Rundfahrt ab Bodmin
Lizard Point, St. Michaels Mount, Mousehole, St. Ives

28.07.2019



Balken

auf unserer Tour Richtung Lizard Point stoppen wir beim Halliggye Fogou nach oben

Wir starten wieder mit dem üblichen Programm am Morgen. Heute früh waren die Möwen besonders laut. Um 5 Uhr musste ich unser Fenster schliessen. Nach dem Frühstück machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg nach Lizard Point, dem südlichsten Punkt von Festland-England. Wieder zeigt sich das Wetter von seiner guten Seite. Sonne, blauer Himmel und einige weiße Wolken, was will man mehr. Durch eine schöne Landschaft und über teilweise abenteuerliche Straßen fahren wir nach Südwesten Richtung Lizard Point. Unterwegs sind die Straßen bei weitem nicht so voll, wie wir es erwartet hatten. Schließlich sind Schulferien in England.

Bei dem kleinen Örtchen Garras, ganz in der Nähe der B3293, biegen wir auf eine Seitenstraße ab zur GPS-Position 50.073081, -5.197807. Von einem kleinen Parkplatz sind es nochmal ca. 150 m bis zum Halliggye Fogou, einem eisenzeitliches Souterrain. Souterrains nennen die Archäologen teils sehr komplexe unterirdische Bauten mit Gängen, Kammern und Nischen, die zumeist aus Stein oder mit größeren Steinanteilen errichtet wurden. Über einen neuzeitlichen Zugang gelangen wir zunächst in einen kurzen Gang mit einer Art Kammer am Ende. Linker Hand biegt ein etwa 20 m langer Gang ab, der auch eine seitliche Kammer besitzen soll. Wer sich gut bücken kann, kommt durch einen sehr niedrigen Durchgang auch in den gekrümmten Gang. Taschenlampen sind zwingend erforderlich. Eine interessante Stelle.

wir erreichen Lizard Point

LIZARD POINT - der südlichste Punkt von Großbritannien

 LIZARD POINT - der südlichste Punkt von Großbritannien 

Weiter geht es nach Lizard Point. Die Straßen werden schmaler. Man sollte auf keinen Fall schon im Ort Lizard parken. Von hier aus sind es noch mindestens 1,5 Km bis zum Aussichtspunkt. Wir fahren ziemlich weit nach vorne. Der große Lizard Point Car Park ist etwa 300 m vom südlichsten Punkt entfernt. Der Shortstay Car Park liegt nur etwa 100 m vom Lizard Point entfernt. Es ist ein relativ kleiner Parkplatz mit einer einspurigen engen Zu- und Abfahrt und nur wenigen Parkplätzen. Wir haben Glück und finden trotzdem noch einen Platz. Für 1 Std. bezahlen wir 1,60 GBP.

Vorbei an einem kleinen Café gehen wir hinunter zum Lizard Point. Auf dem Weg dorthin sehen wir unter uns eine alte Rettungsbootstation, die hier von 1859 bis 1961 in Betrieb war. Die Anzahl der Besucher am Lizard Point hält sich in Grenzen. Unten angekommen sehen wir eine schöne Küstenlandschaft. Peter klettert gleich mal zum Leuchtturm hinauf. Wir genießen derweil von hier unten die Aussicht auf die Küste und das Meer. Die Felsen der Küste sind teilweise mit vielfarbigen Pflanzen bedeckt, über 600 Arten von Wildblumen wachsen und blühen hier.

Im Wasser sehe ich etwas, was wie eine Plastiktüte aussieht. Auch mit dem Tele vom Fotoapparat ist nichts genaueres zu erkennen. Als ich ins Gespräch mit einem Engländer komme, der hier Vögel beobachtet, stellt sich heraus, das meine "Plastiktüte" eine Kegelrobbe ist. Diese treibt, manchmal über längere Zeit, senkrecht im Wasser und nur ein Teil des Kopfes ("Plastiktüte") ist dabei zu sehen. Sobald sie die Nasenlöcher öffnet oder sich der Kopf etwas bewegt ist sie auch eindeutig zu erkennen. Während des Gesprächs mit dem Engländer ziehen auch ein großer Reiher sowie einige Basstölpel vorbei. Er ist fast täglich hier um Vögel und Meerestiere zu beobachten.

schöne Aussicht auf St. Michaels Mount

ST.MICHAELS MOUNT - Die Insel ist bei Ebbe über einen schmalen Damm und bei Flut mit einer Fähre zu erreichen

 ST.MICHAELS MOUNT - Die Insel ist bei Ebbe über einen schmalen Damm und bei Flut mit einer Fähre zu erreichen 

