
TIPP DES TAGES
wer sich den Aufstieg auf den Gellerthügel ersparen will, der kann z.b. mit der Taxe bis zur Zitadelle fahren.
Oder man nimmt den Bus Nr. 27, den
man am besten mit der M4 an der Station Móricz Zsigmond körtér. In der Nähe der Metro ist die Endstation. Von hier aus
sind es 8 Stationen bis zur Haltestelle Búsuló Juhász, dann sind es nach rund 400 m zu Fuß.
ein neuer Tag - eine neue Strecke
Heute sind wir wieder alleine in Budapest unterwegs. Wir wollen u.a. den Gellerthügel erobern und uns auch die große Markthalle ansehen. Nach dem üblichen Morgenprogramm einschließlich Frühstück machen wir uns gegen 9 Uhr 15 auf den Weg. Unterwegs fallen Elke die vielen verschiedene "Gulli-Deckel" o.ä. auf dem Bürgersteig auf. Von diesem Zeitpunkt an sehen wir nicht nur nach oben (Häuserfassaden) sondern auch nach unten (Gulli-Deckel).
mit der Metro zur Elisabeth-Brücke
Mit der M1 fahren wir bis Deák Ferenc tér und steigen dort wieder in die M3 Richtung Ferenciek tere. Die U-Bahnen fahren in sehr kurzen Takten (2-5 Min), so dass wir nicht lange warten müssen. Bei der M2 erwartet uns wieder diese wahnsinnslange Rolltreppe, immer wieder ein Erlebnis. Am Ferenciek tere verlassen wir die Metro dank des guten Plans in der „Verteilerhalle“ genau am richtigen Ausgang. Vorher geraten wir aber erneut in eine Fahrkartenkontrolle. Schon auf dem Bahnsteig wird angesagt, dass beim Verlassen der Station die Fahrkarte vorgezeigt werden muss (Ansage auch in englisch). Also zücken wir wieder unsere Personalausweise und passieren ohne Probleme.
Baumstrietzel und Donauüberquerung
Zunächst biegen wir von der Szabadsajtó út in die Vaci utca rechts ab und schauen bei Molnars Kürtöskalács vorbei. Hier werden Kürtöskalács (bedeutet Schornsteinkuchen) hergestellt. Sie sind uns als Baumstriezel bekannt. Diese werden auch an einigen Buden im Stadtgebiet hergestellt und angeboten. Die von Molnars Kürtöskalács sollen angeblich die besten Baumstrietzel in Budapest sein. Ich darf sogar im Laden die Herstellung und verschiedene Striezel fotografieren. Irgendwie verpassen wir es aber mal ein Baumstriezel zu probieren. Neben dem Baumstriezelladen befindet sich ein sehr schöner Durchgang.
Noch sind die Temperaturen zum Glück nicht sehr hoch und wir machen uns jetzt auf den Weg über die Elisabeth-Brücke zum Gellerthügel. Zunächst kommen wir noch an den Klothildenpalästen vorbei, 2 ehemalige Paläste von 1902, die heute Wohn- und Geschäftshäuser sind. 2 imposante Bauten im spanischen Barock rechts und links der Auffahrt zur Elisabeth-Brücke. Von der Elisabeth-Brücke aus bieten sich uns sehr schöne Aussichten auf den Burgberg und die Pester Seite der ungarischen Hauptstadt. Am Gellerthügel beginnt dann der Aufstieg zur Zitadelle auf dem Gipfel des Gellerthügel. Vorbei an einem Wasserfall und dem Szent Gellert Monument laufen wir langsam bergauf.
Aufstieg auf den Gellerthügel
Der Weg ist ein bisschen anstregend. Zunächst viele Stufen, dann meist relativ steile Anstiege und die Temperatur steigt langsam immer weiter. Unterwegs legen wir öfters eine kleine Pause ein. Von verschiedensten Stellen aus bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Donau und Budapest sowie den Burgberg. Bei Sonnenschein sieht das alles sehr viel schöner aus. Daher unternehmen wir dieses Spaziergang auch erst jetzt, denn in den ersten Tagen war es sehr bewölkt und wir hatten weniger Sonnenschein.
Endlich sind wir nach einem Aufstieg von 235 Meter oben angekommen. Wir erreichen die Südspitze der Zitadelle mit dem Freiheitsdenkmal. Hier tummeln sich schon jede Menge Touristen, obwohl uns unterwegs nicht viele Leute begegnet sind. Aber es gibt auf dem rückwärtigen Teil des Gellerthügels eine Straße nach oben. Die Zitadelle ist von aussen nicht sehr beindruckend, aber die Aussicht von hier oben auf jeden Fall. Es gibt verschiedene schöne Lookouts. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn um die Zitadelle herum ohne diese zu besuchen. Dafür geniessen wir die tollen Ausblicke in alle Richtungen. Man sollte sich auch im Internet eine Karte vom Gellerthügel ausdrucken, denn es gibt viele Wege, die auf den Gipfel und wieder herunterführen.
Raoul Wallenberg und die Grottenkirche
Nach einer halben Runde, die andere Seite der Zitadelle bietet nicht so schöne Ausblicke, laufen wir wieder bergab. Auch hier sind die Wege teilweise recht steil. Wir machen einen Abstecher zu einem Haus an der Ecke Minerva utca/Pipcas utca. In dieser schönen Villa wohnte einst Raoul Wallenberg, ein schwedischer Diplomat. Er hat im 2. Weltkrieg vielen Juden geholfen zu überleben. Zurück auf dem Gellerthügel gehen wir bis zur Gellert Hill Cave, einer Kirche im Berg. Diese Grottenkirche wurde 1926 nach dem Vorbild von Lourdes errichtet und war von 1951-1989 zugemauert.
Hotel Gellert und die Metro Linie 4
Wir verlassen anschließend endgültig den Hügel und gehen am alterwürdigen Hotel Gellért von 1918 mit dem Gellértbad (imposanter Jugendstilbau) vorbei zum Eingang der Metro-Linie M4. Dieser Bahnhof der neusten Budapester Metrolinie soll etwas futuristisch aussehen. Dieser Bahnsteig liegt scheinbar besonders tief. Zunächst geht es mit der üblichen sehr schnellen und langen Rolltreppe hinunter, aber wir sind nur in einem Zwischengeschoß. Von hier aus fahren wir mit einer weiteren Rolltreppe noch weiter hinunter. Der Bahnhof wirkt zwar sehr modern, aber futuristisch würden wir das noch nicht nennen.
über die Freiheitsbrücke zurück nach Pest
Von hier aus laufen wir über die Freiheitsbrücke, die auch sehr schön aussieht, wieder über die Donau zurück nach Pest. Die Brücke wurde bereits 1946 wieder aufgebaut. Die Pylone der Brücke sind schön im Jugendstil verziert und auf jeder Spitze befindet sich ein Turul-Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, der auf einer goldenen Kugel steht. Auf den Bögen befindet sich eine Nachbildung des Wappens der Länder der Ungarischen Krone mit der Stephanskrone. Auf der Pester Seite steht rechts und links der Brücke je ein altes Zollhäuschen. Ein Stück weiter steht rechter Hand das Hauptzollamt von 1871, ein mächtiger Bau mit einer 170 m lange Hauptfassade mit Kolonnaden und Skulpturen.
die große Markthalle
Dann erreichen wir die große Markthalle von 1897. Schon von aussen ein beeindruckender Bau. Besonders das bunte Dach und die Verzierungen am Gebäude gefallen uns gut. Als wir die Markthalle betreten sind wir überrascht. Die Halle ist deutlich größer als die Hallen, die wir bisher gesehen haben. Sie ist voller Stände, die alles mögliche verkaufen und sie ist gut besucht. Wir bummeln durch die riesige, 150 m lange Halle und besuchen zunächst noch die Toiletten am hinteren Ende der Halle. Hier kostet es 150 Forint (0,50€). Eine zweite Toilette befindet übrigend sich im ersten Stock oberhalb des Eingangs von der Vámház körút aus, gleich neben dem einzigen Restaurant.
Wir bummeln weiter durch die imposante Halle. Im ersten Stock werden hauptsächlich Kunstgewerbe und viele Sachen für Touristen verkauft. Im 1.Stock herrscht in den relativ engen Gängen ein ganz schönes Gedrängel. Zum Schluss fahren wir noch ins Untergeschoss. Hier befindet sich ein Supermarkt (Aldi), sowie Fischstände und Geschäfte mit Sauergemüse u.ä . Allerdings sind hier viel weniger Läden als oben. Nach einem ausgiebigen Besuch durch die Halle bummeln wir weiter.
Stadtmauer und Mittagspause
Von der Stadtmauer in der Bastya utca ist kaum zu etwas zu sehen. Sie ist so in die bestehenden Bauwerke integriert worden, dass man sie fast übersieht. Es lohnt sich nicht dorthin zu gehen. Am Kalvin tér treffen wir auf die reformierte Kirche von 1890 und einige Bürgerhauser aus dem 19.Jhdt.
