Brückenbesuch, Koffer packen und ein Berg mit Loch
01.07.2006
Balken

Heute haben wir erst mal bis gegen 8 Uhr ausgeschlafen. Es steht nur noch ein Seetag bevor, ohne irgendwelche Ausflüge. Die Orte Bodǿ (1 Uhr 30) und Ørnes (4 Uhr 00) passierten wir heute Nacht ohne dass wir es bemerkt haben.

Da ich gestern Abend wegen der späten Stunde keinen Bericht mehr geschrieben habe, muss ich das heute nachholen. Draußen ist es wieder ziemlich grau und wir werden erst einmal frühstücken gehen.

wir überqueren den Polarkreis von Nord nach Süd

Nachdem Frühstück war wieder die überquerung des Polarkreises angesagt. Von dem Globus, der einstmals den Polarkreis auf einer kleinen Insel zeigen sollte, steht nur noch die Halterung. Der Rest ist im Sturm verschwunden. Vorbei an schönen, kleinen und größeren Insel geht es weiter südwärts.

Brückenführung

Um 10 Uhr haben wir uns für eine Brückenführung angemeldet. Etwa 13 Personen versammelten sich dafür auf Deck 4. Die Bordreiseleiterin erschien dann plötzlich diversen norwegischen Fähnchen. Der Kapitän hätte Geburtstag und wir sollten ihm alle ein Ständchen bringen, verkündete sie den Umstehenden. Gesagt getan, wir marschierten alle auf die Brücke und sangen laut „Happy Birthday“. Der Kapitän schmunzelte und ließ alles über sich ergehen.

Dann gab es eine ausführliche Erklärung der Brücke und viele Fragen wurden beantwortet. Etwa 20 Minuten verbrachten wir dort, konnten uns alles ansehen und fotografieren. Der Kapitän bestätigte auch, dass wir in der Barentssee Windstärke 8 und Wellenhöhen bis 8 Metern hatten. Dann verließen wir die Brücke wieder, weil die nächste Gruppe schon wartete. Ein interessanter Tagesordnungspunkt.

Wir setzten uns anschließend in die Observation Lounge und ich begann den Tagesbericht von gestern zu schreiben. In Nesna (11 Uhr 15) folgte dann der nächste kurze Hafenaufenthalt. Inzwischen haben wir das Mittagessen sowie einen Spaziergang durch den Ort Sandnessjǿen hinten uns.

Bummel durch Sandnessjǿen

In diesem kleinen Ort stoppte die MS POLARLYS für eine Stunde und wir bummelten einfach mal die Einkaufsmeile hoch und runter. Erstaunlicherweise saßen viele Einheimische in den Restaurants und Café und gönnten sich etwas Gutes. Es war Sonnabendnachmittag gegen 13 Uhr 30. Wir hatten vermutet, dass hier im Ort eigentlich nichts mehr los sein würde.

Inzwischen haben wir die „sieben Schwestern“ passiert, ein Gebirgsmassiv mit 7 Gipfeln. Das Wetter scheint sich so zu verabschieden, wie es uns auch empfangen hat. Es ist grau, allerdings trocken und nicht ganz so kalt. So ganz langsam beginnen unsere Vorbereitungen für das Ausschiffen in Trondheim. Wir legten dann noch einen Zwischenstopp in Brǿnnǿysund (17 Uhr) ein, bei dem wir allerdings nicht von Bord gingen.

der Berg mit dem Loch

Kurz danach erreichten wir den Torghatten, einen Berg mit einem Loch in den Mitte. Dieses Loch ist ca. 120 m lang, 30 m breit und 12 m hoch und liegt mitten im Berg. Man kann es nur von einer Seite aus richtig sehen und unser Kapitän machte dafür einen extra großen „Schlenker“. So konnten wir bei wunderbarer Beleuchtung den Berg mit seinem Loch gut sehen und fotografieren. Danach legte er nochmals eine scharfe Kurve ein und wir konnten das Loch erneut von der anderen Bordseite aus betrachten.

Langsam verkroch sich die Sonne wieder hinter den Wolken. Ich besorgte uns dann den Koffer, den wir aus Platzmangel an der Rezeption deponiert hatten. Der Ansturm auf die Abholung der leeren Koffer wird wahrscheinlich später stärker, daher war es jetzt der beste Zeitpunkt.

Gegen 18 Uhr 40 gingen wir wieder ins Restaurant zu einem letzten Abendessen. Heute gab es als Vorspeise Pastinak- und Fenchelsuppe mit mariniertem Serranoschinken. Als Haupt speise wurde uns in Salvie gebratenes Schweinefilet mit Jasminreis, Ananaschutney und Madeirasoße serviert. Als Dessert folgten dann Brownies mit Erdnüssen, Sorbet und Brombeerencoulis.

Ein letztes Mal plauderten wir noch mit unseren sehr netten Tischnachbarn, die aus Frankfurt stammten. Dabei stellte ich fest, dass die Frau mir schon im Zug aufgefallen war. Sie hatte dort so herzhaft gelacht, dass es nicht zu überhören war. Jetzt klärte sie mich erst einmal auf, warum sie über haupt so gelacht hat.

Nachdem Abendessen bin ich noch ein wenig an Deck geblieben, während Elke bald in die Kabine verschwunden ist. Ich beobachtete noch, was sich draußen vorm Schiff tat, denn inzwischen hatten wir in Rorvik (21 Uhr 30) angelegt. 10 Minuten nach uns setzte sich dann auch die MS FINNMARKEN hinter uns. Sie befindet sich auf der nordgehenden Route. Das größte Schiff der Hurtigrute mit 694 Betten und max. 1000 Personen. Am Hafen produzierte sich noch ein „Künstler“ und versuchte mit einigen Liedern auf sich aufmerksam zu machen. Der Erfolg war mäßig.

Inzwischen ist es 22 Uhr 20, wir haben unsere Koffer gepackt und die MS POLARLYS ist wieder unterwegs nach Trondheim. Nächster und letzter Stopp unserer Reise. Morgen geht es dann weiter mit dem Zug nach Oslo. Die letzten Bilder werden wird erst im Hotel in Oslo sichten. Da haben wir dann mehr Zeit und Ruhe als hier jetzt in den letzten Stunden.

Zum Glück öffnet das Restaurant morgen schon 30 Minuten früher als sonst. So können wir noch gemütlich frühstücken und dann zum Bahnhof fahren.

Balken
Wetter : heute war es deutlich wärmer als die Tage zuvor. 16 Grad im die Mittagszeit,
allerdings meist stark bewölkt, nur ab und zu kam mal die Sonne zum Vorschein
Unterkunft : MS Polarlys

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