Franz Josef - Westport 317 Km
14.12.2004
Balken

Das Wetter hier an der Westküste ist wahrlich eine wechselhafte Sache. Als wir heute früh aufstanden, war es draußen noch grau. Etwa 1 Stunde später dann blauer Himmel und Sonnenschein und einige wenige Wolken in den Bergen.

wir lassen unsere Tickets rückbestätigen

Wir frühstückten wieder auf unserem Zimmer und anschließend ließ ich telefonisch unsere Tickets von Christchurch nach Auckland mit der Quantas rückbestätigen. Bei Thai erfolgte eine Ansage, das Tickets nicht mehr rückbestätigt werden müssen, ich hoffe unsere reservierten Plätze 69 JK sind noch o.K.

Fahrt entlang der Westküste

Dann packten wir alles ein und verließen Franz Josef Village gegen 9 Uhr. Inzwischen waren schon wieder ein paar mehr Wolken in den Bergen aufgezogen und die Helikopter, die heute früh noch viel zu sehen und zu hören waren, sind wieder zur Untätigkeit verdammt. Entlang der Küste jedoch herrschte eitel Sonnenschein.

Auf dem SH 6 führen wir zunächst vorbei an einigen Seen zur Okarito Lagune. Wir hatten hier zwar keine Sicht auf die Berge (viele Wolken) aber auf einen riesig langen menschenleerer Strand, abschnittsweise sogar mit Sand. Schön anzusehen, aber das Wasser ist sehr kalt. Wir durchfuhren dann "Hari Hari", einen kleinen Ort hier an der Westküste, der uns sonst nie aufgefallen wäre. Als wir jedoch im Ort eine Brücke erreichten, sahen wir plötzlich einen Weihnachtsmann mit Angel neben der Brücke sitzen, während ein 2. am Brückengeländer stand und im zusah. Im Ort selber saßen 2 Weihnachtmänner auf einer Picknickbank. Alle Weihnachtsmänner waren natürlich ausgestopft, aber es ist schon ein lustiger Einfall, sie so zu postieren. Vor einem Haus stand ein voll geschmückter Weihnachtbaum und am Haus waren schon die Lichterketten angebracht.Auch im Ort selber sah man viel Weihnachtsschmuck.

tolle Bootsfahrt auf dem Lake Ianthe

alter niedlicher Raddampfer auf dem Lake Ianthe

alter niedlicher Raddampfer auf dem Lake Ianthe

>> schliessen <<

Weiter ging's zum Lake Ianthe an dem wir eigentlich eine besondere Baumart ansehen wollten. Wir fanden zwar keine Weg dorthin aber eine Hinweistafel auf "Rare Bird Tours". Wir konnten uns zwar nichts darunter vorstellen, aber als wir den See erreichten sahen wir einen wirklich niedlichen kleinen Raddampfer, der hier offensichtlich Rundfahrten veranstaltet.

Wir erfuhren, dass der Besitzer dieses 102 Jahre alten Gefährts diesen am Lake Taupo entdeckt hatte. Er befand sich damals in einem erbärmlichen Zustand. In etwa einem Jahr hat er persönlich das Schmuckstück wieder restauriert. Aus optischen Gründen wurde die alte Schraube durch 2 Schaufeln rechts und links ersetzt was diesen netten Dampfer optisch sehr aufwertet ,der auch für flaches Wasser (Tiefgang nur 50 cm) geeignet ist.

Wir hatten Glück, es war erst der 2. Tag der Saison an dem der Dampfer fuhr. Die nächste Abfahrt sollte in 10 Minuten sein und so entschlossen wir uns mitzufahren. Pro Person 20 NZ$ für 40 Min bei diesem Erlebnis ist auch ganz angemessen. Bei einer maximalen Kapazität von 15 Personen fühlten wir beide uns auf dem Dampfer wie auf einer Privatrundfahrt, denn wir waren die einzigen Gäste an Bord.

Der See ist nicht allzu groß und wir fuhren zu den verschiedensten Stellen. David, unser Kapitän erzählte uns vieles zu der Geschichte der Gegend und des Sees. Insbesondere Natürlich auch zu dem "Rare Bird" (seltenen Vogel) nach dem diese Tour benannt wurde. Es handelt sich um eine Art der Haubentaucher, die hier in Neuseeland ausgesprochen selten ist. Wir sahen dann auch mehrere dieser Vögel von denen es nur noch rund 300 in Neuseeland geben soll. Bei zeitweise strahlendem Sonnenschein war das eine ganz tolle, informative und zugleich entspannende Tour mit einem tollen Schiffchen namens Tamati.

jetzt passiert es doch noch !!

Nach 45 Minuten Fahrt verabschiedeten wir uns von David und setzten unsere Fahrt auf dem SH6 Richtung Norden fort. In Greymouth ist mir dann bei fast 6000 Km, die wir etwa fahren werden, der bis dahin einzige Fehler im Linksverkehr passiert. An einer etwas unübersichtlichen Verzweigung erwischte ich die falsche Straßenseite, hatte aber nach wenigen Metern diesen Fehler bemerkt. Keine Autofahrer regte sich auf, ich setzte zurück und fuhr dann auf der richtigen Seite weiter. Nachdem das nun bereits und 6. große Tour mit Linksverkehr ist (3-mal Australien, 3-mal Neuseeland) habe ich kaum Probleme mich an diese Verkehr anzupassen. Am meisten machen Scheibenwischer und Blinker Probleme, die bei unserem Auto ebenfalls vertauscht sind (ist übrigens auch nicht bei allen Autos so), also ein ganz schönes Durcheinander. Mehr Probleme habe ich damit, mich wieder in Deutschland auf den Rechtsverkehr einzustellen (eigenartig, nicht ?)

