Pico do Arieiro und der Aussichtspunkt Balcões (Ribeira Frio)
17.08.2012
Balken

Zimmerausstattung und das erste Frühstück

Unsere erste Nacht im Hotel Atrio haben wir hinter uns und sie war sehr angenehm. Man muss sich zwar immer erst an die neue Umgebung gewöhnen, die Geräusche verinnerlichen und die Matratzen ausprobieren, aber hier hat alles gepasst. Die Matratzen sind etwas härter als ich es gewohnt bin, aber für Elke sind sie genau richtig. Die Betten sind schön breit (jeweils 1m) und unser Zimmer ist sehr geräumig.

Uns stehen außerdem eine Couch und 2 Sessel zur Verfügung. Wir können eine Art Sekretär als Minischreibtisch nutzen und auch ein kleiner Kühlschrank steht uns zur freien Verfügung im Zimmer. 2 Nachtische, ein Fernseher mit vielen Programmen

die empfangbaren Sender im Hotel Atrio

>> schliessen <<
und ein kleiner, offener Schrank ergänzen die Einrichtung. Zwischen Schlaf/Wohnraum und Bad befinden sich 2 offene Schränke, die zwar nicht riesig groß sind, aber wir können alle unsere Sachen, die wir mitgebracht haben, unterbringen. Dazu noch ein Safe, der ausreichend groß ist. Ein Netbook, ein Tablet-PC , mein gesamter "Foto- und Video-Kram" und auch alle Papiere und wichtige Sachen passen dort hinein.

Das Bad ist klein, besitzt aber ein großes Handwaschbecken, eine Toilette und eine selbst für mich ausreichend große Dusche. Zwei Spender für Waschlotion und Haarwaschmittel sind in der Duschkabine installiert. Am Waschbecken steht ein Spender mit Flüssigseife zur Verfügung. Vor dem Zimmer befindet sich eine kleine Terrasse, die zu den Nachbarn hin mit einer fast blickdichten Hecke abschließt. 1 Tisch mit 2 Stühlen und auch 2 große Liegestühle mit Auflagen sowie ein Sonnenschirm gehören ebenfalls zur Terrasse. Die Zimmer weiter oben am Pool sind, was u.a. die Größe der Terrassen betrifft, nicht ganz so komfortabel ausgestattet. Die Terrassen sind teilweise etwas kleiner.

So, jetzt geht's aber erst mal zum Frühstück, welches zwischen 8 Uhr 30 und 11 Uhr im Restaurant und auf der davor liegenden Terrasse serviert wird. Wir sitzen bei viel Sonne aber auch einigen Wolken auf der kleinen Terrasse vor dem Restaurant und genießen das Frühstück. In den nächsten Tagen werde ich das Frühstück näher beschreiben.

Vorbereitung des Ausflugs und Fahrt zum Pico do Arieiro

Später packen wir unsere sieben Sachen und marschieren Richtung Auto. Vor dem Hotel steht genügend Parkraum zur Verfügung. Wo es heute genau hingeht wollen wir vom Wetter abhängig machen. Es kann hier auf Madeira sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem auf welcher Seite der Insel man sich gerade aufhält. An der Rezeption erkundigen wir uns daher sicherheitshalber bei Britta, wie das Wetter in den Bergen aussieht. Sie zeigt uns sofort im Internet diverse Webcams rund um Madeira und auf allen Seiten der Insel sieht es gut aus, wenig Wolken im Augenblick. Zusätzlich öffnet sie die Seite WINDGURU, die ich auch schon kenne und zeigt uns, dass die Wolkenvorhersage gering ist und auch der Wind nur schwach weht. Das alles deutet auf bestes Wetter in den Bergen hin. Wir bedanken uns, verstauen unsere Sachen im Auto, programmieren das Navi und fahren sofort los.

