Elke wird entlassen / Fahrt nach Vancouver
05.09.2005
Balken

die Krankenhauskosten sind enorm hoch !!

Heute begann der Tag wie allen anderen vorher auch. Ich stand jedoch schon eine viertel Stunde eher auf als sonst weil ich noch mit Elkes Krankenkasse telefonieren wollte wg. der Krankenhauskosten. Ich erreichte leider nicht mehr die richtige Person (schon Feierabend in Deutschland) bekam jedoch die beruhigende Auskunft, dass in der Regel alle Kosten mindestens zu 90 % gedeckt werden. Allerdings müssten wir zunächst die Kosten vorschießen und dann in Deutschland bei der Kasse einreichen. ich glaube, wir müssen uns doch eine andere Versicherung in Zukunft suchen. Sollte Elke wirklich bis zum letzten geplanten Tag im Krankenhaus bleiben müssen entstehen Kosten in Höhe von 35000 CAN$ für den Aufenthalt, 1200 für die CT und weitere Arztkosten.

ich treffe Elke beim Frühstück

Ich ging anschließend wieder frühstücken und besorgte für Elke noch bei McDonalds den üblichen Milchshake, da ihr alles andere nicht so schmeckt. Wenigstens gibt es auf der 5.Etage dicken Apfelsaft (steht extra auf ihrer dortigen Wunschliste). Als ich im Krankenhaus ankam, saß sie gerade beim Frühstück, es gab wie immer Porridge.

wir machen einen Ausflug ins Freie

Anschließend habe ich Elke ins Zimmer begleitet und ihr die Wanderschuhe angezogen. Wir wollten wieder einen Spaziergang machen, um sie zu stärken. Wir meldeten uns bei den Schwestern ab und liefen bis zum Fahrstuhl. Dann ging's runter bis zum Eingang und noch mal 20 Meter bis in die Sonne. Elke genoss sichtlich diesen Ausflug. Auf eigenen Beinen das Krankenhaus baldmöglichst zu verlassen war ihr sehnlichster Wunsch. Sie sagte noch zu mir, ob wir jetzt nicht einfach flüchten können. Sie ahnte nicht wie bald sie "Recht haben würde".

DR. COLLIER ENTLÄßT ELKE NOCH HEUTE !!!

Wir fuhren anschließend wieder hinauf in die 5.Etage und setzten uns dort ans Fenster. Der Milchshake wurde noch weiter geleert und als wir beide so einfach da saßen kam Dr. Collier, der für sie zuständige Arzt.

Jetzt überschlugen sich die Ereignisse. Dr. Collier verlangte von Elke das sie ihm zeigt wie sie gehen kann. Einige Übungen noch im Stand. Dann musste sie sich wieder hinsetzen. Er holte ein Glas Wasser, bisher absolut tabu. Sie musste in seinem Beisein ein paar vorsichtige Schlucke trinken, was auch gut klappte. Daraufhin sagte er, sie könne jetzt nach Hause gehen. Wir waren zunächst völlig von den Socken. Wir fragten noch mal nach, NOW ?. Und die Antwort war YES !.

Wir konnten es nicht fassen. Er sagte uns, sie kann mit meiner Hilfe gehen und stehen und das reicht. Außerdem wäre sie jetzt in Deutschland besser aufgehoben als in Kanada. Wir konnten es noch immer nicht fassen. Damit hatten wir in dieser Phase überhaupt nicht gerechnet, da ja auch für den nächsten Tag Training angesetzt war.

Dr. Collier stellte uns noch ein Flugtauglichkeitszeugnis aus, während wir in aller Eile alle Sachen zusammen rafften. Nachher überlegt er es sich noch. Wir bekamen noch diverse Unterlagen mit und verabschiedeten uns ganz herzlich von allen. Dr. Collier wünschte uns eine gute Heimkehr. Selbst die Krankenhauskosten mussten wir nicht direkt bezahlen, wir würden in absehbarer Zeit eine Rechnung und die medizinischen Berichte bekommen. Wir beide waren überglücklich.

Elke's Vorahnung war in Erfüllung gegangen. Wir fuhren beide wieder in die Vorhalle, wo wir heute schon mal davon geträumt hatten, das Krankenhaus zu verlassen. Ich setzte Elke ab, lief zum Hotel und fuhr mit dem Auto zum Krankenhaus zurück. Überglücklich stieg Elke ins Auto und genoss die ersten Meter der Freiheit.

wir sind wieder im Hotel

Im Hotel hatte ich zum Glück ein ebenerdiges Zimmer und Elke setzte sich erst mal aufs Bett. Eine der ersten Handlungen der wiedergewonnenen Freiheit war, ein Glas Cola mit etwas Zitrone zu trinken; in kleinen Schlucken. Elke genoss dieses köstliche Nass als ob es Champagner wäre. Wir freuten uns beide riesig über diese völlig unerwartete Entwicklung. Aber vielleicht war das auch Strategie. Hätte er uns gesagt, das sie bald gehen kann und dann hätte es Probleme gegeben, wären wir zusammengebrochen. So kam alles genau umgekehrt.

unser Rückflug ist schon morgen möglich

Sofort klemmte ich mich ans Telefon und rief bei der Lufthansa an. Nach endlos langem Warten kam die Antwort, Abflug morgen nachmittag möglich. Wir waren selig. Das nun auch noch der Flug gleich am nächsten Tag klappt, war die Krönung. Wir müssen zwar 184 CAN$ p.P zuzahlen, da unser Ticket eigentlich nicht umbuchbar war. Aber das Reisebüro in Hamburg hatte sich ja bereits mit LH in Verbindung gesetzt und alles geregelt. D.h. wir müssen heute noch Kamloops verlassen, nach Vancouver fahren und dort übernachten. Dann haben wir morgen viel Zeit alles ruhig angehen zu lassen. Wir strahlten beide, alles wird wieder gut.

wir packen unsere Koffer

Ich packte in aller Eile unsere Sachen ins Auto (Elke naschte inzwischen noch etwas Cola), bezahlte die Rechnung und gegen 13 Uhr 30 fuhren wir los. Man kann unsere Gefühle gar nicht richtig beschreiben. Wieder zusammen und auf dem Weg nach Hause, einfach toll. Ein kurzer Zwischenstop in Hope, ein Burger für mich und eine Suppe für Elke und weiter ging's nach Vancouver.

am späten Nachmittag erreichen wir Vancouver

Dort trafen wir gegen 17 Uhr 30 bei strahlendem Sonnenschein ein. Was für ein Tag. Vom letzten Sandman Inn aus hatte ich hier auch in dieser Kette ganz in der Nähe des Airports ein Zimmer buchen lassen. Wir checkten ein, ich brachte Elke aufs Zimmer und luden anschließend unser Gepäck aus. Immer wieder drehten sich die Gespräche über die unerwartete Entlassung. Wir waren beide noch ganz schön durchgedreht. Seit 10 Uhr 50 (Entlassung) waren wir jetzt ständig unter Dampf gewesen und kamen eigentlich erst jetzt zur Ruhe.

Wir setzten uns erstmal und Elke aß ihre noch warme Suppe. Ich holte mir 2 kalte Getränke. Wir redeten noch mal über alles was sich heute so ereignet hatte und waren eigentlich nur glücklich. Elke legte sich ein wenig aufs Bett und ich begann unsere Koffer für den Flug umzupacken. Jetzt ist es 21 Uhr 45 und so langsam kommen wir zur Ruhe.

Morgen steht Elke noch ein anstrengender Rückflug bevor und sie wird nach den Anstrengungen heute bestimmt gut schlafen. Für mich wird der Tag morgen bestimmt etwas anstrengend, aber wenn sie erstmal im Flieger ist, wird alles gut. Ich will sehen, dass ich den Mietwagen schon vorher abgeben kann, damit wir dann mit dem Hotelshuttle direkt zum Airport fahren können.

Aber erstmal werden wir wieder eine gemeinsame Nacht verbringen. Die 5 Tage von Elke im Krankenhaus kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Jetzt nimmt der Urlaub doch noch ein einigermaßen gutes Ende.

Balken
Wildtiere :
Wetter :
Unterkunft : Sandman Inn
  • Einleitung
  • nach oben
  • nächster Tag