Fahrt von Banff nach Jasper -- 305 Km
27.08.2005
Balken

Wiederum nur 3 Grad, aber dafür erneut Sonnenschein pur erwarteten uns heute früh beim Auf- stehen. Ein kurzes A-la-Carte-Frühstück (heute klappte es besser), Koffer ins Auto gepackt, Rechnung bezahlt und weg waren wir.

Fahrt auf dem Icefield Parkway

Der Icefield Parkway mit allen seinen Sehenswürdigkeiten stand heute auf dem Programm, und das bei diesem Wetter. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass wir so ein Glück mit dem Wetter für diesen Abschnitt der Reise haben.

Gleich vorneweg, man kann nicht alle Punkte an einem Tag sehen, ohne durch die Gegend zu hetzen. Am allerbesten wäre es, die Strecke in 2 Abschnitte zu teilen (Übernachtung beim Columbia Icefield), dann hat man für die jeweils rund 120 km (Lake Louise - Icefield -Jasper) genügend Zeit.

Die ersten ca. 60 Km bis Lake Louise fuhren wir, mit Ausnahme eines Fotostops, durch. Hier beginnt dann der Icefield Parkway. Wir stellten unseren 2. Tageskilometerzähler des Autos auf 0 Kilometer und los ging's. 24 Besichtigungspunkte hatte ich mir mit Kilometerangaben zusammengesucht. Schon mal vorausgeschickt, wir haben nicht alle gefunden. Offiziell gibt es 19 ausgeschilderte Besichtigungs- punkte.

Lake Herbert

Schon 3 Kilometer nach Lake Louise hatten wir den ersten Höhepunkt des Tages. Lake Herbert, ein eher kleiner See an der Strasse, lag bei unserer Ankunft spiegelglatt vor uns. Diverse Autos standen schon an den Strassenrändern. Wir schnell raus aus dem Auto und die ersten Foto geschossen. Und das war unser Glück, ein paar Minuten später kräuselte sich die Oberfläche des Sees bereits und kurz danach war nichts mehr von der Spiegelung zu sehen. Was für ein Glück. Wir haben uns die Bilder schon mal angesehen, phantastisch. Das Foto des Tages könnte ihr um 180 Grad drehen und man sieht fast keinen Unterschied. Der Tag fing schon mal sehr gut an.

Bow Lake

schöne Ausblicke am Bow Lake

schöne Ausblicke am Bow Lake

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Bei etwa Km 16 (ab Beginn des Icefield Parkway) erscheint links von uns der Bow Lake. Wunderschöne Wasserfarbe, relativ gross und schneebedeckte Berge im Hintergrund. Wunderschön gelegen, von 2 verschiedenen Stellen aus konnten wir den See fotografieren und filmen. Auch hier waren schon sehr viele Leute (wieder sehr viele Asiaten) unterwegs.

Lake Peyto

Bei 2088 m überquerten wir den Bow Summit (Pass) und parkten kurz darauf in der Nähe des Lake Peyto. Gemeinerweise dürfen die Bustouristen bis zu einem höher gelegenen Parkplatz fahren und haben nur einen kurzen, flachen Weg zum Aussichtspunkt. Der gemeine Mietwagentourist darf unten parken und ein paar hundert Meter weit laufen und ca. 40 m hoch steigen bis er dort ankommt.

schöne Ausblicke auf den Lake Peyto

schöne Ausblicke auf den Lake Peyto

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Dann aber diese phantastische Aussicht. Der See liegt blauschimmernd unter einem. Der Blick geht weit in die Landschaft. Umgeben von Wäldern, schnee- bedeckten Bergen und kleinen Gletschern liegt der See toll eingebettet in die Landschaft.

Die Asiaten sind hier ganz wild auf Gruppen- oder Einzelfotos, man hat Mühe sich gegen Sie durchzusetzen und an die besten Punkte zum fotografieren zu kommen.

Waterfowl Lakes

Weiter geht die Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft. Auf dem gut ausgebauten Highway kommt man gut voran und kann trotzdem als Fahrer ab und zu einen Blick riskieren. Nächster Halt waren die Waterfowl Lakes, eine Kette kleinerer Seen. Einfach nur schön anzusehen, nichts spektakuläres, aber wunderbar gelegen und mit schönen Farben.

Mittagspause bei Kilometer 76

Bei Km 76 haben wir im dortigen Rasthaus in der Cafeteria schnell mal einen Hamburger gegessen (war lecker, nicht McDonalds). Auch die Cafeteria war nett aufgemacht.

Dickhornschafe am steilen Bergabhang

selbst die steilsten Hänge werden von diesen Dickhornschafen gemeistert

selbst die steilsten Hänge werden von diesen Dickhornschafen gemeistert

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Bei der Weiterfahrt standen plötzlich etliche Autos am Strassenrand und einige Leute fotografierten. Das kann hier eigentlich nur bedeuten, dass irgendwo Tiere sein müssen. Und tatsächlich, unsere ersten beiden Dickhornschafe (Bighorn Sheep) .

Ziemlich dicht am Strassenrand in vielleicht 20 m Höhe saßen bzw. standen sie am steilen Felsabhang und beobachteten die Touristen. Natürlich haben auch wir gleich ein paar Fotos geschossen, wer weiß ob die Gelegenheit noch mal wieder kommt.

An einem Flusslauf der seit geraumer Zeit links von uns zu sehen war, stoppten wir kurz. Mit den Bergen und dem Schnee im Hintergrund einfach ein schönes Motiv. 30 Km nach dem Rasthaus (Km 104) ein kurzer Stop am Cirrus Mountain. Hier kann mann eine 600m hohe Steilwand bewundern. Den Parker Ridge Trail haben wir aus Zeitgründen ausgelassen, obwohl er sehr schön sein soll.

