von Havanna über Cienfuegos nach Trinidad - 350 Km
05.03.2016
Balken

eine ruhige Nacht in Havanna

HAVANNA - Blick aus unserer Juniorsuite auf Havanna

HAVANNA - Blick aus unserer Juniorsuite auf Havanna

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Heute früh dürfen wir bis 6 Uhr 30 "ausschlafen", was für ein Luxus. Unsere Fahrt nach Trinidad soll erst um 8 Uhr 30 starten. Wir haben in den Betten der Juniorsuite wunderbar geschlafen. Sie sind noch etwas höher nach unserem Gefühl als in den normalen Zimmern und auch anders gefedert. Wir machen uns fertig und erscheinen gegen 7 Uhr 30 beim Frühstück. Vorher stellen wir noch unsere Koffer vor die Zimmertür, damit sie vom Hotelpersonal wieder abgeholt werden können. Gut, dass wir nur zu zweit sind. Es ist heute früh im Frühstücksraum sehr voll und es bildet sich eine kleine Schlange. Ein Tisch für 2 ist aber gerade frei und Elke nimmt schon mal Platz während ich an der Rezeption die Getränke aus der Minibar bezahle und etwas Geld wechsle. Wir frühstücken in aller Ruhe und fahren anschließend noch mal in unser Zimmer.

Abfahrt in Havanna mit Hindernissen

Wir packen die restlichen Sachen in unseren kleinen Bordkoffer in dem sich alle persönlichen Sachen und auch unser neuer ASUS Transformer Book befinden, außerdem unsere Sachen, die wir immer für die Morgentoilette benötigen. Diesen kleinen Koffer können wir im Bus gut zwischen den Sitzen positionieren. Der Bus hat 48 Plätze, die mehr oder weniger in Ordnung sind Fast jeder der 25 Teilnehmern hat so seinen eigenen Sitzlatz. Manchmal lassen sich allerdings die Rückenlehnen der Sitze nicht oder nicht immer arretieren. Wir sitzen in der 2. Reihe direkt hinter dem deutschen Reiseleiter bzw. der kubanischen Reiseleitung. Da niemand Anspruch auf diese Plätze erhebt und keine Rotation im Bus vorgesehen ist bleiben wir einfach dort sitzen.

Die Abfahrt des Busses verzögert sich zunächst aber. Einem Mitreisenden ist gestern Abend an einem Kartenautomaten die VISA-Kreditkarte abhanden gekommen. Als sein Geld am Automaten ausgezahlt werden sollte passierte nichts, kein Geld und keine Karte kommen aus dem Automaten. Leider hat die Bank ausgerechnet an diesem Sonnabend auch geschlossen (sie ist normalerweise an jedem 2. Wochenende geöffnet). So starten wir mit 30 Minuten Verspätung ohne etwas mit der Kreditkarte klären zu können. Der Mitreisende erhält zunächst mal Geld von der Reiseleitung und versucht im Laufe des Tages die Karte telefonisch zu sperren.

unterwegs / unsere Reiseleiterin stellt sich unseren Fragen

UNTERWEGS - es ist nicht einfach in Kuba von A nach B zu kommen

UNTERWEGS - es ist nicht einfach in Kuba von A nach B zu kommen

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UNTERWEGS - auch Richtung Trinidad haben wir auf der Autobahn immer freie Fahrt

UNTERWEGS - auch Richtung Trinidad haben wir auf der Autobahn immer freie Fahrt

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Wir verlassen Havanna bei bedecktet Himmel und fahren stadtauswärts in einem großen Bogen um das Zentrum herum um auf die Autopiste A1 (Autopista Nacional) zu kommen. Während uns die beiden Reiseleiter noch einiges zum heutigen Tag erzählen, zieht draußen eine relativ karge und fast menschenleere Landschaft vorbei. Selten sind Häuser und bewirtschaftetet Felder zu sehen, was sich aber später ändern wird. Es folgt eine sehr interessante Fragestunde mit unserer kubanischen Reiseleiterin. Sie erzählt uns ein wenig aus ihrem Leben, z.b. dass sie von 1986-1990 in der DDR studiert und dort ihre Deutschkenntnisse erworben hat. Sie arbeitet in der Hochsaison als Reiseleiterin bei Cubatur und in der Nebensaison geht sie ihrem Beruf als, wie sie sagt, Computeranalystin nach. Wir können sie auch viele Dinge über den kubanischen Alltag fragen.

viel interessantes unterwegs

Anschließend spielt uns der deutsche Reiseleiter von Studiosus kubanische Musik aus verschiedenen Stilepochen vor. Dazu bekommen wir noch Auszüge aus Büchern kubanischer Schriftsteller u.ä. vorgelesen. Ich muss zugeben, das ich bei den Textpassagen nicht immer ganz Ohr bin, wie auch einige andere, zuviel Informationen sind nicht immer gut. Auf der Autobahn sehen wir wieder die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel. Vom Fußgänger über Radfahrer, Fahrradrikschas, Busse, Autos aller Art bis hin zu Ochsenkarren. Es wird auf der Autobahn gewendet, rückwärts gefahren oder sogar geparkt. Man kann jede Spur benutzen, die man möchte, ein Rechtsfahrgebot gibt es nicht.

