in 38 Std. fahren wir Non-Stopp von Gent nach Düsseldorf
lange Rückfahrt nach Düsseldorf
Wie fast an allen Tagen stehen wir gegen 7 Uhr auf. Wir machen uns fertig und gehen dann frühstücken. Heute haben wir alle Zeit der Welt, denn wir werden jetzt 38 Std. ununterbrochen fahren und sollen morgen Mittag in Düsseldorf ankommen. Warum man nicht einen weiteren Tag in Gent eingelegt und einen Ausflug nach Brügge organisiert hat können wir nicht verstehen. So war es eigentlich mal im ursprünglichen Reiseverlauf vorgesehen. Dann hätte man noch immer nach Köln direkt durchfahren können. Wir genehmigen uns erstmal in aller Ruhe ein ausgiebiges Frühstück.
unterwegs nach Rotterdam
Inzwischen haben wir schon den einen der beiden breiten Rheinarme "Hollands Diep" erreicht. Von hier aus ist es nicht mehr so weit nach Rotterdam. Draußen scheint noch ein bisschen die Sonne. Die Landschaft rechts und links am Ufer ist wirklich abwechslungsreich. Wir sehen immer wieder kleine Ortschaften, die sich hinter den Deichen am Fluss verstecken. Ab und zu passiert uns ein Frachtschiff, die doch eine erstaunliche Größe haben, obwohl wir noch relativ weit weg vom Meer sind. Interessant sind die Gruppen von Schwänen, die wir am Ufer sehen. Teilweise 10-20 Tiere ziehen in Gruppen am Rand des Flusses entlang. Solche Gruppen von Schwänen sehen wir jetzt öfters. Natürlich sind auch immer wieder mal Pferde, Schafe und Kühe zu sehen. Vereinzelt sitzt auch ein Reiher oder Kormoran auf einem der vielen Schilder im oder am Fluss. Ansonsten sieht die Landschaft sehr grün aus.
Ganz vereinzelt steht auch mal eine Windmühle in der Landschaft. Wir sitzen die ganze Zeit auf dem Sonnendeck und können von hier weit in die flache Landschaft sehen. Dann tauchen die ersten Hochhäuser rechts und links vom Fluss auf, teilweise architektonisch sehr ungewöhnliche Bauten. Rotterdam soll wohl den Architekten beim Bau von Häusern in Rotterdam viel freie Hand gelassen haben. Wir unterfahren eine große Autobahn- und Eisenbahnbrücke und erreichen gegen 10 Uhr 30 mit der Einfahrt in die Maas die Stadt Rotterdam. Jetzt tauchen auch die ersten Industrieanlagen auf.
das Sperrwerk Maeslantkering
Wir biegen nach links Richtung Nordsee ab und fahren ab jetzt ständig durch den Hafen von Rotterdam, der sich von der Rotterdamer Innenstadt rund 40 Kilometer weit bis nach Hoek van Holland über eine Fläche von rund 100 km² erstreckt. Immer wieder passieren wir jetzt Raffinerien, Containerlager, riesige Kräne und große Lagertanks. Dazu fahren immer wieder kleine und größere Schiffe rechts und links an uns vorbei.
Ca. 7 Km vor der Mündung der Maas in die Nordsee erreichen wir das Sperrwerk Maeslantkering. Ein beeindruckendes Bauwerk. Das Sperrwerk ist ein Sturmflutwehr, das Schutz für etwa eine Million Menschen im Großraum Rotterdam bietet. 2 riesige Tore, die im Normalfall in einem Trockendock am Ufer liegen, können durch Fluten der Docks angehoben werden und die Tore anschließend in die Maas verschwenkt werden. Damit wird die Flut daran gehindert bis ins Hinterland vorzudringen. Die Niederlande besitzen insgesamt fünf solcher großen Sturmfluttore zum Schutz vor Sturmfluten.
