Stadtbummel in Lüneburg - westliche Altstadt und
Ausflug zu den Oldendorfer Großsteingräbern

13.05.2024


Balken

mal sehen wie es heute beim Frühstück zugeht

Die 2.Nacht war schon etwas besser, allerdings schließt die Übergardine nicht ganz dicht und so hatte Elke heute im Bett teil- und zeitweise Laternenschein bzw. Tageslicht auf ihrem Gesicht. Kommende Nacht wird die Gardine per Klammer fest verschlossen. Das Frühstück überrascht uns dagegen heute sehr positiv. Nur wenige Leute sind im Frühstücksraum und es herrscht eine angenehme Stille, obwohl das Hotel ausgebucht sein soll. Uns ist es egal, wir sind zufrieden. In aller Ruhe frühstücken wir und machen uns dann langsam für die 2. Runde durch die westliche Altstadt Lüneburgs fertig. So gegen 10 Uhr geht’s wieder los in Richtung zum Platz „Am Sande“

unser Bummel beginnt

Wir bummeln vorbei an den schönen Häusern am Platz „Am Sande“, die immer wieder toll aussehen. Man entdeckt gerade an den Giebeln immer neue Details.

In einigen der kleinen Gassen sehen wir wunderschön bemalte Kästen (Strom, Telekom?), können in einen sehr schönen Innenhof hineinsehen und entdecken eine Leine über der Straße, die voller Schuhe hängt.

wir erreichen das Senkungsgebiet

Am Ende der Grapengießerstraße, kurz bevor sie die Salzstraße erreicht, kann man erkennen, wie das dahinterliegende Gebiet deutlich tiefer liegt als der Rest von Lüneburg. Hier befindet sich das so genannte Senkungsgebiet. Als Spätfolge der mittelalterlichen Salzgewinnung unterhalb der Stadt senkt sich der Boden in Teilen Lüneburgs seit Jahrhunderten, z.Zt. jährlich um bis zu 3 mm ab.

das Michaelisviertel

In der „Oberen Ohlingerstraße 43b“ steht ein besonders schönes und reich verziertes Haus. Es wurde 1593 erbaut und war über 400 Jahre lang ein Brauhaus. Im Innern soll sich ein repräsentativer Festsaal befinden. Bei der Restaurierung der Wände und der Holzbalkendecke 2008 fand man unter der bekannten Bemalung aus 1615 ältere Malereien mit Narrendarstellungen. Das muss toll aussehen. Kann man aber leider nicht besichtigen.

Über die „Untere Oehlingerstraße“ im Michaelisviertel bummeln wir weiter und befinden uns jetzt in einer der schönsten Straßen in Lüneburg. Besonders die Häuser Nr. 7,8 und 9 sind ganz tolle Bürgerhäuser, die sehr schön verziert und bemalt sind. Zusammen mit dem Haus Nr. 43b in der „Oberen Ohlingerstraße“ zählen sie zu den schönsten Bürgerhäusern von Niedersachsen.

Die Straßen „Auf dem Meere“, „Auf der Altstadt“, die „Untere-„ und „Obere Ohlinger Straße“, „In der Techt“ und der „Johann-Sebastian-Bach-Platz“ sind alle Höhepunkte in Lüneburg. In dieser Gegend sehen wir kaum Touristen. Dabei ist aus unserer Sicht dieses Viertel besonders schön. Es gibt nur wenige Geschäfte und das ganze Viertel wirkt noch sehr ursprünglich.

schöne Gassen und die Stadtmauer

Wir biegen links ab in die Straße „Auf dem Meere“ , Richtung St. Michaelis Kirche. Diese Straße ist sicherlich, zusammen mit Teilen der „Obere Oehlingerstraße“ und der "unteren Ohlingerstraße", eine der schönsten Gassen (in ihrem Gesamteindruck) in Lüneburg. Hier stehen einige sehr schöne alte Häuser und an vielen ranken blühende Rosenbüsche empor. Am Ende der Straße (an der St. Michaelis Kirche) gönnt sich Elke eine Pause, während ich eine Runde um die Kirche drehe, die leider geschlossen ist. Danach gehen wir über die Straße „Auf dem Meere“ Richtung Marienplatz. Nächster Stopp ist die Straße „Hinter der Bardowicker Mauer“. Hier treffen wir auf das übelste Kopsteinpflaster, was wir in Lüneburg erlebt haben. Einige der schönen Häuser in der Straße stehen direkt an der alten Stadtmauer, die dadurch nicht zu sehen ist.

