Rundfahrt von Porto Moniz bis Jardim do Mar
20.08.2012
Balken

es sieht nach schönem Wetter aus

Fast strahlend blauer Himmel erwartet uns heute früh und lässt auf einen schönen Tag hoffen. Wir haben Glück und können auch wieder an "unserem" Tisch auf der Terrasse Platz nehmen. Heute probiere ich die Feige/Birne-Konfitüre, welche auch sehr köstlich schmeckt. Von unserem Tisch aus sind nur wenige Wolken zu erkennen und auch die Berge hinter uns sind wolkenfrei.

Unsere Beobachtungen werden auch von Britta und ihrer Kollegin an der Rezeption bestätigt. Also erkunden wir heute die Insel per Auto, um auch einige der kleinen Städtchen an der Küste kennen zu lernen. Kurz nach 10 Uhr verlassen wir das Atrio Hotel und fahren durch Estreito do Calheta den von Britta beschriebenen Weg und finden tatsächlich die steile Straße (ER211) nach Rabaçal.

Fahrt über die Hochebene nach Porto Moniz

ohne Worte

ohne Worte

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Stellenweise nur im ersten Gang krauchen wir bergauf bis zur ER105, wo wir rechts abbiegen. Wir wollen heute über die Hochebene, vorbei am Fanal bis nach Porto Moniz fahren und von dort aus entlang der Nordwest-, West- und Südküste über Ponta Do Pargo (Leuchtturm) wieder zurück nach Estreito do Calheta. Auf der ER105 fahren wir am noch relativ leeren Parkplatz von Rabaçal (Wanderung zu den 25 Quellen) vorbei. Hier oben bei etwa 1200 m ist der Bewuchs schon ziemlich niedrig geworden, aber immer noch sehr dicht.

Etwa 12 km vor dem Encumeada Pass biegen wir links ab auf die ER209, die in einem erstaunlich guten Zustand ist, wie viele Straßen auf Madeira. Plötzlich steht an der Straße eine Hinweisschild „Miradouro“, ohne das irgendetwas erkennbar ist. Gerade mal ein Auto kann hier am Straßenrand parken. Wir laufen etwa 200m durch dichtes Buschwerk zum Aussichtspunkt. Der Blick ist nicht besonders überwältigend. Wir sehen die Nordküste und viel Wald, aber nichts Außergewöhnliches oder spektakuläres.

So fahren wir weiter und entdecken unterwegs schon mal die Zufahrt zum Forsthaus Fanal. Hier wollen wir im weiteren Verlauf der Reise auch noch eine Wanderung unternehmen. Dann schlängelt sich die Strasse teilweise atemberaubend steil wieder abwärts zum Meer. Kurz hinter Ribeira da Janela stoppen wir an einem kleinen Aussichtspunkt. Von hier aus haben wir einen besonders schönen Blick auf die Ilhéus da Ribeira da Janela, ein kleine Felsengruppe direkt vor der Küste. Weiter geht die Fahrt nach Porto Moniz, wo wir einen längeren Stopp einlegen wollen.

Bummel durch Porto Moniz

Wir finden mitten in der Stadt tatsächlich noch einen freien, kostenlosen Parkplatz. Dieser liegt mitten im Zentrum, zwischen der Rua do Serrado und der Rua Francisco Moniz O Velho, ein unbefestigter Parkplatz.

das Meeresschwimmbad von Porto Moniz, eine sehr beliebte Anlage

das Meeresschwimmbad von Porto Moniz, eine sehr beliebte Anlage

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Von hier aus bummeln wir zu dem Meeresschwimmbad, welches man mitten in die noch verbliebenen Lavafelder früherer Ausbrüche gebaut hat. Eintritt : 1,50€, sehr günstig. Eine ziemlich heftige Brandung tobt gegen die vor dem Meeresschwimmbad noch existierenden Lavafelsen. Wir bummeln bis zum Schwimmbad und wieder zurück bis zum anderen Ende der Promenade, wo sich noch einige alte Schwimmbecken (ohne Aufsicht und Eintritt) befinden. Nach einer guten Portion Eis verlassen wir Porto Moniz wieder auf der ER101 Richtung Santa Maria Madalena.