der Hafen von Rotterdam
Kurz hinter dem Sperrwerk dreht die A-Rosa Brava und fährt jetzt Richtung Innenstadt Rotterdam. Ab und zu sehen wir an beiden Seiten des Ufers weitere architektonisch etwas außergewöhnliche Wohnhausbauten. Leider verfinstert sich der Himmel immer mehr und die Sonne verschwindet. Überall sind auch die typischen Anlagen für einen Hafen zu sehen. Schließlich ist Rotterdam einer der größten Seehäfen der Welt. Er kann von Schiffen bis 24 Meter Tiefgang angefahren werden. Ganz vereinzelt sehen wir auch die eine oder andere Windmühle etwas abseits vom Fluß. Es gibt so viel zu sehen entlang der Maas, man kann nicht alles beschreiben. Interessant sind immer wieder mal kleine Grünanlagen zur Entspannung im gesamten Hafenbereich.
wir durchfahren die Innenstadt
Wir sind jetzt schon sehr nahe der Innenstadt und trotzdem begegnen uns immer wieder ziemlich große Schiffe, die allerdings von Schleppern begleitet werden müssen. Auch ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff, die Rotterdam, liegt hier vor Anker. Sie ist das größte jemals in den Niederlanden gebaute (1959) Passagierschiff. Sie fuhr im Liniendienst zwischen Rotterdam und New York mit Zwischenstation in Le Havre. Sehr auffällig zwischen den vielen Hochhäusern ist das kleine Hotel New York von 1917. Erbaut wurde es im Art Deco und Jugendstil. Es ist der ehemalige Unternehmenssitz der Holland-America-Linie, eine der großen Schifffahrtsgesellschaften.
Mitten in der Innenstadt kommen wir auch am Kreuzfahrtterminal wo bis heute die Kreuzfahrtschiffe mitten in Rotterdam anlegen können. Auch hier in der Innenstadt stehen viele interessant aussehende Häuser. Wir passieren Noordereiland (North Island), eine bewohnte Insel mitten im Fluss mit vielen schönen, alten Häusern. Bemerkenswert ist hier das Hulstkamp-Gebäude von 1888 im Neorenaissance-Stil. Charakteristisch ist die Verwendung von rotem Backstein, verziert mit weißen Bändern und Ornamenten. Ein sehr schönes Gebäude. Zum Abschluss der Fahrt durch die Innenstadt von Rotterdam sehen wir am rechten Ufer in einiger Entfernung noch die Essalam-Moschee. Anschließend gönnen wir uns erstmal eine Stärkung am Mittagsbuffet.
nach dem Mittagessen entspannen wir auf dem Sonnendeck
Obwohl das Wetter nicht mehr so schön ist gehen wir wieder auf das Sonnendeck. Zum Glück regnet es nicht. Aber wir wollen noch viel Landschaft sehen. Da das Schiff sehr oft nachts fährt und tagsüber liegt ist das eine der wenigen Gelegeneheiten dazu. Kurz nach Rotterdam biegen wir rechts in die Noord ab. Noch ist wenig vom ländlichen Raum entlang des Flusses zu sehen. Ein Ort reiht sich hier an den anderen. Bei Papendrecht biegen wir links in die "Beneden Merwede" ab. Die Merwede ist ein Unterlauf der Waal, des südlichen Rheinarms im Flussdelta in den Niederlanden.
wir sehen mehr Landschaft
Die Ortschaften werden jetzt etwas kleiner und mehr grünes Land taucht auf. Auf der rechten Seite sehen wir ein einsames Mäuerchen stehen, das ehemalige Schloss Ter Merwe Die Burg wurde zwischen 1307 und 1335 erbaut und ist eine der ältesten Burgruinen der Niederlande. Es ist inzwischen 15 Uhr 30, d.h. Kaffee und Kuchen sind angesagt. Da wir zu dieser Zeit einige Mal auf einem Ausflug waren, wollen wir diese Zeit heute nicht verpassen. Am Buffet kann man sich aus verschiedenen kleinen Kuchenteilchen nach seinem Geschmack eine Auswahl zusammenstellen. Dazu wählen wir uns aus dem vielfältigen Kaffeeangebot 2 Cappuccino aus. Alles schmeckt sehr lecker.
