Kenepuru Sound
30.11.2004
Balken

In der letzten Nacht haben wir wunderbar geschlafen. Ich glaube, das war unsere entspannenste Nacht bisher. In den Betten lag man sehr bequem, eine schöne Bettdecke wärmte uns gut und die Kopfkissen konnte man so hinknuddeln wie man sie gerade brauchte. Auch der Chef des Hauses bestätigte uns, das u.a. die Kopfkissen ein besonderes Anliegen von ihm waren. Gegen 8 Uhr sind wir heute erst aufgestanden und die Sonne lachte uns schon an, welch ein erfrischender Anblick. Das Frühstück, welches uns serviert wurde, bzw. was wir uns vom Buffet nehmen konnten schmeckte ausgezeichnet. Der Kaffee war wohl der Beste, den wir bisher in Neuseeland hatten.

Wanderungen entlang Kenepuru Sound

Nach dem Frühstück holten wir noch unser Lunchpaket ab und bereiteten uns für eine Wanderung vor. Wir hatten uns gestern Abend noch einige Tips für den heutigen Weg geben lassen. Zunächst marschierten wir 2 Kilometer auf der Schotterpiste, bis wir schließlich den eigentlichen Wanderweg erreichten. Entlang der Küstenlinie, mit vielen Ausblicken auf die gegenüberliegende Seite des Sounds, marschierten wir auf fast ebener Strecke immer entlang der sich windenden Küstenlinie. Zum Teil gab es wunderschöne Ausblicke auf den Kenepuru Sound.

Allerdings sind auch hier die erschreckenden Auswüchse, die durch die rigorose Forstwirtschaft entstehen, nicht zu übersehen. Es gab etliche Stellen, die kahl geschlagen worden waren, weil die Bäume ihr Alter von 15-20 Jahren erreicht hatten und vermarktet werden mussten. Es werden zwar neue Bäume angepflanzt, bis diese jedoch eine gewisse Größe erreichen, vergehen Jahre.

Der Weg führte uns durch ein "Scenic Reserve" mit wunderschönen großen Farnen und später über privates Farmgelände, wo wir immer wieder ein Tor öffnen und schließen mussten, um über das Gelände zu kommen. Hier standen dann auch Schafe (harmlos) und Rinder (war uns nicht ganz klar), die uns interessiert zusahen, wie wir das Gelände überquerten.

Dann bog der markierte Wanderweg rechts ab und führte bergauf. Der Baumbestand ändert sich jetzt deutlich, es war von Menschen angepflanzter Bestand, der in etlichen Jahren abgeholzt werden würde. Etwa 300 Höhenmeter waren zu überwinden, bevor wir den höchsten Punkt der Strecke erreichen sollten. Jetzt sah man den Sound schon mal aus anderer Perspektive und man konnte weit in die Landschaft blicken.

Als wir die 300 m über dem Meer erreicht hatten, bot sich uns leider nicht der gewünschte Ausblick. Kein weiter Blick übers Wasser und die Landschaft, viel Bäume versperrten uns hier die Sicht. So setzten wir uns erstmal in eine Wiese und verspeisten ein Teil unseres Lunchpakets. Bei viel Sonne aber auch viel Wind und einer Temperatur von 23 Grad fühlten wir uns so richtig wohl.

Elke entdeckte anschließend einen Trampelpfad, der bergaufwärts führte. Wir folgten diesem Pfad eine Weile und dann boten sich uns auch die Anblicke, auf die wir gehofften hatten. Man konnte in verschiedenste Richtungen in die Sounds sehen und sehr weit in die Landschaft blicken. Aber auch von hier war unübersehbar, wie weit der Mensch den ursprünglichen Bewuchs gerodet und neue Bäume zwecks späterer Abholzung angepflanzt hatte. Schade, denn es ist eigentlich eine wunderschöne Landschaft hier.

