Ausflug zum Teide mit Gondelauffahrt -- 224 Km
19.09.2006    
Balken

Heute früh erwartete uns wieder ein ungewohntes Geräusch. Pünktlich um 7 Uhr wurden wir un- sanft durch unseren Wecker aus dem Schlaf gerissen.

Wir wollten gegen 9 Uhr unseren Mietwagen übernehmen, den wir uns für 7 Tage bestellt hatten. Das Frühstücksbüfett sollte aber auch nicht zu kurz kommen, daher sind wir eine Stunde früher aufgestanden als gewohnt. Draußen war es noch finster, denn die Sonne geht in Teneriffa erst so gegen 8 Uhr auf.

Wir übernehmen den Mietwagen

Gegen 8 Uhr 50 warteten wir im Bereich der Rezeption auf einen Vertreter der Autofirma, der auch ziemlich pünktlich erschien. Allerdings übergab er uns nicht den Mietwagen sondern fuhr uns um mehrere Ecke zu seiner Firma, wo auch die Mietwagen standen.

Dort unterschrieben wir den Vertrag (Preis 7 Tage mieten, 5 Tage bezahlen, alles inklusive mit Steuern 195 Euro). Statt des erhofften VW Fox erhielten wir einen Seat Ibiza, eine Nummer besser zum gleichen Preis. Warum nicht !

Wir erkundigten uns noch nach dem Weg zurück zum Hotel, denn so wie wir gekommen waren konnten wir nicht wieder zurück, eine Baustelle versperrte uns den Weg. Mit einer recht guten Wegbeschreibung erreichten wir auch wieder unser Hotel, wo wir ohne Gebühr auch den Hotelparkplatz benutzen konnten.

Wir packten alles ein, was wir benötigten. Landkarten, Reiseführer, Wanderstiefel, 2 Fleecejacken (für den Teide) und auch die Verlängerung der Hosenbeine der teilbaren Hose. Es soll ja auf dem Teide teilweise recht kalt sein.

Beginn der Inselrundfahrt

Gegen 10 Uhr 20 verließen wir mit dem Mietwagen das Hotel und fuhren Richtung Autobahn. Ohne Probleme fädelten wir uns in den Verkehr ein. 2spurig und maximal 120 km/h, das fährt sich recht angenehm.

Nach einigen Kilometern fuhren wir rechts ab um zu tanken. Mit einem knapp halb vollen Tank haben wir den Mietwagen übernommen und sollen ihn auch so zurückbringen. Das finde ich gelinde gesagt immer blöd. So genau kann man gar nicht kalkulieren und dabei verdienen dann die Mietwagenfirmen. Andere Länder, andere Sitten, sonst bekommt man einen vollen Tank und gibt wieder einen vollen Tank ab. Übrigens, Super kostet hier nur 74 Cent, welch himmlische Preise.

Weiter ging unserer Fahrt auf der TF-1 Richtung Norden, wo wir kurz vor Santa Cruz den Abzweig nach La Lagune nehmen wollten um dann Richtung Teide zu fahren.

Bei der teilweise miserablen Beschilderung hier verpassten wir natürlich den Abzweig und fuhren Richtung Santa Cruz weiter. Zum Glück gibt es auch dort noch einen Abzweig auf die TF-5, die Nordautobahn, den wir auch glücklicherweise fanden. Auf der TF-5 hatten wir schon das richtige Abfahrtsschild vor Augen, da verhinderte eine Baustelle die Abfahrt, sie war geschlossen. Na toll, Abfahrt zu und jetzt?

Wir fuhren weiter, nahmen die nächste Abfahrt und wollten auf der anderen Seite wieder zurückfahren um dort die richtige Ausfahrt zu erwischen. Mit sehr viel Glück erwischten wir die richtigen Straßen um auf die andere Seite der Autobahn zu kommen. Das ist bei weitem schwieriger als in Deutschland.

Dann fuhren wir zurück zur Ausfahrt 8B. Auf dieser Seite der Autobahn kein Problem und so gelangte wir nach etlichen vergossenen Schweißperlen auf die TF-24 Richtung Teide.

Auffahrt zum Teide von La Laguna aus

Der Verkehr wurde deutlich ruhiger, die Beschilderung war einwandfrei und so fuhren wir langsam bergan durch einen wunderschönen Kiefernwald.

Die ersten beiden Aussichtspunkte (Miradors) boten wegen sehr vieler dichter Wolken keinerlei Aussicht. Erst an den Miradores de Cumbre sollte sich das Bild ändern. Die 700 Meter von der Straße zum Mirador fuhren wir direkt mit dem Auto hinauf. Dieser Aussichtspunkt liegt bei 1850 Meter Höhe und was für eine Aussicht.

Der Teide präsentierte sich mit seiner Spitze völlig wolkenlos, während weiter unten große Wolkenfelder den Berg hochzogen. Man sah die Küste, einige Ortschaften und eine wunderbare Landschaft. Wir genossen diesen Anblick eine Weile. Dann ganz plötzlich zogen die Wolken höher hinauf und binnen weniger Minuten war nichts mehr vom Teide zu sehen. Was hatten wir für ein Glück gehabt. Touristen, die nach uns angekommen waren sahen nichts mehr von diesem tollen Ausblick. Hier zogen wir uns dann auch die Wanderschuhe an und verlängerten unsere Hosenbeine wegen der zu erwartenden niedrigen Temperaturen auf dem Teide.

Wir erreichen die Baumgrenze

Die Fahrt ging weiter bergauf und die Landschaft verändert sich. Wir erreichten die Baumgrenze und nur noch niedrige Sträucher und Büsche waren zu sehen. An diversen Stellen konnten wir einfach nicht vorbei fahren ohne ein Foto zu schießen.

Immer wieder tolle Ausblicke auf den Teide und die umliegende Landschaft. Hier oben bei etwa 2200 m steht auch das höchste europäische Observatorium. Wir überschritten nun die 2000 Metermarke und der Teide ragte immer noch weit über unsere Köpfe hinaus. Ein riesiger Vulkan.

Man kann hier gar nicht alle Eindrücke beschreiben, die man während dieser Fahrt bekommt. Man fährt dann bald darauf in die alte Caldera des Vulkans ein der vor ca. 170000 Jahren hier zusammengebrochen ist und diesen riesigen Kraterand von 17 Km Durchmesser hat stehen lassen. Innerhalb dieses Kraters hat sich dann der Teide entwickelt.

erster Besuch an der Seilbahn

Unser erster Weg führt uns dann zur Seilbahn (Teleférico del Teide). Hier war es aber (so gegen 13 Uhr) brechend voll, die Leute warteten in einer langen Schlange in der ziemlich heißen Sonne. Tatsächlich herrschten hier um die Mittagszeit im Schatten ca. 23 Grad, außergewöhnliche Temperaturen.

Wir fuhren zurück zu einem der Restaurant und gönnten uns erstmal ein Mittagessen. Es war zwar nicht von besonderer Qualität, dafür waren die Preise der Meereshöhe, auf der man sich befand, angepasst. Wir stoppten dann auf der erneuten Anfahrt zur Seilbahn an fast jedem interessanten Punkt rechts und links der Straße, auf die ich jedoch nicht näher eingehen will. Das würde den Rahmen dieses Berichts wirklich sprengen. Nur soviel, eine tolle, aus unserer Sicht sehr vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft.

der zweite Versuch an der Seilbahn

An der Seilbahn angekommen stellten wir erstaunt fest, dass es jede Menge Parkplätze und keine Menschenschlangen mehr gab. Das sah vor 90 Minuten noch ganz anders aus. Wir kauften 2 Tickets für je 22 Euro und reihten uns in eine Schlange von vielleicht 75 Menschen ein, die in einem Vorraum zur Seilbahn auf die Auffahrt wartete.

Es dauerte nur ca. 20 Minuten bis wir endlich eine der Gondeln bestiegen. In nur 8 Minuten fährt diese Gondel von 2356 m auf 3555 m hoch mit 38 Personen an Bord. Schon von hier aus hat man einen tollen Blick ringsum.

Auf dem etwa 200 m unter dem Gipfel liegenden Plateau angekommen empfing uns eine steife Brise und 10 Grad Celsius, gut das wir unsere Fleecejacken dabei hatten. Rechts und links der Seilbahn führen Wege auf dem Plateau entlang und man hat genügend Zeit, sich alles anzusehen.

Tolle Blick auf den alten Kraterrand, alte Lavafelder, die Wolken, die von unten aufsteigen und wenn man Glück hat auch die eine oder andere kanarische Insel. Es gibt unendlich viel zu sehen hier oben, aber nach spätestens einer Stunde muss man wieder an der Talstation zurück sein. Die Anzahl der Personen auf dem Berg ist begrenzt.

Wir fuhren gegen 16 Uhr 30 wieder bergabwärts mit schönen Blicken hinunter in die alte Caldera. In der Talstation gönnten wir uns jeder noch einen Cappuccino und ein kleines Muffin (alles zusammen 10 Euro).

Jetzt war es bereits 17 Uhr 20 und wir hatten keine Ahnung, wie lange wir bis zurück ins Hotel brauchen würden. Eigentlich standen noch etliche Besichtigungspunkte auf dem Programm, aber wir verschoben diese auf einen anderen Tag. Durch eine ganz tolle Landschaft, die immer wieder anders aussieht, fuhren wir dem Kraterrand entgegen und dann bergab Richtung Autobahn.

Fast 700 Höhenmeter fuhren wir durch teilweise so dichte Wolken, das die Sicht bei maximal 50 Metern lag. Eine gespenstische Abfahrt Richtung Vilaflor. So eine dichte Wolkendecke hatten wir bei der Auffahrt von La Laguna aus nicht erlebt. Allerdings hatte uns hier zunächst die Passatwolke, die manchmal große Gebiete des Nordens von Teneriffa bedeckt, stellenweise die Sicht an den Miradors genommen.

Wir erreichten schließlich wieder die Autobahn TF-1 Richtung Adeje, finden auf Anhieb sogar die richtige Ausfahrt und waren gegen 18 Uhr 50 wieder zurück im Hotel. Wir haben letztendlich von der Seilbahn über Vilaflor bis zum Hotel rund 90 Minuten an Fahrzeit benötigt.

ein interessanter Tag geht zu Ende

Nach dem Abendessen haben wir noch im Supermarkt unseren Getränkevorrat aufgefüllt. Jetzt sitzen wir wieder gemütlich bei einem Glas Wein auf unserem Balkon und lassen den Tag noch mal an uns vorbeiziehen. Der Reisebericht ist fast fertig und auch die Bilder haben wir gesichtet. Ein wunderschöner ersten Rundfahrttag bei bestem Wetter. Wir hoffen, dass noch viele schöne Tage folgen werden.

Balken
Wetter : je nach Höhenlage sehr unterschiedlich Start am Morgen bei 24 Grad, In den Wolken nur bei 14 Grad Talstation Seilbahn ( 2356 m) 23 Grad, Bergstation bei 3555 m 10 Grad Bei Rückkehr ins Hotel 27 Grad Unterwegs in den Wolken etwas Regen
Unterkunft : Hotel Esmeralda Playa
  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag