Wanderung entlang der Levada do Caldeirão Verde
21.08.2012
Balken

es sieht noch einem tollen Tag aus

Auch heute scheint der erste Blick uns einen positiven Eindruck vom Wetter zu vermitteln. Fast überall blauer Himmel, das fängt schon mal gut an. Nach dem Frühstück, heute probiere ich Mangokonfitüre auf einem Croissant (lecker), heißt es wie immer an alles denken. Batterien, Speicherkarten, Geld, Führerschein usw., alles muss mit und irgendwo verstaut werden. Aber wir haben ja einen großen Kofferraum. Unser Auto, ein Seat Ibiza (ganz in weiß) hat sich bis jetzt als sehr zuverlässig erwiesen und auch die steilsten Straßen bisher gemeistert. Allerdings manchmal nur im 1. Gang.

erneute Fahrt zum Pico Ruivo

Noch vor 10 Uhr verlassen wir das Atrio und fahren direkt auf die Schnellstraße Richtung Santana. Diese Strecke sind wir schon vor einigen Tagen gefahren (bei unserer Nebelwanderung) und kennen sie daher schon. Bei Ribeira Brava tanken wir wieder, der Sprit ist inzwischen um 3 Cent teurer geworden. Dann fahren wir weiter. Rund 90 Minuten benötigen wir vom Hotel Atrio bis zum Parkplatz des Pico Ruivo, den wir zuerst ansteuern. Übrigens, 43 Tunnel der unterschiedlichsten Länge haben wir unterwegs passiert. Ansonsten verlief die Fahrt ohne Staus und Verzögerungen.

Auf dem Parkplatz des Pico Ruivo sind wir noch mal gefahren, um wenigstens bei wolkenlosem Himmel einmal die Aussicht zu genießen, die wir am 19.08. bei unserer Nebeltour hier nicht gehabt haben. Wir haben schon Sorge wieder nichts zu sehen, weil während der Auffahrt erneut Wolken um uns herum zu sehen sind. Als wir allerdings oben ankommen herrscht strahlender Sonnenschein und blauer Himmel.

so hatten wir uns die Aussicht bei unserem ersten Besuch am Pico Ruivo vorgestellt

so hatten wir uns die Aussicht bei unserem ersten Besuch am Pico Ruivo vorgestellt

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Wir laufen rechts an einem großen Gebäude gleich neben dem Parkplatz vorbei und sehen wenige Minuten später links unter uns die Felsformation Homem em Pé liegen. Ein interessanter Anblick. Ein Stück weiter rechts bittet sich uns dann auch der Blick hinüber auf den Pico do Arieiro und einige andere Felsformationen, die wir vor einigen Tagen so sehr vermisst haben. Mit Fotoapparat und Videokamera halten wir den ungewohnten Anblick fest und kehren anschließend zum Auto zurück. Heute ist hier deutlich mehr los und auf dem Weg zum Gipfel sind viele Leute unterwegs.

2 sehr unterschiedliche Wege an einer Levada

Wir fahren jetzt hinunter zum Pico das Pedras (nur 5 km entfernt), wo wir uns einen Parkplatz suchen. Zunächst ist auf dem eigentlichen, kleinen Parkplatz nichts zu finden. Ein Stück weiter unten an der Straße befindet sich das Rancho Madeirense, einem Hotel im Stil der Santana-Häuschen und auch noch ein Parkplatz. Wir finden hier auch einen freien Platz, den uns ein alter Madeirenser zuweist. Er spricht zwar scheinbar nur portugiesisch, aber die Hand aufhalten und das Zeichen für ein bisschen Geld beherrscht er. Wir sind froh einen Parkplatz gefunden zu haben und geben ihm einen Euro.

der erste Abschnitt ist easy und ruhig

von Pico das Pedras nach Queimadas, breiter Weg und viele Hortensien

von Pico das Pedras nach Queimadas, breiter Weg und viele Hortensien

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Dann begeben wir und auf den Spaziergang entlang der Levada do Caldeirão Verde. Wanderung kann man gar nicht sagen. Hier ist es noch ein breiter Weg mit einer schmalen Levada und ohne Probleme begehbar, später soll das anders werden. Viele blaue Hortensien säumen den sehr schönen Weg und nur wenige Menschen sind unterwegs. Eine Wohltat für Augen und Ohren.