Zum Glück hatten wir auf Anraten von Christoph (Chef der Lodge) unsere Hüte mitgenommen, denn die Sonne brannte uns in den sonnigen Abschnitten ganz schön aufs Gehirn. Auf dem Weg abwärts sahen und hörten wir wieder sehr viele Vögel und konnten diverse Graufächerschwänze (kleine Vögel) beim Liebesspiel beobachten. Auch den Tui (nicht die Reisegesellschaft, auch nicht die neuseeländische Biersorte sondern ein weit verbreiteter Vogel in Neuseeland) konnten wir beim Nektarsaugen beobachten. Nach knapp 6 Stunden waren wir wieder in der Lodge zurück. Es war ein sehr schöner Spaziergang mit viel Abwechslung.

Kaffeepause auf der Terrasse

Mit den verbleibenden Muffins aus unserem Lunchpaket setzen wir uns mit einer Tasse Kaffe bzw. Tee auf die Terrasse unseres Zimmers. Von hier aus hat man einen herrliche Blick auf den Kenepuru Sound und dem vor der Lodge angelegten Vorgarten. Viele Vögel kommen hier bis auf die Terrasse, ein Spatz hüpfte auf der PC-Tastatur herum und ein Tui zapfte nur 1 Meter von uns entfernt Nektar aus den Blüten. Es war ein wunderschöner und sehr entspannender Tag gewesen.

Es gibt hier in der Lodge auch einen sehr schönen Aufenthaltsraum mit Kamin (für die kälteren Tage) und alles ist insgesamt relativ "schlicht" gehalten, aber mit einer gewissen Elegance. Wie uns der Chef später abends beim Essen erklärte, sollen sich die Leute hier wohl füllen, müssen sich aber nicht unbedingt z.B. fürs Essen fein machen, jeder wie er möchte. Es gibt in den Zimmern kein Telefon und auch kein Fernseher (auch nicht in der ganzen Lodge), das ist die Philosophie des Hauses, totale Entspannung.

Gegen 19 Uhr begaben wir uns ins Restaurant zum Abendessen. Wie schon gestern Abend fanden wir in unserem Zimmer einen Zettel mit dem Menü des Tages vor, so hatten wir schon einen Vorgeschmack auf das was uns erwartete. Wir genossen das Abendessen wieder sehr, denn wie schon gestern waren Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch eine Köstlichkeit für unsere Gaumen. Auch eine weitere Flasche Rose-Wein, den wir bereits gestern Abend schon genossen hatten, schmeckte wieder ausgezeichnet und überlebte das Abendessen nicht.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Chef des Hause zogen wir uns dann in unser Zimmer zurück um noch ein wenig über den schönen Tag nachzudenken, im Reiseführer zu blättern, den Reisebericht zu schreiben, bzw. die Fotoausbeute des Tages zu sichten.

Diese knapp 2 Tage hier in der Raetihi Lodge waren ausgesprochen schön und entspannend. Wie wir erfuhren kommen sehr viele Leute, die Neuseeland bereits zum 2. oder wiederholten Male bereisen, hierher. Sie erkunden zuerst die Nordinsel, entspannen ein paar Tage hier in der Lodge und fahren dann weiter über die Südinsel. Wir können jetzt verstehen, dass das eine sehr gute Idee ist.

absolut empfehlenswert, die Raethi Lodge am Kenepuru Sound

absolut empfehlenswert, die Raethi Lodge am Kenepuru Sound

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Auch diese Lodge war wieder eine Empfehlung unseres Reisebüros AUSTRALIA PLUS aus München, der wir bisher stets gefolgt sind und beste Erfahrungen damit gemacht haben. Sie kennen diese Unterkünfte persönlich und wissen, was sie empfehlen können und was nicht. Diese Lodge ist natürlich nicht ganz preiswert, aber ist ihr Geld absolut wert.

Balken
Wetter : viel Sonne, einzelne Wolken, trocken, 23 Grad
Unterkunft : Raetihi Lodge
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