von Havanna über Soroa zum Tal von Viñales - 190 Km
02.03.2016
Balken

wieder ist frühes Aufstehen angesagt

Die letzte Nacht war schon wesentlich besser wie die erste in Havanna. Erneut werden wir von unserem Wecker um 6 Uhr aus den Betten gescheucht, heute verlassen wir Havanna Richtung Viñales. Doch erst mal machen wir uns fertig und packen soweit wie möglich unsere Koffer. An der Rezeption wechsle ich noch 150 € (es gibt dafür 153 CUC) ein und dann gehen wir frühstücken. Die Auswahl am Frühstücksbuffet ist wieder recht ordentlich, allerdings gibt es noch immer keinen schwarzen Tee.

Frühstück / Koffer / Handgepäck und Kühlbox

Kurz vor 8 Uhr gehen wir auf unser Zimmer und stellen die großen Koffer vor die Tür, die nach 8 Uhr abgeholt werden. Sehr angenehm, keine Koffer schleppen und das Trinkgeld in den Hotels zahlt auch Studiosus und zwar in allen Hotels. Mit unserem kleinen Bordcase (enthält alle persönlichen Sachen und Dinge die man in der letzten Minute noch braucht), fahren wir 10 Minuten später in die Halle hinunter. Hier warten wir auf den Reiseleiter, der noch letzte Instruktionen für den heute Tag ausgibt. Wir wollen, als einzige der ganzen Truppe, nicht ins Revolotiunsmuseum und bekommen dafür einen guten Tipp vom Reiseleiter für einen interessanten Spaziergang. Wir sollen die Calle Neptuno am Parque Central hinunter laufen, dann kommen wir in das wahre Havanna (Centro). Dieser Tipp sollte sich als absolut toll herausstellen.

Wir bringen noch unseren Bordcase im Bus (Innenraum) unter. Unsere Medikamentenbox (2 Heparin-Spritzen für den Rückflug) dürfen wir in der Kühlbox des Busses (für die Getränke) packen. Hier sind die Spritzen tagsüber gut gekühlt und abends kommen sie in den Zimmerkühlschrank (in jedem Hotel vorhanden). In der Kühlbox des Busses sind ständig ausreichend kleine Wasserflaschen ohne Kohlensäure (0,5 l) vorrätig, die man beim Fahrer für 1 CUC kaufen kann. Er sorgt auch für den ständigen Nachschub. Bezahlt wird meistens, auf Vertrauensbasis, am Ende des Tages sobald wir wieder im Hotel ankommen. Vor dem Hotel fotografieren wir noch diverse Oldtimer, die hier ständig vorbeifahren.

unser persönlicher Spaziergang durch Havanna Centro

HAVANNA  - wie jeden Morgen stehen am Parque Central wieder die glänzenden Oldtimer und warten auf Kundschaft

HAVANNA - wie jeden Morgen stehen am Parque Central wieder die glänzenden Oldtimer und warten auf Kundschaft

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Noch bevor die Gruppe zum Museumsbesuch abfährt, seilen wir uns ab und bummeln Richtung Parque Central. Heute können wir endlich ein paar Aufnahmen vom Hotel Inglaterra, dem Gran Teatro und dem Capitol bei Tageslicht schießen. Auf der einen Seite des Parks stehen zu dieser Zeit noch sehr viele Oldtimer und warten auf Kundschaft. Elke entdeckt auch unser Auto von gestern und auch unseren Fahrer, allgemeines Händeschütteln. Von hier aus können wir ein schönes Foto mit den vielen Oldtimern und dem alten Theater dahinter schießen. Dann biegen wir hinter dem Hotel Telégrafo in die Calle Neptuno nach links Richtung Havanna Centro ab und uns erwartet eine ganz andere Welt.

