Jasper -- 264 Km
28.08.2005
Balken

Der Tag begann mit einem guten Frühstücksbüffet, besser und umfangreicher als in Banff. Und der Service war auch deutlich besser. Die Betten und auch die Kopfkissen hier im Hotel sind übrigens auch o.K. Nichts ist wichtiger als ein guter Schlaf.

Vorräte werden aufgefüllt

Kurz nach 9 Uhr verließen wir das Hotel Richtung Supermarkt, um unseren Getränkevorrat wieder aufzufüllen. Gleich nebenan wurde auch der Tank unseres Buik wieder gefüllt. Er fasst ca. 60 Liter bei einem Verbrauch von ca. 11 Liter / 100 Km. Bei Preisen von umgerechnet ca. 67 Cent / Liter geht das noch.

Wir hatten gestern auf dem Icefield Parkway die letzten Besichtigungspunkte aus Zeitgründen ausgelassen. Daher fuhren wir zunächst wieder den Icefield Parkway in Richtung Lake Louise. Diesen Highway kann man übrigens nicht befahren ohne den Parkeintritt bezahlt zu haben. Es gibt bei Einfahrt auf diesen Highway Kontrollstellen, die notfalls die Gebühr (abhängig von der Aufenthaltsdauer) kassieren. Ansonsten haben wir direkt nie irgendwelche Kontrollen gesehen.

schöne Spiegelungen am Honeymoon Lake

wunderbare Spiegelungen am Honeymoon Lake

wunderbare Spiegelungen am Honeymoon Lake

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Zurück ging's in Richtung Athabasca Falls. An einigen Stellen unterwegs stoppten wir noch für einige Fotos und auch die Schneeziegen von gestern trafen wir am selben Ort wieder. An den Athabasca Falls war zum Glück nicht allzu viel los. Diesen recht imposanten Wasserfall kann man auf einem "Rundweg" erwandern und von verschiedenen Stellen aus sehen. Durch teilweise alte Wege des Falls, die jetzt natürlich trocken sind, gelangt man zu Stellen an denen man erahnen kann mit welcher Macht das Wasser hier die Landschaft geformt hat.

Kurz nachdem wir dann den Jasper National Park wieder verliessen, sahen wir plötzlich links und rechts der Strasse viele Autos stehen. Das kann hier nur "wilde Tiere" bedeuten.

unsere ersten Schwarzbären

wir entdecken unseren ersten Schwarzbären

wir entdecken unseren ersten Schwarzbären

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Als wir dann genauer hinsehen entdeckten wir tatsächlich unsere ersten beiden Schwarzbären. Mutter und Kind kletterten einen Hang Richtung Wald hinauf und verschwanden anschließend darin. Eine kurze aber tolle erste Begegnung.

Dampferfahrt auf dem Lake Maligne

Wir hatten uns wegen der zunehmenden Bewölkung entschlossen, zu versuchen, unsere Bootstour auf dem Lake Maligne vorzuverlegen. Wir fuhren deshalb ohne Stop vorbei am Maligne Canyon und Lake Medicine zum Lake Maligne. Dort trafen wir gegen 12 Uhr 45 ein. Wir konnten auf die Abfahrt um 14 Uhr umbuchen.

Da wir genügend Zeit hatten stellten wir uns in die lange Schlange an der Cafeteria an um etwas zu essen. Interessant war die grosse und teilweise etwas exotische Auswahl der Speisen. Es gab zum Beispiel "Borscht" und auch süsse Teile aus dem Mittelmeerraum. Wir holten uns jeder Chili con Carne (mit Brot) für zusammen 13 $. Mit Blick auf den Lake Maligne verspeisten wir das Mittagessen und spazierten anschliessend noch ein wenig am See endlang. Hier standen auch 4 Kanadagänse am Seeufer und rupften Gras.

Schon von hier aus sieht der See toll aus. Viel Wald und in Richtung des anderen Endes (22 Km) immer höhere, schneebedeckte Berge und Gletscher. Um 14 Uhr legte das Schiff mit 43 Passagieren an Bord ab. Die Fahrt sollte insgesamt 90 Minuten dauern. Teilweise mit recht flotter Geschwindigkeit, teilweise stark gedrosselt (damit die Kanus nicht umkippen) fuhren wir Richtung Seeende. Die tollen Berge kamen immer näher und man konnte jetzt auch deutlich die Gletscher erkennen.

Stubbs Island im Lake Maligne

Stubbs Island im Lake Maligne

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Eine unbeschreibliche Landschaft. Höhepunkt jeder Fahrt ist der Stop bei Stubb`s Island (ist aber nur eine Halbinsel). Dieses Fotomotiv schmückt jede Beschreibung des Lake Maligne. Eigentlich ist es nur eine Ansammlung von Tannen, die aber von einem Aussichtspunkt gesehen vor den schneebedeckten Bergen und Gletscher im blauen Wasser des Lake Maligne erscheinen. Ein richtiges Postkartenmotiv.

Wir hatten Glück und wie erhofft kam zu diesem Zeitpunkt auch die Sonne ab und zu zum Vorschein. So konnten wir einige schöne Fotos schiessen, aber auch die Landschaft mit eigenen Augen genossen. Nach 10 Minuten wurde wieder an Bord gebeten und zurück ging's zur Anlegestelle. Die tollen Berge blieben immer weiter hinter uns zurück und nach 90 Minuten verliessen wir wieder das Boot.

Da es inzwischen schon 15 Uhr 35 geworden war stellte sich die Frage, machen wir noch den Maligne Canyon oder nicht. Die Beratung fand bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee statt. Wir beschlossen es vor Ort zu entscheiden, ob es zum Beispiel regnet o.ä. Diese kurze Kaffeepause war ein Glücksfall. Als wir nach etlichen Kilometern Richtung Maligne Canyon gefahren waren, sahen wir plötzlich wieder viel Autos am Strassenrand.

ein kapitaler Wapiti

ein stolzer Wapiti

ein stolzer Wapiti

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Also Wagen anhalten, Kamera einschalte, aussteigen und nachsehen. Und tatsächlich, ein kapitaler Wapiti (in Kanada Elk genannt) wälzte sich in einem Schlammloch. Was für ein Glück, das wir diese Kaffeepause hatten, vielleicht hätten wir das sonst gar nicht gesehen. Wir filmten und fotografierten was die Kameras hergaben. Und das alles aus sicherer Entfernung.

Sobald sich der gewaltige Hirsch erhob zogen sich viele Fotografen gleich ein Stück zurück. Diese Wapitis sollen sehr schnell auf den Hufen sein. Dieser aber legte sich wieder hin, wühlte noch ein bisschen den Schlamm auf und trabte dann quer über die Strasse durch die wartenden Autos auf die andere Seite.

Teilweise war die Strasse komplett blockiert, da vorbeifahrende Autos auch die Gegenspur zum kurzen Halt nutzten um aus dem Fenster auch ein Foto zu schiessen. Plötzlich tauchte auf der anderen Strassenseite ein zweiter Wapiti auf. Noch schöner und größer als der erste. Man kann sich nicht vorstellen was sich hier mit den vielen Filmern und Fotografen abspielte. Alle waren hin und her gerissen zwischen den beiden Tieren.

Wir rollten mit unserem Wagen etwas weiter nach vorne zum ersten Wapiti. Aus ca. 15 Metern Entfernung konnte wir dieses kolossale Tier beobachten. Plötzlich setzte sich der Hirsch in unsere Richtung in Bewegung. Wir liefen sofort zu Auto und setzten uns dort rein, man weiß ja nie was so ein Hirsch vorhat. Etwa 2 Meter neben unserem Auto blieb er stehen. Ein erhebender Anblick. Man konnte das Weiße in seinem Auge sehen und natürlich auch fotografieren. So stand er bestimmt 10 Minuten neben uns und betrachtete alles ganz genau. Ich hoffte inständig, er würde mit seinem riesigen Geweih nicht unser Auto attackieren.

Er lief dann wieder zwischen den Auto über die Strasse und verschwand ganz langsam im Wald. Jetzt stürzten sich alle natürlich auf Wapiti Nummer 2. Wir beschlossen, langsam wieder loszufahren, da wir bestimmt 20-30 Minuten uns alles angesehen hatten. Ein tolles Erlebnis. Es hatte inzwischen auch angefangen zu regnen und so entschlossen wir uns den Canyon auf eventuell morgen (je nach Wetter) zu verschieben.

und noch ein Bär

Elke wollte noch die Kameras weiter bereithalten, aber ich sagte wir fahren jetzt nach Jasper und da passiert nichts weiter. Ein paar hundert Meter weiter standen wir schon wieder am Strassenrand. Ein junger Schwarzbär, ca. 30 Meter neben der Strasse, saß in den Büschen und fraß vermutlich reife Beeren.

Also doch, Kameras wieder raus und noch einige Fotos geschossen. Leider dauerte das Schauspiel nur wenige Minuten, der Bär zog sich zurück. Außerdem behinderten Bäume und Sträucher die Sicht. Trotzdem ein tolles Erlebnis. Erstaunlich das sich die Mutter des kleinen Bären nicht sehen ließ.

Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch den alten Highway 93a entlang in der Hoffnung vielleicht noch einiges zu sehen, aber man soll sein ,Glück nicht herausfordern. Nichts war zu sehen und so fuhren wir ins Hotel zurück.

Ein toller Tag, das Wetter hat mitgespielt, wir haben sehr viele wilde Tiere gesehen und eine tolle Landschaft erlebt. So kann es weiter gehen. Leider soll der morgige (letzte) Tag in Jasper verregnet sein. Schade, aber auf das Wetter hat man keinen Einfluss. Es war schon toll sowohl Banff, den Icefield Parkway und den heutigen Tag in Jasper bei viel Sonne erleben zu dürfen.

Balken
Wildtiere : kleine Streifenhörnchen, Schneeziegen, 2 Schwarzbären (Mutter u. Kind), Kanadagänse, 2 Wapiti (Elk), 1 Schwarbären (Kind)
Wetter : morgens 6 Grad, leichte Bewölkung, tagsüber zunehmend, 21 Grad, abends stark bewölkt, Regen
Unterkunft : Lobstick Lodge
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