Über Schleichwege, die wir ohne Navi nie gefahren wären, erreichen wir über die VE3 und VE4 wieder die schnelle Verbindung ab Ribeira Brava (VR1) Richtung Funchal. Zügig kommen wir voran und können unterwegs schon sehen, das wirklich wenige Wolken in den Bergen hängen, ganz im Gegensatz zu gestern. Bei Monte biegen wir von der Autobahn ab und "kämpfen" uns über die ER103 und die ER202 bergauf bis zum Parkplatz am Pico do Arieiro

Parkplatzsuche

der Parkplatz am Pico do Arieiro ist nicht sehr groß

der Parkplatz am Pico do Arieiro ist nicht sehr groß

>> schliessen <<

Schon die Auffahrt ist einmalig immer wieder bieten sich, hauptsächlich dem Beifahrer, tolle Ausblicke auf die Landschaft und bis nach Funchal. Der Fahrer sollte bei den kurvigen Strassen lieber seine Augen nach vorne richten. Wir durchqueren Monte und sehen unterwegs auch schon einige Korbschlitten bergab fahren. Dann durchfahren wir viel Wald und rechts und links der Straße stehen viele blühende Blumen, vor allem die so genannten "Orientalische (afrikanische) Liebesblumen", auch Schmucklilie oder Agapanthus.

Der Parkplatz wird dann aber zum Problem für uns. Wir erreichen ihn so gegen 11 Uhr und er ist proppevoll, selbst die Wendeschleife etwa 100m weiter rechts neben dem Parkplatz ist dicht. Die ersten Autofahrer stellen ihre Wagen sogar schon in den Kurven auf der Straße vor dem Parkplatz ab, was ich persönlich für recht gefährlich halte. Wir fahren ca. 500 m bergab und parken dann in einer Sandbucht neben der Straße. Dann laufen wir zurück über die Straße Richtung Gipfel.

Wanderung am Pico do Arieiro

phantastische Aussichten auf dem Weg zum Miradouro Ninho da Manta

phantastische Aussichten auf dem Weg zum Miradouro Ninho da Manta

>> schliessen <<

Schon dieser Weg bietet wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Berge. Rechter Hand vom Parkplatz führt die Straße zu der bereits erwähnten Wendeschleife und von dort laufen wir direkt zu einem kleinen Gipfel, den man umrunden kann. Alle paar Meter könnte man hier stehen bleiben, um ein tolles Foto zu schießen, so schön ist der Anblick der Berge von hier oben. Der Weg windet sich linkerhand um den Gipfel und bietet weitere wunderbare Ein- und Ausblicke in die Landschaft. Man kann das mit Worten nur schwer beschreiben. Nach der Gipfelumrundung gehen wir hinauf zu einem Gebäude (mit Snackbar und Souvenir Shop), welches hier oben errichtet wurde und lassen den eigentlichen Gipfel des Pico do Arieiro, den man bequem über einige Stufen besteigen kann, rechter Hand liegen. Es gibt noch so viele schöne Aussichtspunkte vor uns. Der Pico do Arieiro ist mit 1818 m der dritthöchste Berg Madeiras.

Unschön ist hier oben allerdings der Anblick einer riesigen weißen Radarkuppel. Wir machen uns auf den Weg zum Aussichtspunkt "Miradouro Ninho da Manta", das Bussardnest. Vor uns breitet sich ein tolles Bergpanorama aus. Die vielen Gipfel sind uns völlig unbekannt, lediglich die Windräder auf der Hochebene Paul da Serra erkenne ich auf Grund von Fotos, die ich schon gesehen haben. Von hier oben aus kann man auch die Insel Porto Santo und die Inselgruppe der Ilhas Desertas sehen.

der Weg zum Miradouro Ninho da Manta

Der Weg zum Aussichtspunkt soll etwa 20-30 Minuten dauern, allerdings geht es hoch und runter, teilweise mit vielen Stufen. Wir bleiben immer wieder stehen und genießen die Aussicht. Der Weg liegt voll in der Sonne und trotz "nur 18 Grad" (wir sind hier auf über 1800 m) geraten wir ins Schwitzen.