Die Straße windet sich in vielen Serpentinen bergaufwärts und nach der 5. Kehre erreichen wir einen wunderbaren Aussichtspunkt. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über den ganzen Ort Porto Moniz. Eine wirklich schöne Stelle zum Anhalten um die Aussicht zu genießen. Weiter geht es auf der ER101 zu einem Aussichtspunkt, der in einem Reisebericht erwähnt wurde. Nur per Navi und den genauen Koordinaten,die ich zuhause über die Satellitenansicht von Google ermittelt habe, finden wir die genaue Stelle.

schöner Blick auf die Steilküste bei Santa Maria Madalena

schöner Blick auf die Steilküste bei Santa Maria Madalena

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Uns bietet sich hier ein sehr schönen Ausblick auf die Steilküste und etliche noch existierende bzw. schon verfallene Terrassen. Zu erkennen ist aber auch, dass auch in dieser Ecke von Madeira die Waldbrände gewütet haben, die etwa 3-4 Wochen vor unserer Abreise ausbrachen.

mit dem Teleférico von Achadas zum Strand

Den nächsten Stopp legen wir in Achadas da Cruz ein. Hier befindet sich eine Gondelbahn, die 500 m tief zu an der Küste liegenden Feldern (Fajã die Quebrada Nova) führt. Diese sind nur über diesen Weg zu erreichen (außer einem steilen Wanderweg). Nur ein einziger Wegweiser für den „Teléferico“ steht an der Straße, aber ich habe mir auch hier die genaue Position vorher herausgesucht und ins Navi programmiert. Diese Art der Zielfindung hat sich als recht positiv herausgestellt. Ohne Navi ist es jedenfalls aus meiner Sicht recht schwierig bestimmte Stellen zu finden. Die Beschilderung ist teilweise nicht vorhanden, nicht eindeutig oder kann missverstanden werden.

mit dem Teleférico von Achadas da Cruz zur Fajã die Quebrada Nova

mit dem Teleférico von Achadas da Cruz zur Fajã die Quebrada Nova

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Wir erreichen den Teléferico und beschließen sofort mit der nächsten Gondel hinab zu fahren. Da diese gerade auf dem Weg zur Bergstation ist, bezahlen wir pro Person 3€ (H+R) und können wenige Minuten später einsteigen. Wir sind die einzigen Fährgäste in dieser Gondel, die 6 Personen fasst. Die Seilbahn kommt ohne Stützen aus und so schweben wir steil abwärts der Küste entgegen. Ein wunderschöner Blick entlang der Steilküste rechts und links der Gondel und auch hinab in die Tiefe begleitet uns auf dieser etwa 5minütigen Fahrt.

Unten angekommen verlassen wir die Gondel (kein Personal vor Ort) und bummeln auf einer gepflasterten Straße (?, Autos gibt es hier nicht) entlang der Küste. Es stehen so an die geschätzten 20 Häuser hier unten, die teilweise so aussehen, als ob sie dauerhaft bewohnt sind. Strommasten gibt es hier unten keinen, wir sehen aber einige kleine Windräder an den Häusern. Alles sieht aber irgendwie etwas verlassen aus.

die Felder auf der Landzunge wirken etwas verwaist, trotzdem sehen wir hier unten auch Leute

die Felder auf der Landzunge wirken etwas verwaist, trotzdem sehen wir hier unten auch Leute

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Die relativ kleinen Anbauflächen sehen nicht wirklich bewirtschaftet aus, aber trotzdem erkennen wir einige Leute in den Häusern. Alle Flächen sind mit einem Windschutz aus Reisigbüschel o.ä. versehen. Hier unten weht ein ganz schöner Wind. Wir wandern einmal die Straße hin und her ( ca. 500 m) und begeben uns dann wieder zur Seilbahn, denn so spannend ist dieser Ort nicht.

Es ging mehr um das Abenteuer Seilbahnfahrt. Gerade schwebt wieder eine leere Gondel ein und wir warten, zusammen mit 4 Einheimischen, die hier unten ihre Felder bewirtschaftet haben, darauf dass sich die Türen öffnen. Wir werden freundlich vorgelassen und danach steigen die „Madeirenser“ ein. Man muss sich jetzt durch drücken eines grünen Knopfes bemerkbar machen, um wieder nach oben gebracht zu werden. Dass es funktioniert, sehen wir daran, dass sich die Gondel kurz darauf in Bewegung setzt.

Einheimische schenken uns 2 Trauben mit Wein

Von den Mitreisenden bekommen wir plötzlich jeder eine große Traube Wein (Rebsorte Americana) geschenkt. Aus diesen Trauben wird normalerweise der hauseigene Wein, in diesem Falle ein roter Wein gepresst. Wir sind völlig überrascht und bedanken uns recht herzlich. Die Weintrauben schmecken köstlich und sind zuckersüß. Am Ende der Fahrt bedanken wir uns noch mal für die Gabe (englisch und Zeichensprache) und lassen uns zu einem kleinen Picknick mit unseren üblichen Keksen und einem Getränk direkt neben der Seilbahn mit toller Aussicht nieder.

So können wir unabhängig von Geschäften oder Restaurants picknicken wo wir wollen. Nach einigen Bildern, die wir hier noch schießen, geht die Fahrt weiter. Die Zufahrt zum nächsten Aussichtspunkt erscheint uns sehr suspekt und so fahren wir, weil die Aussicht auch nicht lohnend erscheint, weiter. Dafür haben wir in Ponta do Pargo beim Leuchtturm mehr Glück. Gut ausgeschildert erreichen wir wieder einen schönen Punkt mit bester Aussicht auf die Küste in beide Richtungen.

Aussichtspunkte bei Ponta do Pargo

Hier liegen 2 Aussichtspunkte nur etwa 1 km auseinander. Am 2. Aussichtspunkt befindet sich auch das heute leider geschlossenen Chai Haus. Hier soll es gute, lokale Spezialitäten Madeiras geben. Das Haus sieht jedenfalls schon mal sehr nett aus. Unsere Rundfahrt, die uns entlang der Küste, durch dichte Wälder und nette kleine Orte geführt hat, ist noch nicht ganz zu Ende, aber viele Punkte stehen nicht mehr auf dem Programm.

Der letzte Aussichtspunkt liegt in Fajã da Ovelha oberhalb von Paúl do Mar. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die beiden tief unten an Küste von einander getrennt liegenden Orte Paúl do Mar und Jardim do Mar. Beide Ansiedlungen liegen auf einem schmalen Küstenstreifen, der aber eine weitere Ausbreitung durch die Berge rechts und links verhindert. Nur über eine relativ steile Straße Straße mit vielen Kehren bzw. durch Straßentunnel sind beide Orte mit dem Rest der Insel "verbunden". Anschließend fahren wir hinunter nach Paúl do Mar, aber der Ort, soweit wir ihn sehen, gefällt uns gar nicht. Unpersönliche Bauten, schmucklose Straße am Meer, nein danke.

Bummel durch Jardim do Mar

Jardim do Mar, bietet schmale Gassen und lauschige Stellen

Jardim do Mar, bietet schmale Gassen und lauschige Stellen

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Wir fahren weiter nach Jardim do Mar. Unser Auto können wir kostenlos vor dem Ort abstellen. Der Spaziergang durch dieses Örtchen macht dann wirklich Spaß. Kleine und kleinste Gassen, mit interessanten Wellen statt Treppen ausgestattet, viele kleinere und größere Häuser, die teilweise sehr schön aussehen. So erreichen wir die Promenade, die auch sehr schön gestaltet ist. Ganz anders als in Paúl do Mar. Wir bummeln bis zum Ende der Promenade und erfreuen uns an den Wellen, die auf die Wellenbrecher treffen und unheimlich hoch aufspritzen. Anschließend steigen wir wieder hinauf zum Parkplatz und fahren endgültig zurück zum Atrio Hotel.

Es ist noch immer sehr warm und wir springen daher sofort nach unserer Rückkehr in den angenehm temperierten Pool. Was für eine Erfrischung. Gegen 18 Uhr 30 nehmen wir wieder, welch ein Glück, unsere Stammplätze im Restaurant ein. Gleich der erste Tisch an der Treppe zum Pool mit Meerblick. Für heute haben wir uns die angebotene Spezialität „gratinierter Stockfisch“ (steht sonst nicht auf der Speisekarte) bestellt. Schon wenn wir an den Geruch von Stockfisch in Island denken, kommen unangenehme Gerüche in uns hoch. Wir sind deshalb sehr gespannt, wie uns das Essen schmecken wird.

interessantes Abendessen

Der Fisch, zum dem wir wieder den weißen Hauswein trinken, wird uns in einer Auflaufform serviert. Die ersten Bissen sind angenehm. Der mit Käse überbackene Fisch, zwischen den auch einige Kartoffeln gemischt wurden, schmeckt doch recht angenehm. Nur ein ganz leichter Fischgeschmack. Er hat überhaupt nichts mit dem übel riechenden Stockfisch von Island gemein. Also ein gelungener Abend. Das Brot mit Kräuterbutter, welches vorher serviert wird, ist wie immer sehr schnell verputzt. Wir lassen den Abend auf unserer Terrasse mit Reisebericht schreiben, Bilder sichern und ansehen und einem netten Gläschen Poncha ausklingen.

Balken
Wetter : 21 Grad mogens, blauer Himmel wie auch den ganzen Tag über, höchste Temperatur bei etwa 29 Grad bei 55% Feuchte, abends um 20 Uhr immer noch 24 Grad
Unterkunft : Hotel Atrio ÜF
Fahrtkilometer : 100
Wanderkilometer : 0
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