Als wir die „Reitende-Diener-Straße“ erreichen, biegen wir rechts ab und kommen am „Reitenden Diener“ vorbei, einem längerem Wohnblock aus dem 16.Jhdt., in dem früher eine bewaffnete und berittene Schutz- und Ehrentruppe für die Rathsherren untergebracht war. Vorbei an der Ratsbücherei, die sich in einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 13.Jhdt. befindet, kommen wir zum „Schwangere Haus“.

schwangeres Haus und leckere Eisbecher

Das Haus wurde u.a.mit Gipsmörtel erbaut, in den immer wieder Wasser eindringt. Dadurch wölbt sich das Mauerwerk nach außen und das Haus sieht „schwanger“ aus. Am Markt, direkt vor dem Rathaus, legen wir eine kurze Pause ein. Eigentlich wollten wir uns heute erneut einen Eisbecher im Eis-Café Trinacria gönnen, wo wir schon gestern eingekehrt sind. Leider ist das Eis-Café heute geschlossen. Wir schlendern weiter zum „Stint“ und suchen uns 2 Plätze im Restaurant Schallander. Mit Blick auf die Terrassen, den Fluß und den alten Kran genießen wir hier unseren heutigen Eisbecher und ein Getränk.

Oldendorfer Totenstatt

Es ist erst 13 Uhr und unsere Runde durch Lüneburg ist schon beendet, das ging unerwartet schnell. Wir laufen daher zum Hotel zurück und beschließen noch zur Oldendorfer Totenstatt in der Nähe von Lüneburg zu fahren. In ca. 30 Min und nach 25 Km erreichen wir einen Parkplatz, der nur ca. 100 m vom Eingang der Anlage entfernt ist.

In der Anlage befinden sich einige Informationstafeln, die Auskunft über die Gräber geben. Die Nekropole besteht aus einer Gruppe von vier Großsteingräbern, davon drei längliche Hünenbetten und ein runder Erdhügel und vier Anhöhen, bei denen es sich vielleicht ebenfalls um Grabhügel handelt und einem Urnenfriedhof.

Die Großsteingräber (Hünenbetten) sind teilweise bis zu 80 m lang sind und besitzen jeweils eine Grabkammer. Dazu gesellen sich noch etliche Grabhügel. Man muss sich die Gräber, die jedes eine eigene Infotafel besitzen, erst mal aus einiger Entfernung ansehen, um sich ein Bild der Ausmaße zu machen. Anschließend kann man sich den Gräbern nähern, sich die Grabkammer ansehen und auch über die Gräber hinweg laufen. Man kann sich ohne Einschränkungen in der gesamten Anlage bewegen.

Die Gräber wurden ab ca. 3500 v. Chr. angelegt und bis etwa ins 4./5.Jhdt. n.Chr. genutzt. Eine sehr interessante Anlage und wir sind fast alleine. Lediglich 2 weitere Personen sind noch im Gelände unterwegs.

Weitere Grabhügel in und um die Totenstatt herum gehören der späteren Jungsteinzeit und der Bronzezeit an, die meisten sind jedoch (noch) nicht untersucht. Dasselbe gilt für 2 Urnenfriedhöfe der vorrömischen Eisenzeit und der Zeit der Völkerwanderungen, sowie verschiedener Fundplätze der älteren und mittleren Steinzeit. Offensichtlich war das Gelände der Totenstatt von jeher ein gern besuchter Ort. Wir sind insgesamt eine gute Stunde in der Anlage unterwegs. Wer sich für so etwas interessiert, sollte auf jeden Fall die Oldendorfer Totenstatt besuchen. Im Anschluß fahren wir zum Hotel zurück.

leckeres Abendessen

Abends gehen wir in das Restaurant Piccanti, direkt am Platz „Am Sande“ gelegen. Wir hatten gestern beim Vorbeigehen gesehen, dass hier eine Pizza in ungewöhnlicher Form (länglich) und Länge (50 cm) serviert wird. Die angeblich längste Pizza der Stadt. Also probieren wir eine Pizza mit Original italienischer Salami aus. Zu der langen Pizza wird noch eine Art überdimensionierte Schere mitgeliefert, damit man die Pizza zerlegen kann. Besteck ist sowieso dabei. Auf unseren Wunsch hin fotografiert uns die Bedienung noch mit meinem Handy. Schließlich muss man solche Momente festhalten. Es ist einfach ein Spaß, diese ungewöhnliche Pizza zu zerlegen und sie schmeckt auch noch gut. Dazu bestellen wir uns 2 belgische dunkle Biere mit süßer Note, die ebenfalls sehr lecker sind. Ein rundherum gelungener Restaurantbesuch.

Im Hotel folgt dann wieder der übliche Abendablauf.

Balken
  Wetter : viel Sonne und 25 Grad, ganz leichter Wind
  Unterkunft : B&B Hotel Lüneburg
  Kilometer Auto : 50 Km mit dem Auto / 8 Km zu Fuß