HAVANNA  - im Bezirk Centro spielt sich der ganz normale Alltag der Kubaner ab, kein Vergleich mit der Altstadt

HAVANNA - im Bezirk Centro spielt sich der ganz normale Alltag der Kubaner ab, kein Vergleich mit der Altstadt

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Offensichtlich leben hier die Kubaner ihr ganz normales Alttagesleben, anders als in der Altstadt. Wir können kaum beschreiben, was sich hier abspielt. Sehr viele Leute sind unterwegs, viele Geschäfte befinden sich rechts und links der Straßen, die unterschiedlichsten Verkehrsmittel wie Taxen, Fahradrikschas, Coco-Taxis, Busse und andere Gefährte tummeln sich auf der Straße. Auch hier sind viele der Häuser in einem sehr desolaten Zustand, werden aber trotzdem bewohnt. Einige der Häuser sind bunt angestrichen, an anderen sieht man noch die tollen Verzierungen früherer Jahre. Fast alle sind aber in einem sehr erbärmlichen Zustand.

HAVANNA  - im Bezirk Centro spielt sich der ganz normale Alltag der Kubaner ab, kein Vergleich mit der Altstadt

HAVANNA - im Bezirk Centro spielt sich der ganz normale Alltag der Kubaner ab, kein Vergleich mit der Altstadt

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Wie auch schon vorher erlebt, sind alle Leute sehr freundlich und wir haben ein sehr gutes Gefühl uns hier unter all den Leuten zu bewegen. Wir laufen ein Stück die Calle Neptuno Richtung Westen, kehren dann um und biegen nach links in die Calle Consulado ab. Teilweise kann man in einzelnen Häusern gut erkennen, wie man in den hohen Räumen der alten Gebäude eine Zwischendecke eingezogen hat um somit mehr Wohnraum zu gewinnen. Man kann sich als Mitteleuropäer kaum vorstellen unter welchen Bedingungen viele Kubaner wohnen. Auch Havanna Centro übt auf uns eine gewisse Faszination aus, obwohl hier bei weitem noch nicht soviele Häuser saniert wurden wie in der Altstadt. Aber die Ursprünglichkeit und auch der morbide Charme der Häuser aus dem 18. und 19. Jhdt. begeistern uns.

Bummel über den Prado

HAVANNA  - wir bummeln auf dem Paseo de Prado Richtung Malecón, 1777 war es die erste gepflasterte Straße in Havanna

HAVANNA - wir bummeln auf dem Paseo de Prado Richtung Malecón, 1777 war es die erste gepflasterte Straße in Havanna

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Später kehren wir über die Calle Virtudes (rechts abbiegen) wieder zum Paseo de Prado (Paseo de Marti) zurück. Diese Straße bildet die Trennlinie zwischen Havanna Centro und Havanna Vieja (Altstadt). Sie war 1777 die erste gepflasterte Straße in Havanna. Wir sehen uns dort die alten, teilweise renovierten und ehemals sehr prachtvollen Bauten an. Es ist noch viel zu tun bei der Sanierung der einstigen Villen und Adelshäuser. Zumindest reinigt ein Arbeiter schon mal mit einem Wasserstrahlgerät die Mauer der steinernen Sitzbänke am Prado. Auf dem Prado und seinen Seitenstraßen wird auch viel gebaut. Überall sind Gräben aufgerissen worden um irgendwelche Leitungen o.ä. verlegen zu können. Vielleicht stehen auch einige der vielen Bauarbeiten, die wir sehen, in Zusammenhang mit dem Besuch Obamas Ende März.

Auf dem rechts und links mit Bäumen gesäumten Mittelstreifen treiben Schulkinder unterschiedlichste Sportarten. Sportplätze sind in Havanna offensichtlich Mangelware. Die Kinder sind mit viel Spaß bei der Sache. Im Pflaster des Mittelstreifens des Prados befinden sich in regelmäßigen Abständen schöne Mosaike und rechts und links stehen auch sehr schöne alte Kandelaber, die abends den Mittelstreifen beleuchten, allerdings eher spärlich.

HAVANNA  - wunderschöne alte und teilweise restaurierte Häuser stehen rechts und links des Prado

HAVANNA - wunderschöne alte und teilweise restaurierte Häuser stehen rechts und links des Prado

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HAVANNA  - immer wieder entdecken wir zwischen den alten Häusern einige Bauten im Art Deco Stil

HAVANNA - immer wieder entdecken wir zwischen den alten Häusern einige Bauten im Art Deco Stil

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Immer wieder bleiben wir stehen und sehen uns die alten Häuser mit den Säulen, Verzierungen, schönen Balkonen, schmiedeisernen Gittern, Bemalungen und Kacheln an. Was muss das für einen Pracht gewesen sein, als die Häuser erbaut wurden. Ein Blick in die Seitenstraßen zeigt uns immer wieder, wo hier in Havanna das Leben tobt. Der Unterschied zwischen den frisch renovierten schönen Häusern und solchen an denen der Zahn der Zeit schon heftig genagt hat ist krass. Vereinzelt stehen auch hier am Prado Gebäude im Stil von Art Deco zwischen vielen anderen Baustilen. Fast am Ende des Prado biegen wir noch mal nach links in das pralle Leben von Havanna Centro ab und laufen über die Calle Consulado und später über die Calle Refugio Richtung Revolutionsmuseum.

wir kehren zur Gruppe zurück / Mittagessen

Am Plaza 13 de Marzo finden wir unseren Bus wieder und können uns dort schon mal hinsetzen. Der Busfahrer überlässt mir sogar seine private Büchse mit einem Orangensaftgetränk, die ich in der Getränkebox entdecke. Von hier aus fahren wir zu einer der vielen Zigarrenmanufakturen. In einem ziemlich großen, hohen Haus erfahren wir zunächst einiges über die Produktion der Zigarren. Durch viele Leute und diverse Gruppen, die sich gleichzeitig hier aufhalten verstehen wir aber leider bei weitem nicht alles, was dort erzählt wird. Dann steigen wir in die oberen Etagen hoch und können uns ansehen, wie die Zigarren hergestellt werden, ist schon interessant. Leider ist das Fotografieren strengstens verboten, es hätte sehr schöne Fotomotive gegeben. Wir besuchen anschließend noch einen Zigarrenladen, wo einige der Mitreisenden fleißig einkaufen. Wir gönnen uns in der Zwischenzeit ein kühlendes Getränk. Toiletten sind auch vorhanden.

HAVANNA  - in der Hemingway Marina legen wir im Restaurant Vigía eine Mittagspause ein

HAVANNA - in der Hemingway Marina legen wir im Restaurant Vigía eine Mittagspause ein

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Wir fahren weiter zum Restaurant Vigía am Meer, direkt an der Marina Hemingway gelegen. Hier liegen einige sehr große und luxuriöse Yachten. Ein sehr schöner Platz zum Mittagessen. Leider gibt es nur ein festes Menü für alle (14 CUC p.P.), welches sehr umfangreich ist und wir eigentlich nur eine Kleinigkeit essen wollten. Keine Sandwiches o.ä. Nach längeren Debatten bekommen wir dann doch noch eine Speisekarte und suche uns Kleinigkeiten aus. Eine weitere Frau gesellt sich zu uns, weil sie auch nicht soviel essen will und ihr die 14 CUC dann einfach zu teuer sind.

botanischer Garten Soroa / Fahrt durch die Landschaft

HAVANNA  - wir bummeln durch den botanischen Garten von Soroa mit einer schönen Orchideenabteilung

HAVANNA - wir bummeln durch den botanischen Garten von Soroa mit einer schönen Orchideenabteilung

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Von hier aus fahren wir weiter über die Autopiste de Pinar del Rio in die Sierra del Rosario nach Soroa zum Orchideen-Garten (Orquideario Soroa) von Tomás Felipe Camacho (eienem kanarischer Auswanderer). Wir bekommen eine Führung durch den Garten, Fotografieren kostet hier 1 CUC p.P. Ungefähr 130 kubanische und insgesamt 700 Arten aus aller Welt werden hier gepflegt und gehegt. Ein sehr schöner Spaziergang mit wunderschönen Ausblicken in die Sierra del Rosario. Von hier aus sind es jetzt noch rund 100 Km bis Viñales. Auf der Autobahn A4, immer entlang der Cordillera de Guaniguanico, herrscht sehr wenig Verkehr, allerdings sind hier ab und zu auch Pferdefuhrwerke, Radfahrer und Fußgänger, teilweise auch in der falschen Richtung unterwegs.

HAVANNA  - auf der Autopista Pinar del Río (A4) herrscht nicht viel Verkehr

HAVANNA - HAVANNA - auf der Autopista Pinar del Río (A4) herrscht nicht viel Verkehr

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Rechts und links der A4 werden u.a. Bananen, Reis und Papaya angebaut. Viele Palmen stehen entlang der Strecke und wir sehen einige Stauseen, die aber relativ wenig Wasser führen. Es hat in letzter Zeit sehr wenig in Kuba geregnet. Als ob uns das Wetter zeigen will, was es kann, erleben wir unterwegs dann auch den ersten Regen auf Kuba, ein heftiger Schauer geht über der Autobahn nieder, wir sitzen zum Glück im trocknen.

Ankunft in Viñales / Hotel Las Jazmines

HAVANNA  - unser Zimmer im Hotel Las Jazmines ist, wie man sagt, zweckmäßig eingerichtet und in Ordnung

HAVANNA - unser Zimmer im Hotel Las Jazmines ist, wie man sagt, zweckmäßig eingerichtet und in Ordnung

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Gegen 18 Uhr erreichen wir das Hotel Las Jazmines in Viñales. Bei der Anfahrt, das Hotel liegt ca. 300 Meter hoch, tauchen immer mehr Kiefern auf, die Landschaft wird deutlich hügliger. Hier müssen wir das erste Mal unsere Pässe beim Check-In abgeben und nach einer Weile erhalten wir unsere Zimmerschlüssel. Das Zimmer Nr. 105 besitzt 2 Einzelbetten (wie gewünscht). Nach dem Hotel in Havanna ist dieses Zimmer natürlich wesentlich einfacher eingerichtet, aber das nötigste ist vorhanden.

Allerdings gibt es pro Person nur 1 Handtuch und das Waschbecken scheint irgendwo im Ablauf eine undichte Stelle zu haben. Wäsche waschen ist so, weil sonst eine Überschwemmung droht, nicht möglich. Wir wussten ja schon aus anderen Berichten, dass dieses Hotel nicht überragend ist, aber es geht. Allerdings soll es bei einigen Teilnehmern kein Warmwasser geben, wir haben dass noch nicht getestet. Auch fehlen in einigen Zimmern die Toilettenbrillen. Aber Toilettenpapier ist ausreichend vorhanden

Gegen 19 Uhr 30 gehen wir zum Abendessen. Es wird ein Buffet angeboten, nicht schlecht. Die Auswahl ist nicht übermäßig, aber ausreichend. Auf jeden Fall schmeckt dass Essen besser wie gestern Abend im Hotel in Havanna. Gleich anschließend gehen wir ins Zimmer, wo Elke es noch mit Wäsche waschen probiert, aber die Überschwemmung wird zu groß. Ich habe derweil schon den Reisebericht von heute fertiggestellt und die Bilder gesichert. Auch die Taggertour (Holux GPSport 260) von heute habe ich kopiert. Die genaue Aufzeichnung der Strecke des Tages hilft sehr beim Schreiben des Reiseberichts und der Zuordnung der Bilder.

Balken
Wetter : 29 Grad, teilweise wolkig, längerer Schauer nach Soroa
Unterkunft : Hotel Los Jazmines ***