wir erkunden den Eungella Nationalpark -- 50 Km
16.10.2011
Balken

uns erwartet ein tolles Frühstück

Unsere erste Nacht im Broken River Mountain Resort haben wir hinter uns und es ist recht frisch. Nur 21 Grad im Zimmer und 19 Grad auf der Veranda. Da wir bisher andere Temperaturen gewöhnt waren, lassen uns diese Werte etwas frösteln. Nach einer warmen Dusche gehen wir hinüber ins Restaurant. Das Frühstücksbüffet hält dann eine Überraschung für uns bereit.

Auf dem Büffet selber sind die üblichen Sachen wie Müsli, Toast und Saft vorhanden. Aber es gibt hier schon mal selbst geschnittenen frischen Obstsalat, Joghurt und eine große Auswahl an Marmelade. Serviert wird uns zusätzlich direkt am Tisch ein Teller mit Käse, Kochschinken und Salami. Es ist das erste Mal, dass wir Wurst in Australien zum Frühstück erhalten. Die Salami schmeckt auch noch gut, wir sind positiv überrascht.

Aber das ganze liegt wahrscheinlich daran, dass das Restaurant von einem deutschen Ehepaar ge- pachtet wurde und sie natürlich ihren Gästen etwas besonderes bieten wollen und auf Mundpro- paganda hoffen. Sie haben auch deutsche Biere, wie z.B. Schöfferhofer Weizen und Paulaner in ihrem Sortiment.

Lookouts und Spaziergang auf dem Pine Grove Track

EUNGELLA NATIONALPARK - Elke 
				spaziert auf dem Pine Grove Track durch den Regenwald

EUNGELLA NATIONALPARK - Elke spaziert auf dem Pine Grove Track durch den Regenwald

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Nach dem Frühstück fahren wir zunächst einige Aussichtspunkte, wie z.B. Peases Lookout und Goodes Lookout an, allerdings ist die Sicht durch Dunst und ungünstigen Sonnenstand nicht besonders. Wir werden es am Nachmittag noch einmal probieren. Am Ortsausgang von Eungella befindet sich eine große Infotafel über die Umgebung und auch der Einstieg zum Pine Grove Track. Wir parken unser Auto hier und wollen den leichten 1,6 km langen Rundeweg in Angriff nehmen. Er soll für alle Altersklassen begehbar sein und ist so als Anfang gut geeignet.

EUNGELLA NATIONALPARK - hunderte von so 
				genannten Fruit Bats hängen über uns in den Bäumen

EUNGELLA NATIONALPARK - hunderte von so genannten Fruit Bats hängen über uns in den Bäumen

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Der Weg ist sehr schön zu laufen und die Vielfalt der Bäume ist enorm. Palmen, Farne und Laubbäume stehen wahllos gemischt im Regen- wald. Wir sind noch gar nicht lange unterwegs, da wundere ich mich über die vielen Vogelstimmen. Erst ein Blick nach oben zeigt, woher die Geräusche kommen. In den Bäumen über uns hängen unzählige Fledermäuse, soge- nannte Fruit Bats, auch Megabats oder Flying Fox genannt. Ein toller Anblick, die Bäume sind voll von diesen Tiere. Die meisten haben ihre Flügel um sich geschlungen, aber einige Tiere hangeln sich durch die Bäume oder sind anderweitig aktiv. Wir wechseln immer wieder die Position um die Tiere, die ca. 15 m über uns hängen, besser sehen zu können. Ein faszinierender Anblick.

EUNGELLA NATIONALPARK - in den 
				Bäumen entdecken wir eine sehr farbenfrohe Langschwanz-Fruchttaube

EUNGELLA NATIONALPARK - in den Bäumen entdecken wir eine sehr farbenfrohe Langschwanz-Fruchttaube

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Nach dem wir genug fotografiert und gefilmt haben laufen wir weiter. Linker- hand sehen wir ab und zu durch die Bäume das Pioneer Valley tief unter uns liegen. Dann gabelt sich der Weg. Entweder man geht 2 km weiter zum Sky Window Lookout und muss dann die Straße wieder zurück bis Eungella laufen um zum Auto zu gelangen. Oder man geht rechts herum weiter auf dem Pine Grove Track der dann etwa 100m oberhalb des Parkplatzes endet auf dem unser Auto steht. Wir wählen die letzte Variante.