Über die enge Zu-/Abfahrt vom Parkplatz verlassen wir Lizard Point und fahren Richtung St. Michaels Mount, eine Gezeiteninsel an der Südwestspitze Englands, die etwa 400 m vor dem Ort Marazion im Meer liegt. Die Insel ist bei Ebbe über einen schmalen Damm und bei Flut mit einer Fähre zu erreichen. Auf dieser Seite kann man sich informieren wann Ebbe und Flut herrschen. Für einen schönes Foto sollte man sich die Morgen- oder Vormittagsstunden aussuchen, wenn man von Lizard Point kommt. Eine sehr schöne Stelle habe ich über Google Street View gefunden : 50.123707 -5.456527. Es handelt sich um einen Friedhof kurz vor Marazion. Gegenüber dem Friedhof kann man sich auf einige Parkplätze, stellen, die man rechtsabbiegend nach 15 m erreicht. Über die malerischen Grabsteine des Friedhofs hinweg, mit Palmen im Vordergrund, ergeben sich hier schöne Fotomotive. Da im Augenblick Flut herrscht fahren wir von hier aus gleich weiter nach Mousehole.

über Penzance (kein Stopp) geht es nach Mousehole nach oben

Auf unserer Fahrt kommen wir auch durch Penzance. Eigentlich wollten wir hier auch einen Stopp einlegen, aber der Ort gefällt uns gar nicht. Es ist viel zu groß und zieht sich sehr lang an der Küste hin. In Mousehole finden wir auf einem Parkplatz kurz vor dem Ort freie Stellplätzen (2 Std. für 2 GBP). Von hier aus bummeln wir in den Ortskern mit dem kleinen Hafen. Mousehole ist mit seinen ca. 800 Einwohnern doch wesentlich schöner als Penzance mit 21.000 Einwohnern.

MOUSEHOLE - ein niedliches kleines Hafenstädtchen

 MOUSEHOLE - ein niedliches kleines Hafenstädtchen 

Trotz des inzwischen stärker bewölkten Himmels haben sich viele Familien mit Kindern an den beiden kleinen Stränden im Hafenbereich gemütlich niedergelassen. Wir sehen Surfbretter, Gummiboote, Liegestühle und kleine Zelte. Am Strand werden aus Sand Figuren geformt und die Kinder sind mit Schaufeln und Eimern fleißig beim Buddeln. Ein richtig idyllischer Familien-Sonntag-Nachmittag. Wir bummeln durch den Ort, der nicht viel Außergewöhnliches zu bieten hat, aber einfach nur nett aussieht. Vor allen Dingen sind hier nur wenige Touristen unterwegs. Die meisten Menschen liegen am Strand.

Mittagessen in Mousehole

Im "2 Fore Street Restaurant" finden wir 4 freie Plätze und lassen uns zum Mittagessen nieder. Die Speisekarte ist klein, aber für jeden ist etwas dabei. Von Fisch, Fleisch, Sandwiches und Burgers gibt es eigentlich alles. Die Preise liegen so etwa zwischen 8 - 15 GBP und das Essen schmeckt sehr gut. Empfehlenswert. Anschließend gehen wir noch zum Keigwin Arms (14.Jhdt.), dem einzigen Haus in Mousehole, welches nach den spanischen Angriffen auf Mousehole (1595) "überlebte". Wir bummeln noch ein bisschen am Hafen entlang und kehren später zum Auto zurück. Ein wirklich niedlicher Ort. So wie man sich die kleinen Hafenstädtchen an der Küste Cornwalls vorstellt.

letztes Tagesziel ist St. Ives

Langsam wird es Zeit zum letzten Stopp des heutigen Tages zu fahren. Von Mousehole geht es quer über die "Halbinsel Cornwall" zur anderen Seite nach St. Ives. Mit 11.000 Einwohner und sehr vielen Touristen erwartet uns hier das absolute Kontrastprogramm. Von unserem Navi lassen wir uns zum Island Car Park führen. Was wir nicht ahnen ist, dass uns der Weg dorthin direkt über die Wharf Road entlang des Hafens führt. Die Straße ist voller Menschen und wir kommen nur im Schritttempo voran. Warum so eine Straße bei diesen Menschenmassen nicht geschlossen wird ist uns unklar. Aber da müssen wir jetzt durch. Als wir am Parkplatz ankommen ist dieser voll. Da wir nicht genau wissen, wo wir jetzt parken können, setzen wir Elke und Karin hier ab, damit sie schon zum Hafen laufen können. Wir fahren weiter entlang des Porthmeor Beaches und finden schließlich gegen über des St. Ives's Friedhof den kleinen Porthmeor Car Park.

