Fahrt von Queenstown über Manapouri zum Doubtful Sound -- 173 Km
10.12.2004
Balken

Kreuzfahrt (über Nacht) im Doubtful Sound

Pünktlich um 7 Uhr klingelte der Wecker. Heute wollten wir zu einer "Kreuzfahrt" aufbrechen und müssen pünktlich 12 Uhr 10 in Manapouri sein. Duschen, frühstücken und auschecken wurden rasch aber ohne Hast erledigt. Gegen 9 Uhr 20 machten wir uns auf die Socken, besser gesagt auf die 172 Km nach Manapouri.

bei Regen beginnt unsere Autofahrt

schöner Regenbogen über dem Lake Wakatipu

schöner Regenbogen über dem Lake Wakatipu

>> schliessen <<

Das Wetter war sehr wechselhaft auf unserem Weg. Entlang des Lake Wakatipu auf dem SH 6 ging es Richtung Süden bei viel Regen und einem ganz phantastischen Regenbogen.

Bei Five Rivers bogen wir auf eine Seitenstraße (SH 97) Richtung Te Anau ab und erreichten bei Moosburn den SH 94. Weiter Richtung Te Anau und dann kurz vorher abbiegen Richtung Manapouri. Wir waren gegen 11 Uhr 25 vor Ort. Wir hatten es also rechtzeitig geschafft und genossen erst mal unsere Sandwichs von Subway, die wir mitgenommen hatten. Die inklusive Verpflegung des Ausflugs beginnt erst abends.

einige Hinweise zur Kreuzfahrt

unser Kreuzfahrtschiff, die Fjord Navigator

unser Kreuzfahrtschiff, die Fjord Navigator

>> schliessen <<

Wir werden zunächst mit einem Boot den Lake Manapouri überqueren (ca. 50 Min.), dann geht es weiter per Bus bis Deep Cove im Doubtful Sound. Hier besteigen wir unser "Kreuzfahrtschiff". Wir und 46 weitere Personen werden mit dem " Navigator" in den Ford hinaus fahren.

Normalerweise geht's nach 2 Stunden wieder zurück und das war's. Wir aber werden auf dem Schiff übernachten und erst am nächsten Morgen gehen 10 Uhr wieder das Schiff verlassen und zurückfahren. Das heißt, wir haben viel mehr Zeit und Ruhe den Doubtful Sound zu erleben und genießen. Und wir fahren an Plätze wo die normalen Tagestouren nicht hinkommen. Das wollten wir erleben und haben deswegen diese Tour gebucht.

wir checken ein und fahren los

Wir checkten also ein und bekamen unseren Boarding Pass. Um 12 Uhr 30 verließen wir bei Sonnenschein die Anlegestelle und fuhren über den Lake Manapouri bis zum anderen Ende des Sees (50 Min Fahrzeit). Hier dauerte es einen Augenblick und dann ging es per Bus weiter (es besteht keine direkte Verbindung zwischen dem See und dem Sound). Der Bus klettert dann von Meereshöhe auf ca. 750 m und auf der Passhöhe erfolgt dann der obligatorische Fotostopp für den Doubtful Sound. Leider waren hier sehr viele Wolken, so dass wir den Sound nur etwas nebelhaft wahrnehmen konnten. Aber schon die vielen Wasserfälle auf dem Weg nach hier oben und die bemoosten Bäumen ließen uns erahnen was uns erwarten würde. Es sieht hier ein bisschen aus wie im Zauberwald.

Es ging dann steil abwärts nach Deep Cove wo uns bereits das Schiff erwartete. Bei Nieselregen ging es mit kleinem Gepäck an Bord. Alle versammelten sich im Salon und uns wurden die allgemeinen Verhaltensregeln und Sicherheitshinweise für dieses Schiff erklärt. Anschließend wurde noch das Personal vorgestellt und dann ging es an die Kabinenverteilung. Diejenigen, die einer 4er-Kabine ohne Dusche und Toilette gebucht hatten, wurden ganz nach unten ins Schiff geführt und jeder konnte sich sein Bett aussuchen. Es gibt dort Gemeinschaftsduschen - Toiletten.

Der Rest (wie wir) bekamen dann jeder seinen eigenen Kabinenschlüssel und wir hatten das Glück eine Außenkabine zu erhalten. Das bedeutet Fenster und Tür öffnen sich Richtung Reling, während bei den anderen Kabinen nur die Fenster nach außen gehen, die Türen öffnen sich zum Schiffsinneren hin. Die Kabinen sind ausgestattet mit 2 Einzel- oder einem Doppelbett, besitzen eine Heizung (es wird nett warm) und einen Handtuchwärmer. In der Kabine befinden auch sich Toilette und Dusche. Der Sanitärbereich ist etwas schmal gehalten, reicht aber völlig aus. Die Kabine macht einen freundlichen und keinen spartanischen Eindruck.

das Schiff legt im Doubtful Sound ab

Das gesamte Schiff ist sehr schön ausgestattet, viel Raum für alle an Bord und viel Platz im Außenbereich zum Herumwandern und beobachten. Noch während der Ansprache legte das Schiff ab und fuhr auf direktem Weg zum Ausgang des Doubtful Sounds an der Tasman See.

Wer schon mal in Norwegen die Fjorde gesehen hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie die Sounds in Neuseeland aussehen, allerdings sind diese viel stärker bewachsen und es ist alles ein Nationalpark. Auf unserem Weg zum Ausgang des Sounds sahen wir dann auch bald die ersten Delphine, die hier jedoch je nach Lust und Laune mal ihre "Kunststücke vorführen oder einfach nur so durch die Gegend schwimmen.