Unterwegs hören wir eine sehr eigenartige Vogelstimme, sehr tief und ungewöhnlich. Es dauert eine Weile bis wir den großen Vogel in einem Baum entdecken. Zunächst sieht es einfach nur grau aus. Als wir es aber fotografieren, sehen wir, dass es sehr vielfarbig ist. Es handelt sich um eine 30 cm große Langschwanz-Fruchttaube (Wompoo Fruit Dove), die in Neuguinea und in einem schmalen Streifen in Ostaustralien vorkommt. Sie lebt von Früchten und Beeren. Ein beeindruckender Vogel. Wir wandern weiter auf einem wirklich empfehlenswerten Weg. Plötzlich stoppt Elke und deutet auf etwas hin, was sich ca. 25 m vor uns auf dem Weg befindet. Es stellt sich als ein Waran heraus, der dann aber leider sehr schnell im Regenwald verschwindet bevor wir ihn bildlich festhalten können. Auf Grund der Breite des Weges dürfte seine Länge bei ca. 75 cm gelegen haben. Toll, was wir bei unserem ersten Spaziergang im Eungella National Park so alles erleben.

EUNGELLA NATIONALPARK - 
				der Rainforest Discovery Track, ein leicht begehbarer Track am Broken River

EUNGELLA NATIONALPARK - der Rainforest Discovery Track, ein leicht begehbarer Track am Broken River

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Kurz darauf erreichen wir nach ca. 40 Minuten wieder unser Auto. Wir fahren zurück nach Broken River. Kurz hinter der Brücke befindet sich ein Parkplatz und der Einstieg zu 2 weiteren leichten Tracks. Der Rainforest Discovery Circuit und der Granit Bend Track. Beide Wege lassen sich miteinander verbinden. Anfänglich führt der leicht zu begehende Weg entlang des Broken River mit schönen Ausblicken auf den kleinen Fluss, dann biegt er ins Landesinnere ab und führt in einer großen Schleife wieder zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg ist interessant, kann uns aber nach unseren ersten Erlebnissen nichts gleichwertiges bitten. Nach gut 75 Min sind wir wieder am Parkplatz am Broken River.

Wir fahren zurück in unsere Unterkunft. Während einer kleinen Mittagspause wollen wir unsere durch- geschwitzten Sachen von gestern waschen. Der Weg zu den Araluen Cascaden und dem Wheels of Fire Wasserfall war doch sehr schweißtreibend. Heute scheint übrigens die Sonne durch leichte Schleierwolken hindurch und es ist nicht mehr ganz so heiß wie tags zuvor.

EUNGELLA NATIONALPARK - in Suzanne`s 
				Hideway Café genießen wir 	"homemade	" Apfelstrudel

EUNGELLA NATIONALPARK - in Suzanne`s Hideway Café genießen wir "homemade " Apfelstrudel

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Nach der Mittagspause fahren wir zum "Suzanne`s Hideway Café" in der Nähe von Eungella (ist nicht zu verfehlen). Von diesem Café und dem guten "homemade" Apfelstrudel hatten wir schon in Deutschland im Internet an verschiedensten Stellen gelesen. Wir sind im Augenblick die einzigen Gäste und nehmen auf der Terrasse Platz. Die Besitzerin (eine Deutsche) erkundigt sich nach unseren Wünschen. Wir bestellen uns 2 Eiskaffee und 2 hausgemachte Apfelstrudel, selbst- verständlich mit Vanilleeis wie Suzanne betont.

Der Apfelstrudel schmeckt wirklich sehr gut und der Blick von der Terrasse ist herrlich. Eine ausge- sprochen grüne und hüglige Landschaft liegt vor uns. Als wir der Besitzerin berichten, dass Ihr Café im Internet schon sehr bekannt ist (sie hat kein Internet) schlägt sie uns vor, dass wir uns auch ihren Garten ansehen können. Eigentlich steht dort ein Schild "geschlossen".

EUNGELLA NATIONALPARK - 
				im Garten des Cafés hat sich Suzanne in einer Mischung aus Kunst und Kitsch selbst verwirklicht

EUNGELLA NATIONALPARK - im Garten des Cafés hat sich Suzanne in einer Mischung aus Kunst und Kitsch selbst verwirklicht

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Wir spazieren also durch Ihren Garten, der eigentlich mehr ein Kunstwerk ist. Fast unbeschreiblich. In den letzten 10 Jahren hat Suzanne Figuren hergestellt und mit Goldfarbe bemalt, andere Figuren aus/mit Glassteinen erschaffen, ebenfalls aus Glas kleine Bachläufe gestaltet u.v.m. Es ist ein Sammelsurium (manche würden es Kitsch nennen) von eigenwillig gestalteten Formen und Figuren. Das alles angelegt auf einem Hang, der extra dafür vorbereitet wurde, ein Haufen Arbeit. Dazu hört dezent man aus verborgenen Lautsprechern eine passende Musik. Auf dem Weg abwärts sehen wir noch eine Allee aus alten Turnschuhen, in die jeweils eine Pflanze gesetzt wurde. Auch eine eine Art von Recycling.

Wir verabschieden uns und machen uns noch mal auf den Weg zum Peases Lookout. Die Sicht ist etwas besser geworden, ist aber noch immer nicht ideal. So fahren wir zum Sky Window Lookout, wo wir noch nicht waren. Ein kleiner Rundweg (250 m) führt zu 2 Aussichtspunkten, die wirklich sehr schön sind. Die Sicht ist auch einigermaßen. Inzwischen ist es kurz vor 16 Uhr und wir wollen den Schnabeltieren noch einen weiteren Besuch abstatten. Auf der Aussichtsplattform warten schon einige Leute auf das Erscheinen des Schnabeltiers.

EUNGELLA NATIONALPARK - auch am Nachmittag sind die Schnabeltiere wieder im Broken River unterwegs

EUNGELLA NATIONALPARK - auch am Nachmittag sind die Schnabeltiere wieder im Broken River unterwegs

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Und tatsächlich, kurz vor 16 Uhr tauchen 2 Tiere auf und beginnen damit nach Futter zu tauchen. Immer wenn sie an die Oberfläche kommen, klicken die Fotoapparate ununterbrochen. Der Aufenthalt ist meist nur sehr kurz, maximal 20-30 Sekunden. Dann tauchen sie wieder ab. Wo sie auftauchen, kann man überhaupt nicht vorhersagen. Manchmal sind sie ganz in der Nähe der Platt- form, dann wieder soweit entfernt, dass kein vernünftiges Foto möglich ist.

Leider ist die Beleuchtung schon sehr schlecht zu dieser Zeit. Verschlusszeiten von 1/15 - 1/30 sek. sind bei diesen flinken Tieren ein Problem. Während der Zeit vor Ort sehen wir auch wieder etliche Schildkröten und einen ziemlichen großen Aal direkt unter der Plattform. Bis gegen 16 Uhr 45 schauen wir dem munteren Treiben zu, dann geht es zurück zur Unterkunft. Von den vielen Bilder sind etwa 3-4 so gut, dass man sie veröffentlichen kann. Wir sind aber schon begeistert, dass wir diese Tiere in freier Wildbahn gesehen haben.

Gegen 18 Uhr gehen wir wieder ins Restaurant, trinken noch ein Carlton Dark bevor wir zum Dinner gebeten werden. Wir haben uns Lachs bestellt, der auch ausgezeichnet schmeckt. Ich verbrauche noch die letzten Minuten der bezahlten Stunde im Internet mit Wetterrecherchen, E-Mail schreiben u.a. Übrigens haben wir uns entschlossen, morgen früh schon um 6 Uhr aufzustehen, um die Schnabeltiere auch einmal morgens bei ihren Aktivitäten zu beobachten. Mal sehen, was wir beobachten können.

Balken
Wetter : 28 Grad, Nacht 19 Grad, leichte Schleierbewölkung, trocken
Unterkunft : Broken River Mountain Resort ÜF
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