Banff -- 174 Km
25.08.2005
Balken

eine etwas unruhige Nacht

Wir hatten eine ziemlich unruhige Nacht. Im Zimmer über uns hopsten und rannten die Bewohner bis weit nach Mitternacht durchs Zimmer und das verursachte einen ziemlichen Lärm. Gegen 6 Uhr 15 morgens ging das ganze wieder los. Mein Schlafbedürfnis kam dadurch etwas zu kurz. Wir gingen daher zur Rezeption und baten um ein anderes Zimmer, welches wir auch ohne Probleme erhielten. Es liegt jetzt im 1.Stock. Wir haben dann schnell alle unsere Sachen "umgeschaufelt". Draußen war es übrigens mächtig kalt, irgendwo las ich was von 3 Grad, aber es herrschte wie versprochen herrlichster Sonnenschein und blauer Himmel. Wir jubelten. Das Frühstücksbüffet, was wir dann ausprobierten, war nicht schlecht aber auch nicht überragend (25 CAN$ für beide).

Sightseeing um Banff herum

Kurz nach 9 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren auf der Autobahn Richtung Lake Louise. Dieses gemächliche Autofahren macht immer wieder Spaß.

Lake Louise

Lake Louise, ein majestätischer Anblick

Lake Louise, ein majestätischer Anblick

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Als wir auf dem Parkplatz am Lake Louise eintrafen, waren zwar schon viele Autos und Busse dort, ich hatte es mir aber schlimmer vorgestellt. Der erste Eindruck vom Lake Louise ist schon gewaltig. Rechts und links tannen- bestandene Bergabhänge und am Ende des Sees hohe Berge mit Eis und Schnee. Ist schon toll. Wir sind dann ein Stück am See entlang spaziert aber die "Menschenmassen" wurden nicht weniger. Die Eindrücke vom See veränderten sich auch nicht großartig. Eigentlich wollten wir eine mehrstündige Wanderung am See (zum Teehaus) unternehmen, angesichts der vielen Leute jedoch die schon dort unterwegs waren, haben wir verzichtet. Das alte Fairmont Hotel am See (inzwischen renoviert) wirkt hier allerdings etwas fehl am Platz.

Lake Moraine

So fuhren wir dann zum 11 Km entfernten Lake Moraine , der uns beiden übereinstimmend besser gefallen hat als der Lake Louise. Hier war allerdings der Parkplatz total überfüllt und wie erwartet sind sehr viele Asiaten unterwegs. Nun aber zum See. Umgeben von senkrechten Felswänden, die teilweise mit Eis und Schnee bedeckt sind ist der Eindruck dieser Kulisse gewaltiger als am Lake Louis. Man kann auch am See entlang wandern und hat immer wieder einen anderen Anblick.

Wir sind dann auch auch den Rockpile Trail gegangen, ein relativ kurzer Weg auf einen "Großen Steinhaufen,, von dem man phantastische Ausblicke auf den See hat. Von hier sieht man besonders gut wie türkisfarben das Wasser ist. Auch die umliegenden Berge, meistens mit Schnee bedeckt kann man von hier aus gut sehen. Wir haben uns hier am See auch eine ganze Weile aufgehalten weil wir ihn so toll fanden. Am Wegesrand sahen wir u.a. einen Alaska-Pfeifhasen, ein ganz süßes Tier. Während unserer Mittagspause an der Lake Moraine Lodge konnten wir auch einen Kiefernhäher sehen, der sich ganz frech in der Nähe der Leute aufhielt, um den einen oder anderen Krümel abzubekommen. Den Lake Moraine sollte man keinesfalls vor 11 Uhr besuchen. Die Sonne steht dann noch hinter einer großen Felswand, die dadurch den ganzen See beschattet. Danach bekommt dann der See so langsam Sonnenschein (wie bei uns) und man kann phantastische Bilder machen.

Von hier aus fuhren wir dann über den alten Highway (1a) mit gemächlichen 60 Km/h (Maximum) Richtung Johnston Canyon. Immer wieder legten wir einen Fotostop ein um diese grandiose Landschaft ansatzweise auf Film zu bannen. Leider waren keine Tiere am Wegesrand. Am Johnston Canyon angekommen, sahen wir schon wieder die vielen Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Man hat eben an den bekannten Stellen niemals eine ruhige Minute. Wir marschierten los Richtung Lower Falls.

Der Johnston Canyon

der Johnston Canyon

der Johnston Canyon

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Der Johnston Canyon ist an manchen Stellen nur ein gemütlicher Bach, dann verengt er sich wieder so, dass tosende Wasserfälle entstehen. Nach 1,1 Km über nette Waldwege und so genannte Catwalks erreichten wir die Lower Falls. Catwalks sind an die Felswand gehangene "Bohlenwege mit Geländer" die über dem Canyon schweben. Die Lower Falls sind eigentlich nur ein einziger Wasserfall (ca. 20 m hoch) der in 2 Stufen in den Canyon stürzt. Interessanteste Stelle war in Felsdurchbruch, durch den man bis auf ca. 10 Meter an den Wasserfall heran kommt. Hier tost es ganz heftig und die Gischt ist schon deutlich zu merken. Die meisten Leute kehren hier um und verpassen leider einen noch viel besseren Wasserfall. Wir aber liefen die rund 2 Km weiter bis zu den Upper Falls.

diese Streifenhörnchen sind schwer zu fotografieren

diese Streifenhörnchen sind schwer zu fotografieren

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Unterwegs begegneten uns viele der sehr munteren Streifenhörnchen, possier- liche Tiere, die aber sehr schwer zu fotografieren sind. Elke hat es trotzdem geschafft.

Außerdem konnten wir wieder die Unvernunft der Menschen beobachten. Eine Frau wollte unbedingt direkt am Wasser fotografiert werden. Sie ignorierte also die Absperrung und ging zum Fluss. Als sie wieder aufstehen wollte, rutsche sie aus und konnte sich gerade noch so ans Ufer ziehen. 10 Meter weiter wäre sie einen Wasserfall hinabgestürzt.

hier handelt es sich diesmal um ein Rothörnchen

hier handelt es sich diesmal um ein Rothörnchen

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Wir erfreuten uns daher lieber an einem Rothörnchen, welches possierlich auf einem Baumstumpf saß und genüsslich etwas verzehrte. So hatte Elke die tolle Gelegenheit dieses süße Tier zu fotografieren.

Nach mühevollem Auf und Ab erreichten wir schließlich den Upper Fall. Ein toller Wasserfall, ca. 3 Mal so hoch wie der erste und in wunderschöner Umgebung. Man musste sich allerdings ca. 10 m weit auf einem Catwalk begeben, der nur seitlich in der Felswand verankert war, sonst aber über dem Canyon schwebte. Das schreckte so manchen ab, uns aber nicht. Es hat sich gelohnt bis hierher zu gehen. Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Rückweg. Viele Menschen waren noch immer auf dem Hinweg und an manchen Stellen wurde es etwas eng. Als wir unser Auto wieder erreichten, nahmen wir zunächst mal einen großen Schluck aus unserer Getränkeflasche. Die Temperatur war inzwischen auf über 20 Grad gestiegen und wir waren leicht ins Schwitzen gekommen.

Auffahrt auf den Mt. Norquay

Als letzter Tagesordnungspunkt stand die Auffahrt auf dem Mt. Norquay auf dem Programm. Leider versperrte uns schon bald ein Schild die Weiterfahrt und so wurde nichts mit der tollen Aussicht von dem 2545 m hohen Berg. Wir fanden allerdings noch einen sehr schönen Platz von dem aus man den Ort Banff und die Umgebung ganz toll sehen konnte.

Auf der Fahrt nach Banff warteten wir schon gespannt auf den Wetterbericht im Radio. Und wir konnten es nicht glauben, die nächsten 3 Tage Sonne und über 20 Grad und auch am Montag mit nur 30 % Wahrscheinlichkeit Regen. Das bedeutet, dass wir Banff und die Fahrt über den Icefield Parkway bei besten Wetter erleben werden, wir sind doch Glückskinder. In einem Supermarkt kauften wir noch einiges ein. "Subway", wo wir uns ein leckeres Sandwich holen wollten, fanden wir leider nicht (wir haben den Wald vor Bäumen nicht gesehen) und aßen daher abends im Hotel Restaurant. War auch nicht schlecht. Die "Laundry" des Hotels haben wir mit unserer Wäsche vollgestopft, inzwischen gegessen und anschließend die saubere Wäsche abgeholt.

So, nun sind wir in unserem neuen Zimmer angekommen und haben zunächst mal die wunderschönen Bilder des Tages gesichtet. Der Reisebericht, den ich gerade fertiggestellt habe, kann nur einen kleinen Eindruck von dem vermitteln was wir heute an den einzelnen Punkten erlebt und empfunden haben. Morgen geht's weiter. 2 Stunden Videofilm und über 300 digitale Fotos sind schon belichtet (wird natürlich noch alles zusammengeschnitten bzw. gelöscht). Wir hoffen eine ruhige Nacht zu verbringen und freuen uns schon auf morgen. Wie sagte der Wetterbericht heute so schön : "at night 3 degrees and a little chance for frost". Gut das wir ein gut geheiztes Zimmer und ein Auto mit einer Superheizung haben.

Balken
Wildtiere : Alaska-Pfeifhase, kleines Streifenhörnchen, Rothörnchen, Kiefernhäher
Wetter : sonnig, 3 - 22 Grad, nur einige kleine weiße Wölkchen -- Superwetter
Unterkunft : Swiss Village Lodge
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