In der rechst abzweigenden Raday utca legen wir im Restaurant Süti eine Pause ein und gönnen uns 2 schöne Burger, mit Käse für Elke und ein Double-Burger mit Bacon und Käse für mich, alles homemade. Dazu noch 2 Limonaden aus lustigen Gläser.
das wunderschöne Kunstgewerbemuseum
Wir bummeln weiter durch kleine Straßen mit interessanten Häusern zum Kunstgewerbemuseum, von 1896, einem ungeheuer beeindruckender Bau. Schon von aussen sind wir von der tolle Fassade mit vielen Dekorationen fasziniert. Dazu noch ein sehr schönes Dach, überwiegend in Grüntönen mit wunderbaren Verzierungen. Auch der Eingangsbereich ist sehr dekorativ gestaltet, schönes Bodenmosaik, kleine Treppe mit Säulen rechts und links und reich verzierten Wänden und Decken. Wir können sogar in das Gebäude hineingehen, das Innere ist sehr pompös ausgestattet und der Innenhof (Atrium) besitzt ein Glasdach. Auch die schwungvoll im Jugendstil gestalteten Treppen begeistern uns. Der Besuch des Kunstgewerbemuseums lohnt sich auf jeden Fall.
schöner Innenhof und pompöse Stadtpalais
Vorbei an interessanten Gebäuden mit teilweise schön gestalteten Eingangsportalen erreichen wir das Wenckheim-Palais. Das Gebäude wurde 1889 im Stile des Neo-Barocks errichtet. In einer der vielen kleinen Straßen haben wir Glück und können einen Blick in den Innenhof des Restaurants Építészpince werfen. Es ist ein wirklich schöner, begrünter Innenhof mit einer schwungvoll gestalteten Treppe zum Restaurant. Oft sind Innenhöfe in Budapest durch verschlossene Türen nicht zugänglich. An der Brody Sandor sehen wir einige beeindruckende Stadtpalais vom Ende des 19.Jhdts. in unterschiedlichsten Bauweisen. Sehr imposante Gebäude.
Interessiert hätte uns auch das Innere des so genannten Brody Hauses. Von aussen sieht das Hotel, welches sich hier im Haus befindet, nicht gerade einladend aus. Im Inneren soll es jedoch sehr schöne Räume und eine tolle Austattung geben. Vorbei am ungarischen Nationalmuseum, wo viele junge Leute auf dem Rasen die Sonne geniessen, bummeln wir weiter durch die Stadt. Es gibt unendlich viele schöne, teilweise renovierungsbedürftige alte Häuser in Budapest. Immer wieder recken wir unsere Köpfe wegen der schönen Fassaden nach oben. Oder wir versuchen einen Blick durch eine der vielen verschlossenen Eingangstüren zu werfen, weil sich teilweise sehr schöne Flure bzw. Innenhöfe dahinter verbergen. Oft allerdings vergebens.
Fußgängerzone, Starbucks und schöne Jugendstilhäuser
Am Egyetem tér, im Schatten der Universitätskirche von 1742, einem der wichtigsten Barockbau in Budapest, legen wir bei Starbucks eine Kaffeepause ein. Vorbei an der serbisch-orthodoxe Kirche vom Ende des 17.Jhdts. und dem neuen Rathaus von 1870 im Neorenaissancestil erreichen wir die die Einkaufsmeile und Fußgängerzone, die Váci utca, in Budapest. So viele Menschen wie hier haben wir bisher noch nicht in Budapest gesehen. Die wenigsten sehen aber die teilweise sehr schön restaurierten Jugendstilhäuser, die es auch hier in der Einkaufsstraße gibt. Dazu müßte man sein Blick mal nach oben richten.
Cafe Central, nette Biergärten und ein typischer Innenhof
Über einige Seitenstrassen erreichen wir dann das Café Central gegenüber der Universitätsbibliothek. Das Café wurde bereits 1887 eröffnet, während des Kommunismus ziemlich heruntergewirtschaftet und in den 1990er Jahren umfangreich saniert und wiedereröffnet. Es sieht schon von aussen sehr schön aus. In der Karolyi ut werfen wir einen kurzen Blick in die ungewöhnliche, holzgepflasterte Einfahrt des Literaturmuseums von 1814.
Wir bummeln durch den schönen, kleinen Karoly Park, an dessen Ende sich Csendes Tars, ein kleiner Bier- und Weingarten befindet. Die Stadtmauer, auf die wir kurz danach treffen, beeindruckt uns wenig. In der Múzeum körút 7 haben wir Gelegenheit einen weiteren typischen Budapester Innenhof zu sehen. Sonst bleiben uns solche Innenhöfe meist verschlossen. Die Cucorka Süßigkeiten Manufaktur, die sich hier befinden soll, erweist sich als nicht so spannend.
Baustellen und verschlossene Durchgänge
Wir erreichen das Hotel Astoria von 1912 an der belebten Kossuth Lajos utca. Das Gebäude beeindruckt uns nicht so richtig. In der Kossuth Lajos utca 14 soll sich ein weiterer schöner Innenhof befinden, leider ist das Tor verschlossen. Pech gehabt. Den Pariser Hof, eine schöne alte Einkaufspassage von 1909, die innen sehr schön sein soll, wollen wir uns als nächstes ansehen. Leider ist auch hier der Zugang völlig zugehangen und wird scheinbar saniert. Auch der Durchgang durch 2 Innenhöfe in der Petofi Sándor utca ist leider nicht zugänglich. Eine verschlossene Haustür stoppt uns.
der Szervita tér, schöne Häuser und ein pompöse Kirche
Dafür entdecken wir wieder etliche schöne Hauseingänge mit Säulen oder irgendwelchen Figuren rechts und links vom Eingang, bzw. schön bematen Decken. Auf dem Weg zum Szervita tér kommen wir am Rathaus von Budapest, dem größten Barockgebäude in Budapest, vorbei. Teile stammen schon von 1747. Am Szervita tér steht die St. Annenkirche (Servitenkirche). Sie wurde 1732 erbaut und einen prachtvollen Innenraum besitzen. Davon überzeugen wir uns, zumal der Eintritt kostenlos ist. Sie ist wirklich sehr üppig ausgestattet und mit vielen Figuren, Malereien und schönem Marmor ausgestattet.
Am Platz selber stehen noch 2 sehr interessante Häuser. Das Jugendstilhaus Nr. 3, das ehemaliges Bankhaus Török, besitzt ein reich verzierte Giebelfeld mit einem schönen Mosaik und Steinmasken. Auch das Rozsanvölgy-Haus (Nr.5) wurde 1912 im Jugendstil erbaut. Das Haus Nr. 2 ist dann schon eher der Moderne zuzurechnen und hebt sich deutlich von den anderen Bauten ab.
Jugendstil und das Café Gerbeaud
Wir kehren von hier aus auf die Vaci utca zurück. Auf dieser Straße bis zu Vörösmarty tér stehen noch einige schöne Jugendstilhäuser (Nr.7,9,10,11,11a), die wir uns ansehen wollen. Nur wenige Leute werfen hier einen Blick nach oben auf die Fassaden der Häuser, die alle um 1900 erbaut wurden. Auch in der Fußgängerzone finden wir auch einige "Gulli-Deckel" von denen es scheinbar sehr viele verschiedene in Budapest gibt.
Wir erreichen schließlich den Vörösmarty tér und damit auch den Endbahnhof der M1, mit der wir wieder zurück bis Station Opera und unserem Hotel fahren. Vorher werfen wir aber noch einen Blick auf das Café Gerbeaud. Es soll eines der größten und traditionsreichsten Kaffeehäuser in Europa ein. Es befindet sich seit 1870 an diesem Standort. Eingerichtet ist es im Stil der Gründerzeit, mit Stuck, schönen Kronleuchtern und aus verschiedenen Edelhölzern gefertigten Verkleidungen. Aus irgendeinem Grund nehmen wir uns aber keine Zeit noch hineinzuschauen. Aber so ist das bei so umfangreichen Programmen, irgendetwas übersieht man man immer wieder mal.
kleines Abendessen
Gegen 19 Uhr, nach einer kurzen Pause im Hotel, gehen wir erneut zum Italiener. Wir haben nach dem Burger von heute Mittag wenig Hunger. Elke bestellt sich Bruschetta Toscana und ich Büffelmozarella mit Tomaten und Toast mit Pesto. Beides schmeckt sehr lecker und reicht und völlig. Zum Abschluss besorgen wir uns noch einige Getränke aus dem nahegelegenen 24-Std-Shop.
Dann beginnt das übliche Abendprogramm. Es war wieder ein ganz toller Tag. Budapest besitzt unwahrscheinlich viele, sehenswerte Ecken und Bauwerke. Viele kleine Parks zum Verweilen, jede Menge nette Cafés und Restaurants und etliche verborgene Schätze.

Kilometer | : | 17 Km |
Wetter | : | viel Sonne, auch einige Wolken, 24 Grad |
Unterkunft | : | K+K Hotel Opera Budapest ÜF |