Abflug in Vancouver
06.09.2005
Balken

die letzte Nacht war anstrengend

Die vergangene Nacht war etwas anstrengend für mich. Elke war ziemlich fertig und schlief tief und fest. Die Wälder Kanadas wurden umgelegt, sie schnarchte ziemlich laut und ich wollte Sie auch nicht andauernd wecken. Als ich dann gerade eingeschlafen war, weckte mich Elke weil sie zur Toilette musste. Alleine geht das noch nicht. Also wieder den Schlaf unterbrochen. Als wir dann wieder ins Bett zurückkehrten ging alles wieder von vorne los (das mit der Schnarcherei). Ein paar Stunden habe ich vielleicht noch zusammen bekommen.

Um 7 Uhr 30 klingelte ohne erbarmen der Wecker. Wir wollten uns Zeit nehmen und alles in Ruhe erledigen. Zunächst telefonierte ich noch mit Elke`s Mutter, die ja noch gar nichts von unserer überraschenden Rückkehr wusste. Dementsprechend positiv überrascht war sie. Ich erzählte ihr alle Einzelheiten.

noch benötigt Elke viel Hilfe

Als nächstes musste ich Elke beim Duschen helfen, versucht mal euch mit nur einem Arm zu waschen. Das ist ein Problem und sie ist ja auch noch ziemlich erschöpft von allem. Aber auch das haben wir gemeistert, einschließlich Haare waschen, föhnen und legen. Auch bei allen anderen Sachen war noch hier und da eine Handreichung notwendig.

Um die Gefahr von Thrombosen zu vermindern, Elke hatte vor Jahren bereits eine, setzen wir uns vor jedem Langstreckenflug eine Spritze zur Blutverdünnung. Im Fernsehen kann ich mir so was nicht ansehen, musste aber lernen mir selber so eine Spritze zu setzen. Jetzt aber sollte ich es auch bei Elke machen und erstaunlicherweise geht unter Druck vieles dann doch. Nachdem Elke fertig angezogen und ich bereits 2 mal durchgeschwitzt war ging ich auch unter die Dusche.

das erste gemeinsame Frühstück

Wir hatten inzwischen auch schon eine Kanne Kaffee (per Maschine) gekocht (kostenloser Service). Dann bestellten wir uns noch Frühstück aufs Zimmer. Alles das genoss Elke offensichtlich sehr und besonders der Kaffee und der wirklich gute O-Saft schmeckten Ihr.

die Fahrt zum Flughafen

Ich packte unsere Koffer fertig und verstaute sie im Auto. Wir wollten doch mit dem Mietwagen zum Flughafen fahren und vom Vermieter zum Terminal den Rollstuhlservice in Anspruch nehmen. Gut ausgeschildert erreichten wir nach kurzer Fahrt die Fa. ALAMO und die Rückgabe des Wagens ging dann ruck zuck. Allerdings hatte der Rollstuhlservice gerade Mittagspause (in einem so behindertenfreundlichen Land ?), aber ein Mitarbeiter von ALAMO erbarmte sich unser und fuhr uns mit einem geräumigen Mietwagen direkt vors Terminal.

einge Formalitäten müssen noch erledigt werden

Dort angekommen sauste er sofort los und kam mit einem Rollstuhl einer anderen Airline wieder zum Vorschein. Elke konnte sich hinsetzen, ich verpackte die Koffer auf dem Trolley und dann fuhren wir in die Haupthalle. Der gute Mann verabschiedete sich von uns ganz herzlich (sehr netter Service) und ich ging zum Einchecken. Da unsere Tickets noch umgeschrieben werden mussten, durfte ich quer durch die Halle zu einem anderen Schalter laufen um das alles zu erledigen. Elke passte inzwischen auf das Gepäck auf.

beim Einchecken sind alle sehr behilflich

Nachdem ich noch 368 $ Umbuchungsgebühr bezahlt hatte, ging ich zurück zum Einchecken. Ich kam sofort wieder ran und erzählte auch was mit Elke passiert. Daraufhin wurde mir zugesichert, dass sowohl in Frankfurt als auch Berlin jeweils jemand mit einem Rollstuhl am Flugzeug warten würde. Längeres Stehen bereitet Elke noch Probleme. Wir bekamen auch recht vernünftige Sitzplätze (nahe einer Toilette).

wir können als erste an Bord gehen

Wir werden auch hier abgeholt und zum Flugzeug gebracht. Ich sauste noch mal durch die große Halle um für Elke ein bestimmtes T-Shirt besorgen, welches ich aber nicht fand. Bald darauf wurden wir durch die Sicherheitskontrolle gebracht und am Gate waren sogar Sitzplätze für Behinderte reserviert. Das einzige Problem, was sich jetzt ergab, war die Toilette. Ich schildere solche Begebenheiten so ausführlich um zu zeigen, wie kleine Sachen bei einer Behinderung zu großen Problemen werden. Wir fanden leider keine extra Behindertentoilette, so musste Elke irgendwie ohne meine Hilfe (ich kann ja schlecht auf die Damentoilette gehen) zurechtkommen. Sie hatte dann den Weg irgendwie hin und zurück geschaftt und ich habe ihr beim Zurechtrücken der Kleidung geholfen. Man sieht, alltägliches wird so zu einem Problem. Ich fand dann in dem Abfertigungsbereich noch 2 Ahorn-Anstecker für Elke, die sie sich gewünscht hatte. 30 Minuten vor dem Abflug gingen wir zusammen mit Kindern und älteren Menschen an Bord. So konnte Elke schön langsam und sicher zu ihrem Platz gelangen. Die Stewardessen kamen gleich und erkundigten sich nach dem Problem. Sie boten sofort jede notwendige Hilfe. Der Flieger füllte sich langsam und war, soweit ich sehen konnte, ausgebucht. Mit einiger Verzögerung rollten wir schließlich zum Start. Bei sommerlichem Wetter (24 Grad) verließen wir nun endgültig und zum Glück Vanouver und Kanada Richtung Deutschland.

wir verlassen endgültig Kanada

 
 
Flug-Nr.
Platz
St. / Ldg.
Dauer
Km
Typ
Abflug
Vancouver
LH 493
56 DE
17:00
09:04
8123
B747-400

Der Start verlief problemlos (noch mal schöner Blick auf Vancouver und die Rockys) und die ersten Drinks wurden serviert. Als es dann Essen gab entschieden wir uns für Lasagne, welches Elke mit viel Appetit verspeiste. Während des Fluges schlief sie über größere Strecken und es ging ihr den Umständen entsprechend erstaunlich gut . Sie hatte keine Schmerzen oder sonstige zusätzliche Probleme.

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