Fahrt durch den Süden von Usedom -- 81 Km
05.12.2009
Balken

mit Aquafitness und Frühstück beginnt unser Tag

Der erste Blick aus dem Fenster verspricht offensichtlich keine wesentliche Wetterveränderung. So werfen wir uns wieder in die vom Hotel bereitgestellten Bademäntel und begeben uns zum Pool. Wir sind wieder ca. 10 Personen und pünktlich um 8 Uhr beginnt die Aquagymnastik. Das Programm weicht in einigen Teilen vom gestrigen etwas ab und macht wieder sehr viel Spaß. Nach dieser "Trai- ningseinheit" fühlen wir uns schon wesentlich besser als 60 Minuten vorher beim Aufstehen.

Gegen 9 Uhr 45 sind wir wieder im Palmengarten zum Frühstücksbüffet. Heute ist es deutlich voller als gestern. Trotzdem ist das Büffet gut gefüllt und wird auch ständig erneuert. Nach einem ausgie- bigen und gemütlichen Frühstück packen wir unsere Sachen für eine erste Inseltour zusammen.

wir fahren zum Windkraftwasserschöpfwerk bei Kachlin

Windkraftwasserschöpfwerk

ein technisches Denkmal, das Windkraftwasserschöpfwerk bei Kachlin

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Unser Weg führt uns zunächst in das kleine Örtchen Kachlin nahe dem Kach- liner See. Im Dorf biegen wir nach rechts ab und fahren bis uns eine Durch- fahrtsverbot zum Anhalten zwingt. Von hier aus spazieren wir noch etwa 15 Minuten immer gerade aus bis zu einem Windkraftwasserschöpfwerk von 1920, einem technisches Denkmal. Diese Windschöpfwerke, 12 m hoch und mit einem Durchmesser von 8 , waren noch bis 1969 in Betrieb und wurden zur Trockenlegung des umliegenden Thurbruchs eingesetzt.

das Wisentgehe bei Prätenow

Wisente

bei Prätenow gibt es ein sehr schönes Wisentgehege

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Zurück im Auto beschließen wir als nächstes das Wisentgehege bei Prätenow anzusteuern. Vor 3 Jahren war dieses Gehege im Dezember geschlossen, jetzt soll es angeblich geöffnet sein. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Gehege und tatsächlich ist die Eingangstür offen. Für 2 Euro Eintritt pro Person dürfen wir uns die Wisente ansehen, die tagsüber in einem Schaugehege stehen. Hier können die Besucher die 10 Tiere relativ nahe sehen und die teilweise mächtigen Bullen und natürlich auch die restliche Herde bewundern. Eine ebenerdige und eine erhöhte Plattform bieten beste Ausblicke. Geöffnet ist das Gehege (2009) täglich von 10:30 - 16:00 außer Montags. In den Ferien und an Feiertagen ist auch montags offen. Die Fütterungen finden jeweils um 10:30 und 14:30 statt. Ein wirklich lohnenswerter Ausflug.

Schloss Stolpe

Schloss Stolpe

das Schloss Stolpe, nach der Renovierung bestimmt ein schönes Bauwerk

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Von Prätenow fahren wir weiter über kleine Straßen durch eine schöne wenn auch etwas trübe Landschaft nach Welzin. Unterwegs stoppen wir allerdings, als wir unerwartet das nett anzusehende Schloss von Stolpe am Wegesrand sehen. Mitten im Dorf, direkt neben dem Dorfteich liegt dieses noch etwas renovierungsbedürftige aber schön anzusehende Schloss. Drei verschiedene Türme gruppieren sich um das Schloss und die Restaurierung läuft seit November 2009. Nach Abschluss der Arbeiten ist das bestimmt ein sehr schönes Schloss. Das Schloss wurde ursprünglich 1570-1600 errichtet und dann im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut. Seit 2000 hat die Gemeinde Stolpe das Schloss übernommen und begonnen Geld für die Renovierung des Schlosses zu sammeln.

die Käserei von Welzin

Käserei in Welzin

wir besuchen die private Käserei in Welzin und kosten einige Sorten

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Weiter führt uns unser Navi über kleinere und größere Straßen nach Welzin. Hier soll es eine Inselkäserei geben. Der Schwarzwälder, der diese Käserei und den dazu gehörenden Laden betreibt hat sein Handwerk in der Schweiz gelernt und ist dann nach Usedom gezogen. Dank guter Beschilderung finden wir den Laden auch ziemlich schnell am Ortsende. Montags - Samstag von 10-17 Uhr und Sonntags von 13-17 Uhr ist der Laden geöffnet. Der Besitzer hält gerne einen Plausch mit seinen Kunden und man kann jede Käsesorte probieren. Wir haben uns dann von der Spezialität "Usedomer Inselkäse" (Hartkäse) und einem Schweizer Knoblauchkäse (Weichkäse) 2 größere Stücken mitgenommen.

Und der "Usedomer Kurier" hat doch Recht, die gegen Mittag prophezeiten Auflockerungen treten tatsächlich ein und die Sonne kommt sogar für einige Zeit zum Vorschein. Damit haben wir heute nicht mehr gerechnet, alles sieht gleich viel freundlicher aus.

die Eisenbahnhubbrücke bei Karnin

Eisenbahnhubbrücke

die Eisenbahnhubbrücke bei Karnin, die restlichen Teile wurden kurz vor Kriegsende gesprengt

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Von Welzin aus fahren wir anschließend zurück zur B110 und vorbei an Use- dom nach Karnin. Hier befinden sich die Reste einer Eisenbahnhubbrücke, die von den Nazis 1945 auf deren Rückzug zuerst nach oben gefahren wurde. Anschließend sprengten sie noch die Zufahrten. Der russischen Armee sollte der Weg über das Wasser erschwert werden. Die eigentlich Hubbrücke ist noch erhalten und ein ganz schön monströses Bauwerk. Am frühen Vormittag oder späteren Nachmittag (im Dezember) kann man es am besten fotografieren. Gegen Mittag ergeben sich durch die hinter dem Bauwerk stehende Sonne allerdings auch sehr interessante Bilder. Die Hubbrücke ist 33 m hoch und 48 m lang. Sie wurde 1933 erbaut.

die historische Altstadt von Usedom

Stadt Usedom

die nicht gerade sehenswerte historische Altstadt der Stadt Usedom

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Wir hatten den am weitesten entfernten Punkt von Heringsdorf erreicht. Den nächsten Stopp legen wir jetzt in der Stadt Usedom ein. Direkt am Markt- platz kann man kostenlos mit einer Parkscheibe 2 Stunden parken. Die histo- rische Altstadt, auf die extra mit Schildern hingewiesen wird, ist allerdings nicht wirklich toll. Erstens wirkt die Stadt wie ausgestorben (Sonnabend, 13 Uhr 30) und die vielen kleinen Häuser sehen eher schmucklos als interessant aus. Die Sonne hat sich auch schon längst wieder verzogen, was die Stadt noch weniger attraktiv erscheinen lässt.

Schloss Mellenthin

Schloss Mellenthin

vor einigen Jahren war das Schloss Mellenthin noch eine Bauruine

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Wir verlassen Usedom nach einem kurzen Rundgang wieder Richtung Mellen- thin. Vor 3 Jahren entdeckten wir hier das Wasserschloss Mellenthin, welches damals gerade restauriert wurde. Schon zu dieser Zeit fanden wir das Schloss sehenswert und wollten wissen was daraus geworden ist. Inzwischen befindet sich im Westflügel ein feines Hotel, im Südflügel existiert ein Restaurant und im Ostflügel soll noch eine Privatbrauerei einziehen. Es hat sich hier einiges getan. In den etwas mittelalterlich angehauchten Gasträumen suchen wir uns ein nettes Plätzchen und genießen hier Kaffee (könnte etwas kräftiger sein) und Kuchen, der sehr lecker schmeckt. Das Restaurant ist täglich von 12 -22 Uhr geöffnet.

Anschließend spazieren wir noch etwas durch den Ort Mellenthin und besuchen die geöffnete Kirche im Ort. Ein sehr schöne alte Kirche (erste Teile stammen von 1330) mit vielen Malereien im Innen- raum, die man nicht verpassen sollte, täglich 9-19 Uhr geöffnet.

die Holländerwindmühle bei Benz

Mühle bei Benz

die Holländer Windmühle bei Benz

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Obwohl es schon langsam wieder etwas dunkler wird stoppen wir noch im Ort Benz. Hier befindet sich auf einem Hügel eine Holländerwindmühle aus dem Jahr 1830. Bei dieser Mühlenart, die auch Hauben- oder Kappenwindmühle genannt wird, dreht sich nur der obere Teil der Mühle in den Wind. Die Mühle wurde noch bis 1971 genutzt. Anschließend kaufte sie der Maler Niemeyer-Holstein und stellte sie Künstlern als Arbeitsraum zur Verfügung.

Die Mühle steht sehr exponiert auf einem Hügel, von dem man aus eine tolle, wenn auch heute sehr eingeschränkte Sicht in die Umgebung hat. Das Licht reicht gerade noch für ein paar Fotos. Während des Auf- und Abstiegs zur Mühle werden wir von einer recht zutraulichen Katze begleitet.

langsam wird es dunkel

Über eine sehr schmale Nebenstraße leitet uns dann unser Navi noch nach Pudagla. Hier befindet sich eine weitere Mühle, aber ein anderer Typ. Zum Fotografieren ist es inzwischen aber schon zu dunkel, vielleicht fahren wir morgen noch mal vorbei. Einen Hinweis auf das Schloss Pudagla finden wir nicht mehr, suchen aber durch die immer stärker werdende Dämmerung auch nicht mehr intensiv danach. Noch einem kurzer Stopp bei Lidl in Bansin und dann fahren wir zurück nach Heringsdorf in unser Hotel. Gegen 16 Uhr 30 sind wir wieder zurück. Eine schöne Rundfahrt ist zu Ende. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und man kann viele verschiedene Dinge sehen.

Abendessen und -spaziergang

Nach einer Pause gehen wir um 18 Uhr wieder zum Abendessen. Diesmal bedienen wir uns am Büffet, statt uns aus der Tageskarte 3 Gänge auszusuchen, diese Auswahlmöglichkeit besteht. Am Büffet stellen wir uns zunächst einen sehr leckeren Fetasalat zusammen, den es bereits schon mal am Vortag gab. Als Hauptgericht (davon gibt es 2) genießen wir dann Rindergulasch mit Klößen und Rotkohl, es schmeckt ausgezeichnet. Auch die verschiedensten Nachspeisen sind sehr lecker.

Irgendwie habe ich mir heute (oder vielleicht auch schon von gestern) eine Blase unter dem großen Zeh zugezogen. Daher fällt der Abendspaziergang zwecks Schonung heute aus. Der Tagesbericht wird heute, wegen der vielen "Sehenswürdigkeiten" sicherlich ein bisschen umfangreicher ausfallen. Mal sehen wie sich das Wetter morgen entwickelt, es soll angeblich etwas Regen geben.

Balken
Wetter : zunächst trübe, morgens 2 Grad, mittags kurzfristig Sonne, dann wieder stark bewölkt bei Höchsttemperaturen von 4 Grad
Unterkunft : Maritim Hotel Kaiserhof Heringsdorf
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