Casa do Abrigo, ein Rasthaus an der Levada do Caldeirão Verde

Casa do Abrigo, ein Rasthaus an der Levada do Caldeirão Verde

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Nach etwa 30 Minuten und 2 km erreichen wir Queimadas. Ein extrem kleiner Parkplatz, dafür umso mehr Autos und Menschen, die hier alle parken und wandern wollen. Der Geräuschpegel ist schon deutlich angestiegen. Sehr schön sehen die beiden "Santana-Häuschen" aus, die hier stehen. Vor der strohgedeckten Casa do Abrigo (das große Haus) befindet sich ein Picknickplatz mit Ententeichen. Leider steht genau vor einem Haus ein Auto, was sich natürlich nicht besonders gut auf dem Bild macht.

Wir wandern weiter entlang der Levada do Caldeirão Verde. Diese Fortsetzung des Weges stand eigentlich nicht auf unserem Programm, weil sie ein bisschen schwieriger sein soll als der erste Teil unseres Weges. Aber sie passt gut als Anschluss an den ersten Spaziergang und wir wollen mal sehen, was uns erwartet und wie weit wir als Sonntagswanderer gehen können. Zunächst ist der Weg breit und schlängelt sich durch einen ganz tollen Wald mit urigen Bäumen, die etwas an Kandelaber erinnern. Später wird der Weg schmaler, ist aber immer noch gut begehbar.

der zweite Teil wird schwieriger und lauter

die Levada do Caldeirão Verde führt duch eine überaus grüne und üppige Vegetation

die Levada do Caldeirão Verde führt duch eine überaus grüne und üppige Vegetation

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Unterwegs sind viele unterschiedliche Büsche und Bäume zu sehen und unwahrscheinlich viele blaue Hortensien stehen am Wegesrand. Teilweise geht der Weg direkt auf der Levadamauer entlang, ist aber gut mit Kunstoff- bzw. Stahlseilen zum Abgrund hin abgesichert. Manchmal muss man auch 10 m freihändig über die Mauer laufen, dann aber ohne Abgrund an der Seite. An einer Stelle allerdings wurde ein neuer Weg angelegt, um eine sehr glitschige und nicht mehr ganz intakte Stelle an der Levada zu umgehen. Man steigt etwa 10 m über Stufen hinab und kurze Zeit später wieder hinauf zur Levada. Es folgen 2 "Miniwasserfälle" durch die man hindurch muss, aber es sind nur einige Tropfen Wasser, die man abbekommt.

MIttels einer tollen Brückenkonstruktion überquert die Levada und auch der Wanderer ein Minital (ca. 10 m breit) und dann geht der Weg mal mehr, mal weniger trocken weiter entlang der Felswand. Immer wieder ergeben sich für uns schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge und die grünen Hänge. Es gibt viel zu sehen an der Levada, da ist es schon erstaunlich in welchem Tempo manche Leute hier entlang rasen. Da es sich um eine sehr beliebte Levadawanderung handelt, sind natürlich dementsprechend viele Leute unterwegs.

Viele unterhalten sich lautstark, was man schon von weitem hört. Teilweise wird auch von einer zur anderen Talseite laut gerufen oder gebrüllt. Das gefällt uns natürlich nicht so sehr, weil man kaum noch die Natur hört. Man kommt sich vor wie irgendwo mitten in Berlin. Wir versuchen uns davon jedoch nicht beeindrucken zu lassen, was aber schwer fällt. Die Zeit schreitet langsam fort und durch unsere Fahrt hinauf zum Pico Ruivo haben wir doch einige Zeit verloren, die uns jetzt fehlt.

