Curral das Freiras, Cãmara de Lobos und die Südküste
22.08.2012
Balken

Sonne schon am Morgen

Am Wetter ändert sich, im Augenblick jedenfalls, zum Glück nichts. Wieder viel blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Also gehen wir erst mal frühstücken. Die Bananen-Konfitüre, die ich heute ausprobiere, schmeckt ziemlich süß, aber nicht unangenehm. Mein Favorit ist aber immer noch „Grüne Tomate/Zimt“. Es ist jeden Morgen immer wieder schön, draußen auf der Terrasse zu sitzen, das schöne Wetter und das gute Frühstück zu genießen und das tun wir ausgiebig.

Fahrt zum Nonnental

So fahren wir auch meistens erst gegen 9 Uhr 45 vom Hotel weg. Bei längeren Strecken geht da doch schon ein wenig Zeit verloren. Frühstück um 8 statt 8 Uhr 30 wäre da schon besser. Heute ist aber unsere Anfahrt nicht allzu weit. Es geht zunächst über die Autobahn, die wir über die Ausfahrt Nr.7 bei Santa Rita verlassen. Über die ER107 fahren wir dann, stellenweise steil bergauf zum Aussichtspunkt Eira do Serrado. Bitte nicht durch den Tunnel fahren, dann landet man direkt im Nonnental (Curral das Freiras), sondern direkt vor dem Tunnel links abbiegen.

schöner Ausblick vom Aussichtspunkt Eira do Serrado

ein weiterer schöner Blick auf das Nonnental, andere Beleuchtung, etwas andere Perspektive

ein weiterer schöner Blick auf das Nonnental, andere Beleuchtung, etwas andere Perspektive

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Wir erreichen den Parkplatz am Aussichtspunkt ohne großen Verkehr und auch der Parkplatz ist nicht sehr voll. Ich hatte es mir voller vorgestellt. An dem Hotel vorbei, welches hier oben errichtet wurde, steigen wir die Stufen zum Aussichtspunkt hinauf. Dabei fallen uns die angebrannten Bäume auf, also auch hier hat der Waldbrand zugeschlagen. Die Aussichtsplattform bietet uns dann einen phantastischen Blick in den Talkessel. Zu dieser Uhrzeit (11 Uhr) bescheint die Sonne, bis auf die rechter Hand gelegenen Berghänge, schon das gesamte Tal, ein schöner Kontrast. Tief unter uns (etwa 400 m) liegt Curral das Freiras, welches ich mir doch etwas kleiner vorgestellt hatte. Nach einer Weile verlassen wir wieder den Aussichtspunkt und kehren zum Auto zurück.

Pico dos Barcelos, Aussicht auf Funchal

vom Pico dos Barcelos hat man auch eine gute Aussicht auf Funchal

vom Pico dos Barcelos hat man auch eine gute Aussicht auf Funchal

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Wer möchte kann hier oben auch eine kleine Stärkung zu sich nehmen. Unser nächster Stopp ist der Aussichtspunkt Pico dos Barcelos. Hier, mitten in dem Wohngebiet Santo Antonio, befindet sich diese Stelle, von der aus man schön Funchal überblicken kann. Allerdings ist der Zeitpunkt vielleicht nicht der günstigste (etwa 11 Uhr 55), denn es ist noch etwas diesig und die Sonne steht fast genau über uns. Am Nachmittag hat man wahrscheinlich etwas bessere Lichtverhältnisse. Aber trotzdem können wir schon die Ausdehnung der Hauptstadt Madeiras erkennen. Schließlich wohnen hier knapp die Hälfte aller Einwohner Madeiras.

Cãmara de Lobos

Wir schlängen uns durch kleine und größere Straßen weiter hinunter zum Meer und fahren über die Autobahn nach Cãmara de Lobos. Es soll ein kleiner netter Fischerort sein. Hier sind auch die Fischer beheimatet, die den meisten Degenfisch für Madeira fangen. Wir erwischen die "falsche" Einfahrt in den Ort, man kann von Ost oder West kommen. Wir kommen von Westen her und müssen so zum Parkplatz am Hafen durch den ganzen Ort fahren. So erhalten wir aber gleich einen guten Eindruck von Cãmara de Lobos. Es ist kein Problem am Hafen einen Parkplatz zu bekommen. Eine Stunde parken kostet hier 1€, das geht noch.

