Antsiranana / Madagaskar - Ausflug DIE03A - Fahrt im Tuk Tuk
28.02.2018
Balken

Rückkehr nach 22 Jahren

Heute erreichen wir Madagaskar. Eigentlich hätten wir gestern Abend unsere Uhren um eine Stunde zurückstellen müssen. Aber der Kapitän der Aidaaura hat beschlossen, auf diese Unstellung zu verzichten. Wir hätten sonst heute Abend die Uhren wieder eine Stunde vorstellen müssen. So gibt es eine Bordzeit und eine Landzeit, die sich um eine Stunde unterscheiden, was zu teilweise heftigen Diskussionen führt.

1996 bereisten wir schon einmal Madagaskar für 3 Wochen und trafen auf sehr freundliche, lustige Menschen und eine sehr interessante Insel. Wir sind schon sehr gespannt auf unseren heutigen Ausflug (DIE03A Im Tuk Tuk entlang der Bucht von Diego Suarez). Alle anderen Ausflüge, die Aida anbietet, gefallen uns nicht so richtig. Leider haben wir erst an Bord von Diane und Heiko von einem ganz tollen privaten Anbieter vor Ort erfahren haben (Malagasya-Travel). Hier hätten wir glatt einen Ausflug gebucht. Aber wir haben 1996 schon so viele interessante Orte bereist. Das Wetter sieht sehr gut aus und wir stehen, wie so oft, gegen 7 Uhr 20 auf. Am Horizont ist schon die Insel Madagaskar zu sehen. Frühstück findet wie immer im Außenbereich des Calypso mit netten Leuten am Tisch statt. Wir haben bis zum Start unseres Ausflugs noch einige Zeit. Elke macht sich langsam fertig und ich muss erneut zur Rezeption. Unsere Gardine (leidiges Thema) hängt schon wieder auf "Halb Sieben". Die Rezeptionistin nimmt alles auf und leitet es weiter.

Insektenspray von Aida

MADAGASKAR - wir erreichen die Bucht von Diego Suarez und legen kurz darauf in Antsiranana an

MADAGASKAR - wir erreichen die Bucht von Diego Suarez und legen kurz darauf in Antsiranana an

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Langsam schiebt sich die Aidaaura in die Bucht von Diego Suarez. Viele schöne Sandstrände sind zu erkennen, die typisch rote Erde und langsam rückt auch Antsiranana (Diego Suarez) ins Blickfeld. Es ist tatsächlich 11 Uhr als wir am Antsiranana Pier fest machen. Diesmal müssen wir das Schiff über die Gangway verlassen. Vorher schmieren wir uns mit dem von Aida zur Verfügung gestellten Insektenspray ein (1 Flasche pro Kabine) ein. Es soll angeblich gegen viele Insekten und auch Flöhe helfen.

große Überraschung

Ich bin davon ausgegangen, dass nicht allzu viele Leute an dem Tuk Tuk-Ausflug teilnehmen und daher auch nur wenige Tuk Tuks im Hafenbereichs stehen werden. Aber es sind schon fast 100 Tuk Tuks im Hafenbereich, ein überwältigender Anblick. Es ist bereits wieder recht warm und wir plauschen, wie schon öfters, mit unseren Kabinennachbarn zur Linken, Ute und Hans-Peter von Balkon zu Balkon.

wir besteigen die Tuk Tuks und fahren nach Ramena

MADAGASKAR - wir im Tuk Tuk

MADAGASKAR - wir im Tuk Tuk

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Um 11 Uhr 30 erscheinen wir am Ausflugstreffpunkt und hier ist schon Mord und Totschlag. 2 verschiedene Ausflüge werden hier abgefertigt und die TukTuk-Leute sind in der massiven Überzahl. Sie lassen sich auch teilweise gar nicht bändigen und stürmen schon Richtung Ausgang und zu den TukTuks, obwohl ein Scout sie mehrmals per Mikrofon zum sitzenbleiben auffordert, es nutzt alles nichts. Wir warten eine Weile und gehen später auf Deck 6, um über die Gangway das Schiff zu verlassen. Wir werden in eines der Tuk Tuks dirigiert. Es sieht relativ neu aus, No. 330. Mal sehen, ob der Zeitplan, den wir erhalten haben, eingehalten werden kann. Wir sitzen im Tuk Tuk recht bequem und fahren anschließend durch Antsiranana und weiter stadtauswärts.

