endlich fahren wir wieder Eisenbahn
Schon am Morgen begrüßt uns die Sonne, als wir das erste Mal aus dem Fenster sehen. Das wird ein wunderbarer Tag. Gegen 7 Uhr 30 treffen wir alle anderen Teilnehmer beim gemeinsamen Frühstück wieder. Anschließend fahren wir wieder mit dem Bus zum Bahnhof, wo die restlichen Teilnehmer aus den anderen Hotels eintreffen. Der Bahnhof der Centovalli-Bahn liegt unter der Stadt, so daß wir uns mit unserer Gruppe (60 Personen) zunächst in den Untergrund zum Bahnsteig der Centovalli-Bahn begeben. Mit dieser Bahn fahren wir heute durch das "Centovalli", das Tal der hundert Täler.
einige Informationen zur Centovalli-Bahn
Die Centovallibahn führt von Locarno im schweizerischen Kanton Tessin durchs Centovalli bis an die italienische Grenze. Weiter
führt sie durchs Valle Vigezzo als Vigezzina bis nach Domodossola in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola. Sie verbindet
die Strecke der Gotthardbahn mit der Bahnlinie durch den Simplon. Zwischen Trontano und Masera im Tal des Toce erreicht die
Strecke das maximale Gefälle von 60 Promille und die kleinsten Kurvenradien mit 50 m. Nach kurzer Querung des Tocetals wird
die unterirdische Endstation unter dem Bahnhof Domodossola erreicht.
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die Fahrt beginnt
Um 9 Uhr 15 verläßt der Sonderzug den unterirdischen Bahnhof und kommt erst wieder am Ende von Locarno ans Tageslicht. Jetzt beginnt eine ganz tolle Fahrt, ähnlich unserer Anfahrt durch die Schweiz nach Locarno.
Durch das Centovalli, ein verhältnissmäßig schmales Tal fahren wir durch eine wunderbare Berglandschaft mit herrlichen Aussichten. Auch diese Tour kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben da die Anzahl der Eindrücke unheimlich vielfältig ist.
Vorbei an Wasserfällen, tiefen Schluchten, schneebe- deckten Bergen und vielen kleinen Dörfern fahren wir von ca. 200 m Höhe kommend hinauf nach Santa Maria Maggiore, dem höchsten Punkt der Strecke bei 831 m. Kurz zuvor haben wir die Grenze nach Italien überschritten.
Eine Grenzkontrolle findet nicht statt. Hier oben pfeift ein ganz schön heftiger Wind. Wir haben 25 Min. Aufenthalt und fahren dann weiter durch ein sich öffnendes Tal. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Berge des Simplon-Massivs mit Höhen von bis zu 4000 m zu sehen. Nach über 2 Stunden erreichen wir nach einer tollen Serpentinenfahrt bergab die End- station Domodossola.
Wir wechseln hier das Transportmittel und fahren mit dem Bus nach Stresa zum Lago Maggiore. Zunächst ist nicht ganz klar mit welchem der vielen kleinen Motorboote wir zur Insel Isola Bella übersetzen werden. Unsere Reiseleiter laufen zwischen den Booten und einer Art Kasse hin und her. Schließlich ist alles geklärt bezüglich der Überfahrt. Wir besteigen 2 schnelle Motorboote für die kurze Überfahrt zur Insel.
einige Informationen zur Isola Bella
Die Isola Bella (deutsch: schöne Insel) ist eine Insel im Lago Maggiore. Sie zählt zu den Borromäischen Inseln und findet sich
im Borromäischen Golf des Sees, etwa 400 Meter vor der Gemeinde Stresa. Sie ist 320 Meter lang und 180 Meter breit, im
Nordwesten ist sie bebaut mit dem Palazzo Borromeo, an den sich im Südosten die Gartenanlagen des Palastes anschließen.
weitere Informationen zur Insel
kurzer Rundgang und Imbiss
Bevor wir das Schloss und die Gärten besichtigen, gönnen wir uns noch einen Imbiss. Essen ist hier sehr teuer, da die Touristen keine anderen Möglichkeiten haben sich zu verköstigen, ausser man bringt sein eigenes Essen mit. Wir genehmigen uns jeder ein Focaccia, ein ligurisches Fladenbrot aus Hefeteig, gefüllt mit Tomaten, Oliven und Kräutern für je 7€, dazu einen Icetea für 4€. Die Focaccia ist ziemlich groß und reicht für 2 Personen. In der verbleibenden Zeit sehen wir uns ein wenig auf der recht kleinen Insel (320 m lang, 180 m breit) um. Es tummeln sich hier schon ziemlich viele Leute, obwohl eigentlich noch keine Hauptsaison ist.
