Lavafelder und archäologische Ausgrabungen -- 198 Km
01.05.2010
Balken

Feiertag auf Fuerteventura

Heute früh war es ausnahmsweise mal nicht ganz so dunstig und die Berge hinter den Dünen waren recht gut zu sehen. Aber das Wetter wird sowieso tagsüber immer besser, also bleiben wir auch heute ganz gelassen. Etwas verzögert starten wir erst gegen 9 Uhr 40 zu unserer 4.Tour. Zügig geht es auf der gut ausgebauten Küstenstraße Richtung Süden. Heute ist Sonnabend und dazu noch der 1.Mai, auch hier ein Feiertag.

Caleta de Fuste

Die Straßen sind fast leer und nach etwa 50 Minuten erreichen wir Caleta de Fuste. Hier soll noch ein alter Festungstturm stehen. Inmitten eines Kinderspielplatzes finden wir den alten Bau aus dem 18.Jhdt., nicht sehr beeindruckend. Wie auch der ganze Ort. Ein nicht besonders toller Strand für einen so großen Ort. Dazu genau in der Einflugschneise des Flughafens, nicht das Gelbe vom Ei. Aber jeder kann sich ja aussuchen, wo er Urlaub machen möchte.

die Salinen

Wir fahren weiter zu den Salinen von Fuerteventura, die aber nur noch zu Demonstrationszwecken angelegt sind. Die Anlage ist geschlossen obwohl sie auch an Feiertagen geöffnet sein soll. Man kann aber auch sehr gut von außen einige Fotos schießen, auch von dem Walskelett, welches hier aufbaut ist. So kann man sich den Eintritt sparen. Die Anlage ist ansonsten nicht besonders beeindruckend.

Pozo Negro und die archäologische Ausgrabung "La Atalayita"

Auf dem Weg zum Hafenstädtchen Pozo Negro liegt die archäologische Ausgrabung "La Atalayita" (auf der rechten Straßenseite).

Museum für die archäologische Ausgrabung La Atalayita bei Pozo Negro

Museum für die archäologische Ausgrabung La Atalayita bei Pozo Negro

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Wir waren uns nicht ganz sicher ob die Anlage wegen des Feiertages geschlos- sen sein könnte. Als wir den Parkplatz erreichen (über eine Schotterpiste durch Lavafelder) steht schon jemand vor dem Eingang, der offensichtlich hier arbeitet. Also ist die Anlage geöffnet. Wir bekommen 2 Infobroschüren in Deutsch überreicht und werden zu einem kleinen Museum geführt. Alles ist dort nur in Spanisch erklärt, aber eine der beiden Broschüren beinhalt alle Bilder und Texte des Museums, so dass man alles nachvollziehen kann.

Auf dem anschließenden (unbegleiteten) Rundgang durch die Ausgrabungen sehen wir die unter- schiedlichsten Bauformen von Wohnungen.

in dem Ausgrabungsfeld befinden sich einige Behausungen der Ureinwohner

in dem Ausgrabungsfeld befinden sich einige Behausungen der Ureinwohner

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ältesten sollen noch aus den Zeiten der Ureinwohner vor der Zeit von etwa 1400 stammen. Die 2. Broschüre erklärt den Rundgang und die einzelnen sehenswerten Punkte. Selten haben wir so gutes Infomaterial kostenlos erhalten. Es wird auch kein Eintrittsgeld erhoben. Der Rundgang dauert etwa 30 Minuten. Wer will kann noch auf den 88 m hohen Berg Atalayita steigen und den Rundblick genießen.

die Lavafelder des Malpais Grande ("großes schlechtes Land")

Auf dem Weg zum Malpais Grande (den großen Lavafeldern) legen wir noch einen kurzen Stopp in Valles de Ortega ein. Kurz bevor die FV-415 auf die FV-20 trifft geht rechts die Calle Isla de Montaña ab. An deren Ende steht, wie soll es auch anders sein, wieder mal eine männliche Windmühle, die aber sehenswert ist. Auch sie unterscheidet sich wieder etwas von den anderen männlichen Mühlen. Weitere Windmühlen, die hier in der Nähe stehen sollen, finden wir nicht.

Also machen wir uns auf zum Malpais Grande in der Nähe von Tiscamanita. Hier befinden sich mehrere Calderas und dazwischen ausgedehnte, kaum verwitterte Lavafeldern. Zugänglich ist das Gebiet nur über ausgedehnte Wanderungen oder mit einem 4WD. Man sollte möglichst auch nur am Wochenende hierher fahren, ansonsten muss man mit Lastwagen auf den Pisten rechnen, die Lavaschlacke abtransportieren. Da kann es eng werden. Der Weg zu einem schönen Aussichtspunkt ist etwas schwer zu finden, hier der Versuch einer Erklärung.

In Tiscamanita, wir kommen von Norden, befindet sich linker Hand kurz nach der Ortseinfahrt eine Bushaltestelle. Hier geht links die Calle de Manuel Velazquez Cabrera ab. In diese biegt man ab und fährt ca. 1,3 km weit bevor sich die Straße gabelt. Hier biegt man wieder halblinks ab und folgt der Schotterpiste weitere 2,6 km bis zu einem Abzweig nach rechts.

die Lavafelder des Malpais Grande (großes schlechtes Land)

die Lavafelder des Malpais Grande (großes schlechtes Land)

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Jetzt befindet man sich auf der direkten Zufahrt zum Aussichtspunkt, der im Abbaugebiet der Lavaschlacke liegt. Daher die Empfehlung nur am Wochen- ende dorthin zu fahren. Jetzt sind es noch 1,6 km bis man einen schönen Blick über die Lavafelder hat. Man kann hier kreuz und quer fahren und sich die schönste Aussicht suchen.

Über eine holprige Piste erreichen wir schließlich den Bereich der Caldera de la Laguna in dem die Lavaschlacke abgebaut wird. Die Schlacke nutzt man u.a. im Feldanbau. Bei der Abdeckung der Felder wir der Morgentau durch die Lavaschlacke aufgenommen und an die Erde weitergegeben. Diese Form des Feldbnaus nennt man "Enarenado".

Abbau von Lavaschlacke, wird u.a. im Feldanbau (Enarendos) eingesetzt

Abbau von Lavaschlacke, wird u.a. im Feldanbau (Enarenados) eingesetzt

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Es sieht hier gespenstisch aus, aber man hat einen tollen Block auf das ausge- dehnte Lavafeld. Wir sind ganz alleine hier. Das uns umgebende Lavafeld stammt von den letzten Vulkanausbrüchen Fuerteventuras und ist etwa 10000 Jahre alt. Langsam fahren wir über die teilweise recht raue Piste wieder Richtung Tiscamanita.

Ajuy an der Westküste

Die Zeit ist fortgeschritten und wir beschließen direkt nach Ajuy zu fahren. So lassen wir das Mühlenmuseum hier im Ort erstmal links liegen und fahren durch eine sehr karge Landschaft zur Westküste nach Ajuy.

der kleine Ort Ajuy an der Westküste Fuerteventuras

der kleine Ort Ajuy an der Westküste Fuerteventuras

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Hier existiert tatsächlich ein netter kleiner Ort, ganz im Gegensatz zu den an- deren Stellen, die wir bisher an der Westküste besucht haben. Ein kleiner schwarzer Lavastrand, mindesten 4 Restaurants und ein erstaunlich großer Parkplatz direkt am Strand (weiter oben im Ort gibt es auch noch einen). Im Restaurant Jaula de Oro direkt am Strand genehmigen wir uns einen kleinen Imbiss. Der Ziegenkäseteller ist ausreichend und es gibt eine Art Baguettebrötchen dazu.

Die Preise für das Essen sind der Nachfrage angepasst, aber die Getränke sind recht preiswert.

die Caleta Negra, auch schwarze Bucht genannt, mit vielen Höhlen

die Caleta Negra, auch schwarze Bucht genannt, mit vielen Höhlen

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Ein Spaziergang von etwa 15-20 Minuten oberhalb der Küste rechts von Strand bringt uns dann zur Caleta Negra, der schwarzen Bucht. Hier hat das Meer über lange Zeit riesige Höhlen ausgewaschen, die man von verschie- denen Aussichtspunkten gut sehen kann. Wer möchte kann oberhalb der Caleta noch zu weiteren Aussichtspunkten wandern. Wir kehren zum Auto zurück, werfen noch einen letzten Blick auf die schöne Bucht und verlassen Ajuy.

kurzer Spaziergang durch den Barranco de la Madre de Agua

Etwa 1,5 km nach dem Ortsausgangsschild biegt links ein kleiner Weg ab und führt hinunter zu einem trockenen Bachbett. Hier parken wir und laufen 500 m weiter (nicht Richtung Ajuy), wo links der Barranco de la Madre de Agua abzweigt.

der Barranco de la Madre de Agua, eine grüne Oase in dieser Landschaft

der Barranco de la Madre de Agua, eine grüne Oase in dieser Landschaft

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Durch den Barranco fließt ein kleines Rinnsal, welches sogar gestaut wird, um die umliegenden Felder zu bewässern.

Durch diesen Bach ist der Barranco eine richtig grüne Oase in der weiter oben sogar Schilf und Bambus wachsen. Ganz abgesehen von den riesigen Palmen die hier stehen. Von hier aus führt auch ein Wanderweg (sehr holperig) weiter in die Berge. Es ist eine richtig kleine Oase in der sonst recht kargen Landschaft. Auch sollen sich hier viele Vögel niedergelassen haben. Der Weg zurück zum Auto führt wieder durch das ausgetrocknete Flussbett.

über Pajara kehren wir wieder zurück

Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit machen wir uns so langsam auf den Heimweg. Ein Zwischen- stopp in Pajara führt uns noch zur 1733 fertig gestellte Kirche Nuestra Señora de Regla. Hier wurden oberhalb des Hauptportals aztekisch/indianische Elemente als Verzierung mit eingebracht. Sehr außergewöhnlich. Nach einem Tankstopp fahren wir dann direkt zurück ins Tres Islas und erreichen das Hotel kurz vor 18 Uhr.

Heute war das unsere zeit- und kilometermäßig längste Rundfahrt. Aber sie war auch sehr interessant wegen der unterschiedlichsten Stellen, die wir gesehen haben. Nach dem Abendessen werden wir uns erstmal alle Bilder ansehen und unsere Gedanken sammeln für den Reisebericht. Noch stehen 2 Touren aus und am 7. Tag versuchen wir dann die Stellen, die wir z.B. aus Zeitgründen nicht geschafft haben, nachzuholen.

Balken
Wetter : morgens 20 Grad, tagsüber 24-25 Grad
angenehmes Wetter mit ein paar Schleierwolken
Unterkunft : Riu Palace Tres Islas **** HP
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