Teilweise auf breitem Weg, teilweise unter Felsüberhängen und vorbei an Sicherungen zum Abgrund geht es weiter Richtung des Miradouro Ninho da Manta. Der Weg ist gut begehbar und man muss auch nicht schwindelfrei sein um hier lang zu laufen. Dann erreichen wir die Aussichtsplattform. Von hier aus bietet sich uns ein atemberaubendes Bild. Wir hatten nicht erwartet, gleich an unserem ersten Tag auf Madeira ein so tolles Panorama erleben zu dürfen. Tief hinunter blicken wir in das Tal der Ribeira da Fajã da Nogueira. Die Berge sind teilweise sehr schroff, verschieden gefärbt und auch die Strukturen sind ganz unterschiedlich. Mann könnte hier wahrscheinlich den ganzen Tag verbringen, um sich alles anzusehen. Jede Menge Eidechsen sind hier oben bei über 1800 m noch unterwegs.

zurück geht es fast immer bergauf

bis dort oben müssen wir wieder hinaufklettern

bis dort oben müssen wir wieder hinaufklettern

>> schliessen <<

Nach ca. 15 Minuten begeben wir uns wieder auf den Rückweg und können von hier aus gut den ganzen Weg erkennen, den wir wieder nach oben steigen müssen, rund 100 Höhenmeter. Etliche Wanderer machen sich von hier auf den 7 Km langen Weg durch die Berge zum Pico Ruivo. Diesen Weg ist aber nur etwas schwindelfreie und erfahrene Wanderer. Unterwegs legen wir eine kurze Pause ein und genießen einige trockene Kekse und etwas zu trinken.

Bei dieser Pause wird Elke von einer Eidechse "angefallen". Sie sitzt plötzlich auf ihrem Hemdkragen und Elke befürchtet schon, dass sie dort hineingeklettert ist. Zum Glück springt die Eidechse wieder auf die Steine zurück und verschwindet. Das war schon ein ganz schöner Schreck für Elke. Wir klettern den Rest des Weges nach oben und verschnaufen erst mal kurz. Flachländer im Hochgebirge, das passt nicht zusammen. Elke sucht noch die gewissen Örtlichkeiten auf (die hier kostenlos und sauber sind) und dann laufen wir bergab (weitere 100 Höhenmeter) zum Auto zurück. Auf dem Weg dorthin sind auch schon die ersten Schäden erkennbar, den die Waldbrände angerichtet haben, die einige Zeit vor unserer Anreise auf Madeira ausgebrochen waren.

Ribeiro Frio, die Levada do Furado und der Aussichtspunkt Balcões

Von hier aus sind es nur etwa 20 Minuten und 900 Höhenmeter abwärts bis nach Ribeiro Frio, wo ein schöner leichter Wanderweg entlang der Levada do Furado zum Aussichtspunkt Balcões führt. Wir erreichen nach kurzer Fahrt den Ort und finden auch einen Parkplatz nahe dem Einstieg zur Levada. Hier im Ort wird einfach die rechte, bergabführende Fahrspur zugeparkt, damit überhaupt alle Autos parken können. Dann begeben wir uns auf den Weg. Durch einen lichten Wald, der immer mal wieder Ausblicke in die Landschaft gewährt, geht es entlang der Levada Richtung Aussichtspunkt. Auf dem Weg treffen wir auf eine kleine Taverne, in der man Souvenirs kaufen und sich bei einem kühlen Getränk oder einer Portion Eis erfrischen kann. Zum Glück erleben wir so etwas während unseres gesamten Aufenthalts nur hier an dieser Levada.