Autokennzeichen in Kuba

An Hand der Autokennzeichen kann man in Kuba sogar erkennen, auf wen das Fahrzeug zugelassen ist. "P" steht für private Fahrzeuge. "B" besitzen alle stattlichen Fahrzeuge, diese müssen unterwegs auch Passagiere mitnehmen wegen des katastrophalen öffentlichen Nahverkehrs. Auch unser Reisebus muss, wenn er ohne uns fährt, Fahrgäste mitnehmen. "T" steht für alle Mietwagen und "K" bekommen die Autos ausländischer, aber in Kuba ansässiger Personen (z.b. Vertreter von Firmen o.ä.). Auf der weiteren Fahrt sehen wir dann wieder ausgedehnte Zuckerrohrfelder.

erste Pause unterwegs

UNTERWEGS - während einer Pause gönne ich mir einen leckeren Pina Colada

UNTERWEGS - während einer Pause gönne ich mir einen leckeren Pina Colada

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Bei Jagüey Grande, nach etwa 2,5 Std., legen wir eine kurze Pause in der Finca Fiesta Campesina ein. Hier befinden sich Toiletten (1 CUC inkl. 4 Blatt Toilettenpapier), die wie fast überall in Kuba keine Toilettenbrillen besitzen, da dieses immer sofort verschwunden sind. Daran muss man sich in Kuba gewönnen. Wir kaufen hier erneut eine große Wasserflasche Wasser für 1,50 CUC und ich genehmige mir einen Pina Colada für 3 CUC, der sehr lecker schmeckt. Wie an vielen Stellen üblich, kann man sich die Menge an Rum selber einfüllen, die Flasche wird einfach zur Selbstbedienung daneben gestellt. Bei Aguada de Pasajeros verlassen wir die Autobahn und afhren auf der Circuito Sur Richtung Südosten. 1 Stunde später erreichen wir Cienfuegos.

Besuch in Cienfuegos

CIENFUEGOS - wir bummeln durch die Fußgängerzone zum Parque José Marti (Plaza de Armas)

CIENFUEGOS - wir bummeln durch die Fußgängerzone zum Parqué Marti (Plaza de Armas)

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Wir parken in der Hauptstraße Paseo del Prado an der Fußgängerzone San Fernando und wandern von hier aus zum Hauptplatz von Cienfuegos (Plaza de Armas). Vorher weist uns der Reiseleiter noch auf eine Bronzenachbildung von Benny Moré hin, einem sehr bekannten Sänger aus Kuba, der 1961 gestorben ist. Die Fußgängerzone ist sehr belebt und vor vielen Geschäften stehen die Leute Schlange ("kubanischer Volkssport"). Wir entdecken Möbel- und Bekleidungsgeschäfte und viele kleine Stände in der Mitte der Fußgängerzone.

CIENFUEGOS - direkt an der Plaza de Armas steht das schöne, um 1888 erbaute Teatro Tomás Terry

CIENFUEGOS - direkt an der Plaza de Armas steht das schöne, um 1888 erbaute Teatro Tomás Terry

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Auch hier, in Cienfuegos stehen viele alte und schön restaurierte Häuser. Der Reiseleiter erklärt uns unterwegs und auch am zentralen Platz viele der Sehenswürdigkeiten. Rings um den Platz herum stehen sehr imposante Gebäude. Einige Kubaner spielen im Schatten der großen Bäume das in Kuba weit verbreitete Domino und lassen sich auch durch meine Kamera nicht stören.