Columbia Icefield und Athabasca Gletscher

wir erreichen den phantastischen Athabasca-Gletscher

wir erreichen den phantastischen Athabasca-Gletscher

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Bei Km 133 erreichten wir das Columbia Icefield, ein phantastischer Anblick. Schon vom Parkplatz aus sieht man mehrere Gletscher, darunter den großen Athabasca Gletscher.

Man kann jetzt entweder zu einem Parkplatz unterhalb des Gletschers fahren, bergauf steigen und auf dem äußersten Ende des Gletschers einige Schritte machen. Oder man nimmt an einer Tour mit diesen Ungetümen Namens Ice Explorer teil und fährt bis weit oben auf den Gletscher. Das kostet zwar rund 31 CAN$ p.P., aber das war uns schon alleine der Spaß wert, mit diesem Ungetüm zu fahren.

die Ice-Explorer fahren auf den Gletscher

die Ice-Explorer fahren auf den Gletscher

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Vom Icefiled Center wird man mit normalen Bussen bis an den Rand des Gletschers gefahren. Hier steigt man in diese überdimensionierten Busse (bezüglich der Räder) um. Die Räder sind mannshoch mit einem Wahnsinnsprofil. Schon der Beginn der Fahrt ist atemberaubend. Mit einem Gefälle von 16% geht es abwärts zum Gletscherrand.

Ganz langsam fährt der Bus diesen Weg hinunter, durchquert einen kleinen Bach aus Gletscherwasser und fährt dann ganz gemächlich den Gletscher aufwärts. Man erhält diverse Erläuterungen zu allen möglichen Sachen.

Am Wendepunkt angekommen verlässt man den Bus auf den Gletscher und kann sich hier, in einem abgesperrten Gebiet (ca 300 x 300 m) 20 Minuten lang aufhalten. Abgesperrt natürlich wg. der Gefahr z.B. durch Gletscherspalten und übermütigen Touristen. Es ist schon ein toller Ausblick hier. Hier kann man bis zum Rand des eigentlichen Icefield am oberen Ende des Gletschers sehen. Auf den umliegenden Bergen befinden sich weitere teilweise recht bizarr gewachsene Gletscher. Man kann das alles gar nicht so richtig beschreiben, man muss es gesehen haben.

Als wir schon fast am Bus ankamen löste sich offensichtlich irgendwo an den umliegenden Hängen ein grösseres Stück Eis mit lautem Getöse. Als wir uns umdrehten, sahen wir nach eine grössere "Schneestaubwolke" und Reste von herunter rieselndem Eis. Mit dem Ungetüm ging es zurück zum Ausgangsort, dort bestiegen wir wieder einen normalen Bus, der uns zum Icefield Center brachte (Dauer insgesamt ca. 90 Min). Ich finde trotz des Preises ein lohnender Ausflug. Wann erlebt man so etwas noch mal in seinem Leben. Wir schossen noch diverse Fotos von den verschiedensten Stellen und machten uns dann wieder, sehr beeindruckt auf den Weg.

Einige kleinere Aussichtspunkte ließen wir, wegen der fortgeschrittenen Zeit aus und sahen uns als nächstes den Sunwapta Fall an. Ist schon nett, aber wenn man z.B. den Takakkaw Fall gesehen hat, nicht mehr sehr beeindruckend.

Honeymoon Lake

Bei Km 179 legten wir noch eine kurze Fotopause am Honeymoon Lake ein. Ein netter See, aber die versprochene Spiegelung gab es nicht. Die letzten Besichtigungspunkte (u.a. Athabasca Falls) wollen wir uns für morgen aufheben, wir sind ja schliesslich noch 2 volle Tage in Jasper.

Schneeziegen

So hofften wir kurz vor 6 Uhr in Jasper zu sein. Aber insgesamt 8 Schneeziegen (Mountain Goat) ver- eitelten unseren Plan.

Schneeziegen

Schneeziegen

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Wie schon bei den Dickhornschafen sahen wir erst nur die vielen Autos, dann die Schneeziegen. Die Tiere ließen sich von den vielen Fotografen nicht beeindrucken. Wir konnten sie so aus vielleicht nur 10 -20 Metern Entfernung beobachten. 2 Tiere liefen direkt neben unserem Auto vorbei.

Erst die Sirenen einen Wagens der Parkwächter, der vorbeigeschossen kam, ließ die Tiere gemächlich Richtung Wald laufen.

wir erreichen Jasper

Was für in tolles Erlebnis. Mit all diesen Eindrücken erreichten wir schließlich gegen 18 Uhr und nach 305 Km den Ort Jasper und unser Hotel. Wir checkten ein, das Zimmer war diesmal in Ordnung. Anschliessend fuhren wir in den Ort um für morgen gleich einen Ausflug zum Lake Maligne zu buchen. Nun wollen wir möglichst am Morgen die restlichen Punkte vom Icefield Parkway sehen und dann nachmittags die Bootstour machen.

Das Wetter soll morgen noch schön bleiben. Danach wird es kälter und regnerisch. Na mal sehen ob der Wetterbericht Recht behält.

Bei Pizza Hut besorgten wir uns noch eine Pizza "Meatlover Large", aber die Augen waren größer wie der Magen. So haben wir morgen Mittag noch mal Pizza. Ein insgesamt ganz toller Tag mit sehr vielen Eindrücken und Erlebnissen und das alles bei diesem herrlichen Wetter.

Balken
Wildtiere : Vögel, viele kleine Streifenhörnchen, Dickhornschafe, Schneeziegen
Wetter : sonnig, morgens 3 Grad, mittags 27 Grad
Unterkunft : Lobstick Lodge
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