Es ist eine faszinierende Landschaft hier im Sound, steile Felswände bewachsen mit allen möglichen Bäumen die z.T. stark bemoost sind. Es gibt kaum flache Uferzonen, fast immer fällt das Ufer steil ab in Tiefen bis 440 m. Jede Menge Wasserfälle (Regen pro Jahr 7000 mm) und abgestürzte Felsen, die tiefe Narben hinterlassen.

Kaffeepause an Bord

Nachdem wir unsere Kabine bezogen hatte, gab es im Salon Kaffee und Tee satt (rund um die Uhr) und jede Menge Muffins, auf die sich auch fast alle stürzten. Bis zum Ausgang des Sounds hatten wir kaum Wellen und das Schiff lag wie ein Brett im Wasser. Jetzt aber begann sich das Schiff stärker zu bewegen, Wellenhöhen bis zu 2 Metern machten sich bemerkbar. Man sah tolle Brecher an einigen Felsen und weiter draußen sah das Meer ganz schön rauh aus. Alle auf dem Vordeck fanden die Bewegungen des Schiffs ganz toll, bis nach einem tiefen Eintauchen des Bugs in ein Wellental der erste Brecher übers Vorschiff kam. Es war nicht richtig viel Wasser aber es reichte aus ,dass einige doch etwas feucht wurden, wir auch (hauptsächlich der Kopf).

Wir blieben aber auf dem Vordeck, denn die Sonne schien genau zu dieser Zeit und wir wollten die Robben und Pinguine sehen, die uns angekündigt wurden. Die Robben lagen dann auch alle faul auf ihrem Felsen herum. Der einzige Pinguin vor Ort war etwas scheu und versteckte sich bei unserer Annäherung hinter einem Felsen. Geschickt drehte der Kapitän, den man zu jeder Zeit auf der Brücke besuchen konnte, das Schiff in den Wellen wieder um und fuhr zurück Richtung Sound.

zum Aufwärmen gibt es jetzt eine heiße Suppe

Kaum hatten wir wieder ruhigeres Fahrwasser erreicht, gab es für jeden eine Suppe zum Aufwärmen (Kürbis oder Pilze) mit Brötchen. Das war ganz toll gemacht, denn bei nur etwa 13 Grad und dem Fahrtwind kühlt man schon ganz schön aus. Dazu noch stellenweise Nieselregen, die Suppe kam genau richtig. Wir fuhren dann noch in ein oder zwei Seitenarme des Doubtful Sound bevor wir am Ende eines Armes ankerten. Das ist hier schon ein Problem, denn nur an wenigen Stellen ist der Sound so flach das das Schiff ankern kann, wie gesagt sehr steil abfallende Wände (der Anker lag bei 45 m).

Rundfahrt im Sound mit einem Beiboot

Jetzt konnte man an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen. Entweder schwimmen gehen (keiner) oder Einer-Kajak fahren (etwa die Hälfte) oder mit einem Beiboot die Ufer erkunden (die andere Hälfte). Wir fuhren mit dem Beiboot und hörten uns viel über die Pflanzen, Bäume und Tiere im Sound an. Zum Glück nieselte es nur kurz während der 45 Minuten Rundfahrt, aber es war sehr frisch auf dem Boot. So nahe kommt man dem Ufer bei der Tagesfahrt durch den Sound überhaupt nicht. Man kann hier nicht jedes Detail beschreiben, aber es gibt hier einen phantastischen Bewuchs und die gesamte Landschaft ist einmalig.

die Besatzung zaubert ein tolles Abendessen

Zurück an Bord wurde gegen 19 Uhr 30 zum Abendessen gebeten. Damit das Getümmel nicht allzu groß wurde durften die Gäste tischweise ans Buffet. Die Besatzung hatte ein wirklich tolles Abendessen gezaubert, einige Salate, verschiedene Gemüse und 3 Fleischsorten, da war für jeden etwas dabei. Uns hat es jedenfalls sehr gut geschmeckt. Die Bar ist mit Softdrinks, Bier und Wein auch sehr gut sortiert. Anschließend gab es zum Dessert 3 verschiedene Torten und Obstsalat und auch warmes Dessert. Wirklich ganz toll.

Abendunterhaltung an Bord

Zur Unterhaltung der Gäste zeigte Chris (der Naturguide des Schiffes) noch eine Diashow, die z.T. sehr informativ war, aber auch sehr witzig von im vorgetragen wurden. Jedenfalls hatte er diverse Lacher auf seiner Seite. Gegen 22 Uhr 30 kehrte Ruhe auf dem Schiff ein und alles ging in die Kojen. Nur einige Aggregate, die Strom lieferten, waren die ganze Nacht über, aber nicht störend, in Betrieb.

ein schöner Tag geht zu Ende

Es war ein ganz toller Tag, prima Schiff, nette Besatzung und vor allen Dingen eine grandiose Landschaft, die wir in aller Ruhe und auch bei teilweisem Sonnenschein genießen konnten. Das Schiff hat uns in seiner Gesamtheit (auch die Ausstattung der Kabinen) positiv überrascht. Und auch das Wetter hat mitgespielt, sehr oft war es trocken oder es schien sogar die Sonne wenn es notwendig war.

Balken
Wetter : alle Wetter waren vertreten, 13 Grad Höchsttemperatur
Unterkunft : Fjordland Navigator
  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag