National Park Teide -- 186 Km
21.09.2006    
Balken

Nachdem wir gestern sehr wenig Landschaft, aber sehr viele Menschen gesehen haben, wollten wir heute mal wieder eine Tour für die Seele unternehmen. Also schöne Landschaft und nicht ganz so viele Menschen.

der zweite Ausflug zum Teide

Nach dem schon üblichen Morgenritual und dem Frühstück holten wir uns noch etwas zu trinken für unterwegs und fuhren los. Zunächst tankten wir wieder unser Auto voll und fuhren dann auf der Autobahn bis zur Ausfahrt 24 und fuhren auf der TF-65 bis nach San Miguel. Hier bogen wir links ab auf die TF-28 und fuhren einige Kilometer bis zum Mirador Continela.

Von hier aus hat man einen wunderbar weiten Blick in die Landschaft. Man sieht alte Vulkankegel, Terrassenfelder, Wasserspeicherbecken und viele Ortschaften. Sogar die Insel Gomera konnte man von hier aus sehr gut erkennen. Ein schöner Aussichtspunkt.

Zurück auf der TF-28 nach San Miguel und kurz hinter dem Ort links ab auf die TF-563. Jetzt geht es auf einer relativ kleinen Straße durch Weinanbau und viel Landwirtschaft. Man bekommt einen kleinen Einblick von Teneriffa abseits der großen Straßen.

Auffahrt aus Richtung Süden über Vilaflor

Nach Vilaflor, wo die Straße endet geht es dann in Serpentinen stetig bergauf. Durch wunderschöne Kiefernwälder bei strahlendem Sonnenschein kletterte unser Auto Meter um Meter nach oben. Wir stoppten an einigen Aussichtspunkten und heute verwehrten uns keine dichten Wolken wie am Dienstag bei der Abfahrt die Sicht. Bald lagen die Wolken auch unter uns und wir erreichten Boca Tauce.

Hier betritt man sozusagen den Nationalpark des Teide. Man bekommt einen ersten tollen Blick über Lavafelder und den Teide. Wir stoppten noch an einigen anderen Stellen und wollten uns Zeit lassen für alles was wir bei unserem ersten Besuch am Dienstag nicht mehr gesehen hatten.

Los Roques

Wir legten daher einen längeren Stopp bei Los Roques ein, einer sehr markanten Felsformation. Es handelt sich um erstarrte Magma, die ,langsam durch die Erosion freigelegt wurde. Schöne Felsformationen, die bekannteste ist der so genannte "Finger Gottes". Hier an diesem Punkt tummeln sich natürlich viele Leute, die zweitwichtigste Sehenswürdigkeit im Park.

Wir fuhren weiter durch den Park und stoppten noch an einigen Stellen. Leider kann man an einigen besonders interessanten Aussichtspunkten grundsätzlich nicht halten. So bleiben einem nur die Eindrücke z.B. der Obsidianfelder (Vulkanglas), die bei Sonnenschein wunderbar glänzen. Am Ende des Parks bei "El Portillo" legen wir eine kurze Rast ein und aßen jeder ein Sandwich und tranken eine Cola dazu.

Los Organos

Im Reiseführer hatten wir von einem schönen Spaziergang zu den Basaltsäulen von Los Organos bei Aguamansa gelesen und wollten uns diese auch persönlich ansehen.

So fuhren wir von El Portillo die TF-21 ca. 16 Km bergab Richtung Puerto d la Cruz. An der angegebenen Stelle fanden wir dann auch den Parkplatz "La Caldera" und nach einigem Suchen auch den Spazierweg zu den Basaltsäulen.

Der Spaziergang dauert etwa 30 Minuten und führt einen bis unterhalb der hoch oben an der Felswand sichtbaren Basaltsäulen von "Los Organos". Ein wunderschöner Weg nach der kargen Landschaft auf der Caldera. Mit kann hier auch einen Rundwanderweg gehen, der allerdings mit 4-5 Std. angegeben ist.

Welch ein Unterschied zur Caldera 1000 Meter höher. Hier bei ca. 1500 m steht dichter Kiefernwald mit vielen Büschen dazwischen. Durch die Passatwolken herrscht hier oft eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Daher hängen überall Flechten in den Bäumen und auch Farne sind häufig vertreten.

Dichte Bewölkung herrschte während unseres Spaziergangs vor und es nieselte leicht an der einen oder anderen Stelle. Zurück am Parkplatz konnten wir noch einige Fotos von dem weit unten in der Sonne liegenden Puerto de la Cruz schießen. Langsam mussten wir auch an unseren Rückweg denken, der uns wieder durch die Caldera vorbei am Teide führen sollten. Wir wollten aber, im Gegensatz zu Dienstag, diesmal die andere Abfahrt über Chio ausprobieren.

Rückfahrt durch die Caldera

Unser Auto schnaufte also wieder 1000 Höhenmeter nach oben. Unterwegs sahen wir sehr viele Jäger mit ihren Hunden, die auf Kaninchenjagd waren. Warum es heute so viele waren, konnten wir uns nicht erklären.

Unterwegs entdeckten wir auch in einer Rechtskurve die im Reiseführer erwähnte Basaltrosette. Ein ca. 10 Meter durchmessendes Gebilde von Basaltsäulen, die während der Erstarrung der Lava wie in eine Blütenform auseinandergepresst worden waren. Sie sehen wirklich wie eine Rosette aus. Ein tolles Kunstwerk der Natur.

Während der Fahrt zogen teilweise dichte Wolkenfelder über die Straße hinweg, gespenstisch. Selbst als wir auf etwa 2000 m angekommen waren, hingen hier noch immer einzelne Wolken bzw. zogen über die Caldera hinweg. So etwas hatten wir am Dienstag auch noch nicht erlebt.

Erst nachdem wir weiter 100-200 m höher hinauf gefahren sind, kehrte der Sonnenschein wieder. Aber auch hier konnten wir noch letzte Wolkenfetzen über die Spitze des Teide vorbeiziehen sehen. Ein tolles Bild bei einem sonst immer nur in der Sonne liegenden Vulkan. Der Teide gilt ja nur als schlafender Vulkan, sein letzter Ausbruch fand schließlich erst 1798 statt. An einer anderen Stelle der Insel gab es sogar noch 1909 einen Ausbruch.

An einem schönen Aussichtspunkt hatten wir am Dienstag verblühte Natternköpfe gesehen, eine tolle Pflanze, aber leider jetzt ohne Blüten. Heute beim Vorbeifahren sahen wir dann noch vereinzelte Blüten. So stoppten wir auch hier noch einmal, um die sehr schönen aber kleinen Blüten zu fotografieren.

Wir legten noch einen kurzen Stopp im Café der Talstation der Seilbahn ein. Hier hat man bei Cappuccino und Kuchen einen tollen Blick in die Landschaft. Der nächste Halt erfolgte bei den Azulejos. Ein grünliches Gestein findet man hier rechts und links der Straße, welches durch einen etwas komplizierten Prozess zustande gekommen ist. Die Gesteinsfarbe ist jedenfalls ziemlich einmalig in der Caldera.

Abfahrt zur Küste über Chio

Jetzt wollten wir aber doch schnurstracks Richtung Hotel fahren, denn die Zeit schritt immer weiter fort. Wir bogen am Boca Tauce rechts ab Richtung Chio. Was wir nicht erwartet hatten, war eine ziemlich andere Landschaft als wir sie bisher in der Caldera gesehen hatten.

Große Lavafelder, schwarz bis dunkelbraun bedeckten weite Bereiche rechts und links der Straße. Am Mirador de Chio konnten wir dann die vermutlich letzte Stelle sehen an der der Teide ausgebrochen war. Tiefschwarz an seiner Flanke war ein Bereich zu sehen, an den sich unmittelbar auch die Lavafelder anschlossen.

Während der weiteren Fahrt bergab, bei strahlendem Sonnenschein, fuhren wir lange Zeit nur durch Lavafelder. Eine Ausdehnung, wie wir sie vorher hier oben noch nicht gesehen hatten. Etliche Kiefern hatten schon ihre Plätze in der Lava erobert und ganz langsam wird der Wald sich wahrscheinlich immer mehr vermehren.

So legten wir noch einige Fotostopps ein um diese faszinierende Landschaft auch für die Nachwelt auf Foto und Film festzuhalten. Dann ging es weiter bergab.

In Chio erreichten wir die TF-82, die später nahtlos in die Autobahn TF-1 übergeht. Da wir von dieser Seite noch nie zurückgekommen waren, suchten wir zunächst unsere Ausfahrt, fanden sie dann aber schließlich doch. Hier auf Teneriffa ist alles nicht so besonders gut gekennzeichnet. Gegen 18 Uhr 45 kehrten wir in unser Hotel zurück.

Wir machten uns etwas frisch, gingen zum Abendessen und spazierten später noch ein wenig über die Promenade. Jetzt ist es 22 Uhr 45 und wie schon die letzten Tage geht bestimmt schon bald das Licht auf unserem Balkon wieder aus (siehe Tagesbericht von gestern).

Es war wieder ein ganz toller Tag in der Caldera des Teide und wir sahen wieder viel Neues. Auch der Ausflug nach Los Organos bot eine hervorragende Abwechslung zur Caldera. Wir sind fasziniert von diesem Gebiet hier oben und müssten eigentlich noch einen 3.Tag hier verbringen, da der Weg Von Chio zur Caldera so völlig anders ist, als das was wir vorher kennen gelernt hatten.

Ich hatte noch ganz vergessen zu erwähnen, dass Elke unterwegs einige "Tannen zapfen" eingesammelt hatte. Als wir dann auf der Abfahrt nach Chio noch einen Stopp einlegten, fand sie ein besonders schönes und großes Exemplar von ca. 10-15 cm Länge.

Aber Teneriffa hat noch vieles mehr zu bieten. So werden wir uns morgen mal die Westküste (Los Gigantes und bis hoch zum Leuchtturm Faro de Teno) vornehmen. Bis jetzt gefällt uns Teneriffa ausgesprochen gut, da die Insel außer Strand bzw. Pool sehr viel mehr zu bieten hat, von dem die meisten Touristen allerdings nur sehr wenig oder gar nichts zu sehen bekommen, weil sie nur in ihren Anlagen und Hotels bleiben.

Balken
Wetter : sonnig, einige Wolkenfelder, 22-29 Grad, bei Los Organos, stark bewölkt, etwas Nieselregen, 19 Grad
Unterkunft : Hotel Esmeralda Playa
  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag