Teide -- weitere Besichtigungen -- 173 Km
24.09.2006    
Balken

Die Landschaft rund um den Teide hat uns in ihren Bann gezogen. Alle uns interessierenden Landschaften von Teneriffa hatten wir gesehen. Daher beschlossen wir nochmals zur Caldera hochzufahren und zwar auf der Strecke, die wir nur einmal nachmittags durch riesige Lavafelder abwärts gefahren sind. Diese Gegend wollten wir uns noch ein wenig genauer ansehen und alles noch mal dort oben genießen.

wir fahren zum 3.mal zum Teide

Gegen 9 Uhr 45 verließen wir das Hotel, irgendwie hat heute alles etwas länger gedauert als sonst. Rings um uns herum waren relativ viele Wolken zu sehen, insbesondere Richtung Norden. Aber die Sonne kam immer wieder zum Vorschein.

Auffahrt über Chio

Diesmal fanden wir die Autobahnauffahrt auf die TF-1 recht schnell und fuhren zügig bis nach Chio, wo wir auf die TF-38 hoch zum Teide abbogen. Nach kurzer Fahrt sahen wir plötzlich am Wegesrand den Hinweis zum Mirador von Chirche. Einen Aussichtspunkt lassen wir uns meistens nicht entgehen, da er fast immer besonders schöne Ausblicke in die Landschaft bereit hält. So war es auch hier.

Die Sonne stand noch hinter uns und so hatten wir eine tolle Beleuchtung der vor uns liegenden Landschaft mit Dörfern, der Küste und der weiter im Hintergrund liegenden Insel Gomera. Ein sehr schöner Platz, weil man weit in die Landschaft sehen kann. Es herrschte eine himmlische Ruhe hier, da wir fast die ganze Zeit alleine auf dem Mirador waren.

Anschließend fuhren wir weiter bergauf und legten nach etlichen Kilometern einen weiteren Stopp ein. Die Kiefern hier oben (bei etwa 1300 m) wachsen mitten in den Lavafeldern, was für uns Mitteleuropäer schon ein sehr ungewohntes Bild ist. Wir entdeckten auch die Reste eines kleinen Lavatunnels. Es soll hier auf Teneriffa übrigens den längsten Lavatunnel der Welt mit über 20 Km geben, er ist aber nicht öffentlich zugänglich.

Auf den Galapagosinseln waren wir schon einmal in solch einem Tunnel, dort wurde dann auch noch das mitgebrachte Licht kurz ausgeschaltet. Totale Finsternis, gespenstisch.

meine Brille ist verschwunden !!!

Kurz nach der Weiterfahrt faste ich instinktiv an die Brusttasche meines Hemdes und mir fuhr ein Riesenschreck in die Glieder. Meine Brille, die ich zum Filmen meist absetze und in die bewusste Tasche stecke, war weg.

Wir hielten sofort an und ich suchte mich und das gesamte Auto nach der Brille ab, nichts zu finden. Ich hatte zwar eine Ersatzbrille mit, die aber eigentlich mehr eine Lesebrille ist und nicht, wie meine eigentliche Brille, mit Trifokalgläsern ausgestattet.

Nachdem wir nichts gefunden hatten, drehten wir um und fuhren zum letzten Fotostopp zurück. Dort hatte ich mich, um den Lavatunnel zu filmen, tief gebückt. In der Annahme, dass dort meine Brille aus der Tasche gerutscht sein könnte, suchten wir alles ab. Nichts zu finden. Wir gingen alles noch mal ab wo ich mich bewegt hatte, keine Brille zu finden.

Die letzte Möglichkeit war also der Aussichtspunkt in Chirche. Zum Glück waren es etwa nur 5 Minuten zu fahren. Wir parkten unseren Wagen nicht an der gleichen Stelle wie zuvor. Sollte dort die Brille liegen, würden wir sie vielleicht dabei noch beschädigen.

Wir gingen zu dem Platz, wo wir unser Auto beim ersten Mal geparkt hatten. Und schon beim ersten suchenden Blick fiel mir ein Stein vom Herzen. Ohne jede Beschädigung lag sie genau an dem Platz, wo wir geparkt hatten. Mit beiden Gläsern lag sie auf der zerkleinerten Lavaschlacke, aber alles völlig unbeschädigt.

Ich war heilfroh sie wieder gefunden zu haben. Ich hatte sie offensichtlich nicht richtig in meine Brusttasche gesteckt und sie war dann sofort ohne jedes Geräusch heruntergefallen. Weder beim späteren Einsteigen, noch beim Ausparken des Wagen ist ihr irgendetwas passiert und auch kein Fremder hatte sie gefunden und mitgenommen. Soviel Glück hat man nicht immer in seinem Leben. Ab sofort bleibt die Brille im Wagen, wenn ich filme.

Wir fuhren dann froh gelaunt wieder weiter bergauf und legten an vielen Stellen Fotostopps ein. Diese Landschaft sieht bei der vormittäglichen Sonne (anderer Einstrahlungswinkel) noch viel interessanter aus. Von ganz schwarzer bis zu fast hellbrauner Lava waren alle Farben vertreten. Wir kamen auch in der Nähe der Stelle vorbei, wo sich 1908 der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa ereignet hatte. Die Vulkane hier schlafen nur, sie sind nicht erloschen. An der Spitze des Teide sollen noch immer Gase austreten.

wir erreichen die Caldera

Wir durchfuhren das gesamte Gebiet der Caldera auf der TF-38 / TF-21, die sie von West nach Ost durchzieht. Es gibt sehr viel Stellen, an denen man parken und wunderbare Fotos schießen kann.

Je nach Tageszeit sieht es hier oben immer wieder anders aus. Leider sind an einigen Stellen wie z.B. dem Obsidianfeld keinerlei Fotostoppmöglichkeiten vorgesehen. Außerdem ist die Straße hier sehr eng und es geht stellenweise rechts oder links gleich steil abwärts. So bleibt einem nur der optische Eindruck als Erinnerung.

Ein ersten Versuch im Restaurant der Talstation der Seilbahn mittags etwas zu essen scheiterte an Parkmöglichkeiten. Alles war voll. So fuhren wir weiter bis zum Visitor Center am anderen Ende des Parks, welches uns jedoch mit seiner Ausstellung und den Informationsmöglichkeiten etwas enttäuscht hat.

Die Zeit war schon etwas fortgeschritten und so fuhren wir erneut zur Seilbahn. Unerwartet fanden wir dort einen Parkplatz, allerdings weiter unten. So keuchten wir den Berg hoch bis zum kleinen Restaurant. Trotz einer umfangreichen Speisekarte am Eingang wurde uns erklärt, es gäbe nur ein Büffet zum Preis von 11,50 pro Person. Zuerst schauten wir uns verdutzt an, entschlossen uns dann aber doch zum Büffet. Die Getränke (2 Cola, je 2,50) gingen extra.

Das Büffet war nicht schlecht, Salate, einige Fleischgerichte, Paella und einige Nachspeisen standen zur Verfügung. Besonders lecker waren auch die ofenfrischen kleinen Brötchen, die sehr knackig waren und gut schmeckten. Nach 2 Cappuccino, die allerdings nicht im Preis inbegriffen waren (zusammen 6 Euro) verließen wir mit geschrumpften Portemonnaie und vollen Bäuchen das Restaurant.

Wir stoppten noch an der einen oder anderen Stelle in der Caldera. Immer wieder gab es von den Aussichtspunkten kurze Wege in die umliegende Landschaft die nirgendwo beschrieben waren und für die auch vor Ort kein Hinweisschild gab. Faszinierend war wieder das Schauspiel wie von der Westküste her am Nachmittag die Wolken sich langsam in die Caldera schoben, sich dort aber wieder auflösten. Wie schon am letzten Donnerstag waren auch wieder die Hasenjäger unterwegs.

wieder fahren wieder zurück zur Küste

Bei unserer Fahrt bergab konnten wir über das im Auto eingebaute Thermometer den erstaunlichen Temperaturverlauf bergab miterleben. Während oben in der Caldera die Temperatur noch bei 21-22 Grad lag, sackte sie im Bereich der Wolken (auch wenn diese nicht sehr dicht waren) bis auf fast 16 Grad ab. Unterhalb der Wolken stieg das Thermometer wieder auf angenehme 26 Grad in Hotelnähe an.

Bei der Abfahrt erlebten wir des Öfteren wieder, wie Wolken quer über die Straße zogen, allerdings ohne großartig die Sicht zu behindern. Ganz im Gegensatz zur ersten Abfahrt nach Vilaflor. Über Chio fuhren wir wieder direkt zurück ins Hotel. Leider hatten sich heute die durchbrochenen Wolkenfelder bis zur Küste hin ausgebreitet und die Sonne machte sich rar.

So beschlossen wir, die restliche Zeit bis zum Abendessen auf unserem Zimmer zu bleiben. Wir sahen uns, seit dem wir in Teneriffa angekommen waren, zum ersten Mal eine Nachrichtensendung in voller Länge an. Normalerweise waren wir noch unterwegs oder schon wieder unterwegs sobald die Nachrichten liefen. Der Fernseher war in diesem Urlaub ausgesprochen selten eingeschaltet worden, im Gegensatz zu früheren Jahren.

Nach dem Abendessen drehten wir noch eine Runde durch die verschiedenen Einkaufsecken und kehrten dann zum üblichen Abendprogramm (Reisebericht, Bilder sichern) ins Hotel zurück. Ein sehr schöner Tag mit vielen interessanten Eindrücken und einem glücklichen Ausgang bezüglich meiner Brille.

Balken
Wetter : sehr unterschiedliche Bewölkung, in der Caldera strahlender Sonnenschein, später an der Küste auch wolkig, morgens 23 Grad, mittags in der Caldera 22 Grad, bei der Rückkehr ins Hotel noch 26 Grad, kein Regen
Unterkunft : Hotel Esmeralda Playa
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