
der Tag beginnt grau in grau
So ein Käse. Für die Fahrt hatten wir uns eigentlich schöneres Wetter vorgestellt, aber so ist das Leben. Da wir frühestens um 15 Uhr einchecken können, stehen wir erst gegen 7 Uhr auf und machen und gemütlich fertig. Nach dem Frühstück verstauen wir unser Gepäck im Auto und starten gegen 9 Uhr 30 zu unserer Fahrt nach Bautzen. Über die Stadtautobahn in Berlin erreichen wir nahtlos die A13 Richtung Dresden. Trotz vieler LKW's und auch PKW's kommen wir zügig voran. Immer wieder erwischt uns unterwegs ein Regeschauer und die Temperaturen schwanken stark zwischen 19 und 31 Grad, je nach Wetterlage.
über Dresden und Bautzen fahren wir zunächst nach Obercunnersdorf
Kurz vor Dresden wechseln wir auf die A4 und legen nach gut 2 Std. auf Parkplatz "Am Eichelberg" eine Pause ein. Zum Glück legt der Regen gerade eine Pause ein und wir können unsere leckeren Boulettenbrötchen auf einer Picknikbank außerhalb des Autos verputzen. Da wir noch viel Zeit bis zum Check-In im Hotel haben, fahren wir weiter nach Obercunnersdorf (ca. 40 Km südöstlich von Bautzen). Unterwegs sehen wir entlang der Autobahn viele Hopfenfelder und auch jede Menge Rinder. Nach ca. 1 Std. Fahrzeit erreichen wir den Ort Obercunnersdorf.
Weshalb fahren wir in so ein kleines, mit seinen ca. 1400 Einwohnern abseits unserer eigentlichen Route gelegenes Dorf?. Bei der Vorbereitung der Reise bin ich darauf gestossen, dass Obercunnersdorf mit seinen ca. 200 sogenannten Umgebindehäusern ein idealer Platz ist, um sich diesen aussergewöhnlichen Haustyp mal näher anzusehen.
Das heutige Verbreitungsgebiet dieser Häuser erstreckt sich von Niederschlesien über die Oberlausitz und Nordböhmen bis ins Elbsandsteingebirge. Weitere Vorkommen der Bauweise finden sich in der Niederlausitz, dem Erzgebirge, im Vogtland, in Nordwest- und Südwestsachsen, im nordöstlichen Bayern sowie in Ostthüringen. Ursprünge stammen bereits aus dem 13. Jhdt., die heutige Form dieser Bauten geht auf das 18. Jhdt. zurück. Eine Erklärung der Bauweise würde hier zu weit führen. Die Bilder der Fotogalerie und der Wikipedia-Artikel erklären alles sehr gut. Einen kleinen Parkplatz finden wir direkt an der Heimstr./ Hauptstr. Ein etwas größerer Parkplatz befindet sich nur ca. 100 m weiter die Heimstr. hinauf.
wir bummeln vorbei an den Umgebindehäuser von Oberscunnersdorf
Von der Kirche aus bietet sich uns ein schöner Blick über die Häuser und das alte Eisenbahnviadukt (außer Betrieb), welcher den Ort überquert. Mittendrin steht eine prachtvolle Villa, die so gar nicht ins Bild passt. Leider setzt nach ca. 30 Min der Regen wieder ein, es donnert und gewittert sogar. Nach kurzer Wartezeit kehren wir zum Parkplatz zurück, da der Regen immmer stärker wird.
eine kleine Stärkung im Café Brumme
Direkt neben dem Parkplatz entdecken wir das Café Brumme und beschließen dort einzukehren. Ein Tässchen Kaffee und ein Stück Kuchen versprechen eine gute Abwechslung vom schlechten Wetter. Vor einigen Minuten hat der Regen allerdings wieder aufgehört, aber viele graue Wolken ziehen noch über Obercunnersdorf.
Die Räume des Café's sind sehr schön gestaltet und für schönes Wetter steht sogar ein Garten bereit. In der Vitrine stehen 8 leckere, überwiegend Fruchttorten und der Konditormeister erklärt und jedes einzelnes Exemplar. Die Stücken sind deutlich größer als in Berlin und kosten sogar nur 2,50€. Klingt alles sehr lecker und gut. Wir gönnen uns jeder ein Stück Himbeertorte und genießen den warmen Kaffee. Der Regen lässt die Temperaturen deutlich unter 20 Grad sinken. Bevor wir Obercunnersdorf verlassen, drehe ich noch schnell eine kurze, zum Glück trockene Runde durch diesen sehr sehenswerten Ort und fahren dann Richtung Löbau.
der schmiedeiserne König-Friedrich-August-Turm auf dem Löbauer Berg
Der Löbauer Berg ist ein erloschener Vulkan und erhebt sich rund 450 m über die ihn umgebende Landschaft. Wir parken ganz weit oben, unterhalb des wunderschönen, schmiedeisernen König-Friedrich-August-Turm.
Es ist der einzige noch erhaltene gusseiserne Aussichtsturm in Europa und wahrscheinlich der älteste gusseiserne Turm überhaupt. Er wurde 1854 aus Gusseisen auf einem steinernen Sockel errichtet und ist hauptsächlich nur gesteckt und mit Blei verschlagen, nicht geschraubt. Er weist eine Höhe von 28 Metern und einen Durchmesser von vier Metern auf, hat eine achteckige Form und enthält drei außenliegende Galerien in 12, 18 und 24 Meter Höhe. Die innenliegende Wendeltreppe hat 120 Stufen. Auf der obersten Galerie beziehungsweise Aussichtsplattform befindet man sich insgesamt in einer Höhe von etwa 25 Metern über dem umgebenden Terrain. Vom Turm aus kann man bis zum Zittauer Gebirge und über weite Teile der Landschaft der Oberlausitz blicken.
Leider ziehen immer wieder Schauer "übers Land" und so schießen wir nur schnelle einige Fotos vom Turm und der umliegenden Landschaft und verkriechen uns dann wieder in unser Auto, schade. Für 2 Euro kann man den Turm besteigen, aber nicht bei diesem Wetter !!wir erreichen Bautzen und checken im Hotel Best Western ein