MADAGASKAR - unterwegs

MADAGASKAR - unterwegs

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Entlang der Baie des Français geht es, mit schönen Ausblicken u.a. auf den Zuckerhut, Richtung Ramena. In Ramena, einem Fischerdorf mit ca. 4000 Einwohnern, befindet sich der populärste Strand in der Bucht von Diego Suarez. Die Straßenverhältnisse unterwegs sind teilweise katastrophal und unser Fahrer weicht geschickt allen Schlaglöchern aus. Teilweise ist der Straßenbelag aber auch sehr gut. Für die ca. 20 km bis Ramena brauchen wir etwa 70 Min.

MADAGASKAR - unterwegs

MADAGASKAR - unterwegs

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Unterwegs schießen wir schöne Bilder, sehen freundliche Menschen, lachende und winkende Kinder, Kühe, Schafe und vieles mehr. An kleinen Ständen entlang der Straße wird alles Mögliche verkauft. Dann hat plötzlich ein TukTuk vor uns eine Reifenpanne. Gleich sind viele Helfer um das Gefährt herum, bereit zu helfen. 3 Mann kippen das TukTuk an, das Ersatzrad unter dem Fahrersitz wird gegen das defekte Rad getauscht und 5 Minuten später setzt sich die Kolonne wieder in Bewegung. Es sollen letztendlich rund 250 TukTuks unterwegs gewesen sein, was für ein Bild.

der Strand von Ramena / leckeres Obst

MADAGASKAR - der Strand von Ramena

MADAGASKAR - der Strand von Ramena

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Dann erreichen wir Ramena. Unser Gefährt parkt oben am Berg und wir laufen ins Dorf hinunter. Natürlich sind hier schon viele Aidatouristen unterwegs. Der schöne Strand ist völlig überlaufen. Ramena ist normalerweise ein ruhiger Fischerort. Wir laufen ca. 30 min nach rechts, hier wird es etwas ruhiger. Wenn man die viele Touristen etwas ausblendet ist das tatsächlich eine sehr schöne Ecke hier. Bei vielen kleinen Restaurants entlang des Strands entdecken wir Preistafeln, auf denen die Preise sogar in Euro stehen, sie sind voll auf Touristen eingestellt. Dann gehen wir wieder zurück. Manche nutzen die kurze Zeit sogar für ein Bad. Nach 55 Min. sind wir zurück am TukTuk. Alle TukTuks stehen, gut sortiert nach Nummern am Straßenrand, so dass man sein Gefährt leicht wieder findet.

Es dauert eine Weile bis alle TukTuks wieder losfahren, aber alles ist gut organisiert. Wir fahren auf gleicher Strecke zurück und stoppen unterwegs am Meva Plage Hotel. Hier soll es Obst und Säfte für alle geben, alles kostenlos. Auch WC's sollen vorhanden sein. Ich erwarte bei den Massen eigentlich ein Chaos. Aber weit gefehlt, die Organisation ist Klasse und ohne Gedränge kommen wir an Obst (Mango, lecker) und Saft und sogar die Schlange am WC hält sich in Grenzen. Unsere Kopfbedenkungen haben wir im Wagen gelassen. Als wir zurückkommen sind sie weg. Wir sind etwas traurig und glauben schon, dass sie jemand genommen hat. Aber zu unserer großen Überraschung hat unser Fahrer die Kappen gesehen und sie in ein Fach eingeschlossen. Als er uns sieht holt er sie wieder hervor und wir sind sehr glücklich. Sehr aufmerksam, unser Driver. Dafür bekommt er ein extra Trinkgeld.

Baobas, Zuckerhut und Stadtbummel

MADAGASKAR - der Zuckerhut in der Bucht von Diego Suarez

MADAGASKAR - der Zuckerhut in der Bucht von Diego Suarez

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Einen weiteren Stopp legen wir bei einigen Baobas ein. Diese sind allerdings nicht mit den Riesen im Süden der Insel zu vergleichen, die wir 1996 gesehen haben. Der nächste Stopp in der Stadt bietet einen sehr schönen Blick auf den Zuckerhut, eine Insel in der Bucht. Eine sehr schöne Stelle mit 2 weiteren Baobas im Vordergrund. Immer wieder koordinieren Mitarbeiter einer Travel Agency die An- und Abfahrt aller TukTuks und alles läuft einigermaßen reibungslos ab.