Teilweise durch tolle Felsdurchbrüche (aber breit) erreichen wir den Aussichtspunkt, wir sind ganz alleine. Wir genießen zunächst die Aussicht bis hinunter zur Nordostküste. Die Bergspitzen allerdings sind schon von den inzwischen aufgezogenen Wolken verschlungen worden.

die Berge am Aussichtspunkt Balcões sind wolkenverhangen, aber die Sicht zur Küste ist gut

die Berge am Aussichtspunkt Balcões sind wolkenverhangen, aber die Sicht zur Küste ist gut

>> schliessen <<
Madeira-Buchfinken - für ein paar Krümel kommen sie der Kamera sehr nahe

Madeira-Buchfinken - für ein paar Krümel kommen sie der Kamera sehr nahe

>> schliessen <<
Wir legen noch eine Picknickpause ein während sich die Aussichtsplattform füllt. Auf dem Tisch vor uns hatte irgendwer seine Kekskrümmel ausgeschüttet. So haben wir das Vergnügen einige Madeira-Buchfinken aus nächster Nähe beim Fressen betrachten zu können. Sogar einige Jungtiere werden von ihren Eltern direkt vor uns gefüttert. Ein schöner Anblick. Dann wird es Zeit zum Aufbruch.

Rückfahrt und Einkauf im Supermarkt

Zunächst müssen wir wieder ein ganzes Stück bergauf fahren um uns dann Richtung Funchal "hinab zu stürzen". Teilweise haben die Straßen ein ganz schönes Gefälle. Meistens mit, manchmal aber auch ohne Naviunterstüzung, finden wir auch den richtigen Weg zur Autobahn und fahren dann zügig Richtung Westen.

In Calheta kehren wir noch im Supermarkt ein und kaufen Getränke für die nächsten Ausflüge. Man kann übrigens, sofern man einen Parkplatz findet, preiswert vor dem Supermarkt parken. Gegen 17 Uhr erreichen wir dann wieder unser Quartier. Was für ein schöner Tag, kaum 24 Stunden auf der Insel und wir hatten schon eine so schöne Aussicht vom dritthöchsten Punkt Madeiras. Jetzt stellen wir uns erst mal unter die Dusche. Entlang der Küste lagen die Temperaturen heute bei 27-28 Grad.

Abendessen und Ausklang des ersten Tages

Elke macht anschließend noch eine kleine Wäsche und gegen 18 Uhr 15 gehen wir zum Abendessen. Leider verscheuchen uns einige Regentropfen von der Terrasse und wir genießen unser Essen dann doch lieber im Restaurant. Heute testen wir Nudeln mit Pesto (selbstgemacht), auch wieder ein sehr leckeres Gericht. Man kann zwischen Tagliatelle und Spaghetti wählen. Dazu probieren wir mal das angebotene Bier, was uns aber nicht so richtig schmeckt. Ich gönne mir zum Abschluss noch ein hausgemachtes Orangensorbet mit Früchten, welches auch sehr lecker schmeckt.

Nun beginnt unser gewohntes Abendprogramm. Bericht schreiben, Bilder auf dem PC sichern und sichten und vielleicht die eine oder andere Mail mit Bildern an liebe Freunde daheim schicken. Dazu noch ein Gläschen Wein auf meinen 63. Geburtstag und ein wunderschöner Tag auf Madeira geht seinem Ende entgegen. Die Wolken sind wieder verschwunden und der Himmel ist jetzt sternenklar nach dem kurzen kleinen Regenschauer so gegen 18 Uhr 30.

Balken die heutigen Touren im Rother Wanderführer :
Tour 31, Pico do Arieiro (vom Anfang bis zum ersten Aussichtspunkt)
Tour 18, der Balkon von Ribeiro Frio komplett
Balken
Wetter : Wetter früh teils heiter, teils wolkig, 18 Grad, auf dem Pico do Arieiro in der Sonne aber sehr warm , kaum Wind, am Balcões ebenfalls um 18 Grad, zurück im Atrio wieder 26 Grad
Unterkunft : Hotel Atrio ÜF
Fahrtkilometer : 123
Wanderkilometer : 7
  • Einleitung
  • nach oben
  • nächster Tag