Fischerboote im Hafen von Cãmara de Lobos

Fischerboote im Hafen von Cãmara de Lobos

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Zunächst bummeln wir am Hafen entlang und sehen uns den Stockfisch, den wir vor ein paar Tagen gegessen haben, näher an. Er hängt hier an Gestellen aufgereiht zum Trocknen. Es riecht gelinde gesagt sehr unangenehm. Dass dieser Fisch, zubereitet und gratiniert, so gut schmecken konnte, ist mir unverständlich. Über die Treppen linkerhand des Hafens steigen wir dort hinauf, wo schon Winston Churchill gestanden und gemalt haben soll. Von hier oben aus bietet sich uns ein wirklich schöner Blick auf den gesamten Hafen, den Ort und die Berge dahinter.

Über die Treppen laufen wir wieder hinunter zum Hafen und stärken uns in einem der vielen kleinen Lokale dort mit „einheimischer Kost“. Ich esse einen Hotdog und Elke ein Thunfisch-Sandwich. Beides hat ganz gut geschmeckt. Dazu noch 2 Cola und mit rund 11€ war ich positiv überrascht vom Preis, den ich hier höher geschätzt hätte. Wir umrunden die "Capela de Nossa Senhora da Conceição", die direkt am Hafen steht und können uns sogar den Innenraum ansehen, die Tür steht offen. Sie ist wunderschön eingerichtet.

die kleine Kirche Nossa Senhora da Conceição am Hafen von Cãmara de Lobos

die kleine Kirche Nossa Senhora da Conceição am Hafen von Cãmara de Lobos

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Ein üppiger Altar und viele Gemälde an den Wänden, auch die Decke ist schön bemalt. Die Kirche macht keinen pompösen, aber einen gut ausgestatteten Eindruck. Die ersten Teile dieser Kirche sollen von 1420 stammen und im 18.Jhdt wurde sie in großen Teilen umgebaut. Wir sind beeindruckt.

Weiter geht es am Hafen entlang über die neue Promenade zum Lago da Repùblica. Dieser zentrale Platz wurde sehr modern gestaltet, mitten auf dem Platz befindet sich aber noch ein sehr schöner alter Pavillion. Gleich gegenüber steht das moderne Rathaus. Rechts herum um die Kirche São Sebastião gehen wir wieder in die Altstadt. Vorher werfen wir allerdings noch einen Blick in diese Kirche, die deutlich größer ist als die kleine Kirche am Hafen. Auffällig sind hier die teilweise riesigen Kronleuchter, die mir sofort ins Auge fallen. Ansonsten auch eine sehr schöne, aber wesentlich größere Kirche.

Dann bummeln wir durch die Altstadt zurück zum Parkplatz. Diese Altstadt ist allerdings nicht zu vergleichen mit der von Jardim do Mar. Sie ist deutlich offener und etwas moderner. Trotzdem ein sehenswerter Ort.

der Panoramalift von Fajã dos Padres

der Panoramalift von Fajã dos Padres, 250 m geht es hier in die Tiefe

der Panoramalift von Fajã dos Padres, 250 m geht es hier in die Tiefe

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Wir verlassen Cãmara de Lobos, fahren über die Autobahn Richtung Quinta Grande und verlassen diese an der Ausfahrt Nr. 3. Dank Navi und guter Ausschilderung finden wir den nur ca. 1 Km von der Autobahn entfernten Panoramalift von Fajã dos Padres. Elke ist sofort damit einverstanden auch mit diesem außergewöhnlichen Lift zu fahren. Wir finden nur entlang der Straße einen Parkplatz und von dort aus sind ca. 50 Stufen abwärts zu bewältigen bis man den Eingang des Liftes erreicht. Für 7,50€ kann man mit dem Lift zwischen 11 und 18 Uhr (am Wochenende bis 19 Uhr) einmal runter und wieder rauf fahren.

Wir müssen ca. 5 Minuten warten bis der Lift kommt. In der Zwischenzeit kann ich aus einem offenen Fenster gleich neben dem Eingang zum Lift einige schöne Fotos schießen. Von hier aus sieht man die gesamte Fahrstrecke des Liftes nach unten und kann auch die Steilküste rechts und links gut einsehen und fotografieren. Eine schöne Stelle für Fotos. Als der Lift erscheint, müssen wir, wie später auch unten, noch 4 Minuten warten bis wir den Lift betreten dürfen. Irgendetwas muss sich scheinbar in dieser Zeit erholen. Bis zu 15 Personen fasst der Lift. Er besteht bis zu etwa 1,30 m Höhe aus Stahl, der Rest ist im Frontbereich aus Glas, so dass man eine gute Sicht in alle Richtung hat. Die Fahrt dauert ca. 5 Minuten und es ist sehr heiß im Fahrstuhl. Die Sonne scheint den ganzen Tag genau in die Kabine. Am Ende der Fahrt, nach ca. 250 m Höhenmetern, öffnet man durch Knopfdruck die Kabinentür, auch hier ist in der Talstation (wie in Achadas) kein Personal vorhanden.