Der einzige Parkplatz ist so eng, dass wir große Probleme haben aus dem Auto zu kommen. Aber es klappt schließlich doch. Da folgt schon das nächste Problem. Der Parkautomat ist defekt, keine Kreditkarte, kein Bargeld. Aber man kann über eine Park-App bezahlen, die wir natürlich nicht haben. Allerdings sind es noch ca. 45 Min., ab dann kann man hier sowieso kostenlos parken. Was tun ?. Die Strafen für "falsches" Parken sollen in England recht heftig sein. Jetzt stehen schon einige Leute vor dem Automaten. Jemand sagt dann plötzlich, dass wir einfach ohne Ticket parken sollen. Erstens ist der Automat defekt und es wird hier nie kontrolliert. Nach einigem Hin und Her entschließen wir uns ohne Ticket zu parken. Wir rufen unsere Frauen an und verabreden uns an einer Stelle im Hafen.

Bummel durch St. Ives und Abendessen

ST. IVES - einen Parkplatz finden wir am Porthmeor Beach, einem von 3 Stränden im Ort

 ST. IVES - einen Parkplatz finden wir am Porthmeor Beach, einem von 3 Stränden im Ort 

Auf dem Weg zum Hafen sehen wir, wie offensichtlich ein Wagen sich in einer Straße festgefahren hat, die Gassen in St. Ives sind teilweise sehr eng. Wir bummeln am Hafen entlang. Es ist sehr voll hier. Alle Restaurants direkt am Hafen sind proppevoll und auch die Strände, von denen St. Ives etliche rund um die Stadt herum besitzt, sind noch gut besucht. Von der Lage, dem Hafen und den vielen Stränden her ist St. Ives ein nettes Städtchen. Wir bummeln weiter am Hafen entlang und suchen uns dann in der 2. Reihe, in der Fore Street, ein Restaurant zum Abendessen. Direkt am Hafen dürfte es um diese Zeit, es ist etwa 18 Uhr, keinen freien Platz mehr geben.

Im "The Union Inn" finden wir noch 4 freie Plätze. Hier herrscht wieder eine nette Atmosphäre, ähnlich der in den Pubs und Inns, die wir bisher besucht haben. Auf der Speisekarte finden wir einige interessante Gerichte und natürlich auch Cider. Leider fahre ich heute und darf daher nichts Alkoholisches trinken. Aber mir bleibt ja später noch die Bar im Hotel. Das Essen wird recht zügig serviert und schmeckt gut. 2 Tischnachbarn, mit denen wir ins Gespräch kommen, schießen noch ein Foto von uns vier, eine nette Erinnerung.

Probleme bei der Ausfahrt aus St. Ives - Rückfahrt nach Bodmin nach oben

Nach dem Essen machen wir uns auf dem Weg zum Auto. Zum Glück haben wir auf dem Parkplatz kein Ticket o.ä. bekommen und können befreit den Rückweg antreten. Unser Navi führt uns quer durch den Ort zur Ausfallstraße. Dabei fahren wir u.a. den Windsor Hill hinab. Ein Straßenschild zeigt hier ein Gefälle von 25% !! an. Gut, dass unser Wagen so gute Bremsen hat. Eine tolle Straße. Plötzlich werden die Straßen immer enger und ich muss jetzt an den Wagen denken, der hier in einer Straße steckengeblieben ist. Mir wird doch recht mulmig zumute. Trotz genauem Hinsehen und langsamer Fahrt passiert es dann doch, dass wir kurz mit einem Außenspiegel eine Mauer touchieren, Mist. Gut, dass wir eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung abgeschlossen haben. Wir bleiben zum Glück nirgendwo stecken und nach einer letzten engen Kurve erreichen wir die breitere Ausfallstraße. Glück gehabt.

Gegen 20 Uhr 30 erreichen wir wieder unser Hotel. Die Bar hat noch geöffnet und so komme ich heute doch noch zu meinem Cider. Wir unterhalten uns noch ein bisschen, sehen uns das eine oder andere lustige oder schöne Bild des Tages an und gehen dann auf unsere Zimmer. Trotz der vielen Wolken war es wieder ein schöner Tag mit vielen interessanten Orten und schönen Landschaften.


Balken
Wetter : erst Sonne, später viel Wolken, kein Regen, etwas windig, 24 Grad
Kilometer Auto : 238
Kilometer Fuß : 1 + 2 + 3
Unterkunft : Westberry Hotel - Bodmin