Wanderung zu den "25 Quellen" und dem Risco Wasserfall
27.08.2012
Balken

das Wetter scheint bis zuletzt durchzuhalten

Wir sind schon sehr gespannt, wie sich das Wetter entwickelt hat, nachdem es gestern Abend so stark bewölkt war. Zum Glück zeigen sich schon morgens gegen 8 Uhr viele blaue Stellen am Himmel. Es scheint wieder ein schöner Tag zu werden. Aber wir genießen erst mal unser Frühstück auf der Terrasse des Hotel Atrio vor dem hauseigenen Restaurant. Seitdem viele neue Gäste angekommen sind, sind wir jetzt sozusagen die dienstältesten Gäste. Es ist morgens gegen 8 Uhr 30 jetzt auch schon recht voll beim Frühstück. Allerdings bekommen wir immer noch unseren Lieblingstisch direkt an der Treppe zum Pool. Ein Blick zum Himmel von hier aus zeigt weitere Wetterbesserung.

in Rabaçal sieht alles gut aus für die Wanderung

Gegen 9 Uhr 30 fahren wir vom Hotel ab, nicht ohne noch vorher Brittas Ratschlag mitgenommen zu haben, erst am Nachmittag zu den 25 Quellen zu wandern. Morgens und bis in die frühen Nachmittagsstunden sollen viele Wandergruppen auf dieser Tour unterwegs sei, erst nachmittags ebbt der Strom der Wanderer ab. Wir finden den Weg nach Rabaçal inzwischen auch ohne Navi. Schon bei der Auffahrt sehen wir vor uns strahlend blauen Himmel, ein toller Tag für diese Wanderung. Kurz vor erreichen der Straße nach Rabaçal steht plötzlich ein Rindviech auf der Straße, ist ja zum Glück nichts Neues hier. Vorsichtig vorbeifahren und schon geht’s weiter. Als wir den Parkplatz erreichen sind wir überrascht, nur 5 Autos stehen zu diesem Zeitpunkt hier oben. Auch an dem anderen Startpunkt des Weges am so genannten Reitertunnel stand nur ein Minibus mit maximal 10 Teilnehmern. So wenig Leute, wir sind überrascht.

leerer Parkplatz und bequeme Busfahrt

Wir beschließen kurzer Hand, entgegen Brittas Vorschlägen, direkt zu den "25 Quellen" aufzubrechen und nicht erst bis zum Nachmittag zu warten. Eigentlich hatten wir uns den einfacheren, aber längeren Weg durch den Reitertunnel für heute Nachmittag vorgenommen. Angesichts der wenigen Besucher zu diesem Zeitpunkt werden wir jetzt doch den kürzeren, aber mit vielen Stufen versehenen Weg zu den "25 Quellen" gehen.

dieser Minibus fährt uns vom Parkplatz zum Forsthaus und zurück für 5 € p.P.

dieser Minibus fährt uns vom Parkplatz zum Forsthaus und zurück für 5 € p.P.

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Wir haben Glück und der Pendelbus vom Parkplatz zum Forsthaus Rabaçal steht abfahrbereit an der Schranke am Ende des Parkplatzes. Für 5€ pro Person fährt er uns hinunter zum Startpunkt der Wanderung und später auch wieder zurück zum Parkplatz. Diese ca. 200m Höhenmeter können wir uns so ersparen. Zum einen ist der Rückweg bergauf dann besonders beschwerlich und der Weg liegt zum Teil auch in der Sonne und kostet auch kostbare Zeit.

Schon 5 Minuten nach unserer Ankunft am Parkplatz sind wir mit dem Minibus unterwegs nach unten zum Forsthaus. Wir überholen etliche Wanderer, die noch bergab unterwegs sind. Dann startet unsere Etappe. 2,5 km sollen es von hier bis zu den "25 Quellen" sein, sagt uns der Wegweiser. Zunächst laufen wir über einem gepflasterten Weg ziemlich schräg bergab bevor es für einige Zeit entlang der Levada do Risco wieder geradeaus geht.

wir wandern zu den "25 Quellen"

über 100 m müssen wir auf sehr unebenen Treppen abwärts steigen

über 100 m müssen wir auf sehr unebenen Treppen abwärts steigen

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Jetzt teilt sich der Weg. Geradeaus geht es zum Risco Wasserfall, den wir später noch besuchen wollen. Linkerhand sehen wir schon die vielen Treppen, die jetzt vor uns liegen und zur Levada das 25 Fontes führen. Obwohl Elke nicht so gerne Stufen bergab geht (wegen der dann auftretenden Probleme mit den Knien) hält sie tapfer durch. Die Stufen sind von sehr unterschiedlicher Höhe und man muss aufpassen, wo man hin tritt. Dann erreichen wir die Levada. Nun laufen wir, begleitet von schönen Aussichten, gerade aus an der Levada entlang.

Es dauert nicht lange und vor uns liegt eine weitere Treppe die uns zum tiefsten Punkt dieser Wanderung führt. Auf einer Brücke überqueren wir und die Levada das 25 Fontes ein tiefes und schmales Tal durch den der Ribeira de Janela fließt.

durch diese Schlucht fließt der Ribeira de Janela der 12 km weiter im Norden ins Meer mündet

durch diese Schlucht fließt der Ribeira de Janela der 12 km weiter im Norden ins Meer mündet

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Am Ende des Tals stürzt der Risco Wasserfall in die Tiefe, den wir von hier aus aber nicht sehen können, aber dafür eine einmalige Landschaft, gewaltige senkrechte Wände, sehr viel Grün und jede Menge Wasser. Nun liegen die letzten Stufen bergauf vor uns. Direkt neben uns, aber unsichtbar und auch nicht zu hören stürzt die Levada das 25 Fontes in die Tiefe zur der eben überquerten Brücke. Die Treppe bergauf endet an einem Levadahäuschen, wo die Arbeiter ihre benötigten Utensilien aufbewahren. Wir sind in der Zwischenzeit schon von einigen Wanderern überholt worden, aber die Anzahl der Personen hält sich noch in Grenzen.

die vielen Stufen liegen hinter uns

Nachdem wir das Levadahäuschen erreicht haben, geht es ab jetzt nur noch geradeaus. Eine tolle Landschaft liegt uns im wahrsten Sinnen des Wortes zu Füßen. Strahlend blauer Himmel und einige wenige Fotografierwölkchen, was will man mehr. Der Weg entlang der Levada ist meist relativ schmal und steinig, aber gut gesichert. Zeitweilig läuft noch ein zusätzlicher Sandweg neben der Levada her, der auch als Ausweichstelle bei Gegenverkehr genutzt werden kann. Wenige Passagen sind auch sehr eng aber gut begehbar.

schon alleine der Weg entlang der Levada zu den 25 Quellen ist sehr schön

schon alleine der Weg entlang der Levada zu den 25 Quellen ist sehr schön

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Manchmal kann man vom Weg aus weit in die Landschaft schauen, an anderen Stellen zeigt sich wieder die Levada von ihrer finsteren Seite. Sie ist dann so dicht zugewachsen, dass man wie in einem Tunnel läuft. Hier sind dann, wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, auch viele Farne vertreten. Immer wieder laufen vom Berg kleine Mini-Levadas in die große Levada hinein und speisen sie zusätzlich mit Wasser. Uns kommen jetzt, es ist gegen 11 Uhr auch schon die ersten Wanderer auf ihrem Rückweg entgegen, aber das Passieren klappt in der Regel problemlos. Der Weg wechselt immer zwischen schattigen und sonnigen Passagen. Es macht einfach Spaß hier lang zu laufen. Nicht umsonst sagt man, dass diese Wanderung mit eine der schönsten auf Madeira sein soll.

die "25 Quellen" sind erreicht

es lohnt sich wirklich zu den 25 Quellen zu wandern

es lohnt sich wirklich zu den 25 Quellen zu wandern

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Schließlich erreichen wir die "25 Quellen". Eigentlich soll es sich hier um Wasserfälle handeln, der sich auf die "25 Quellen" verteilt. Über etwa 100 m stürzen die Rinnsale herab und bilden am Boden des etwa halbkreisförmigen Kessels von etwa 20 m Durchmesser einen kleinen See. Dieser kleine See speist dann die Levada weiter unten über eine Wassertreppe. Davor liegen viele Felsbrocken, über die man klettern muss, um etwas näher an die vielen Quellen zu kommen. Mich als Fotograf und Videofilmer ärgert es immer wieder, wie auch hier, dass alle Leute möglichst dicht an die Quellen wollen, was eine schöne Gesamtaufnahme aller Quellen verhindert. Scheinbar finden es die Leute viel schöner sich selber vor den Quellen fotografieren zu lassen als dieses Naturschauspiel in seiner Gesamtheit zu sehen. Aber das ist fast überall auf der Welt so.

Ich (und natürlich auch Elke) versuchen also so gut wie möglich einige Fotos und Video-Sequencen ohne Menschen zu bekommen, was nicht ganz einfach ist. Zum Glück sind zu diesem Zeitpunkt nur etwa 10 Personen vor Ort und keine größeren, organisierten Wandergruppen. Wirklich ein sehr schöner Endpunkt für eine Levadawanderung. Zur Mittagszeit wird es dann für die Fotografen etwas schwierig, weil die Sonne (Ende August) genau entlang der baumfreien Kante am oberen Ende der Quellen entlangläuft und dem Fotograf genau ins Objektiv scheint. Also lieber sehr frühzeitig hier sein oder deutlich nach 12 Uhr, dann sollte die Sonne nicht mehr in den Kessel scheinen.

schöne Ausblicke auf dem Rückweg

schöne Ausblicke auf dem Rückweg

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Nachdem wir uns alles ausgiebig angesehen haben verlassen wir die "25 Quellen" und gehen den gleichen Weg wieder zurück. Jetzt kommen uns schon deutlich mehr Wanderer entgegen, aber es hält sich alles trotzdem noch in Grenzen. Die Beschreibungen zum Thema Menschenmassen auf dieser Levada, die ich gelesen habe, hörten sich schlimmer an. Wir nehmen uns jetzt auch die Zeit für viele Fotos und die Kleinigkeiten am Wegesrand. Das scheint vielen Wanderern hier unwichtig zu sein bei dem Tempo, dass sie an den Tag legen.

Picknick am Levada-Haus

kleines Picknick am Levadahaus

kleines Picknick am Levadahaus

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Am Leveadahäuschen legen wir ein Picknick mit schöner Aussicht auf die Treppe, das Tal und den Anstieg auf der gegenüberliegenden Seite ein. Hier sehe ich auch zum ersten Mal eine Levada ohne zusätzlichen Fußweg an der Seite, die also nicht für Wanderer begehbar ist. Sie kommt irgendwo von weiter oben und fließt in die Levada das 25 Fontes hinein. Nach etwa 10 Minuten steigen wir dann die Treppe zur Brücke hinab und jetzt liegt das Tal mit dem (unsichtbaren) Wasserfall am Ende vor uns in der Sonne. Viele bleiben hier stehen und schießen ihre Erinnerungsfotos angesichts dieser grandiosen Landschaft. Dann heißt es wieder Treppen steigen.

Danach folgt noch ein gerades Stück Strecke und dann kommt die elend lange Treppe bis hinauf zur Levada do Risco. Jedenfalls kam sie uns beim Abstieg so vor. Aufwärts und mit der Gewissheit, dass der Weg jetzt bald zu Ende ist geht es scheinbar schneller voran. Wir erreichen die Levada do Risco und wenden uns nach links um, wie es in einem Reiseführer heißt, auf kindgerechtem (also sehr einfachen Weg) zum Risco Wasserfall zu laufen. Ein knapper Kilometer soll es noch sein, kein Problem bei dieser ebenen Strecke.

auf dem Weg zum Risco-Wasserfall

am gegenüberliegenden Berghang erkennt man die Levada zu den 25 Quellen

am gegenüberliegenden Berghang erkennt man die Levada zu den 25 Quellen

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Schon auf dem Weg zum Wasserfall fallen uns die vielen Rinnsaale auf, die in die Levada fließen. Der Wasserfall selber ist dann wirklich sehenswert, auch wenn er im Augenblick nur wenig Wasser führt. Am Ende eines Tals stürzt er etwa 100 m in die Tiefe. Aber auch überall rechts und links des Wasserfalls läuft das Wasser die Hänge hinab. In kleinen Rinnsalen, als Sprühnebel, in dicken Tropfen, überall kommt Wasser die Wände hinab geflossen. Ein toller Anblick.