BAUTZEN - das Best Western Plus Hotel, unsere Unterkunft für die nächsten 6 Nächte
Auf der Rückfahrt nach Bautzen, wo wir gegen 16 Uhr 45 eintreffen, gewittert es auch schon wieder. Was für ein erster Tag. Wir checken im Hotel Best Western Plus ein (ohne Maske, keine Pflicht) und beziehen unser Zimmer. Alles ist soweit in Ordnung. Allerdings liegt die Zimmertemperatur bei 28 Grad, da das Zimmer keine Klimaanlage besitzt. Das Gebäude stammt noch aus DDR-Zeiten, ist aber bis auf eine Klimaanlage ansonsten schon umfangreich saniert worden. Wir können aber auch bei Wärme gut schlafen.
Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt und uns ein bisschen umgesehen haben, mache wir uns gegen 18 Uhr 15 "auf die Socken" zum Abendessen. Wir hatten schon von Berlin aus (per Internet) im Restaurant Bautzener Senfstuben einen Tisch reserviert. Es ist schließlich Freitag Abend und wir wissen nicht wie voll die Lokale in Bautzen sind.
Bummel durch die Altstadt zum Restaurant "Bautzener Senfstuben"
Unser Hotel liegt direkt am Rand der Altstadt ( am Kornmarkt) und so gelangen wir durch die Altstadt über die Wendische Str. und vorbei an der Petrikirche ziemlich schnell (ca. 10 Min) zum Restaurant Bautzener Senfstuben an der Schloßstr. Am Eingang erleben wir schon die erste Überraschung. Ein Pärchen vor uns wird abgewiesen, da sie keine Reservierung haben und das Restaurant ausgebucht ist. Gut dass wir reserviert haben. Wir werden auch gleich zu unserem Tisch geführt. Im Restaurant herrscht keine Maskenpflicht und auch die Bedienung (ein Schild weist daraufhin) serviert ohne Maske. Wer das nicht möchte, kann Bescheid sagen, dann wird mit Maske serviert. Der Landkreis Bautzen hatte in den letzten Wochen extrem wenig Neuinfektionen. Daher dieser etwas "lockere Umgang" zum Thema Maske.
Wir bekommen jeder eine Speisekarte und auch eine Sonderkarte mit speziellen Gerichten, die während der "Bautzener Senfwochen" (jährlich im August) serviert werden. Passend zum Namen sind viele Gerichte im Restaurant sehr senflastig, was wir aber bewusst ausgewählt haben. Ich bestelle mir gleich mal das Käse-Senf-Schnitzel mit Bratkartoffeln aus der Sonderkarte. Elkes Wunschgericht (Schmorkraut) ist leider nicht mehr verfügbar, daher bestellt sie sich Nudeln in Senfsoße mit Räucherlachs.

Dazu trinken wir "Pupen-Schultzes Schwarzbier" der Brauerei Landskron in Görlitz, sehr lecker. Das Essen schmeckt ausgezeichnet und auch die Preise sind angemessen. Uns hat es in den Bautzener Senfstuben sehr gut gefallen und wir reservieren gleich für den nächste Tag (Sonnabend) wieder einen Tisch. Man kann in diesem Restaurant nur Plätze im Inneren reservieren. Die wenigen Plätze im Freien werden nach dem Prinzip "wer zu erst kommt hat Glück" vergeben.
das übliche Abendprogramm
Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch die Altstadt von Bautzen und kehren dann ins Hotel zurück. Mittels eines zur Verfügung gestellten Ventilators versuchen wir etwas kalte Luft von außen ins Zimmer zu blasen, was aber nicht so richtig zur Abkühlung führt. Dann folgt das übliche Abendprogramm im Urlaub. Akku's wieder aufladen und alle Bilder des Tages sichten und sichern. Die zurückgelegte Route, die wir mittels eines Geotaggers aufzeichen, wird auf dem Laptop gespeichert und der Reisebericht geschrieben. Zur Entspannung sehen wir noch ein bisschen Fernsehen und kriechen dann in die Betten.
Das Hotel ist nichts besonderes, trotz der 4 Sterne, ist aber völlig in Ordnung. Das Zimmer ist gut, wir haben im Bad wie gewünscht eine Dusche und auch ein Kühlschank mit Getränken befindet sich im Zimmer. Es gibt Zimmer zur Parkplatzseite (unser Zimmer), aber auch Zimmer mit Blick zum Kornmarkt. Die Geräusche, die auf Grund der Lage der Zimmer zu hören sind, unterscheiden sich (wir kennen jemand der zur Kornmarktseite ein Zimmer hatte). Die Intensität ist sehr variabel.

Unterkunft | : | Hotel Best Western Plus Bautzen |
gelaufene Km | : | 2,5 |
Wetter | : | sehr wechselhaft, von viel Sonne bis zu unwetterartigem Regen ist alles dabei, überwiegend stark bewölkt, 31-19 Grad wechselnd |