Schlossführung
Um 14 Uhr versammeln wir uns vor dem Palazzo Borromeo. Wir nehmen hier an einem geführten Rundgang teil. Eine lustigen Italienerin erklärt uns alles wissen- und sehenswerte. Am interessanteten finde ich, dass das Schloss im Sommer an einigen Wochenenden von den Besitzern (in den oberen Stock- werken) noch bewohnt wird, trotz des laufenden Besucherbetriebs.
Das Schloss selbst ist, aus meiner Sicht, nichts Besonderes. Lediglich 4 Grotten sind aussergewöhnlich und sehenswert. Diese Räume wurden mit prächtigen Ornamenten aus handverlesenen Kieselsteinen verziert und sind mit maritimen Accessoires dekoriert. Es sind die kühlsten Räume des Schlosses, die sich im Untergeschoss des Palastes befinden.
Besuch der Gärten
Nach 40 Minuten betreten wir dann die sehr interessanten und terrassenförmig angelegten Garten- anlagen. Er gilt als Meisterwerk italienischer Gartenkunst und wurde im 18. Jahrhundert sogar zum Weltwunder gekürt. Auf 10 Terrassen findet man unzählige Statuen, Figuren, Brunnen, die in der Statue von Amor auf einem Einhorn reitend gipfeln. Orangen- und Buchsbäumchen säumen die Wege, Kletterrosen ranken die verzierten Mauern hinauf und Rosenhochstämmchen säumen die Ter- rassenstufen.
Dazwischen stolzieren weiße Pfaue frei umher und stoßen mitunter ihren kla- genden Ruf aus. Ein Rad wollte während unseres Besuches keines der Tiere schlagen. Leider haben wir nicht mehr viel Zeit, da unser Dampfer nach Ascona schon um 15 Uhr 35 ablegt und nicht wartet. So beschränken wir uns auf die schönsten Stellen des Gartens und wandern dann, nach einem Getränk in der Cafeteria (günstige Preise, Espresso 2€, Ice Tea 2€) zurück zum Anleger.
Fahrt mit der "Italia" über den Lago Maggiore nach Ascona
Unser Reiseleiter verteilt schon die Karten für die Schifffahrt und um 15 Uhr 40 verlassen wir dann die Insel Isola Bella mit einem Schiff der Linie 202. Das Schiff, die Italia, legt auf dem Rückweg noch mehrmals an, u.a auch bei Isola Madre, größte Insel mit Garten im englischen Stil und Isola dei Pescatori oder auch Isola Superiore genannt mit einem Fischerdorf mit ca. 200 Einwohnern.
Wir genießen die Schiffsreise bei strahlendem Sonnenschein und kommen auch mit einer Schweizerin ins Gespräch. Wir genehmigen uns noch zwei Getränke an Bord, mit jeweils 2,5€ noch einigermaßen akzeptabel. So vergeht die Fahrt recht schnell und wir sehen uns immer wieder die vorbeiziehende Landschaft und die kleinen und größeren Städtchen rechts und links des Ufers an.
wir erreichen wieder Ascona
Kurz vor unserem Ziel passieren wir wieder die (unsichtbare) Grenze zwischen Italien und der Schweiz und erreichen um 18 Uhr 25 Ascona. Die Gruppe fährt anschließend mit dem Bus zurück ins Hotel. Wir bummeln noch ein wenig entlang der Piazza Grande von Ascona, die direkt am Wasser liegt. Ein wunderschöner Platz, insbesondere jetzt in der späten Nachmittagssonne. Fast alle Plätze in den Cafés und Restaurants sind besetzt. Ich genehmige mir ein Eis und auf den Rückweg zum Hotel schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadtgassen. Auf einer sich windenden Straße kämpfen wir uns zu guter Letzt bergauf zum Hotel. Gegen 19 Uhr 10 sind wir wieder zurück.
Abendprogramm
Nach einer kurzen Pause gehen wir um 19 Uhr 45 zum Abendessen.
Vorspeise | : Nudeln mit Tomaten und Pesto oder Gemüsebouillon mit Flädli |
Zwischenspeise | : Salat vom Büffet |
Hauptgericht | : Schweinebraten oder Königskrevetten |
Dessert | : Eisbecher mit Erdbeeren oder Tessiner Käse |
Ein wunderschöner und viel zu kurzer Tag geht zu Ende. Alle 3 Besichtigungspunkte des Tages waren ganz toll und man hätte überall mehr Zeit verbringen können. Aber so ist das nun mal bei Gruppen- reisen.
Noch ein kurzer Blick ins Internetwetter, eine Email verschickt und den Tagesbericht geschrieben und schon ist der Tag wieder vorbei. Um 6 Uhr 15 klingelt der Wecker und so werden wir heute bald schlafen gehen.
Wetter | : | überwiegend heiter, 15 - 26 Grad |
Unterkunft | : | Hotel Ascona **** HP |