auch der 4.Seetag wird nicht langweilig
Ein weiterer Seetag steht uns bevor, dass bedeutet wieder ausschlafen. Als wir heute aufstehen, ist es draußen nicht mehr ganz so sonnig wie in den letzten Tagen, einige graue Wolken ziehen über den Himmel. Der Seegang hat sich leicht erhöht und liegt jetzt bei etwa 1,5m. Allerdings ist noch immer keine eindeutige Schiffsbewegung zu merken, die Wellen machen der Aidadiva nichts aus.
Unser Frühstück findet, wie fast an jedem Morgen, wieder auf Deck 10 im Weite Welt Restaurant statt. Manchmal gehen wir auch ins Bella Vista. Während des Frühstücks überfliegt uns eine Propellermaschine, wahrscheinlich ein Marineflieger, der das Gebiet überwacht. Was Elke mir schon gesagt hat, bestätigt der Kapitän bei seiner täglichen Durchsage um 10 Uhr. Nachts gegen 4 Uhr hat uns ein französischer Helikopter überflogen, ebenfalls Teil der internationalen Streitkräfte, die dieses Gebiet überwachen. Wir sind also in guten Händen.
Vorträge, Spaziergänge und ein Stück Pizza
Nach dem immer wieder leckeren Frühstück sehen wir kurz bei der Ausflugs- vorstellung für Safaga vorbei. Hier haben wir hier eine Sonnenuntergangstour mit Jeeps gebucht. Um von möglichst vielen Ecken des Schiffes Fotos zu bekommen, machen wir uns erneut auf einen Rundgang über Deck 11 und 12. Alle Schattenplätze und viele Sonnenplätze sind bereits belegt. Leider herrscht auch auf der Aidadiva die Unsitte, möglichst schon früh morgens die "besten" Liegen zu belegen. Auf etlichen Liegen sieht man dann tagsüber nur selten jemanden liegen. Viele Leute haben sich schon einen mächtigen Sonnenbrand geholt. Wir drehen unsere Runde bei inzwischen wieder besserem Wetter. Es weht nur eine leichte Brise.
Wie fast immer an Seetagen lassen wir uns in der Aida Lounge, direkt vor der Aida Bar auf Deck 10, nieder. Elke liest und ich arbeite an unserem Reisebericht bzw. den Fotos weiter. Später geht Elke noch zur Rezeption um Geld (große Euros in kleine Euros) zu wechseln. Als sie zurückkommt, erzählt sie mir freudestrahlend, dass sie sich zum einem Malkurs (15:30, kostenlos) angemeldet hat. Zunächst wollte sie gar nicht dorthin, hat sich dann aber kurzfristig doch dazu entschlossen. Gegen 12 Uhr 30 passieren wir das Ende des Sicherheitskorridors am Horn von Afrika. Ab jetzt soll sich die Sicherheitslage deutlich verbessern. Aidadiva hält aber noch bis morgen Nachmittag die zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen in Bereitschaft.
Um die Mittagszeit lassen wir uns wieder einige Stücken Pizza in der Pizzeria Mare munden. Den heute angebotenen Buletten fehlt allerdings etwas die Würze. Im Anschluss hören wir uns im Theatrium erneut einen Vortrag von Bernhard Wirth an, Thema: Körpersprache. Uns hatte schon der erste Vortrag sehr fasziniert und wir hoffen, dass trotz des gleichen Themas vielleicht das eine oder andere Interessante dabei ist, was dann auch der Fall ist. Sehr spannend, was man so aus der Körper- sprache lesen und lernen kann.
Erneut wird u.a. ein junger Mann auf die Bühne gebeten, der schon im ersten Vortrag für Demonstrationen herhalten musste. Herr Wirth verpasste ihm da- mals schon den Spitznamen „Single Nr. 1“. Vor Beginn der Veranstaltung nehmen übrigens keine Leute auf den Plätzen von Deck 9 Platz, weil sich der Vortragenden seine potenziellen „Opfer“ für verschiedenste Demonstrationen bevorzugt von Deck 9 holt. Kurz vor Beginn der Veranstaltung füllen sich allerdings auch dort die Plätze.
Sport und Workshop
Nach Ende des Vortrags spazieren wir Richtung Weite Welt Restaurant zu Kaffee und Kuchen. Heute haben wir allerdings nicht sehr viel Zeit, da Elke bereits um 15 Uhr 30 beim Malkurs angemeldet ist. Der täglich wechselnde Blechkuchen schmeckt wieder hervorragend, was uns auch andere Mitreisende bestätigen.
Kurz vor 15 Uhr 30 schauen wir im Conference Center auf Deck 6 vorbei, wo im Raum "AidaVita" der Kurs stattfinden soll. Kurz vor halb Drei erscheint dann auch jemand von Aida und lässt die wenigen Teilnehmerinnen in den Raum. Arbeitsmaterial wird verteilt und jeder kann sein eigenes Bild malen. Entweder mit Acrylfarbe oder als Aquarell. Alles aber ohne Anleitung.
Ich verlasse bald darauf das Conference Center und gehe ins Sport Studio und radele 45 Minuten. Danach eine gute Dusche und man ist ein ganz neuer Mensch. Zur Halbzeit des 2-stündigen Kurses besuche ich Elke und sie hat sich ein Thema ausgesucht, was direkt mit der Kreuzfahrt zu tun hat; Balkon mit Brüstung, die See mit Möwe und Wolken. Die Größe der angebotenen Keilrahmen (kostenpflichtig) ist unterschiedlich. Elkes Rahmen misst 18*18 cm und kostet 6,30€. Die 6 Frauen malen ganz unterschiedliche Bilder und auch die Fähigkeiten reichen von absoluter Neuling bis hin zu „ich habe schon oft gemalt“.
wir passieren die Meerenge "Bab el Mandeb"
Dann widme ich mich aber wieder der Fotografie. Auf Deck 5 fehlen noch einige Aufnahmen. Hier wird derzeit Shuffleboard mit sehr viel Elan gespielt. Ich umrunde das Deck einmal (soweit möglich). Dann geht’s zurück zur Kabine. Auf der Seekarte sehe ich, dass die Aidadiva doch noch eine Weile bis zur Meerenge „ Bab el Mandeb“ (Tor der Tränen) benötigt. Diese Meerenge verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden. So warte ich auf Elke, die mir ganz stolz ihr erstes selbstgemaltes Bild (ohne Vorlage) präsentiert. Sie ist nicht ganz zufrieden, aber beim ersten Mal ist noch kein Künstler vom Himmel gefallen.
Dann fahren wir zum Deck 12 hinauf und sehen gerade, wie wir die Insel Perim mit dem Ort Mayun steuerbords passieren. Wegen des schlechten Ausblicks fahren wir auf Deck 5 hinunter und filmen und fotografieren von hier aus. Jetzt haben wir also das Rote Meer erreicht. Von der „Meerenge“ ist allerdings nicht viel zu sehen, sie ist mit 28 Km einfach zu breit. Die problematischen Gebiete für Piratenangriffe haben wir nun hinter uns. Von unserer Kabine aus beobachten wir noch den Sonnenuntergang. Leider verschwindet sie vorher im Dunst. Aber trotzdem entstehen noch einige schöne Bilder.
Bella Vista, Cocktails und ein Comedian
Dann begeben wir uns ins Bella Vista Restaurant zum Abendessen. Wir wechseln beim Abendessen in der Regel alle 2 Tage zwischen dem Bella Vista Restaurant und Weite Welt Restaurant, solange wir noch draußen sitzen können. Die Krönung des Abendessens ist dann immer das Eis mit Früchten und Schokostreuseln. Das Markt Restaurant meiden wir, weil uns z.B. auch die Gänge zwischen den Büffets zu eng sind. Die Leute bleiben hier sehr gerne zum Quatschen stehen und dann ist kein Durchkommen mehr. Außerdem hat das Markt Restaurant 2 Essenszeiten (18:00-19:30 und 20:00-21:30), ganz im Gegensatz zu den beiden anderen Restaurants. Hier kann man kommen und gehen wann man will. Außerdem lieben wir die Außenbereiche der beiden anderen Restaurants.
Auf dem Weg zur Aida Lounge melde ich mich noch bei Ulla Keienburg (der Fotografin) für 2 Work- shops (je 20€) zum Thema "Fotografie" an. Zu einem Bildgestaltung und noch einen Praxisworkshop. Hier lernt man ungewöhnliche Dinge oder Perspektiven zu sehen bzw. zu erkennen.
In der Lounge lösen wir dann unsere Cocktail-Gutscheine des etwas verpatzten Mumbai-Ausflugs ein. Einen BBC (Jamaika Rum, Baileys, Kokos, Sahne, Banane, Ananas) für Elke und einen Planters Punch (Jamaika Rum, Orange, Ananas, Zitrone, Grenadine) für Achim, unsere Lieblingsgetränke. Später gehen wir noch mal zurück zur Kabine. Ich überspiele weitere Bilder des Tages, während sich Elke für einen Schmuckworkshop am morgigen Tag anmeldet. Endlich haben wir auf dieser Kreuzfahrt (im Gegensatz zur Ostsee) mal Zeit auch solche Dinge zu tun.
Gegen 21 Uhr 45 finden wir uns wieder in Theatrium ein. Hier soll noch einmal der indische Comedian Sanjay Shihora auftreten. Sein erster Auftritt hat uns außerordentlich gut gefallen, deshalb möchten wir ihn auch diesmal nicht versäumen. Gleich nach Ende der Elton John-Darbietung sichern wir uns 2 sehr gute Plätze, auch wenn es noch 30 Minuten bis zu seiner Veranstaltung sind. Später kann man nur noch aus der letzten Reihe zusehen. Der Comedian ist wieder hervorragend und wir und auch viele andere amüsieren sich köstlich. Einschließlich Zugabe dauert das Programm schließlich 45 Minuten.
Nach einer letzten Runde über das Pooldeck (11 + 12) kehren wir in unsere Kabine zurück. Jetzt kann ich den Tagesbericht fertig stellen und auch die letzten Bilder aus dem Theatrium ins Netbook überspielen. Heute werden wir unsere Uhren erneut 1 Stunde zurückstellen. Wir gewinnen also wieder ein bisschen Zeit. Ein weiterer toller Seetag, der gut ausgefüllt war mit Ereignissen. Auch morgen haben wir schon einiges auf dem Programm. Das Wetter wurde auch im Verlauf des Tages immer besser.
| Wetter | : | morgens wolkig, später sonnig, 27 – 30 Grad |
| Unterkunft | : | Aidadiva - Kabine 7263 - VP |
| Seemeilen | : | Salalah bis Safaga -- 1775 sm / 3287 km |
| Wellen | : | leichter Seegang bei 1,5m Wellenhöhe |