  kleiner Wasserfall mit schönem Regenbogen

kleiner Wasserfall mit schönem Regenbogen

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Direkt um das Ende des Tales herum und unter dem Wasserfall hindurch führt auch der Wanderweg an der Levada do Risco entlang. Allerdings ist dieser, weil hier schon einiges passiert sein soll, geschlossen. Es dürfte eine recht feuchte Angelegenheit sein, dort lang zu gehen. Aber der Weg ist ja gesperrt. Fast im Talgrund entdecken wir einen anderen kleinen Wasserfall mit einem wunderschönen Regenbogen, eine glatte Zufallsendeckung. Wir schauen uns hier eine ganze Weile um, weil es so viel zu sehen gibt und machen uns dann auf den Rückweg.

Rückfahrt zum Parkplatz mit dem Minibus

Immer wieder gibt es noch dies oder das zu fotografieren. Zum Schluss ein steiler Anstieg zur Haltestelle des Minibusses, der uns wieder nach oben zum Parkplatz bringen soll. Hier stehen schon einige Leute an und warten auf den Bus. Dieser kleine Bus hat nur eine begrenzte Kapazität an Passagieren und so müssen wir noch etwa 10 Minuten warten bis der 2.Pendelbus erscheint. Hier passen wir gerade noch so hinein und schon geht’s bergauf.

Am Parkplatz angekommen, sehen wir, dass er sich inzwischen gut gefüllt hat. Zum Glück haben wir kaum etwas von den vielen Menschen mitbekommen. Hinter uns (Richtung Meer) sehen wir, wie Wolken sich über den Berg nach oben schieben und über die Straße hinab in das dahinterliegende Tal gleiten. Eine gespenstische Atmosphäre. Wir fahren wieder talabwärts über die ER211, wobei wir hier direkt durch die Wolken fahren, die bergauf ziehen, ein toller Anblick.

frühe Rückkehr und ein leckeres Stück Kuchen

Gegen 15 Uhr 30 erreichen wir wieder unsere Unterkunft. Einen wunderschöner Tag mit zwei tollen Wanderungen haben wir heute erlebt.

dank der frühen Rückkehr haben wir mal wieder Zeit für eine Tasse  Kaffee und ein Stück Kuchen

dank der frühen Rückkehr haben wir mal wieder Zeit für eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen

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Wir gönnen uns, zum zweiten Mal seit unserer Ankunft auf der Insel, Kaffee und Kuchen (American Cheesecake), wie schon am ersten Tag. Anschließend nehmen wir noch ein Bad im Pool, der jetzt doch schon wieder etwas wärmer geworden ist als im Vergleich zu einigen Tagen zuvor. Dann nutzen wir zum ersten Mal die beiden Liegen, die vor unserem Zimmer stehen und entspannen so richtig.

Kurz nach 18 Uhr setzen wir uns wieder an unseren schon gewohnten "Stammtisch" auf der Terrasse vor dem Restaurant. Wir bestellen unsere Getränke und schon kurze Zeit später wird uns das Menü des Tages serviert, welches wir heute früh noch in der Rezeption bestellt hatten. Es gibt Lachs mit oder ohne Minze, dazu Porree-Gemüse und Salzkartoffeln. Der Lachs schmeckt uns ausgezeichnet. Das Essen war hier im Atrio bisher immer von sehr guter Qualität. Inzwischen haben wir uns wieder auf unsere Terrasse zurückgezogen und widmen uns dem Abendprogramm.

Balken die heutigen Touren im Rother Wanderführer :
Tour 45, der Risco-Wasserfall bei Rabaçal, komplett
Tour 46, von Rabaçal zu den 25 Quellen, komplett

Balken
Wetter : früh noch einige Wolken, 18 Grad, mittags strahlender Sonnenschein bei 21 Grad (wir waren über 1000m hoch), nachmittags immer noch Sonne an der Küste bei 26 Grad
Unterkunft : Hotel Atrio ÜF
Fahrtkilometer : 28
Wanderkilometer : 9
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