MADAGASKAR - Garküche in Antsiranana

MADAGASKAR - Garküche in Antsiranana

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In der Stadt können wir uns entscheiden, entweder zum Schiff zu fahren oder noch ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Wir steigen aus, der Driver freut sich über sein Trinkgeld und wir bummeln weiter durch die Stadt. Wir gehen die Rue Colbert bis zum Ende hinunter. Interessante Häuser, Garküchen und vieles mehr liegt an unserem Weg,

MADAGASKAR - das Tribunal, ein schönes Beispiel kolonialer Architektur, das heute noch als Gerichtsgebäude genutzt wird

MADAGASKAR - das Tribunal, ein schönes Beispiel kolonialer Architektur, das heute noch als Gerichtsgebäude genutzt wird

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U.a. auch das "Tribunal", ein schönes Beispiel kolonialer Architektur, das heute noch als Gerichtsgebäude genutzt wird. Schräg gegenüber steht das "Gerippe" des Hotel de la Marine von 1920. Heute wachsen schon die Palmen im Inneren des Gebäudes, welches eigentlich nur noch aus den Außenwänden besteht. Schade, denn am Gebäude sind noch viele schöne architektonische Details zu erkennen.

wir erreichen wieder die Aidaaura und sind sehr erstaunt

MADAGASKAR - viele junge Leute tanzen vor der Aidaaura und führen Kunststücke vor

MADAGASKAR - viele junge Leute tanzen vor der Aidaaura und führen Kunststücke vor

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Schließlich erreichen das Schiff und sind total platt. Nicht körperlich sondern von dem Anblick. Ein großer LKW mit einer Band und Verstärkern darauf, viele Mitarbeiter der TukTuk Agency und viele andere junge Menschen tanzen und machen Musik vor der Aidaaura und sind ausgesprochen fröhlich und vergnügt. Wir gehen an Bord, bekommen Tee (wer will) mit Rum und kalte Feuchttücher.

toller Abschied von Madagaskar

Vom Deck 6 aus sehen wir einer Weile dem bunten Treiben zu und gehen dann auf unsere Kabine. Von unserem Balkon aus können wir dem bunten Treiben direkt zusehen. Immer wieder bilden sich neue Gruppen, die tanzen oder akrobatische Kunststücke vorführen. Auch auf den Hügeln außerhalb des Hafens haben sich viele Menschen versammelt um dem Spektakel beizuwohnen. Als wir dann gegen 19 Uhr ablegen hören wir Rufe wie "Aidaaura Auf Wiedersehen" und Schilder mit "GUTE REISE" werden in die Höhe gehalten. Was für ein Abschied, so etwas haben wir noch nie erlebt. Viele laufen am Kai mit dem Schiff mit und winken, ein toller Abschied. So hatten wir die Madagassen in Erinnerung, fröhlich, lustig, ausgelassen trotz all der Probleme im Land. Das ist ein Abschied, den wir so schnell nicht vergessen werden.

MADAGASKAR - ohne Worte

MADAGASKAR - ohne Worte

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Wir genießen noch ein schönes Abendrot, bevor wir später essen gehen. Wieder findet sich eine nette Runde im Außenbereich. Nach 21 Uhr bestellen wir uns in der Ocean Bar einen BBC und einen Planters Punch (unsere Lieblingscocktails). Dazu wird uns noch ein Glas mit Erdnüssen auf den Tisch gestellt. Wir sitzen noch eine ganze Weile an der Ocean Bar und freuen uns über die angenehmen Temperaturen. Später gehen wir in unsere Kabine und erledigen die üblichen Arbeiten. Der Abschied von Madagaskar fiel mir heute irgendwie ein bisschen schwer.

der Ausflug auf Madagaskar hat viel Spaß gemacht

Wer Land und Leute schon etwas näher kennt (wie wir) oder keinen Wert legt aus einen Ausflug um Land und Leute kennen zu lernen, dem können wir diesen Ausflug empfehlen. Die Fahrt mit den TukTuk's ist sehr lustig. Unterwegs erlebt und sieht man eine ganze Menge und der Strand in Ramena ist auch sehr schön, aber natürlich auch sehr voll. Einfah ein Ausflug der Spaß macht.

Balken
Wetter : teils heiter teils wolkig, keine Schauer, 33 Grad, feucht, Wind relativ ruhig
Unterkunft : Aidaaura Balkonkabine 7226 backbaord