiger. Eben ganz anders. Die Wege zu den Sehenswürdigkeiten sind allerdings auch sehr viel weiter. Mit dem Wetter waren wir heute sehr glücklich. Kein Regen, viel Sonne, angenehme 21 Grad, was will man mehr.
Wir gehen gleich zum Mittagessen und bedienen uns heute am Kinderbuffet. Hier gibt es Burger zum selbst belegen und Pommes Frittes (aber sicher keine belgischen). Es ist nicht voll, denn viele Gäste sind bestimmt noch in der Stadt unterwegs. Am Nachmittag sitzen wir längere Zeit auf dem Oberdeck, genießen den Sonnenschein und tanken etwas Bräune. Wir haben ja schließlich Urlaub !. Dann kommt der Regen. Wir ziehen uns in die Lounge zurück. Hier wird täglich um 15 Uhr 30 Kaffee und Kuchen angeboten. Beim Kaffee hat man die freie Auswahl zwischen den verschiedensten Zubereitungsarten. Ist alles beim Premiumpaket inklusive. Den Kuchen kann man sich am Buffet selbst aussuchen. Wir fühlen uns fast wie auf wie auf Aida- oder TUI-Kreuzfahrtschiffen. Es regnet draußen weiterhin und wir sind froh, dass wir schon wieder auf dem Schiff sind.
wir testen 2 Longdrinks
Gegen 18 Uhr 45 gehen wir zum Abendessen. Später verbringen wir noch einige Zeit auf dem Sonnendeck, es wird allerdings schon wieder sehr kühl hier oben. In der Bar probiert Elke heute mal einen (kostenpflichtigen) "Douro Soul". Auf dem Douro wollten wir eigentlich unsere erste Flusskreuzfahrt unternehmen. Der "Douro Soul" besteht aus weißem Portwein und 5 Jahre altem Havanna Rum, verfeinert mit Thymian und Zitronengras. Der Drink hat schon eine sehr eigenartige Farbe für die Zusammensetzung. Thymian scheint auch nicht mehr viel vorhanden zu sein und das Zitronengras sucht Elke vergebens. Da der Drink ihr auch nicht besonders gut schmeckt ist das Thema "Douro Sol" damit erledigt. Ich bestelle mir einen (ebenfalls kostenpflichtigen) "Long Island Ice Tea", der es in sich hat. Weißer Rum, Wodka, Gin, Tequila, Triple Sec sowie Limonen- und Limettensaft. Ein Drink mit einem sehr interessanten Geschmack, von dem man aber auch nur einen trinken sollte.
Wir genehmigen uns noch jeder einen weiteren Cocktail bevor wir auf unsere Kabine zurückkehren. Es folgt das übliche Abendprogramm. Heute werden wir bestimmt gut schlafen. Gegen 20 Uhr verlässt die A-Rosa Brava den Hafen von Brüssel Richtung Gent, wo wir morgen früh gegen 14 Uhr ankommen sollen.
Fahrtroute : vom Port Voorhaven an der Chaussee de Vilvorde durch den Seekanal-Brüssel-Schelde bis zur Schelde, links abbiegen, später durch die Schleusen bei Terneuzen auf dem Kanaal Gent – Terneuzen bis Gent zum Rigakai
| Wetter | : | gemischt, Wolken, Sonne, kein Regen, ca. 21 Grad |
| Unterkunft | : | A-Rosa Brava Kabine 217 VP |