Picknick und Rückkehr

Also legen wir nach etwa 3,4 km und noch vor dem ersten Tunnel eine Picknickpause ein und verspeisen traditionell etliche Kräcker und unser Getränk. Dann müssen wir uns leider auf den Rückweg machen, den wir ja jetzt schon kennen . Die Anzahl der Touristen auf dem Weg hat weiter zugenommen. Wahrscheinlich sind die ersten jetzt auf dem Rückweg, die die Levada bis zum Ende durchgelaufen sind. Von der anderen Seite her strömen noch immer neue Personen, die wenigstens ein Stück dieser Levada sehen wollen. Da der Weg nicht sehr breit ist müssen wir öfter stehen bleiben, um den Gegenverkehr oder die Schnelläufer vorbei zu lassen. Später erreichen wir dann wieder Queimadas, wo es noch voller geworden ist.

Der Andrang auf die einzige hier verfügbare Toilette ist groß. Wir begeben auf den Weg nach Pico das Pedras, wo es wieder herrlich ruhig ist. 30 Minuten später erreichen wir unser Auto und ziehen erst mal die Wanderschuhe aus, was für eine Wohltat. Es ist inzwischen schon kurz vor 16 Uhr und wir benötigen noch 90 Minuten zurück zum Hotel Atrio. In zügiger Fahrt geht es Richtung Funchal und weiter nach Estreito do Calheta.

Einkauf im Supermarkt

Kurz vorher biegen wir noch kurz zum Supermarkt ab. Allerdings gestaltet sich die Parkplatzsuche wesentlich problematischer als beim letzten Mal. Statt eines Parkplatzes direkt vor dem Supermarkt (20 Min kosten hier 10 Cent Gebühr) müssen wir bei jetzt noch 29 Grad geschätzte 500 m vom nächsten freien Parkplatz aus laufen. Wir erledigen schnell unsere Einkäufe und schleppen alles zum Auto zurück. Es ist ganz schön heiß. Zurück im Hotel verstauen wir soweit wie möglich alles im Kühlschrank. Dann folgt eine erfrischende Dusche. Heute war es ziemlich heiß auf Madeira, in Küstenähe haben wir stellenweise bis zu 31 Grad gemessen. Auf der Levada waren es nur etwa 25 Grad.

wieder ein leckeres Abendessen

Zum Abendessen bestellen wir uns Tagliatelle Carbonnara (typisch für Madeira !?) und eine halbe Flasche Roséweinaus aus der Getränkekarte zum testen. Das Essen ist wieder sehr lecker und auch der Wein schmeckt gut. Leider wurde auf der Terrasse die Tischordnung umarrangiert (Platz für eine größere Gruppe wurde geschaffen) und so sitzen wir heute weiter hinten und nicht, wie bisher, "in der ersten Reihe". Aber wenigstens im Freien.

Während Elke schon mal die Wäsche von heute erledigt, dieses Material verträgt am besten nur Handwäsche, habe ich mich schon auf den Bericht gestürzt und auch die Bilder der Kameras überspielt. Insgesamt war es, mal abgesehen von den vielen Leute unterwegs, ein schöner Tag. Wir hatten doch noch unsere "Aussicht vom Pico Ruivo" und eine erfahrungsreiche Wanderung entlang der Levada do Caldeirão Verde hinsichtlich Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Wir haben festgestellt, das es uns viel besser gefällt, eine Levada genussvoll entlang zu wandern und kümmern uns lieber unterwegs um die vielen Kleinigkeiten entlang des Weges, anstatt unbedingt das Ende der Levada erreichen zu müssen.

Balken die heutigen Touren im Rother Wanderführer :
Tour 27, von Pico das Pedras nach Queimadas, komplett
Tour 28, Caldeirão Verde, bis kurz vor den ersten Tunnel

Balken
Wetter : am Morgen nur 18 Grad bei 60% Feuchte, kühler als die letzten Tage, tagsüber aber bis zu 32 Grad (an der Küste) und selbst auf dem Parkplatz des Pico Ruivo noch 24 Grad, uns hat das Wetter gut gefallen.
Unterkunft : Hotel Atrio ÜF
Fahrtkilometer : 175
Wanderkilometer : 12
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