so sieht die Fajã dos Padres vom Rand der Steilküste aus

so sieht die Fajã dos Padres vom Rand der Steilküste aus

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Über viele Stufen und einige Rampen geht es, vorbei an Mango-Plantagen und anderen Obstbäumen hinunter Richtung Strand. Rechter Hand geht es zu einer Touristenunterkunft, linker Hand zu einem sehr netten Restaurant unter Palmen. Hier genießen wir erst mal einige gekühlte Getränke. Von den Tischen in der ersten Reihe hat man durch die Palmen hindurch einen schönen Blick auf das Meer. Wir schlendern dann ein bisschen hin und her. Ein Blick auf den Grobkieselstrand, den extra angelegten Bereich mit Liegen und Sonnenschirmen (alles gegen Bezahlung) und ein Bummel durch bzw. entlang der Plantagen mit Mangos, Bananen, Papayas und vielem mehr. Es soll sich hier um einen ökologischen Anbau handeln.

Dann steigen wir wieder die vielen Stufen (176) bis zur Talstation hinauf. Wir sind froh die Wartezeit auf einem schattigen Plätzchen mit etwas Wind verbringen zu können. Den Fahrstuhl ruft man per Druck auf die grüne Taste. Es dauert nicht sehr lange dann erscheint der Lift. Allerdings müssen wir auch hier wieder 4 Minuten warten (warum eigentlich ?) dann können wir den Lift betreten und mit Druck auf die Taste 1 setzt sich der Lift wieder aufwärts in Bewegung. Wir genießen noch mal das Panorama bevor wir 5 Minuten später oben wieder aussteigen.

Rückkehr ins Hotel

Es ist heute wieder enorm warm, die Temperaturen liegen teilweise wieder knapp über 30 Grad bei einer Luftfeuchte von bis zu 60%. Daher genehmigen wir uns vor der Abfahrt mit dem Wagen noch einen Schluck und fahren dann direkt zurück. 30 Minuten benötigen wir bis zum Hotel Atrio. Wir ziehen uns schnell um und springen in den Pool. Was für eine Erfrischung, nachdem wir unterwegs doch ziemlich geschwitzt haben.

Elke erledigt dann noch vor dem Abendessen die übliche Wäsche. Man kann seine Sachen auch für 5€ pro Maschine einschl. Trockner waschen lassen, bügeln wird mit 2€ pro Stück extra berechnet. Man kann sich im Hotel auch Wanderführer, Karten, Wanderstöcke, Taschen- und Stirnlampen kostenlos auszuleihen. Bestimmte Sachen kann man auch kaufen. Unser Abendessen heute, Rinderfilet auf einem Lorbeerzweig, bestellten wir schon heute vormittag an der Rezeption, da es nicht auf der üblichen Speisekarte steht. Diese Spezialitäten werden öfters mal im Hotel angeboten. Normalerweise werden diese Sondergerichte (nicht auf der Karte) zu 19 Uhr zubereitet, man kann aber zeitliche Wünsche äußern.

Leider waren alle Tische im Außenbereich reserviert. Bis dahin wussten wir nicht, dass man einen Tisch auch reservieren kann. Wir hatten auch immer einen freien Tisch auf der Terrasse gefunden. Als wir uns schon innen ein Platz aussuchen wollen, sagt uns die nette Bedienung, dass wir uns ruhig an einen reservierten Tisch im Außenbereich setzen können. Die Gäste kommen erst gegen 19 Uhr und bis dahin sind wir sowieso fertig. Prima, so können wir wieder draußen sitzen und haben uns für morgen Abend gleich unseren Stammtisch reservieren lassen. Leider gibt es im Außenbereich nicht genug Plätze für alle Hotelbewohner.

Gerade während ich diese Zeilen schreibe, es ist jetzt etwa 20 Uhr, ziehen plötzlich vom Meer her Wolken oder Nebelschwaden direkt in Augenhöhe vor unserem Zimmer vorbei, ein etwas gespenstisches Bild. Einige Tropfen Nieselregen habe ich auch schon abbekommen. Nach dem Essen setzen wir uns noch mit unseren Getränken in der Nähe des Pools hin, wo auch noch einige Tische stehen. Später ziehen wir uns auf unsere private Terrasse zurück und genießen den Abend wie schon viele zuvor mit Blick auf den Wald, das Meer und den Ort Estreito do Calheta unter uns.

Balken
Wetter : sehr sonnig, morgens 19 Grad (8 Uhr) bei 80% Feuchte, tagsüber über 30 Grad bei hoher Luftfeuchte, gegen 20 Uhr (im Atrio Hotel bei 500 m) noch 23 Grad bei 83 % Feuchte
Unterkunft : Hotel Atrio ÜF
Fahrtkilometer : 94
Wanderkilometer : 0
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