CIENFUEGOS - der Innenraum des 850 Besucher fassenden Teatro Tomás Terry

CIENFUEGOS - der Innenraum des 850 Besucher fassenden Teatro Tomás Terry

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Es folgt ein Besuch im ' Teatro Tomás Terry'. Ich bin scheinbar der einzige, der die geforderten 5 CUC für eine Fotoerlaubnis im Theater bezahlt. Drinnen fotografieren dann trotzdem einige, obwohl sich nicht bezahlt haben. Das Theater sieht innen sehr schön aus. Es wurde um 1888 aus dem Erbe des venezolanischen Zuckerbarons Tomás Terry im neoklassizistischen Stil erbaut. Es umfasst 850 Sitzplätze, die sich auf das Parkett und bis zu 4 Ränge verteilen. Im Theater wurde u.a. Carrara Marmor und handgeschnitzes kubanisches Hartholz verarbeitet und es besitzt einige skurile Deckenfresken. Künstler wie Enrico Caruso und Anna Pawlowa traten hier auf.

CIENFUEGOS - ganz in der Nähe stossen wir auf die alte Markthalle von Cienfuegos

CIENFUEGOS - ganz in der Nähe stossen wir auf die alte Markthalle von Cienfuegos

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Anschließend bekommen wir 30 Minuten Zeit um uns die nähere Umgebung anzusehen. Bei unserem Rundgang entdecken wir eine alte Markthalle, in der aber zu dieser Zeit (13 Uhr, Samstag) nicht mehr viel los ist. Das Angebot ist überschaubar. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe und wirklich sehenswert. Hier hätten wir gerne mehr Zeit gehabt.

Mittagessen im Paladar Doña Nora

CIENFUEGOS - im sehr schönen privaten Restaurant (Paladar) Dona Dora legen wir eine Mittagspause ein

CIENFUEGOS - im sehr schönen privaten Restaurant (Paladar) Dona Dora legen wir eine Mittagspause ein

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Unser Bus ist inzwischen an der Plaza de Armas eingetroffen und wir fahren gemeinsam zum Paladar Doña Nora in der Paseo Prado 4219 zwischen Ave. 44 und 42., einem privaten Restaurant. Hier haben wir (bzw. unsere Reiseleiterin) telefonisch schon unsere Essenswünsche durchgegeben. Eine steile Treppe führt in den 1. Stock und wir sind positiv überrascht. Ein schön ausgestattetes kleines Restaurant, teilweise mit Jugendstilelementen, erwartet uns. Jetzt sind wir auf das Essen gespannt. Wir ergattern einen Platz am Fenster und haben einen schönen Blick auf die Straße Paseo Prado. Das Sandwich ist sehr lecker, allerding ist das Toastbrot etwas kross geworden. Dazu noch ein schönes Bier und wir sind rundherum glücklich.

Mein Thermometer zeigt auf dem Balkon nur 26 Grad und 55 % rel. Feuchte an. Ein sehr kühler Tag. Beeindruckt sind wir auch von den Toiletten, besonders die Damen. Hier ist alles vorhanden, Toilettenpapier, Toilettenbrille und Deckel, Toilettenbürste und Handwaschbecken und Wasser und Seife. Keine Selbstverständlichkeit auf Kuba. Bei den Herren fehlt lediglich die Toilettenbrille. Man merkt gleich den Unterschied zu einem stattlichen Restaurant. Hier im Paladar muss alles stimmen, dann klingelt das Geld auch in der Kasse.

der Palaco de Valle / botanischer Garten Cienfuegos

CIENFUEGOS - der Palaco de Valle auf der Halbinsel La Punta von 1917

CIENFUEGOS - der Palaco de Valle auf der Halbinsel La Punta von 1917

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CIENFUEGOS - die Dachterrasse des Palaco de Valle, von hier aus kann man die Bahia de Cienfuegos überblicken

CIENFUEGOS - die Dachterrasse des Palaco de Valle, von hier aus kann man die Bahia de Cienfuegos überblicken

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Wir verlassen beeindruckt und mit einem Bild der Küchenbesatzung das Lokal. Draußen hat es inzwischen angefangen zu regnen, allerdings nur leichte Tropfen. Nächster Besichtigungspunkt ist der Palacio de Valle, eine historische Prunkvilla. Der im maurischen Stil mit Einflüssen aus Gotik, Romanik und Barock erbaute Palast des italienischen Architekten Alfredo Colli wurde 1913-1917 errichtet. Im Gebäude, wo sich heute u.a. ein Restaurant befindet, wurden edelste Materialien verwendet. Von der Dachterrasse aus (Wendeltreppe), wo wir einen Cubra Libre auf Kosten von Studiosus genießen können, haben wir einen schönen Blick in die Umgebung und über die Bahia de Jagua, eine große Meeresbucht. Wir verlassen anschließend Cienfuegos auf der Circuito Sur und erreichen nach weiteren 18 km Busfahrt den botanischen Garten der Stadt. Der 1901 von dem amerikanischen Zuckerbaron Edwin F. Atkins gegründete Botanische Garten ist wahrscheinlich der älteste Amerikas. Er beherbergt über 300 Palmen-, 25 Bambus- und 80 Ficus-Arten. Es handelt sich überwiegend um Bäume, die hier im Garten stehen.

CIENFUEGOS - Königspalmen im botanischen Garten von Cienfuegos

CIENFUEGOS - Königspalmen im botanischen Garten von Cienfuegos

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Hier bekommen wir eine 30-minütige Führung. Allerdings ist der Guide viel interessanter und lustiger als der bot. Garten selber. Er erzählt in Spanisch und übersetzt auch gleich noch ins deutsche. Er arbeitet mit Händen und Füßen und einer sehr lauten Stimme. Es stehen viele riesige Bäume rechts und links des Weges. Nach einer weiteren kurzen Pause geht es dann auf der Straße CS (Circuito Sur) endgültig nach Trinidad de Cuba. Entlang der sehr grünen Sierra del Escambray und der Küste erreichen wir später Trinidad.

wir erreichen Trinidad / Hotel Las Cuevas

TRINIDAD - unser Zimmer im Hotel Las Cuevas sind völlig in Ordnung

TRINIDAD - unser Zimmer im Hotel Las Cuevas sind völlig in Ordnung

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Es geht auf direktem Weg zum Hotel Las Cuevas, welches auf einer Anhöhe liegt. Ohne Reisepass und Anmeldung bekommen wir kurz nach der Ankunft unsere Zimmerschlüssel. Wir sind schon sehr gespannt auf unser Zimmer H6. Die Zimmer befinden sich in kleinen Bungalows auf der Anlage, es sind immer 2 Zimmer in einem Bungalow. Der erste Eindruck ist positiv. Das Zimmer besitzt 2 Einzelbetten, 2 Stühle, die auch auf der Terrasse genutzt werden können, eine Klimaanlage, eine Minibar (sehr preiswert, fast alles 1 CUC), ein Bad mit Dusche und Toilette (mit Toilettenbrille) und in einem extra Raum ein separates Waschbecken und ein größerer Garderobenschrank , in dem ein Safe (breit 31 cm, hoch 21 cm, tief 24 cm) eingebaut ist. Das Zimmer scheint besser zu sein als das in Viñales. Diesmal können wir das Waschbecken auch für eine Handwäsche nutzen, es ist nicht undicht. Elke stürzt sich gleich auf die erste Wäsche dieser Reise, in Viñales hat es ja nicht geklappt. Hier funktioniert alles. Zum Glück liegt die Luftfeuchtigkeit auch nur bei ca. 55%. rel. Feuchte.

Abendprogramm

beim Abendessen können wir uns das Fleisch je nach Geschmack zubereiten lassen

beim Abendessen können wir uns das Fleisch je nach Geschmack zubereiten lassen

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Gegen 20 Uhr gehen wir zum Abendessen. Das Restaurant ist in Ordnung. Das Buffet ist relativ umfangreich, aber nicht alle Speisen sind, wie wir es öfters erleben, wenigstens warm. Etliche sind schon sehr lau. Diesmal finden wir Pizzateile auf dem Buffet, die gar nicht schlecht schmeckt. Ansonsten ist aber für jeden etwas auf dem Buffet dabei. Ich könnte nicht sagen, ob Viñales oder Trinidad (bezogen auf die Buffets) besser sind. Lediglich die Bestellung der Getränke dauert ewig, man muss schon gezielt jemanden darauf ansprechen, sonst passiert scheinbar gar nicht.

Nach dem Essen genehmigen wir uns noch einen Pina Colada bzw. Mojito, die beide nicht schlecht schmecken (je 3 CUC) und gehen dann auf unser Zimmer. Der Weg (ca. 100m) ist ziemlich finster, eine Taschenlampe sollte man dabei haben. Elke erledigt den Rest der Wäsche während ich den Reisebericht und die Bilder bearbeite. Es war wieder ein sehr langer Tag, bis wir endlich zur Ruhe kommen. Ein Teil der Gruppe ist noch zu einer Musikveranstaltung örtlicher Musiker nach Trinidad hinuntergegangen (das Hotel liegt ja auf einer Anhöhe). Ich wäre auch ganz gerne mitgegangen, aber der Reisebericht hat Vorrang, sonst gehen die vielen Gedanken des Tages verloren.

Balken
Wetter : 26 Grad, überwiegend stark bewölkt mit vereinzeltem Regen am Nachmittag
Unterkunft : Hotel Las Cuevas ***