Besuch der Pancakes im Punakaiki N.P.

Da wir heute weit nach Norden fahren wollten, legten wir unseren nächsten Stopp erst bei den Pancake im Punakaiki National Park ein. Vor sieben Jahren waren wir hier das letzte Mal, welch eine Veränderung. Damals stand hier nur ein kleines Cafe mit wenigen Plätzen. Geparkt wurde rechts und links der Straße und der Weg zu den Pancakes war eher ein breiterer Trampelpfad. Heute herrscht hier Jubel, Trubel, Heiterkeit. Mehrere Parkplätze, Cafes, ein Info-Center und Geschäfte waren entstanden. Ein richtiger Zugang zu den Pancakes war gestaltet worden und der Weg bis zu den ersten Aussichtspunkten war auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Und jede Menge Touristen wuselten durch die Gegend.

Das war eindeutig der Platz mit der größten Veränderung in Neuseeland und er war nicht mehr so idyllisch wie früher. Als letztes Häuschen in der Reihe ganz hinten versteckt sahen wir dann noch unser Cafe von früher, heute Anbau eines wesentlich größeren Baus. In der Nähe gibt es auch Unterkünfte für Touristen. Wir sind dann trotzdem über den Rundweg zu den einzelnen Aussichtspunkten gelaufen weil uns die Pancakes so gut gefallen. Bei strahlendem Sonnenschein ist das schon ein phantastischer Anblick.

Robbenkolonie bei Westport

Wir fuhren weiter bis kurz vor Westport und besuchten dort die Robbenkolonie. Hier sind jede Menge Robben im Wasser und an Land zu sehen. Es gab auch schon etlichen Nachwuchs und viel Geschrei in der Kolonie. Ein lohnenswerter Ausflug.

Durch viele Ortsdurchfahrten (nur 50Km/h) und etliche langsame Autofahrer, die bei sich windenden Bergstraßen nicht zu überholen sind, hatten wir soviel Zeit verloren das an eine Weiterfahrt nach Karamae (100 Km nördlich von Westport) nicht mehr zu denken war, schade. Den hier soll es auch landschaftlich sehr schön sein und vieles zu sehen geben. Wir hatten die Strecke heute offenbar unterschätzt, viel Verkehr, teilweise sehr kurvenreich und die etliche Orte mit verminderter Geschwindigkeit kosteten mehr Zeit als geplant.

Daher fuhren wir nach dem Besuch der Robbenkolonie auf die andere Seite der Bucht ins Bayhouse Cafe. In bester Lage (Blick über die Bucht) und bei schönstem Sonnenschein tranken wir hier Kaffee und genossen ein Stück Kuchen, sehr lecker. Anschließend fuhren wir nach Westport, einer Kleinstadt in der die Zeit scheinbar in den 50er Jahren stehen geblieben ist. Irgendwie hat sich der Ort nicht weiter entwickelt. Als wir kurz nach 17 Uhr in die Stadt kamen, hatten die meisten Geschäfte schon zu, selbst die Hauptstraße wirkte schon recht verlassen. Auch etliche Cafes und Restaurants waren bereits geschlossen.

wir erreichen Westport

Wir checkten im Hotel ein, der Eindruck der 50er Jahre bestätigte sich auch hier. Aber alles war ordentlich, ausreichend und sauber (außer einem wackligem Tischchen).

Nach einem Bummel durch den Supermarkt des Ortes mit Einkauf dinierten wir im Restaurant des Hotels. Wir bestellten uns Würstchen, hergestellt aus verschiedenen Wildsorten (Büffel, Schwein und Reh) mit Kartoffel- und Erbspürree. Es hat wirklich sehr gut geschmeckt.

Na ja, das übliche Abendprogramm ist schon bekannt, Bilder sichten und Reisebericht schreiben. Inzwischen sind es schon über 2000 Bilder geworden, von denen sind nach einer ersten groben Sichtung zurzeit noch 1500 auf dem Laptop. Wir wollen sehen, dass letztendlich vielleicht 800 Bilder (eine CD) übrig bleiben, vielleicht werden es aber auch etwas mehr. Der Videofilm ist inzwischen fast 9 Std. lang, wird aber später auf maximal 90 Minuten zusammen geschnitten.

Der Tag heute war wirklich schön. Die Fahrt mit dem niedlichen Raddampfer, die Pancakes und der strahlende Sonnenschein. Und selbst die Fahrt entlang der Küste mit dem Auto ist großartig. Man fährt teilweise entlang des Meeres, im Hintergrund das Gebirge, dann biegt die Straße wieder ins Landesinnere ab und man kommt durch Farmland. Dann gibt es Stellen, wo sich das Gebirge weit ins Hinterland zurückzieht und viel flaches Land Platz für einigen kleinen Ansiedlungen und auch die Städte Greymouth und Westport bietet. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Eigentlich sollte man für die Westküste viel mehr Zeit einplanen, weil es hier soviel zusehen und zu erwandern gibt. Und inzwischen gibt es auch viele Möglichkeiten hier zu übernachten. Aber bei nur 6 Wochen Urlaub ist die Zeit halt irgendwo begrenzt.

Morgen geht's dann auf die wirklich letzte Etappe nach Christchurch, von wo wir am Freitag zunächst nach Bangkok fliegen werden. Aber davon übermorgen mehr.

Balken
Wetter : viel Sonne, 17 Grad, toller sonniger Tag
Unterkunft : Westport Motor Hotel
  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag