Nachtfahrt zur Insel Tower
07.11.1991
Balken

schon gegen Mitternacht fahren wir weiter

Gegen Mitternacht wurde der Motor angeworfen und nach 7 Std. und 10 Minuten (94 Km) erreichten wir Tower. Wir schliefen trotz Motorengeräusch und Wellengang ganz gut. Der Seegang hielt sich in Grenzen, manchmal war aber unser Bullauge unter der Wasserlinie. Gegen 6 Uhr bin ich aufgestanden. Voraus war schon die Insel Tower zu erkennen. Für kurze Zeit gesellten sich 2 Delphine zu uns und schwammen mit ziemlichem Tempo vor dem Boot her, sehr geschickte Schwimmer. Nachdem wir in einer ruhigen Bucht den Anker ausgeworfen hatten, gab es gegen 7 Uhr 30 wieder ein gutes und reichhaltiges Frühstück.

wir besuchen die Insel Tower

Mit dem Beiboot fuhren wir danach zu einem kleinen Sandstrand (Darwin Bay). Schon am Strand begrüßten uns die ersten Tölpel und beäugten uns neugierig. Über feste Wege (von denen man nicht abweichen darf) machten wir einen ausgedehnten Spaziergang über Tower. Große Kolonien von Fregattvögeln, Maskentölpeln, Rotfußtölpeln und vielen anderen Vögel leben hier. Alle sind sehr zahm und man kann ohne weiteres bis auf einen Meter an sie herangehen, auch an Nester und sich alles ansehen und fotografieren. Einige Vögel waren auch neugierig, einer versuchte sogar auf dem Kopf eines Mitreisenden zu landen. Einer der Maskentölpel hatte sein Ei mitten auf den Weg gelegt, auf dem wir entlang spazierten. Kein Nest, nichts, einfach auf den kahlen Boden gelegt und brütete darauf.

Weiterhin sahen wir Seelöwen (Mutter mit Jungen), viele andere Vögel, Darwinfinken, Spottdrosseln und sehr viele verschiedene, kleine Meerechsen. Die Meerechsen von Tower sollen kleiner als die anderen sein, die wir noch sehen werden. Die Insel selber sieht kahl aus, es fällt nur alle paar Jahre mal Regen Anschließend ging's zurück zum Schiff.

ein weiterer Besuch auf Tower

Tower ist der Rest eines ehemaligen Kraters, der jetzt unter Wasser liegt. So fuhren wir am Nachmittag mit dem Beiboot zur anderen Seite des "Kraters. Hier erfolgte eine trockene Landung am Prince Phillips Step.

Der Aufstieg erfolgte über einen sehr steinigen, steilen Weg. Unterwegs begegneten wir wieder einer grossen Maskentölpelkolonie mit Jungen. Wir konnten direkt durch die Kolonie laufen, die Tölpel blieben einfach auf ihren Nestern sitzen. Allerdings herrschte hier eine ziemliche Lautstärke. Mit viel Vergnügen verfolgten wir die Balz der Blaufußtölpel, ein herrliches Schauspiel. Sie recken ihre Schnäbel zum Himmel, spreizen die Flügel weit ab und stolzieren dann durch die Gegend und heben ihre blauen Füsse dabei besonders hoch, damit man sie gut sehen kann.

Unterwegs haben wir sogar noch eine Eule gesehen. Diese ist mit ihrem graubraunen Gefieder prima dem felsigen Untergrund angepasst und schwer zu entdecken. Fabio, unser Reiseleiter, hat sie natürlich gesehen. Nach 2 Stunden kehrten wir mit dem Beiboot wieder zurück zur Beagle.

Erkenntnisse unseres Ausflugs

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie zahm oder zutraulich die Tiere hier sind. Es ist aber auch keine Wunder, seit Jahrzehnte werden die Tiere nicht gejagt oder in irgendeiner Art und Weise bedroht. Warum sollten Sie daher auch irgendwelche Ängste haben. Im Gegenteil, sie sind zum Teil sehr neugierig und kommen manchmal ganz nahe an einen heran. ABSOLUT VERBOTEN : ANFASSEN. Und wenn die Robben noch so niedlich sind, menschlicher Geruch am Tier könnte seinen Tod bedeuten. Die Mutter erkennt es dann nicht mehr an. Nachmittags gab es wieder die übliche Tea-Time

Zum Abendessen gab es wieder viel Obst, Gemüse und Fleisch, alles frisch zubereitet und sehr lecker. Was die Mannschaft da auf engstem Raum zauberte war schon toll.

Fabio informiert uns wieder über den nächsten Tag

Zum Abschluss gab es wieder die obligatorische Informationsstunde durch Fabio über den morgigen Tag. Man wird hier wirklich umfassend über das, was einen erwartet, informiert.

Gegen 20 Uhr setzte sich das Boot wieder in Bewegung. Nach der Ausfahrt aus der geschützten Bucht stellte sich erheblicher Wellengang ein, Gischt kam über das Vorschiff. Gegen 22 Uhr 30 zogen wir uns zurück. Wegen des Seegangs haben wir immer nur in Etappen geschlafen.

Balken

Wetter :   Temperatur gegen 6 Uhr 30 bereits 24 Grad
  morgens bewölkt, dann aufheiternd bis sonnig

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