Das Wetter wird immer schlechter und 2 mal verscheucht uns ein Regenschauer vom Oberdeck. Auf dem weiteren Weg sehen wird am Rand der Ortschaft Gorinchem noch eine schöne so genannte Galerieholländer-Windmühle. Diese Windmühlen sind schon durch ihre größere Bauhöhe sehr beeindruckend. Das Wetter ist jetzt sehr wechselhaft geworden. Kurz Regenschauer wechseln sich mit sehr sonnigen Perioden ab. Also sind wir immer wieder mal treppauf und treppab unterwegs um uns vor dem Regen zu schützen bzw. die Sonne zu genießen.
Schloss Loevenstein / einige Windmühlen und Zaltbommel
Kurz nach der Windmühle präsentiert sich uns auf der rechten Flussseite die Burg/Festung Loevenstein. Diese Burg ist ein befestigtes Wasserschloss. Der heute noch erhaltene mittelalterliche Kern des Schlosses wurde in den sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts erbaut. Ein wunderschöner Bau. Wir werden übrigens durch ein Besatzungsmitglied immer wieder auf interessante Dinge rechts und links des Flusses hingewiesen. Meist gibt es noch weitere detaillierte Infos dazu.
Die Landschaft öffnet sich langsam, viel Grün ist zu sehen und auch viele Tiere (Schafe, Kühe, Schwäne und auch Störche). An einigen Stellen sehen wir Windmühlen ohne Flügel, dann wieder große moderne Windräder und kleine Dörfer. An einer Stelle werden wir auch auf ein kleines Wasserkraftwerk im Fluss hingewiesen, sogenannte Strömungsturbinen. Im Ort Zaltbommel stehen 2 interessante Türme. Der Turm der Martinskirche wirkt sehr wuchtig und wehrhaft, während der Gasthuisturm, der Rest einer ehemaligen Kapelle, trotz sehr Größe eher zierlich wirkt. Die Martinskirche gehört zu den kunsthistorisch bedeutendsten Gotteshäuser der Niederlande. Wir genießen noch eine Weile die letzten Sonnenstrahlen auf dem Sonnendeck. Die nächste graue Wolken mit Regen ist schon wieder im Anmarsch.
Abendprogramm
Wir gehen uns in unsere Kabine zurück und ziehen uns für das Abendessen um. Auf dem Weg zum Restaurant lassen wir an der Rezeption noch unsere EC-Karte einlesen. Damit können alle Getränke und Ausflüge über unser Konto abgerechnet werden. Nach dem Abendessen besuchen wir noch mal für ca. 30 Min das Sonnendeck bevor uns der nächste Schauer wieder vom Oberdeck verscheucht. Es ist ein schöner Anblick wie die Sonne den Himmel rot färbt und sich langsam dem Horizont nähert. Später nehmen wir an der Bar noch einige Drinks zu uns und erledigen anschließend das übliche Abendprogramm auf unserer Kabine.
Es wäre viel schöner gewesen wenn wir an diesem Tag noch einen Ausflug nach Brügge hätten machen können. Stattdessen hat A-Rosa diese Panoramafahrt durch die Niederlande in die Reise eingebaut, welche uns nicht gefallen hat. Schlechtes Wetter, viel Hafen und Industrieanlagen u.ä. und nur zum Schluss eine einigermaßen interessante Landschaft.
Fahrtroute : vom Rigakai über den Kanal Gent – Terneuzen bis Terneuzen, dann rechts über die Schelde und links in einen Kanal zwischen Haanswert und Werneldinge in die Oosterschelde, erst links dann wieder rechts durch die Krammerschleuse zur Volkerakschleue, dann rechts über Hollands Diep links in die Dordtsche Kil zur Oude Maas, links rum zur Nieuwe Maas, wieder links bis zum Maeslant-Sperrwerk, wieder zurück und durch den Hafen von Rotterdam, bei Slikkerveer rechts in die Noord bis zur Beneden Merwede, wieder links in den Waal der dann zum Rhein wird
| Wetter | : | zunächst relativ sonnig, in Rotterdam immer bewölkter, später auch etwas Regen, 20 Grad, viel Wind |
| Unterkunft | : | A-Rosa Brava Kabine 217 VP |


